Erich Anderson

US-amerikanischer Schauspieler und Autor

Edward Erich Anderson (* 24. Oktober 1957 in Sagamihara, Präfektur Kanagawa, Japan; † 1. Juni 2024 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Autor mit einer annähernd vierzig Jahre umfassenden Karriere.[1][2][3][4][5]

Erich Anderson (2016)

Anderson wuchs in einer Militärfamilie auf und wurde in Japan geboren; während seiner Kindheit zog die Familie häufig um. Nach der Rückkehr in die Vereinigten Staaten besuchte er die Hilltop High School im kalifornischen Chula Vista und studierte anschließend Biochemie und Molekularbiologie an der University of California in Santa Barbara, die er mit einem Bachelor of Arts abschloss. Ursprünglich wollte er Medizin studieren, entschied sich dann aber für die Schauspielerei.[6][7][8]

Am 29. November 2003 heiratete er die Schauspielerin Saxon Trainor, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet war. Anderson starb im Alter von 67 Jahren an den Folgen von Speiseröhrenkrebs und wurde von seiner Ehefrau überlebt.[1][6][7][8] Seine Asche wurde der Familie übergeben.[9]

Karriere

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Einen ersten Auftritt vor der Kamera hatte Anderson 1983 in der Seifenoper Bay City Blues. Seinen Durchbruch hatte er ein Jahr später als Rob Dier in dem Horrorfilm Freitag der 13. – Das letzte Kapitel; es folgten Haupt- und Nebenrollen in zahlreichen Filmen.[1][2][3][4]

Im Jahr 1988 spielte er zusammen mit Gene Hackman im Kriegsfilm BAT-21 – Mitten im Feuer, 2002 neben Diane Lane und Richard Gere im Drama Untreu und 2004 im Fernsehfilm Fearless – an der Seite von Ian Somerhalder, Rachel Leigh Cook, Eric Balfour und Bianca Lawson. 2016 war Anderson zudem in Officer Downe, 2017 in Der Nachbar – Die Gefahr lebt nebenan und 2018 in Cold Brook zu sehen.[1][2][3][4]

Anderson hatte auch Gastauftritte in Fernsehserien wie Melrose Place, Dallas, Mord ist ihr Hobby, CSI: Den Tätern auf der Spur sowie deren Ableger CSI: Miami, in Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert, Boomtown, und Bosch. Eine seiner bekanntesten Rollen hatte er in der ab 1998 ausgestrahlten Fernsehserie Felicity, in der er Dr. Edward Porter verkörperte, den Vater der von Keri Russell dargestellten Titelfigur Felicity Porter.[1][2][10]

Neben der Arbeit vor der Kamera hatte Anderson 2017, 2019 und 2024 Sprechrollen in der Videospiel-Reihe Cat Quest und betätigte sich zwischen 2012 und 2022 als Autor: er schrieb die Romane Hallowed Be Thy Name, Thy Kingdom Come und zuletzt Rabbit: A Golf Fable.[6][7][8] Bereits 1995 hatte er das Drehbuch zur Folge The Heartbreak Kid der Fernsehserie Der Marshal zugesteuert.[1]

Im deutschen Sprachraum wurde Anderson, der keinen festen Synchronsprecher hatte, unter anderem von Walter Alich, Detlef Bierstedt, Leon Boden, Hans-Jürgen Dittberner, Kaspar Eichel, Helmut Gauß, Till Hagen, Fritz von Hardenberg, Jörg Hengstler, Christoph Jablonka, Uwe Jellinek, Ulrich Johannson, Martin Keßler, K.Dieter Klebsch, Roman Kretschmer, Crock Krumbiegel, Reinhard Kuhnert, Norbert Langer, Dieter Memel, Peter Reinhardt, Charles Rettinghaus, Andreas Rüdiger, Ralph Schicha, Lutz Schnell, Jan Spitzer, F.G.M. Stegers, Tobias Teschner, Christian Tramitz, Ulf-Jürgen Wagner, Elmar Wepper, Bodo Wolf und Hans-Jürgen Wolf synchronisiert.[11][12]

