Glauzig

Ortsteil von Südliches Anhalt

Glauzig ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Stadt Südliches Anhalt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, (Deutschland).

Glauzig
Koordinaten: 51° 39′ N, 12° 0′ OKoordinaten: 51° 39′ 17″ N, 11° 59′ 30″ O
Höhe: 75 m ü. NN
Fläche: 3,21 km²
Einwohner: 317 (13. Apr. 2016)
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 06369
Vorwahl: 034975
Glauzig (Sachsen-Anhalt)
Glauzig (Sachsen-Anhalt)

Lage von Glauzig in Sachsen-Anhalt

Geografie Bearbeiten

Das Dorf Glauzig liegt zwischen Köthen (Anhalt) und Halle (Saale). Südlich von Glauzig fließt der westliche Teil der Fuhne, der in Richtung Saale und später in die Elbe entwässert. Südlich von Glauzig mündet die Riede in die Fuhne.

Geschichte Bearbeiten

Glauzig wurde erstmals im Jahr 1253 als Gluseck (Glutzeck) urkundlich erwähnt. Der Name geht wohl auf den Namen des ehemaligen Gaus oder Untergaus Coledizi zurück.

Industriegeschichte Bearbeiten

 
Gebäude des ehemaligen VEB Rohtabak.
 
Aktie der Zuckerfabrik Glauzig über 200 Thaler, ausgegeben am 10. Mai 1872. Übernommen wurden die Zuckerfabriken in Trotha (1924) und in Klepzig bei Köthen (1926). Börsennotiz in Berlin und Halle/Leipzig.[1]

Im Jahr 1847 wurde in Glauzig eine Rohzuckerfabrik mit Raffinerie gegründet. Im April des Jahres 1872 erfolgte eine Umwandlung der Zuckerfabrik in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 4.500.000 Mark. Die Zuckerfabrik übernahm ebenfalls 2367 Morgen Ackerland, bestehend aus den Rittergütern Glauzig, Piethen und Klein-Weißandt, dem Fabrikgut Arensdorf und den Äckern in Görzig. Des Weiteren wurden Pachtverträge mit den Domänen Gnetsch, Fernsdorf und Riesdorf, den Rittergütern Groß-Weißandt und Edderitz und einigen bäuerlichen und kirchlichen Äckern getätigt, so dass zusammen 7200 Morgen (1838 ha) zur Bewirtschaftung zur Verfügung standen.

Im Jahr 1914 erhielt die Zuckerfabrik Glauzig Anschluss an das Eisenbahnverkehrsnetz. Im Jahr 1923 erfolgte ein weiterer Ausbau der Zuckerfabrik, so dass die Produktionssteigerung auf ca. 40.000 Zentner pro Tag anstieg.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1946 wurde die Zuckerfabrik demontiert und als Reparation an die Sowjetunion abgetreten. Auf dem Grundstück der ehemaligen Zuckerraffinerie entstand eine Tabakfermentationsanlage. Im Jahre 1950 fand die Übernahme der Tabakfermentation durch den VEB Rohtabak statt.

Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Rohndorf nach Glauzig eingemeindet.[2]

1990 kam das Ende der Tabakverarbeitung. Heute steht die Tabakfabrik verlassen in Glauzig. Vor einigen Jahren wurde der größte Turm an der Spitze wegen Einsturzgefahr gesprengt.

Bis zur Neubildung der Einheitsgemeinde Südliches Anhalt am 1. Januar 2010[3] war Glauzig eine selbständige Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Südliches Anhalt.

Politik Bearbeiten

Letzter Bürgermeister der Gemeinde Glauzig war Volkmar Schöbe.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Freibad in Glauzig

Im Dorfzentrum gibt es einen Park.

In den Jahren 1963 bis 1965 wurde von den Bürgern des Dorfes ein Freibad mit Volleyballplatz, Biergarten, Jugendclub und Tennisplatz in Eigenleistung errichtet. Heute besitzt das Freibad Glauzig zusätzlich noch 2 Beachvolleyballplätze.

Im Jahr 1985 wurde der Sportverein 85 Glauzig e.V. gegründet.

Verkehrsanbindung Bearbeiten

Östlich von Glauzig verläuft die Bundesstraße 183 von Bitterfeld-Wolfen nach Köthen (Anhalt).

Söhne und Töchter von Glauzig Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Glauzig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Zuckerfabrik Glauzig | Museum Fraikin. Abgerufen am 12. Februar 2023.
  2. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 274 (PDF).
  3. StBA: Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010