Leichtathletik-Europameisterschaften 2014/Marathon der Frauen

Der Marathon der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2014 fand am 16. August 2014 in Zürich, Schweiz, statt.

22. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Marathonlauf der Frauen
Stadt Schweiz Zürich
Ort Rundkurs durch Zürich
Teilnehmerinnen 53 Athletinnen aus 19 Ländern
Wettkampfphase 16. August 2014
Medaillengewinnerinnen
Gold Gold Christelle Daunay (Frankreich FRA)
Silbermedaillen Silber Valeria Straneo (Italien ITA)
Bronzemedaillen Bronze Jéssica Augusto (Portugal POR)
Marathoncup (Teamwertung)
ohne Zählung im Medaillenspiegel
Rang 1 Italien Italien
Rang 2 Portugal Portugal
Rang 3 Russland Russland
Der Bürkliplatz im Jahr 2023

Die Französin Christelle Daunay gewann den Lauf mit einem neuen Meisterschaftsrekord von 2:25:14 h. Vizeeuropameisterin wurde die Italienerin Valeria Straneo vor der Portugiesin Jéssica Augusto.

Für die Teamwertung, dem sogenannten Marathon-Cup, wurden die Zeiten der drei besten Läuferinnen je Nation addiert. Die Wertung zählte allerdings nicht zum offiziellen Medaillenspiegel. Es siegte die Mannschaft aus Italien vor Portugal und Russland.

Strecke Bearbeiten

Der Wettbewerb fand in der Zürcher Innenstadt auf einem Rundkurs statt. Eine Runde betrug zehn Kilometer, am Schluss kam noch eine kurze Zielschleife hinzu.

Start und Ziel lagen beim Bürkliplatz. Der erste Streckenteil verlief flach entlang des westlichen Zürichsee-Ufers und in einer Schlaufe zurück bis fast zum Ausgangspunkt. Dann ging es durch die Altstadt von Zürich weiter über die Bahnhofstrasse, über Paradeplatz und Münsterhof zur Münsterbrücke. Das Limmatquai hinunter führte die Strecke zum Central. Dort begann ein Anstieg über Seiler- und Hirschengraben sowie Leonhardstrasse zur Polyterrasse bei der ETH. An der Universität vorbei ging es von dort die Rämistrasse entlang via Heimplatz (Pfauen) zum Bellevue. Von dort führte eine weitere Schleife am Ostufer entlang bis zum Zürichhorn, wo die Strecke zum Teil auf schmaleren Wegen abseits der Straße durch den Park und wieder zurück zum Ausgangspunkt der Schleife verlief. Über die Quaibrücke erreichte die Route dann schließlich den Ausgangspunkt.[1]

Es waren 176 Höhenmeter zu bewältigen. Der Großteil des Rundkurses war flach. Die vier Mal zu bewältigende Steigung war eher kurz und mit maximal 8,8 % Steigung in der Straße Auf der Mauer sehr steil. Unter diesen Umständen waren Toppzeiten nicht möglich.

Verpflegungsstationen waren am Limmatquai und am Zürichhorn aufgebaut. Wasser und Schwämme wurden am General-Guisan-Quai und auf der Polyterrasse verteilt. Duschen gab es am Mythenquai und am Sechseläutenplatz.

Rekorde Bearbeiten

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord Vereinigtes Konigreich  Paula Radcliffe 2:15:25 h London-Marathon 13. April 2003[2]
Europarekord
Meisterschaftsrekord Italien  Maria Guida 2:26:05 h EM in München 10. August 2002

Rekordverbesserung Bearbeiten

Im Rennen am 16. August wurde der bestehende EM-Rekord um 51 Sekunden verbessert:
2:25:14 h – Christelle Daunay, Frankreich

