Rüdnitz

Gemeinde im Landkreis Barnim

Rüdnitz (slawisch rudnica: Ort, wo es Raseneisenstein gibt) ist eine Gemeinde im Landkreis Barnim in Brandenburg. Sie wird vom Amt Biesenthal-Barnim verwaltet und liegt nordöstlich der Stadt Bernau bei Berlin.

Wappen Deutschlandkarte
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Rüdnitz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rüdnitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 43′ N, 13° 37′ OKoordinaten: 52° 43′ N, 13° 37′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Barnim
Amt: Biesenthal-Barnim
Höhe: 61 m ü. NHN
Fläche: 13,92 km2
Einwohner: 2039 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16321
Vorwahl: 03338
Kfz-Kennzeichen: BAR, BER, EW
Gemeindeschlüssel: 12 0 60 192
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstr.5
16321 Rüdnitz
Website: www.ruednitz.de
Bürgermeister: Andreas Hoffmann
Lage der Gemeinde Rüdnitz im Landkreis Barnim
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Karte

Gemeindegliederung Bearbeiten

Zur Gemeinde Rüdnitz gehören die Wohnplätze Albertshof, Bahnhofssiedlung, Kühle Kaveln, Langerönner Mühle und Schulzenaue.[2]

Geschichte Bearbeiten

Die Gegend um Rüdnitz wurde bereits in der Frühzeit besiedelt. Darauf deuten zahlreiche Funde aus der Steinzeit, der Bronzezeit und der frühen Eisenzeit hin. Neben Waffen, Werkzeugen, Gebrauchsgegenständen und Schmuck wurden auch etliche Urnen entdeckt.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1367, ein Pecze Rudenicz tritt als Zeuge in einer Strausberger Urkunde auf. Der Ortsname geht wahrscheinlich auf das slawische Wort Ruda zurück, was so viel wie „roter Raseneisenstein“, „rote Erde“ oder „Erdschlamm“ bedeutet. Im Landbuch Karls IV. wird der Ort 1375 als Rydentz by Bernowe (Bernau) genannt.

Von 1935 bis 1941 befand sich in Rüdnitz auf dem „Hof Wecker“ ein Ausbildungslager der Hachschara.[3][4]

Rüdnitz gehörte seit 1817 zum Kreis Oberbarnim in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Bernau im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Barnim.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1875 408
1890 400
1910 769
1925 708
1933 755
1939 888
Jahr Einwohner
1946 1 088
1950 1 188
1964 1 167
1971 1 327
1981 1 225
1985 1 123
Jahr Einwohner
1990 1 057
1995 1 337
2000 1 811
2005 1 822
2010 1 899
2015 1 980
Jahr Einwohner
2020 2 032
2021 2 029
2022 2 039

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[5][6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik Bearbeiten

Gemeindevertretung Bearbeiten

Die Gemeindevertretung von Rüdnitz besteht aus 12 Mitgliedern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[8]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Aktiv für Rüdnitz 57,8 % 7
Freie Wählerliste Rüdnitz 42,2 % 5

Bürgermeister Bearbeiten

  • 1990–2010: Hubertus Ritter[9]
  • 2010–2019: Christina Straube (Freie Wählerliste Rüdnitz)[10]
  • seit 2019: Andreas Hoffmann (Aktiv für Rüdnitz)

Hoffmann wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 58,8 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Dorfkirche Rüdnitz

In der Liste der Baudenkmale in Rüdnitz und in der Liste der Bodendenkmale in Rüdnitz stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

Naturdenkmale

Siehe Liste der Naturdenkmale in Rüdnitz

Nordöstlich des Kirchfriedhofes steht die Friedenseiche zu Rüdnitz. Sie wurde im Jahre 1871 nach Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges gepflanzt.

Verkehr Bearbeiten

Seit 1912 gibt es den Bahnhof Rüdnitz (seit 2006 Haltepunkt) an der Bahnstrecke Berlin–Szczecin. Hier halten Züge der Regionalbahnlinie RB 24 EberswaldeBerlin-Lichtenberg – Wünsdorf-Waldstadt der DB Regio. Der Haltepunkt Rüdnitz gehört zum Tarifbereich Berlin C des VBB.

Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg erbracht. Folgende Verbindung führt, betrieben von der Barnimer Busgesellschaft, durch Rüdnitz:

Die Hobrechtsfelder Wirtschaftsbahn verband ab 1908 die Fleischvernichtungsanstalt[13] in Albertshof mit den Hoffnungstaler Anstalten Lobetal sowie über Hobrechtsfelde mit den Heilanstalten in Berlin-Buch.

Die Landesstraße L 200 (bis 2003 B 2) zwischen Bernau und Eberswalde führt durch die Gemeinde.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Friedrich von Bodelschwingh (1831–1910), Pfarrer, legte 1905 die erste Wohnstätte Hoffnungstal in Rüdnitz an
  • Kurt Kretschmann (1914–2007), Naturschützer, lebte zeitweise in Rüdnitz
  • Hubertus Ritter (1938–2015), langjähriger Bürgermeister, Ehrenbürger der Gemeinde[9]
  • Jochen Zmeck (1929–2012), DDR-weit bekannter Zauberkünstler, lebte viele Jahrzehnte bis zu seinem Tode in Rüdnitz

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rüdnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege Bearbeiten

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Rüdnitz
  3. Rainer Horn: Schicksale in schlimmer Zeit. In: Märkische Oderzeitung. 19. November 2014, archiviert vom Original;.
  4. Die Schriftstellerin Ester Golan berichtet auf einer CD über ihren Aufenthalt in Rüdnitz zu diesem Zweck. Hachschara
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Barnim. S. 18–21
  6. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  7. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  8. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  9. a b Todesanzeige Hubertus Ritter. In: Biesenthaler Anzeiger, 24. November 2015
  10. Neuwahl des ehrenamtlichen Bürgermeisters auf www.amt-biesenthal-barnim.de
  11. Gesetz über die Kommunalwahlen im Land Brandenburg (Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz - BbgKWahlG). Abgerufen am 21. Januar 2019.
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019. Abgerufen am 11. August 2019.
  13. Albertshof.