Neuaufnahmen in das UNESCO-Kultur- und -Naturerbe 2018

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Im Jahr 2018 fanden die im Folgenden in chronologischer Reihenfolge aufgeführten Neuaufnahmen in das UNESCO-Kultur- und -Naturerbe statt. Zusätzlich zu den Neuaufnahmen sind auch Änderungen und Streichungen aufgeführt.

Welterbestätten Bearbeiten

 
Hauptmoschee von Madīnat az-zahrāʾ

Welterbeliste Bearbeiten

Für die 42. Sitzung des Welterbekomitees vom 24. Juni bis zum 4. Juli 2018 in Manama in Bahrain waren 29 Stätten zur Aufnahme in das UNESCO-Welterbe nominiert, darunter 22 Kulturstätten, fünf Naturstätten und drei gemischte Stätten. Außerdem war eine Stätte für signifikante Änderungen ihrer Grenzen nominiert, eine weitere wurde zur Streichung aus der Welterbeliste vorgeschlagen.[1] Während der Sitzung wurden 19 Stätten neu in die Welterbeliste aufgenommen, darunter dreizehn Kulturerbestätten (K), drei Naturerbestätten (N) und drei gemischte Stätten (K/N).[2]

Folgende Stätten wurden neu in die Welterbeliste aufgenommen:[3]

Vertragsstaat(en) Bezeichnung Typ Ref. Anmerkungen
China Volksrepublik  Volksrepublik China Fanjingshan
 (Lage)
N 1559
Danemark  Dänemark Aasivissuit – Nipisat. Jagdgründe der Inuit zwischen Eis und Meer
 (Lage)
K 1557 Kulturlandschaft der Paleo-Inuit- und Inuit-Kulturen im zentralen Westgrönland
Deutschland  Deutschland Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk
 (Lage)
K 1553 bedeutende Siedlung dänischer Wikinger und Befestigungswall im nördlichen Schleswig-Holstein
Naumburger Dom
 (Lage)
K 1470 einer der bedeutendsten Kathedralbauten des Hochmittelalters, errichtet zwischen 1213 und etwa 1250
Frankreich  Frankreich Chaîne des Puys - Tektonikarena der Limagne-Verwerfung
 (Lage)
N 1434
Indien  Indien Viktorianisch-gotische und Art Déco-Ensembles in Mumbai
 (Lage)
K 1480 neugotisches Gebäudeensemble im Viktorianischen Stil, westlich davon liegende Gebäude im Art-Déco-Stil.
Iran  Iran Archäologische Landschaft der Sassaniden in der Region Fars
 (Lage)
K 1568 Überreste von Befestigungsanlagen, Palästen, Felsenreliefs und Städten aus der Zeit des Sassanidenreiches
Italien  Italien Ivrea, Industriestadt des 20. Jahrhunderts
 (Lage)
K 1538
Japan  Japan Verborgene christliche Stätten in der Region Nagasaki
 (Lage)
K 1495
Kanada  Kanada Pimachiowin Aki
 (Lage)
K/N 1415
Kenia  Kenia Archäologische Stätte Thimlich Ohinga
 (Lage)
K 1450
Kolumbien  Kolumbien Nationalpark Chiribiquete – „Das Haus des Jaguars“
 (Lage)
K/N 1174
Mexiko  Mexiko Tehuacán-Cuicatlán-Tal: Ursprünglicher Lebensraum Mesoamerikas
 (Lage)
K/N 1534
Oman  Oman Antike Stadt Qalhat
 (Lage)
K 1537
Saudi-Arabien  Saudi-Arabien Oase al-Ahsa
 (Lage)
K 1563
Spanien  Spanien Kalifatsstadt Madīnat az-zahrāʾ
 (Lage)
K 1560
Sudafrika  Südafrika Barberton-Makhonjwa-Berge
 (Lage)
N 1575 eine der ältesten geologischen Strukturen der Erde mit besonders gut erhaltenen Spuren von Meteoriteneinschlägen aus der Zeit kurz nach dem Ende des so genannten Großen Bombardements
Korea Sud  Südkorea Sansa, buddhistische Bergklöster in Korea
 (Lage)
K 1562
Turkei  Türkei Göbekli Tepe
 (Lage)
K 1572

