Heike Makatsch

Heike Makatsch (* 13. August 1971 in Düsseldorf) ist eine deutsche Schauspielerin, Sängerin, Synchronsprecherin, Autorin, Hörbuchsprecherin und Fernsehmoderatorin. Nach einer erfolgreichen Laufbahn als Moderatorin für Jugendsendungen konnte sie sich als mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin etablieren.
BiografieBearbeiten
Heike Makatsch ist die Tochter einer Grundschullehrerin und des ehemaligen deutschen Eishockey-Nationaltorwarts Rainer Makatsch. Sie besuchte die Montessori-Grundschule und anschließend das Gymnasium und studierte bis 1994 vier Semester Politik und Soziologie an der Universität Düsseldorf. Es folgte eine nicht abgeschlossene Ausbildung zur Schneiderin.
Ihre Fernsehkarriere begann 1993 beim Musiksender VIVA, bei dem sie unter anderem die Sendungen Interaktiv und Heikes Hausbesuch moderierte. Von August 1995 bis zum Sommer 1996 war sie Moderatorin von Bravo TV bei RTL II. 1997 wurde die wöchentliche Heike Makatsch Show im Spätprogramm von RTL II wegen geringer Einschaltquoten nach acht Folgen abgesetzt.
Makatschs Karriere als Schauspielerin begann 1996 mit dem Film Männerpension von Detlev Buck. Für ihre Rolle in diesem Film wurde sie mit dem Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Für den Film nahm sie eine Neuinterpretation von Tammy Wynettes Stand by Your Man auf.
2009 war sie in Hilde, einer Verfilmung von Hildegard Knefs Autobiografie Der geschenkte Gaul, in der Titelrolle zu sehen und verkörperte im Fernsehzweiteiler Dr. Hope Bridges Adams Lehmann – Hoffnung kann nicht sterben die Ärztin Hope Bridges Adams Lehmann. 2012 machte sie Werbung für eine Kosmetikfirma.[1]
Für die Ausstrahlung an Ostern 2016 entstand ein Tatort-Special unter dem Titel Fünf Minuten Himmel mit Makatsch als Kommissarin Ellen Berlinger in Freiburg im Breisgau.[2] Diese Rolle nahm sie in Tatort: Zeit der Frösche erneut auf; der Film wurde Ostern 2018 ausgestrahlt.
PrivatesBearbeiten
Von 1996 bis 2004 führte Makatsch eine Beziehung mit dem britischen Schauspieler Daniel Craig. Bei den Dreharbeiten zu Keine Lieder über Liebe lernte sie 2004 den Musiker Max Schröder (u. a. von der Band Tomte) kennen, mit dem sie zwei Töchter hat.[3] Ende 2014 erklärte Makatsch in einem Interview mit dem Magazin NIDO, dass die Beziehung seit langem beendet sei, die Kinder aber weiter gemeinsam erzogen werden.[4] Während der Dreharbeiten zur Tatort-Folge Fünf Minuten Himmel war sie schwanger, und 2015 kam Makatschs dritte Tochter zur Welt.[5] Liiert ist sie mit dem Schauspieler Trystan Pütter.[6]
Soziales EngagementBearbeiten
2006 unternahm Heike Makatsch mit der Entwicklungshilfsorganisation Oxfam eine Reise nach Ghana[7] und ist seitdem Oxfam-Botschafterin. Sie war Amnesty-International-Jurymitglied bei der Berlinale 2008 und sagte: „Ein Film, der mir die Augen für Ungerechtigkeiten öffnet, im politischen sowie im privaten Sinn, ist für mich relevant. Ich wünsche mir sehr viel häufiger solche Filmerlebnisse. Dann kann niemand mehr sagen, er habe von alldem nichts gewusst.“[8]
Außerdem unterstützt Heike Makatsch die Kampagne Steuer gegen Armut, die sich für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer einsetzt. Zu diesem Thema spielte sie zusammen mit Jan Josef Liefers die Hauptrolle in dem Kurzfilm Steuer gegen Armut. Eine gute Idee?[9]
Filmografie (Auswahl)Bearbeiten
- 1996: Männerpension
- 1997: Obsession
- 1998: Bin ich schön?
- 1998: Liebe deine Nächste!
