Mołdzie (deutsch Moldzien, 1938 bis 1945 Mulden) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Ełk (Landgemeinde Lyck) im Powiat Ełcki (Kreis Lyck) gehört.

Mołdzie
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Mołdzie (Polen)
Mołdzie (Polen)
Mołdzie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ełk
Gmina: Ełk
Geographische Lage: 53° 49′ N, 22° 14′ OKoordinaten: 53° 49′ 29″ N, 22° 13′ 48″ O
Einwohner: 69 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 19-300[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: 1852N: Bartosze/DK 16GuzkiRożyńsk
Ruska Wieś/DK16 → Mołdzie
Chrzanowo/DW 656BienieLepaki Wielkie → Mołdzie
Eisenbahn: Czerwonka–Ełk (nicht in Betrieb)
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

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Mołdzie liegt am Südufer des Groß Lepacker Sees (1938 bis 1945: Groß Ramecksfelder See, polnisch Jezioro Mołdzie) im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, acht Kilometer westlich der Kreisstadt Ełk (Lyck).

Geschichte

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Gegründet wurde Moldzien im Jahre 1476[3]. Mit dem Wohnplatz Madeyken (auch: Madeiken, polnisch Madejki) wurde das Dorf 1874 in den Amtsbezirk Grabnick (polnisch Grabnik) eingegliedert[4], der bis 1945 bestand und zum Kreis Lyck im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

241 Einwohner verzeichnete Moldzien im Jahr 1910[5], im Jahre 1933 waren es 267[6]. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Moldzien gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Moldzien stimmten 180 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]

Am 3. Juni 1938 wurde Moldzien aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Mulden“ umbenannt. Die Einwohnerzahl betrug 1939 insgesamt 242[6].

In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seither die polnische Namensform „Mołdzie“. Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes[8] (polnisch Sołectwo) und somit eine Ortschaft im Verbund der Gmina Ełk (Landgemeinde Lyck) im Powiat Ełcki (Kreis Lyck), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seitdem der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

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Bis 1945 war Moldzien in die evangelische Pfarrkirche Lyck[9] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union und in die katholische Pfarrkirche St.-Adalbert[10] in der Kreisstadt im Bistum Ermland eingegliedert. Der kirchliche Bezug des Ortes zur Kreismetropole Ełk besteht auch heute.

Für die Katholiken gibt es in Mołdzie die Kościół Matki Bożej Częstochowskiej (deutsch Kirche der Gottesmutter von Częstochowa), eine Filialkirche der Pfarrei Św. Tomasza Apostoła (St. Thomas, der Apostel) in Ełk[11].

Persönlichkeiten

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Mołdzie liegt nördlich der polnischen Landesstraße 16 (einstige deutsche Reichsstraße 127) und ist von Bartosze (Bartossen, 1938 bis 1945 Bartendorf) wie auch von Ruska Wieś (Reuschendorf) aus auf Nebenstraßen zu erreichen. Außerdem endet in Mołdzie eine aus nördlicher Richtung von Chrzanowo (Chrzanowen, 1933 bis 1945 Kalkofen) kommende Nebenstraße.

Seit 1915 ist das Dorf Bahnstation an der Bahnstrecke Czerwonka–Ełk (deutsch Rothfließ–Lyck), die heute jedoch nur noch unregelmäßig im Güterverkehr befahren wird.

Einzelnachweise

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  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 793
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Mulden
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Grabnick
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lyck
  6. a b Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 85
  8. Gmina Ełk (Memento des Originals vom 3. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/elk.gmina.pl
  9. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 493–494
  10. Moldzien
  11. Parafia św. Tomasza Apostoła Ełk im Bistum Ełk