Die Liste der Klassischen Philologen an der Ludwig-Maximilians-Universität München zählt namhafte Hochschullehrer auf, die an der Ludwig-Maximilians-Universität München wirkten und wirken.
Angegeben ist in der ersten Spalte der Name der Person und ihre Lebensdaten, in der zweiten Spalte wird der Eintritt in die Universität angegeben, in der dritten Spalte das Ausscheiden. Spalte vier nennt die höchste an der Universität München erreichte Position. An anderen Universitäten kann der entsprechende Dozent eine noch weitergehende wissenschaftliche Karriere gemacht haben. Die nächste Spalte nennt Besonderheiten, den Werdegang oder andere Angaben in Bezug auf die Universität oder das Institut. In der letzten Spalte stehen Bilder der Dozenten.
Gymnasialprofessor in München, gründete 1812 das Philologische Institut, 1826 Professor der Beredsamkeit und alten Literatur; Erneuerer des Humanismus in Bayern, genannt „Praeceptor Bavariae“
Gymnasialprofessor in München, 1827 Privatdozent und Zweiter Direktor des Philologischen Instituts; nach einer Professor in Heidelberg (1841–1847) Nachfolger von Lasaulx sowie ab 1860 Erster Direktor des Philologischen Instituts, ab 1877 beurlaubt; Spezialist für antike Rhetorik, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte (Aristoteles, Varro)
Privatdozent, 1844 Zweiter Direktor des Philologischen Instituts, 1849 außerordentlicher Professor der Philologie, ab 1857 auch der Philosophie, ab 1859 Ordinarius
außerordentlicher Professor, ab 1863 ordentlicher Professor, am 30. Dezember 1902 emeritiert; Spezialist für griechische Philosophie und Dichtung, Verfasser einer griechischen Literaturgeschichte
Professor für Altertumswissenschaften, las über griechische und lateinische Prosa und Dichtung, Mythologie, Epigraphik, Geographie und Geschichte der Philologie; Gründer des Jahresberichts über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft und des Biographischen Jahrbuchs für Altertumskunde
Professor für Klassische Philologie (Nachfolger Spengels), 1905 emeritiert; Spezialist für lateinische Literatur, Geschichtsschreibung und Grammatik; Gründer des Thesaurus Linguae Latinae
Privatdozent, 1902 ordentlicher Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters; Spezialist für Text- und Überlieferungsgeschichte der antiken Autoren und lateinische Literatur des Mittelalters
Professor für klassische Philologie und Pädagogik (Nachfolger Schölls), 1906 emeritiert; Spezialist für antike Medizin, Gründer des Handbuchs der Altertumswissenschaft
Privatdozent, 1900 außerordentlicher Professor für klassische und altchristliche Philologie, 1905 ordentlicher Professor; Spezialist für christliche Literatur der Antike und des Mittelalters und Herausgeber der Kemptener Kirchenväterbibliothek
Privatdozent, 1906 außerordentlicher Professor; wechselte nach Würzburg, später nach Nijmegen und Münster; Spezialist für griechische Rhetorik und Schulaussprache des Griechischen
Privatdozent an der Universität München und Generalredaktor des Thesaurus Linguae Latinae, 1905 Nachfolger Wölfflins; Spezialist für lateinische Dichtung, insbesondere der Spätantike
Professor für klassische Philologie und Pädagogik (Nachfolger von Müllers), Spezialist für griechische Fachschriftsteller und Rhetorik, Mitherausgeber des Philologus (1917–1937), Initiator der Internationalen Thesaurus-Kommission
Generalredaktor des Thesaurus Linguae Latinae (Nachfolger Vollmers), ab 1908 Honorarprofessor an der Universität München; Spezialist für lateinische Literatur und Epigraphik; wechselte nach Baseel, später nach Greifswald und Marburg
Privatdozent, 1917 ordentlicher Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters (Nachfolger Traubes); Spezialist für mittelalterliche Bibliothekskataloge, Überlieferungsgeschichte und Pseudepigraphie
