Frank Matthus

deutscher Schauspieler, Regisseur, Librettist und Hörspielsprecher

Frank Matthus (* 14. Februar 1964 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Autor und Hörspielsprecher.

Leben Bearbeiten

Frank Matthus wurde 1964 in Berlin als Sohn des Komponisten und Dramaturgen Siegfried Matthus sowie der Sängerin Helga Matthus geboren und wuchs im Stadtbezirk Pankow auf. Nach dem Abitur studierte er Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Sein erstes Engagement als Schauspieler trat er 1988 am Berliner Ensemble an, wo er auch in der Meisterklasse Regie studierte. Die erste Hauptrolle in einem Film erhielt er in Um jeden Preis in der Reihe Der Staatsanwalt hat das Wort. Es folgte 1989 die Titelrolle in Tapers – Der Klavierspieler, einem zweiteiligen lettischen Kinofilm über das Leben von Raimonds Pauls. 1990 machte Frank Matthus am Brandenburger Theater, dem er bis 1996 als Schauspieler, Regisseur und im letzten Jahr als amtierender Oberspielleiter angehörte, seine erste Regiearbeit. Nach dem Engagement als Schauspieldirektor am Theater Altenburg Gera arbeitete er ab 2001 freischaffend, inszenierte an verschiedenen Theatern im In- und Ausland, sowie für das Tourneetheater Euro-Studio Landgraf. Erste Erfahrungen als Opernregisseur sammelte er in Brandenburg an der Havel mit Mozarts Die Hochzeit des Figaro und wurde 1993 mit der Regie von Claudio Monteverdis Heimkehr des Odysseus an der Kammeroper Schloss Rheinsberg beauftragt. An der Canadien Opera Company in Toronto, Kanada inszenierte er Donizettis Oper Lucia di Lammermoor mit Young ok Shin in der Titelpartie. Am Musiktheater der Republik Karelien Petrosawodsk in Russland erhielt 2020 seine Inszenierung von Puccinis Suor Angelica den russischen Theaterpreis Die Goldene Maske.

1996 wurde Frank Matthus Künstlerischer Leiter des Theatersommers Netzeband, dessen Gründungsmitglied er war. 2010 gründete er mit befreundeten Künstlern die Fontane Festspiele in Neuruppin, die alle zwei Jahre stattfinden. Von 2014 bis 2018 war er außerdem Künstlerischer Direktor des Internationalen Opernfestivals Kammeroper Schloss Rheinsberg, das sein Vater, der Komponist Siegfried Matthus, 1990 gegründet und seit dem geleitet hatte. Frank Matthus begann die erste Spielzeit unter seiner Leitung mit Verdis Oper La Traviata, die er auch selbst inszenierte. Es folgten in den Jahren darauf mit Puccinis Tosca und Bizets Carmen zwei weitere große romantische Frauenopern. Jedes Jahr gab es zudem auch eine Uraufführung, darunter die Opern Adriana (Elke Heidenreich/Marc-Aurel Floros), Tucholskys Spiegel (Christoph Klimke/James Reynolds) und zum Abschluss dieser Serie A Bad Man’s life von Frank Matthus, der auch selbst Regie führte, und Marc-Aurel Floros. Bisher zeichnet Frank Matthus für über 80 Inszenierungen verantwortlich. Zudem schrieb er unter dem Pseudonym „Anton Perrey“ mehrere Texte für das Theater.[1]

Frank Matthus ist verheiratet und lebt mit seiner Frau Sabina, einer Klarinettistin, seit 2001 in Netzeband. Beide haben zwei gemeinsame Kinder und zwei Kinder hat Frank Matthus aus vorherigen Beziehungen.

Filmografie Bearbeiten

Theater Bearbeiten

Schauspieler Bearbeiten

Regisseur Bearbeiten

Hörspiele Bearbeiten

Werke Bearbeiten

  • 2002: Cosima (Opernlibretto)
  • 2002: Iphigenie auf Tauris oder Prinz Heinrich inszeniert eine Oper (Monolog für Schauspieler und Gesangsensemble)
  • 2004: Die unendliche Geschichte (Opernlibretto nach Michael Ende)
  • 2008: Der Fluch des Ringes (Schauspiel der Nibelungen-Trilogie)
  • 2009: Siegfrieds Tod (Schauspiel der Nibelungen-Trilogie)
  • 2010: Kriemhilds Rache (Schauspiel der Nibelungen-Trilogie)
  • 2019: Effi in der Unterwelt (Schauspiel für Fontane Open Air in Neuruppin)
  • 2020: Drei Stücke (Bühnentexte. Regenbrecht Verlag)

Bearbeitungen Bearbeiten

  • 2006: Macbeth von William Shakespeare
  • 2012: Faust von Johann Wolfgang von Goethe
  • 2013: Sturm von William Shakespeare

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Frank Matthus Homepage
  2. Neues Deutschland vom 26. Juni 1986, S. 7