- 1998: Das Gelbe vom Ei
- 1999: Die Häupter meiner Lieben
- 1999: Männer und andere Katastrophen
- 1999: Aimée und Jaguar
- 2000: Gripsholm
- 2000: Ein göttlicher Job
- 2000: Der Längengrad – Longitude
- 2001: Die Affäre Semmeling
- 2001: Late Night Shopping
- 2002: Nackt
- 2002: Resident Evil
- 2002: Nachts im Park
- 2003: Anatomie 2
- 2003: Das Wunder von Lengede
- 2004: Familie auf Bestellung
- 2003: Tatsächlich… Liebe (Love Actually)
- 2004: Resident Evil: Apocalypse (Rückblende)
- 2005: A Sound of Thunder
- 2005: Almost Heaven
- 2005: Ein Haus in Irland (Tara Road)
- 2005: Keine Lieder über Liebe
- 2005: Margarete Steiff
- 2006: Hui Buh – Das Schlossgespenst
- 2006: Schwesterherz
- 2007: Mrs. Ratcliffe’s Revolution
- 2008: Schade um das schöne Geld
- 2009: Hilde
- 2009: Die Tür
- 2009: Der Grüffelo (Stimme)
- 2010: Steuer gegen Armut. Eine gute Idee?
- 2010: Dr. Hope – Eine Frau gibt nicht auf
- 2011: Das Grüffelokind (The Gruffalo’s Child)
- 2011: Tom Sawyer
- 2012: Die Heimkehr
- 2012: Sechzehneichen
- 2012: Die Abenteuer des Huck Finn
- 2013: Sein letztes Rennen
- 2014: Die Bücherdiebin (The Book Thief)
- 2014: Wir machen durch bis morgen früh
- 2014: Alles ist Liebe
- 2014: About a Girl
- 2016: Tatort: Fünf Minuten Himmel
- 2016: The Jungle Book (Stimme)
- 2016: Zweimal zweites Leben (TV-Film)
- 2017: Das Pubertier – Der Film
- 2018: Peter Rabbit (Stimme)
- 2018: Tatort: Zeit der Frösche
- 2018: Das schönste Mädchen der Welt
- 2019: Benjamin Blümchen
- 2019: Ich war noch niemals in New York
- 2019: Zielfahnder – Blutiger Tango
DiskografieBearbeiten
Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Singles[10] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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AlbenBearbeiten
- 1997: Obsession (Musik zum Film Obsession)
- 2005: Almost Heaven (zum Film Almost Heaven)
- 2009: Hilde (Musik zum Film Hilde)
- 2009: Die schönsten Kinderlieder (mit Max Schröder an den Instrumenten)
SinglesBearbeiten
- 1996: Stand By Your Man (zum Film Männerpension)
- 1997: This Girl Was Made for Loving (mit Dirk Felsenheimer, zum Film Obsession)
- 1999: Fifty Ways to Leave Your Lover (zum Film Die Häupter meiner Lieben)
- 2015: Was hast du heut’ so gemacht (mit derhundmarie, erschienen auf Various Artists – Gute Nacht Sterne)[11]
Hörbücher (Auswahl)Bearbeiten
gelesen von Heike Makatsch:
- Pamela L. Travers: Mary Poppins. Kein & Aber, 2001, ISBN 978-3-0369-1312-4.
- Ronald Reng: Gebrauchsanweisung für London. Roof Music, 2004, ISBN 978-3-936186-63-5.
- Paul Stewart und Chris Riddell: Fergus Crane auf der Feuerinsel. Patmos audio, 2006, ISBN 978-3-491-24130-5, (Auszeichnungen: hr2-Hörbuchbestenliste).
- Astrid Lindgren: Geschichten von Pippi Langstrumpf. Oetinger Audio, 2007, ISBN 978-3-8373-0344-5.
- Kurt Tucholsky: Schloß Gripsholm. Diogenes, 2007, ISBN 978-3-257-80064-7.
- Otfried Preußler: Die kleine Hexe. Der Audio Verlag, 2009, ISBN 978-3-89813-903-8.