Zwischenzeiten Bearbeiten

Marke Zeit Führende 5-km-Zeit
5 km 17:20 min Christelle Daunay in 14köpfiger Gruppe 17:20 min
10 km 34:30 min Daunay, Straneo, Nemec, Neuenschwander, Aguilar, Abeylegesse, Spirig / Augusto, Britton 10 s zurück 17:10 min
15 km 51:42 min Straneo, Daunay, Abeylegesse, Nemec, Spirig, Neuenschwander / Aguilar 3 s zurück / Augusto 10 s zurück / Incerti, Britton 25 s zurück 17:12 min
20 km 1:08:50 h00 Daunay, Straneo, Abeylegesse, Nemec / Augusto 19 s zurück / Aguilar, Neuenschwander, Spirig 42 s zurück 17:08 min
25 km 1:26:01 h00 Straneo, Daunay, Abeylegesse / Augusto 11 s zur. / Nemec 14 s zur. / Incerti, Aguilar 1:22 min zur. / Neuenschwander 1:27 min zur. 17:11 min
30 km 1:43:15 h00 Daunay, Straneo / Augusto 18 s zur. / Abeylegesse 20 s zur. / Nemec 43 s zur. / Incerti 1:22 min zur. / Aguilar, Neuenschwander 2:40 min zur. 17:14 min
35 km 2:00:22 h00 Straneo, Daunay / Augusto 20 s zur. / Abeylegesse 1:21 min zur. / Nemec 1:26 min zur. / Incerti 3:15 min zur. / Aguilar, Neuenschwander 3:53 min zur. 17:07 min
40 km 2:17:41 h00 Daunay / Straneo 3 s zur. / Augusto 34 s zur. / Nemec 2:49 min zur. / Abeylegesse 3:33 min zur. / Incerti 4:29 min zur. / Drazdauskaitė 5:08 min zur. 17:19 min

Legende Bearbeiten

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

CR Championshiprekord
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)

Ergebnis Bearbeiten

 
Die Siegerin Christelle Daunay beim Zieleinlauf
 
Vizeeuropameisterin Valeria Straneo
 
Bronzemedaillengewinnerin Jéssica Augusto
 
Lisa Christina Nemec – Platz vier
 
Elvan Abeylegesse – Platz fünf
 
Anna Incerti – Platz sechs
 
Rasa Drazdauskaitė – Platz sieben

48 der gestarteten 53 Läuferinnen erreichten das Ziel.[3]

