Lauf (Adelsdorf)

Gemeindeteil der Gemeinde Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Bayern)

Lauf ([laʊ̯f) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[1]

Lauf
Gemeinde Adelsdorf
Koordinaten: 49° 44′ N, 10° 55′ OKoordinaten: 49° 43′ 38″ N, 10° 55′ 28″ O
Höhe: 260 m ü. NHN
Einwohner: 195
Postleitzahl: 91325
Vorwahl: 09195
Ortsmitte von Lauf
Ortsmitte von Lauf
Die Laufer Mühle

Geografie Bearbeiten

Das Dorf liegt am linken Ufer der Aisch. Nachbarorte sind Haid (einen Kilometer nordöstlich), Weppersdorf (500 m südlich), Uttstadt (zwei Kilometer westlich) und Aisch (zwei Kilometer westsüdwestlich). Im Nordwesten grenzt ein Naturschutzgebiet bestehend aus Waldgebieten und Seenpaltten an.

Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Haid (1,4 km nordöstlich) bzw. nach Aisch zur Kreisstraße ERH 16 (2,6 km westlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraße führen nach Förtschwind (2,8 km nordwestlich) und nach Weppersdorf zur Staatsstraße 2264 (0,8 km südlich).[2]

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1109 (Gründungsbuch des Bamberger Kollegiatstiftes St. Jakob). Die Laufer Mühle wurde erstmals 1372 anlässlich des Verkaufs urkundlich erwähnt. Der Name dürfte sich von Loufe ableiten, das Stromschnelle bedeutet. Überwiegend war der Ort Schlüsselauer und Frauenauracher Klosterbesitz. Die Hochgerichtsbarkeit lag beim bambergischen Centamt Bechhofen.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Lauf 18 Anwesen. Das Hochgericht übte weiterhin das Centamt Bechhofen aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bambergische Kastenamt Schlüsselau, was vom brandenburg-bayreuthischen Klosteramt Frauenaurach strittig gemacht wurde. Grundherren waren das Kastenamt Schlüsselau (1 Hube, 1 Hof, 2 Viertelhöfe, 2 Güter, 3 Lehen, 2 Halblehen, 1 Gütlein, 1 Mühle) und das Klosteramt Frauenaurach (4 Güter, 1 Tropfhaus).[4]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Lauf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Weppersdorf und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Weppersdorf zugewiesen.[5]

Am 1. Juli 1972 wurde Lauf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Adelsdorf eingegliedert.

Baudenkmäler Bearbeiten

  • Haus Nr. 18: Laufer Mühle, Hauptbau und Nebengebäude
  • Marter

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001819 001827 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 89 109 124 131 123 100 106 156 89 75 138
Häuser[6] 21 23 18 18 18 28
Quelle [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17]

Religion Bearbeiten

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und war ursprünglich nach St. Stephanus (Adelsdorf) gepfarrt,[4] seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Laurentius (Aisch) zuständig. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Matthäus (Neuhaus, Adelsdorf) gepfarrt.[15]

Sonstiges Bearbeiten

In der Laufer Mühle befindet sich seit 1990 eine soziotherapeutische Einrichtung für chronisch Suchtkranke. Die Mühle wurde 1372 zum ersten Mal in einem Kaufbrief über Güter an der „Eysk“ erwähnt. Der Mühlenbetrieb wurde bis Ende der 1970er Jahre aufrechterhalten.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lauf (Adelsdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. Gemeinde Adelsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
  2. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  3. Ortsteile auf der Website adelsdorf.de
  4. a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 73.
  5. I. Bog: Forchheim, S. 126.
  6. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
  7. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 68 (Digitalisat).
  8. Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, OCLC 165778714, S. 110 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 867, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1040, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 985 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1032 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 920 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 677 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 333 (Digitalisat).