Jenseits der Morgenröte

Film von Sigi Rothemund

Jenseits der Morgenröte ist ein sechsteiliger Abenteuerfilm der ARD mit Julian Glover und Thomas Ohrner in den Hauptrollen. Regie bei der 1984 entstandenen Großproduktion führte Sigi Rothemund. Die Erstausstrahlung erfolgte von 7. Januar bis 11. Februar 1985 montags um 20.15 Uhr.

Fernsehserie
Titel Jenseits der Morgenröte
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Englisch
Genre Abenteuerfilm
Länge 59 Minuten
Episoden 6
Produktions­unternehmen Polyphon Film und Fernseh GmbH im Auftrag von NDR (Redaktion: Dieter Meichsner) und ORF
Regie Sigi Rothemund
Drehbuch Klaus Gröper
Produktion Dirk R. Düwel[1]
Musik Roland Baumgartner
Kamera Rolf Liccini
Schnitt
Erstausstrahlung 7. Jan. – 11. Feb. 1985 auf ARD
Besetzung

Handlung Bearbeiten

1648, der Dreißigjährige Krieg ist endlich vorüber, hat aber ein verwüstetes Mitteleuropa hinterlassen. Überall herrscht Hunger und Not, britische und niederländische Freischärler kapern oftmals deutsche Handelsschiffe. Sogar die immens reiche Augsburger Familie Fugger steht kurz vor dem Bankrott. Es gilt, um nicht weiter die gefährlichen Handelsrouten über den Seeweg benutzen zu müssen, neue Verbindungen in den Fernen Osten zu erschließen; es soll nicht weniger als ein Handelsweg über Land in das ferne Riesenreich China erschlossen werden. Im Auftrag der Fugger soll Kilian von Roggenburg eine Expedition zum russisch-chinesischen Grenzfluss Amur anführen, an seiner Seite sein junger und noch unerfahrener Sohn Wolff in Begleitung des Paters Pereira. Nur einige wenige Männer begleiten den Trupp beim Aufbruch zu Pferde in die Terra inkognita im „Wilden Osten“.

Bereits wenig später scheint die Reise zum Scheitern verdammt, als Wolff die junge, reizvolle Polin Nadja kennenlernt, die ihm den Kopf verdreht. Sie befindet sich in der Gewalt von Krimtataren, aus der Wolff sie befreit. Mit dieser Eigenmächtigkeit gefährdet der junge Roggenburg schon frühzeitig die gesamte Expedition. Fortan geraten die Deutschen in eine Fülle von gefährlichen Zwischenfällen und Abenteuern, die sie meist an den Rand des Scheiterns führen. Zum Schutz vor wilden mittelasiatischen Rebellen und Räubern muss sich der deutsche Trupp bei einigen Kosaken verstecken. Doch als deren wohlwollender Clanführer von seinen eigenen Leuten überraschend abgesetzt wird, droht neue Gefahr. Nach Tausenden Kilometern erreichen die Männer und die Frau den Grenzfluss Amur. Dabei werden Kilian und sein Sohn Wolff aber von Nadja getrennt. Bei einem Fort nahe der Grenze zu China, wo sich Wolff, Nadja und Kilian wiedersehen, kommt es zum großen Showdown. Bei einer großen Explosion kommt die schöne Polin ums Leben.

Entstehung Bearbeiten

Die Dreharbeiten zu Jenseits der Morgenröte fanden im Sommer 1984 im jugoslawischen Nationalpark Plitvicer Seen statt[2], die Winteraufnahmen wurden zuvor in Ost-Finnland bei Lieksa gedreht. Die Fernsehgroßproduktion machte vor allem durch seine aufwändigen Kostümentwürfe von sich reden. Das große Personenlexikon des Films nannte in der Biografie von Irms Pauli rund 1000 Tataren-, Strelitzen- und Kosakenkostüme, die die bekannte Designerin gemeinsam mit Maja Galaso zu schneidern hatte. Die Musik stammt vom NDR-Sinfonieorchester unter der Leitung des Komponisten Roland Baumgartner. Hauptdarsteller Julian Glover war zuvor als Gegenspieler im James-Bond-Film In tödlicher Mission international bekannt geworden.

Folgen

  1. Adler der Steppe
  2. Spur der Leiden
  3. Tödliche Taiga
  4. Nadja
  5. Gold und Tod
  6. Der Drache speit Feuer

Rezeption Bearbeiten

„Kein Western sondern ein Eastern: Statt Lagerfeuerromantik, Hillbilly-Songs und Banjoklängen warten auf die Abenteurer in Sibirien Zwangstaufen, Kosakentänze, Schamanenzauber.“

FAZ Magazin[3]

„Na ja, es stehen uns noch fünf weitere Folgen über die Männer aus dem Weg nach Osten ins Haus. Die erste Folge war eine kleine Enttäuschung, ein erzwungener Einstieg für den ‚Eastern‘.“

Westfälische Volksblatt[4]

Kay Weniger nannte Jenseits der Morgenröte eine „teure, wenngleich mißlungene, international finanzierte Großproduktion“, lobte allerdings die Kostümvielfalt.[5]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. In Zusammenarbeit mit Jadran Film (Zagreb), MTV 3 (Helsinki), TROS TV (Hilversum) und Orion Entertainment (Los Angeles).
  2. Westfälisches Blatt. 10. August 1984.
  3. FAZ Magazin. 28. Dezember 1984.
  4. Westfälisches Volksblatt. 9. Januar 1985.
  5. Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, Biografie Irms Pauli, S. 164.