16. August 2014, 9:00 Uhr

Platz Athletin Land Zeit (h)
  Christelle Daunay Frankreich  Frankreich 2:25:14 CR
  Valeria Straneo Italien  Italien 2:25:27
  Jéssica Augusto Portugal  Portugal 2:25:41
04 Lisa Christina Nemec Kroatien  Kroatien 2:28:36
05 Elvan Abeylegesse Turkei  Türkei 2:29:46
06 Anna Incerti Italien  Italien 2:29:58
07 Rasa Drazdauskaitė Litauen  Litauen 2:30:32
08 Jessica Draskau-Petersson Danemark  Dänemark 2:30:53
09 Maja Neuenschwander Schweiz  Schweiz 2:31:08
10 Fionnuala Britton Irland  Irland 2:31:46
11 Natalja Putschkowa Russland  Russland 2:32:22
12 Nadia Ejjafini Italien  Italien 2:32:34
13 Andrea Deelstra Niederlande  Niederlande 2:32:39
14 Emma Quaglia Italien  Italien 2:32:45
15 Filomena Costa Portugal  Portugal 2:32:50
16 Deborah Toniolo Italien  Italien 2:33:02
17 Albina Majorowa Russland  Russland 2:33:45
18 Maryna Damanzewitsch Belarus  Belarus 2:33:57
19 Miranda Boonstra Niederlande  Niederlande 2:34:29
20 Marisa Barros Portugal  Portugal 2:34:35
21 Remalda Kergytė Litauen  Litauen 2:35:13
22 Mona Stockhecke Deutschland  Deutschland 2:35:44
23 Gulnara Wygowskaja Russland  Russland 2:35:56
24 Nicola Spirig Schweiz  Schweiz 2:37:12
25 Tetjana Wernyhor Ukraine  Ukraine 2:38:01
26 Patricia Morceli Bühler Schweiz  Schweiz 2:38:41
27 Živilė Balčiūnaitė Litauen  Litauen 2:39:53
28 Katharina Heinig Deutschland  Deutschland 2:40:11
29 Liina Luik Estland  Estland 2:41:48
30 Annelie Johansson Schweden  Schweden 2:42:04
31 Nilay Esen Turkei  Türkei 2:42:05
32 Frida Lunden Schweden  Schweden 2:42:18
33 Martina Strähl Schweiz  Schweiz 2:42:21
34 Charlotte Karlsson Schweden  Schweden 2:42:29
35 Nadeschda Leontjewa Russland  Russland 2:42:41
36 Sarah Mulligan Irland  Irland 2:42:43
37 Stefanie Bouma Niederlande  Niederlande 2:42:47
38 Lena Eliasson Schweden  Schweden 2:43:12
39 Ursula Spielmann-Jeitziner Schweiz  Schweiz 2:43:20
40 Rosaria Console Italien  Italien 2:43:40
41 Barbara Sanchez Irland  Irland 2:43:59
42 Hanna Lindholm Schweden  Schweden 2:44:05
43 Leila Luik Estland  Estland 2:45:59
44 Magali Di Marco Schweiz  Schweiz 2:46:53
45 Bahar Doğan Turkei  Türkei 2:47:11
46 Martha Komu Frankreich  Frankreich 2:47:34
47 Lily Luik Estland  Estland 2:48:49
48 Corinne Herbreteau-Cante Frankreich  Frankreich 3:02:49
DNF Alessandra Aguilar Spanien  Spanien
Sabrina Mockenhaupt Deutschland  Deutschland
Doroteia Peixoto Portugal  Portugal
Evelin Talts Estland  Estland
Ruth Van Der Meijden Niederlande  Niederlande

Ergebnis Marathon-Cup Bearbeiten

Platz Land Athleten Zeit (h)
1 Italien  Italien Valeria Straneo (2. in 2:25:27)
Anna Incerti (6. in 2:29:58)
Nadia Ejjafini (12. in 2:32:34)
7:27:59
2 Portugal  Portugal Jéssica Augusto (3. in 2:25:41)
Filomena Costa (15. in 2:32:50)
Marisa Barros (20. in 2:34:35)
7:33:06
3 Russland  Russland Natalja Putschkowa (11. in 2:32:22)
Albina Majorowa (17. in 2:33:45)
Gulnara Wygowskaja (23. in 2:35:56)
7:42:03
4 Litauen  Litauen Rasa Drazgauskaite (2:30:32)
Remalda Kergytė (2:35:13)
Živilė Balčiūnaitė (2:39:53)
7:45:38
5 Schweiz  Schweiz Maja Neuenschwander (2:31:08)
Nicola Spirig (2:37:12)
Patricia Morceli Bühler (2:38:41)
7:47:01
6 Niederlande  Niederlande Andrea Deelstra (2:32:39)
Miranda Boonstra (2:34:29)
Stefanie Bouma (2:42:47)
7:49:55
7 Irland  Irland Fionnuala Britton (2:31:46)
Sarah Mulligan (2:42:43)
Barbara Sanchez (2:43:59)
7:58:28
8 Turkei  Türkei Elvan Abeylegesse (2:29:46)
Nilay Esen (2:42:05)
Bahar Doğan (2:47:11)
7:59:02

Weblinks Bearbeiten

Videolink Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 42,195 Kilometer mit Sightseeing. In: Neue Zürcher Zeitung 13. September 2012, nzz.ch, abgerufen am 14. März 2023
  2. Track and Field Statistics, Records Progression - World Records, Women, Marathon, trackfield.brinkster.net (englisch), abgerufen am 14. März 2023
  3. Zürich European Championships, european-athletics.com, abgerufen am 14. März 2023