Heppstädt

Gemeindeteil von Adelsdorf

Heppstädt ist ein Gemeindeteil von Adelsdorf im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt in Bayern.[3]

Heppstädt
Gemeinde Adelsdorf
Koordinaten: 49° 42′ N, 10° 54′ OKoordinaten: 49° 41′ 30″ N, 10° 54′ 28″ O
Höhe: 296 m ü. NHN
Fläche: 2,82 km²[1]
Einwohner: 74 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91325
Vorwahl: 09195
Heppstädt Luftaufnahme (2020)
Heppstädt Luftaufnahme (2020)

Geographie Bearbeiten

Durch das Dorf fließt der Klinggraben (im Unterlauf Reutgraben genannt), der nordwestlich die Wiesendorfer Weiher speist und bei Adelsdorf als rechter Zufluss in die Aisch mündet. Im Süden liegt das Lichtholz, im Südosten der Dornbusch, im Osten das Schultersholz. Die einzelnen Parzellen bilden ein zusammenhängendes Waldgebiet. Im Westen befinden sich inmitten von Acker- und Grünland die Heppstädter Teiche, die Alt- und die Neuweiher und der Großweiher. Im Norden gibt es ebenfalls Acker- und Grünland. Die Flur wird Gries genannt. Unmittelbar östlich des Ortes gibt es einen Campingplatz.

Die Kreisstraße ERH 35 verläuft zur Kreisstraße ERH 16 bei Neuhaus (2,1 km westlich) bzw. nach Hemhofen zur Staatsstraße 2259 (2,3 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Wiesendorf (1,3 km nördlich).[4]

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 1172 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, als Bischof Hermann II. dem Bamberger Kloster St. Theodor ein Gut in „Hovestete“ übereignete. Wahrscheinlich gehörte der Ort ursprünglich den Grafen von Höchstadt, denn die Nonnen von St. Theodor hatten dort ein weiteres Gut als Schenkung eines Gottfried von Höchstadt. Später war das Dorf grundherrlich stark zersplittert.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Heppstädt 19 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Westlich des Baches übte das Adelige Halsgericht Neuhaus der Freiherren von Crailsheim das Hochgericht aus, östlich des Baches das Centamt Höchstadt. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten das Rittergut Neuhaus und das Amt Forchheim. Grundherren waren das Amt Forchheim (3 Güter), die Oberschlossverwaltung Hallerndorf (2 Güter), die Verwaltung Röttenbach (2 Güter), das Rittergut Adelsdorf (1 Viertelhof), das Rittergut Hemhofen (1 Sölde), das Rittergut Neuhaus (5 Güter), die Herrschaft Pommersfelden (1 Gut), die Pfarrei Adelsdorf (1 Gut), die Pfarrei Röttenbach (3 Sölden).[6]

Im Jahr 1810 kam Heppstädt zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort 1811 dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Neuhaus zugeordnet. 1818 entstand die Ruralgemeinde Heppstädt. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herzogenaurach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (ab 1847: Rentamt Herzogenaurach). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 5 Anwesen von 1802 bis 1848 dem Patrimonialgericht Neuhaus, 1 Anwesen von 1807 bis 1848 dem Patrimonialgericht Adelsdorf.[7] Ab 1862 gehörte Heppstädt zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und ab 1880 zum Rentamt Höchstadt (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Herzogenaurach (1879 in das Amtsgericht Höchstadt an der Aisch umgewandelt), von 1959 bis 1972 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Erlangen. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,818 km².[1]

Am 1. Juli 1971 wurde Heppstädt im Zuge der Gebietsreform in Adelsdorf eingegliedert.[8] Über den engeren Umkreis hinaus wurde der Ort bekannt durch das 1990 von Stefan Kügel gegründete Theater Kuckucksheim.

Baudenkmal Bearbeiten

  • Haus Nr. 3: Scheune

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987
Einwohner 109 135 123 119 111 113 115 102 112 126 120 109 105 95 105 111 113 96 82 160 151 124 85 66 74
Häuser[9] 26 28 27 27 26 20 19 19 21
Quelle [10] [11] [11] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [11] [19] [11] [20] [11] [21] [11] [11] [11] [22] [11] [1] [23] [2]

Religion Bearbeiten

Der Ort ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Katholiken sind nach St. Stephanus (Adelsdorf) gepfarrt, die Lutheraner nach St. Matthäus (Neuhaus, Adelsdorf).[24][1]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 333 (Digitalisat).
  3. Gemeinde Adelsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 80f. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 76.
  6. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 68. Dort sind fälschlicherweise 18 Anwesen angegeben.
  7. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 131.
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 39 (Digitalisat).
  11. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 136 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 52 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 150 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 150 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 150 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1073 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
  24. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 68.