Nachfolger von Crusius, Spezialist für griechische Mythographie, Geschichtsschreibung, Epik, Hagiographie und Kirchengeschichte; Herausgeber der Acta conciliorum oecumenicorum
Privatdozent, 1933 nicht beamteter außerordentlicher Professor, 1939 außerplanmäßiger Professor für Lateinische Philologie; Spezialist für lateinische Grammatik und Metrik, Redaktor beim Thesaurus Linguae Latinae
Nachfolger von Schwartz, 1937 entlassen (1938–1951 Emigration nach Oxford), 1951–57 erneut in München; Spezialist für hellenistische Dichtung (Kallimachos), Antikenrezeption und Geschichte der Philologie
Assistent und Privatdozent, NSDAP-Mitglied, 1937 Lehrstuhlvertreter für Pfeiffer und 1938 dessen Nachfolger, 1945 entlassen; wechselte nach Mainz; Spezialist für griechische Philosophie (Aristoteles)
Leiter der Forschungsstätte für klassische Philologie und Altertumswissenschaft beim SS-Ahnenerbe, 1938 planmäßiger außerordentlicher Professor (Nachfolger von Stroux), 1945 entlassen; wechselte nach Hinterzarten, später nach Erlangen; Spezialist für lateinische Rhetorik und Geschichtsschreibung
Privatdozent, 1953 ordentlicher Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters (Nachfolger Lehmanns); Spezialist für mittelalterliches Bibliothekswesen, lateinische Paläographie und Kodikologie
Privatdozent, 1958 Universitätsdozent, 1960 außerordentlicher Professor; wechselte nach Salzburg; Thesaurus-Mitarbeiter, Spezialist für griechische Philosophie und Literatur der Kirchenväter
Privatdozent, wechselte nach Hamburg; 1958 Nachfolger Pfeiffers; Spezialist für griechische Geschichtsschreibung, Wissenschaft, Logik und Staatstheorie
Privatdozent, 1975 ordentlicher Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters (Nachfolger Bischoffs); Spezialist für Überlieferungsgeschichte, Verfasser der Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters
außerordentlicher Professor, 1970 Nachfolger Egermanns (Lehrstuhl für Lateinische Philologie I); Spezialist für lateinische Literatur und deren Rezeption
Assistent, 1977 habilitiert und Oberassistent, 1980 C2-Professor; wechselte nach Bochum, später nach Göttingen; Spezialist für lateinische Literatur der Antike und der Neuzeit
1975–1983 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter, 2012 Honorarprofessor für griechische Kodikologie; Spezialist für griechische Text- und Überlieferungsgeschichte
Nachfolger Beckers; Spezialist für griechische Literatur, Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftsorganisator, Präsident der Internationalen Thesaurus-Kommission (2002–2014), Schriftleiter und Mitherausgeber des Gnomon (seit 1970)
C2-Professor, 1988 C3-Professor für Lateinische Philologie der Antike; Spezialist für lateinische Dichtung, den antiken Roman und Sexualität in der antiken Literatur
Nachfolger Flashars (Lehrstuhl für Griechische Philologie II), Spezialist für griechische Dichtung (insbesondere Tragödie) und antike Geschichtsschreibung
Leonhard Spengel: Das philologische Seminarium in München und die Ultramontanen. 2. Auflage, München 1854
Karl Neuerer: Das höhere Lehramt in Bayern im 19. Jahrhundert. Ausbildungsaspekte und ihre Realisationsformen dargestellt unter besonderer Berücksichtigung der Lehrämter des humanistischen Gymnasium und der Ausbildungsverhältnisse an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Berlin 1978
Jula Kerschensteiner: Die Chronik des Seminars für Klassische Philologie der Universität München in den Kriegsjahren 1941–1945. In: Eikasmós. Band 4 (1993), S. 71–74
Maximilian Schreiber: Altertumswissenschaften im Nationalsozialismus. In: Elisabeth Kraus (Hrsg.): Die Universität München im Dritten Reich, Band 1, Utz, München 2006, S. 181–248
Richard Schumak: Neubeginn nach dem Dritten Reich. Die Wiederaufnahme wissenschaftlichen Arbeitens an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Tagebuchaufzeichnungen des Altphilologen Albert Rehm 1945 bis 1946. Hamburg 2009