Bei folgender Welterbestätte wurde eine signifikante Änderung ihrer Grenzen beschlossen:

Vertragsstaat(en) Bezeichnung Typ Ref. Anmerkungen
Russland  Russland Bikin-Flusstal
 
N 766 die 2001 in das Welterbe aufgenommene Naturerbestätte wurde um Gebiete im Flusstal des Bikin erweitert und umbenannt, ihre Fläche wurde dadurch nahezu vervierfacht.

Folgende vorgeschlagene Streichung aus der Welterbeliste wurde abgelehnt:

 
Arasbaran

Folgende Nominierungen wurden nicht in die Welterbeliste aufgenommen:

Folgende Nominierungen waren schon vor der Sitzung zurückgezogen worden:

Rote Liste Bearbeiten

Zur Aufnahme in die Liste des gefährdeten Welterbes ("Rote Liste") waren 3 Stätten vorgeschlagen, zur Streichung eine.[1] Nur eine der vorgeschlagenen Stätten wurde dann tatsächlich auf die "Rote Liste" gesetzt, die Streichung erfolgte wie vorgeschlagen.[4]

 
Belize Barrier Reef

Aus der Liste gestrichen wurde:

In die Liste aufgenommen wurde:

Nicht in die Liste aufgenommen wurden:

Biosphärenreservate Bearbeiten

Am 25. Juli 2018 hat der Internationale Rat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) 24 neue Biosphärenreservate anerkannt, 2 bestehende Reservate wurden erweitert.[6][7] 7 UNESCO-Biosphärenreservate sind aus dem Weltnetz ausgeschieden.[8]

Neu als Biosphärenreservat anerkannt wurden:

Erweiterungen und Namensänderungen:

Aus dem Weltnetz ausgeschieden:

Global Geoparks Bearbeiten

 
Küste der Izu-Halbinsel

Am 17. April 2018 hat der UNESCO-Exekutivrat 13 geologische Stätten, die der UNESCO Global Geoparks Council auf seiner zweiten Sitzung im September 2017 ausgewählt hatte, zu UNESCO Global Geoparks ernannt und damit in das Global Geoparks Network aufgenommen.[9]

Neu ernannt wurden:

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b World Heritage Committee in Manama (Bahrain) to examine new nominations to the World Heritage List. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, 14. Juni 2018, abgerufen am 25. Juni 2018 (englisch).
  2. 42. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees 2018. Neueinschreibungen und Erweiterungen. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 3. Juli 2018.
  3. Die offiziellen Bezeichnungen sind auf englisch und französisch, die deutsche Übersetzung folgt Welterbeliste. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 4. Juli 2018.
  4. 42. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees vom 24. Juni bis 4. Juli in Manama, Bahrain. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 3. Juli 2018.
  5. Lake Turkana National Parks (Kenya) inscribed on List of World Heritage in Danger. 30. Juni 2018, abgerufen am 30. Juni 2018 (englisch).
  6. Twenty-four new sites join UNESCO’s World Network of Biosphere Reserves, UNESCO News, 26. Juli 2018, abgerufen am 16. Juli 2019 (englisch).
  7. 24 neue Biosphärenreservate weltweit, 25. Juli 2018, Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 16. Juli 2019.
  8. Withdrawal of biosphere reserves, UNESCO, abgerufen am 16. Juli 2019.
  9. 13 Sites in Africa, Asia, Europe and North America Receive UNESCO Global Geopark Label. In: en.unesco.org. UNESCO, 17. April 2018, abgerufen am 18. April 2018 (englisch).