Musikjahr 1513

Übersicht über die Ereignisse in der Musik im Jahre 1513

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Weitere Ereignisse

Dieser Artikel behandelt das Musikjahr 1513.

Musikjahr 1513
Dulzian
Dulzian
Der Dulzian, auch Dulcian oder Dolcian (von lateinisch dulcis „süß“), ist ein Holzblasinstrument mit direkt angeblasenem Doppelrohrblatt und konischer Bohrung. Dulziane – hier zu sehen auf einer Abbildung aus dem Syntagma musicum von Michael Praetorius – wurden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entwickelt und sind die Vorgänger des Fagotts.

Ereignisse Bearbeiten

  • 19. Februar: Mit der Konstitution In Altissimo etabliert Papst Julius II. formal den Chor Cappella Giulia im Petersdom in Rom. Da er bereits zwei Tage später stirbt, dauert es bis zum Jahr 1534 bis zur tatsächlichen Umsetzung der Konstitution.
  • Nach dem 11. März: Heinrich Isaac, Günstling der Medici in Florenz, gratuliert dem neuen Papst Leo X. mit der Motette Optime divino date munere pastor zu seiner Wahl.
  • Martin Agricola, der zunächst auf dem elterlichen Hof arbeitet, reist ab 1510 durch den ostdeutschen Raum. Während dieser Phase eignet er sich als Autodidakt die Grundlagen seines musikalischen Wissens an. Die Stationen seiner Reise sind unbekannt, vermutlich gehörten Frankfurt (Oder) und Leipzig zu ihnen.
  • Bonifacius Amerbach, der zunächst an der Artistenfakultät der Universität Basel studiert und dort Musiktheorie gehört hatte, setzt ab 1513 seine Studien an der Universität Freiburg im Breisgau fort, wo er sich der Rechtswissenschaft zuwendet. Hier steht er in freundschaftlicher Verbindung zu Sixt Dietrich und dem Organisten Hans Weck.
  • Noel Bauldeweyn wirkt von 1509 bis 1513 als magister cantorum in der Kirche St. Rombaut in Mecheln in der Nachfolge von Jean Richafort. Dies belegt ein Vermerk über die Tätigkeit von „Natalis Balduini“ in den Kapitularakten der Kirche St. Rombaut. Im Jahr 1513 nimmt Nicolas Champion Bauldeweyns Stelle an St. Rombauts ein, aber die Umstände seiner Verabschiedung und wohin er geht, sind nicht bekannt.
  • Antoine Brumel, der bis 1510 Kapellmeister an der Hofkapelle der Familie d’Este in Ferrara war, lebt in Mantua. Folgt man dem Autor Vincenzo Galilei, soll sich Brumel zusammen mit anderen franko-flämischen Komponisten im Jahr 1513 zur Krönung von Papst Leo X. nach Rom begeben haben, weil diesem Papst aus der Familie der Medici der Ruf einer großen Musikliebe vorauseilt. So plausibel diese Behauptung ist, so wenig ist sie dokumentarisch belegt.
  • Hans Buchner ist Domorganist am Münster zu Unserer Lieben Frau in Konstanz.
  • Marco Cara steht seit 1495 und bis 1525 als Lautenvirtuose im Dienst der Familie Gonzaga in Mantua, die zu seiner Zeit Künstler aller Richtungen fördert.
  • Carpentras, der ein paar Jahre am Hof von Ludwig XII. von Frankreich gearbeitet hat, kehrt 1513 nach Rom zurück und arbeitet wieder für die päpstlichen Kapelle. Er verspricht ausdrücklich mit der Komposition weltlicher Musik aufzuhören.
  • Nicolas Champion ist Mitglied in der Hofkapelle Karls V. Hier nimmt er einen hohen Rang ein und wird sehr gut bezahlt, wenn er auch nicht den Rang von Pierre de la Rue erreicht. Durch seine guten Kontakte und seine Dienste bei Hof erwirbt er von 1508 bis etwa 1520 eine Reihe von Benefizien in den Städten Brügge, Namur, Lens, Lier, Oostvoorne, Valenciennes, Geervliet und Brielle.
  • Josquin Desprez ist seit 1504 Propst an seiner früheren Wirkungsstätte Condé-sur-l’Escaut. Er wird als monsieur le prevost messire Josse des pres bezeichnet. Die Stellung ist für den ehemaligen Kapellmeister nicht nur wegen seines dortigen Haus- und Grundbesitzes attraktiv, sondern noch mehr wegen der guten Personalausstattung der Kirche und der Qualität der dortigen Musikausübung, die nur noch von der Kathedrale in Cambrai und von Saint-Vincent in Soignies übertroffen wird. Der Propst hat hier (nach einer Aufstellung aus dem Jahr 1523) die weltliche Macht im Kirchensprengel inne und ist der Vorgesetzte des Dekans, des Schatzmeisters, von 25 Kanonikern, 18 Kaplänen, 16 Vikaren und sechs Chorknaben, dazu einigen Priestern ohne Pfründe; in den aufwändig gestalteten Gottesdiensten wirkt in der Regel ein Chor aus den Vikaren und Chorknaben mit, so dass bis zu 22 musikgeübte Stimmen zur Verfügung stehen und bis zu sechsstimmige Werke aufgeführt werden können. In dieser Stellung wirkt Josquin Desprez 17 Jahre lang bis zu seinem Lebensende. Der Komponist verhandelt im Januar 1513 mit der römischen Kurie wegen eines Benefiziums in Tournai.
  • Antonius Divitis ist Sänger in der Hofkapelle der französischen Königin Anne de Bretagne, wo zu dieser Zeit auch Jean Mouton, Claude de Sermisy und Jean Richafort angestellt sind.
  • Der spanische Komponist, Poet und Dramatiker Juan del Encina schreibt sein Drama Égloga de Plácida y Victoriano.
     
    Titelblatt des Dramas Égloga de Plácida y Vitoriano von Juan del Encina (1513)
  • Heinrich Finck ist als „capellmaister“ bzw. als „singemeister“ mit 60 Gulden Jahresgehalt am Stuttgarter Hof von Ulrich von Württemberg (Amtszeit mit Unterbrechungen 1498 bis 1550) angestellt.

Vokalmusik Bearbeiten

Weltlich Bearbeiten

Geboren Bearbeiten

Geburtsdatum gesichert Bearbeiten

Genaues Geburtsdatum unbekannt Bearbeiten

  • Antonio Doni, italienischer Schriftsteller, Herausgeber und Musiker des Manierismus († 1574)

Geboren um 1513 Bearbeiten

Gestorben Bearbeiten

Todesdatum gesichert Bearbeiten

Gestorben um 1513 Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

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