- Kurt Held: Die rote Zora und ihre Bande. Sauerländer audio, 2013, ISBN 978-3-8398-4624-7, (Auszeichnungen: Grandios-Siegel des Magazins Bücher, Longlist Deutscher Hörbuchpreis 2014, Shortlist HÖRkulino 2014, Auditorix-Siegel 2014).
- Hans Christian Andersen: Die kleine Meerjungfrau. In der Edition Andersens Märchen. Sauerländer audio, 2013, ISBN 978-3-8398-4502-8.
- Fredrik Vahle: Die fabelhafte Geschichte von Anne Kaffeekanne. Sauerländer audio, 2014, ISBN 978-3-8398-4679-7.
- Heike Makatsch: Katzenwäsche. Auf Various Artists – Gute Nacht Sterne (CD). Sony Music Entertainment Germany.[11]
- Laura Wood: Poppy Pym und der gestohlene Rubin. Sauerländer audio, 2016, ISBN 978-3-8398-4855-5.
- Alex Wedding: Ede und Unku. Media Net-Edition, Kassel 2015, ISBN 978-3-939988-08-3
LiteraturBearbeiten
- Heike Makatsch: Keine Lieder über Liebe – Ellens Tagebuch. Kiepenheuer & Witsch (KiWi), Köln 2005, ISBN 3-462-03602-5.
ModerationBearbeiten
AuszeichnungenBearbeiten
- 1995: Bravo Otto TV Star weiblich in Gold
- 1995: Telestar Förderpreis für Interaktiv (VIVA)
- 1996: Bayerischer Filmpreis – Darstellerpreis (Nachwuchs)
- 1996: Bambi (Männerpension)
- 2000: DIVA-Award (Deutscher Videopreis)
- 2001: Deutscher Shooting Star des europäischen Films
- 2002: Goldene Kamera in der Kategorie Beste deutsche Schauspielerin
- 2003: Bambi (Das Wunder von Lengede)
- 2004: Adolf-Grimme-Preis (Das Wunder von Lengede)
- 2006: Bambi – Beste Schauspielerin national für ihre überragenden Leistungen in der Rolle der Margarete Steiff
- 2006: Bayerischer Fernsehpreis – Beste Schauspielerin im Bereich Fernsehspiel für Margarete Steiff
Nominierungen (Auswahl)Bearbeiten
- 2006: Emmy für die Darstellung der Margarete Steiff
WeblinksBearbeiten
- Heike Makatsch in der Deutschen Synchronkartei
- Heike Makatsch auf Prisma Online – mit TV-Hinweisen
- Heike Makatsch in der Internet Movie Database (englisch)
- Heike Makatsch auf filmportal.de
- Ich habe einen Traum – Heike Makatsch träumt vom entspannten Leben in einer Landkommune. In: DIE ZEIT Nr. 49/2000
- Biografie, Literatur & Quellen zu Heike Makatsch FemBio des Instituts für Frauenbiographieforschung
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Heike Makatsch für L'Oréal Paris. In: vogue.de. 2. Mai 2012, abgerufen am 9. Juli 2017.
- ↑ Heike Makatsch wird "Tatort"-Kommissarin. Die Welt, 20. August 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ Heike Makatsch ist Mutter. (Memento des Originals vom 25. Februar 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. AFP-Meldung vom 5. Februar 2007.
- ↑ „Heike Makatsch glaubt nicht an Liebe ohne Zweifel“, focus.de, 21. November 2014, abgerufen am 5. April 2016
- ↑ RP Online: „Tatort: Fünf Minuten Himmel“ – Heike Makatsch ist schwanger in Freiburg, Freiburg, Leslie Brook, 28. März 2016
- ↑ Hier zeigt Heike Makatsch ihren Freund. In: stern.de. 17. Februar 2017 (stern.de [abgerufen am 6. März 2017]).
- ↑ Oxfam 2006: Heike Makatsch in Ghana.
- ↑ Amnesty 2008: Heike Makatsch auf der Berlinale.
- ↑ Video für Finanztransaktionssteuer bei YouTube
- ↑ Chartquellen: DE AT CH
- ↑ a b Unsere Sterne: Heike Makatsch auf Gute Nacht Sterne – Offizielle Website vom 16. Februar 2015
Personendaten | |
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NAME | Makatsch, Heike |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 13. August 1971 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |