Jantschukan (russisch Янчукан) ist eine Siedlung städtischen Typs in der autonomen Republik Burjatien (Russland) mit 392 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Siedlung städtischen Typs
Jantschukan
Янчукан
Föderationskreis Ferner Osten
Republik Burjatien
Rajon Sewero-Baikalski
Siedlung städtischen Typs seit 1982
Bevölkerung 392 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 600 m
Zeitzone UTC+8
Telefonvorwahl (+7) 30130
Postleitzahl 671735
Kfz-Kennzeichen 03
OKATO 81 245 575
Geographische Lage
Koordinaten 56° 15′ N, 112° 48′ OKoordinaten: 56° 15′ 0″ N, 112° 48′ 0″ O
Jantschukan (Russland)
Jantschukan (Russland)
Lage in Russland
Jantschukan (Republik Burjatien)
Jantschukan (Republik Burjatien)
Lage in Burjatien

Geographie Bearbeiten

Die Siedlung liegt am östlichen Ende der Oberen Angarasenke, wenige Kilometer oberhalb der Stelle, an der die Obere Angara aus ihrem engen Tal zwischen Deljun-Uran-Gebirge im Norden und Nördlichem Mujagebirge (Seweromuisker Gebirge) im Süden in die relativ ebene Senke hervortritt. Die zwei in diesem Gebiet etwa 2000 Meter hohen Bergketten gehören zum System des Stanowoihochlandes. Jantschukan liegt etwa 600 Kilometer (Luftlinie) nordöstlich der Republikhauptstadt Ulan-Ude.

Die Siedlung gehört zum Rajon Sewero-Baikalski, dessen Verwaltungszentrum Nischneangarsk gut 200 Kilometer entfernt in südwestlicher Richtung liegt.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort entstand Ende der 1970er Jahre am linken Ufer der Oberen Angara im Zusammenhang mit dem Bau der Baikal-Amur-Magistrale (BAM), westlich ihrer Durchquerung des Nördlichen Mujagebirges mit dem Seweromuisker Tunnel.

1982 wurde der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen. Der reguläre Bahnverkehr auf dem gesamten Streckenabschnitt zwischen Baikalsee (Sewerobaikalsk) und Nowaja Tschara im Norden Transbaikaliens wurde 1989 aufgenommen. Nach Fertigstellung der Bahnstrecke sowie infolge der Wirtschaftskrise ab dem Ende der 1980er Jahre verließen fast zwei Drittel der Einwohner den entlegenen Ort.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1989 1462
2002 539
2010 392

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

In Jantschukan befindet sich eine Station der Baikal-Amur-Magistrale (Streckenkilometer 1315 ab Taischet), die den einzigen Wirtschaftsfaktor darstellt. Die Station heißt Kjuchelbekerskaja, nach dem russisch-deutschbaltischen Lyriker und Dekabristen Wilhelm Küchelbecker (russisch Kjuchelbeker), der 1846 in sibirischer Verbannung starb.

Durch die Siedlung führt auch die der Bahnstrecke folgende Straße.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)