Filmografie (Auswahl)

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  • 1984: Freitag der 13. – Das letzte Kapitel
  • 1984: Braddock – Missing in Action
  • 1986: Welcome to 18 – Jetzt wird’s gefährlich
  • 1988: Patty
  • 1988: BAT-21 – Mitten im Feuer
  • 1988: Police Story: Ein Haus voll Polizisten (Fernsehfilm)
  • 1990: Zwei Asse schlagen zu (Fernsehfilm)
  • 1991: Love Kills (Fernsehfilm)
  • 1991: Session Man (Kurzfilm)
  • 1992: The Witches of Eastwick (Fernsehfilm)
  • 1992: Auf dem Todesstrich (Fernsehfilm)
  • 1994: The Glass Shield (auch: Auf Ehre und Gewissen)
  • 1995: Gramps (Fernsehfilm)
  • 1995: The Final Cut – Tödliches Risiko
  • 1996: Die Adonis-Falle (Fernsehfilm)
  • 1996: Eine Liebe für die Unendlichkeit (Infinity )
  • 1996: Parking (Kurzfilm)
  • 1997: Freeze – Alptraum Nachtwache
  • 1998: Grenzenlos
  • 1998: Jagd auf Marlowe (Where’s Marlowe?)
  • 1999: The Last Bandit (Thick as Thieves)
  • 2000: Unter falschem Namen (Auggie Rose)
  • 2000: Blood Money (Fernsehfilm)
  • 2002: Untreu
  • 2002: Due East (Fernsehfilm)
  • 2003: A Time to Remember (Fernsehfilm)
  • 2004: Jack (Fernsehfilm)
  • 2004: Fearless (Fernsehfilm)
  • 2006: Special
  • 2012: I Married Who? (Fernsehfilm)
  • 2014: Hi, Dad (Kurzfilm)
  • 2016: Officer Downe – Seine Stadt. Sein Gesetz.
  • 2017: Der Nachbar – Die Gefahr lebt nebenan (The Neighbor)
  • 2018: Halfway There (Fernsehfilm)
  • 2018: Cold Brook
  • 2020: Those Who Wait (Kurzfilm)

Fernsehen

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Literatur

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  • Erich Anderson: Hallowed Be Thy Name. 14. November 2012 (englisch, 518 S.).
  • Erich Anderson: Thy Kingdom Come. 25. Februar 2014 (englisch, 504 S.).
  • Erich Anderson: Rabbit: A Golf Fable. 2. Juni 2022 (englisch, 404 S.).
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Erich Anderson. Internet Movie Database, abgerufen am 16. Juni 2024 (englisch).
  2. a b c d Erich Anderson bei AllMovie, abgerufen am 16. Juni 2024 (englisch)
  3. a b c Erich Anderson in The Movie Database, abgerufen am 16. Juni 2024.
  4. a b c Erich Anderson in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 16. Juni 2024.
  5. SpotOnNews: „Brutaler Kampf“ gegen Krebs: Erich Anderson mit 67 Jahren gestorben. In: Stern. 5. Juni 2024, abgerufen am 16. Juni 2024.
  6. a b c Remy Tumin: Erich Anderson, Actor in ‘Friday the 13th’ and ‘Felicity,’ Dies at 67. In: The New York Times. 5. Juni 2024, abgerufen am 16. Juni 2024 (englisch).
  7. a b c Linnea Crowther: Erich Anderson (1957–2024), Friday the 13th: The Final Chapter star. In: Legacy. 3. Juni 2024, abgerufen am 16. Juni 2024 (englisch).
  8. a b c Mike Barnes: Erich Anderson, ‘Felicity’ and ‘Friday the 13th: The Final Chapter’ Actor, Dies at 67. In: The Hollywood Reporter. 4. Juni 2024, abgerufen am 16. Juni 2024 (englisch).
  9. Erich Anderson in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 16. Juni 2024 (englisch).
  10. Erich Anderson bei Fernsehserien.de, abgerufen am 16. Juni 2024.
  11. Sprecher und Stimme Erich Anderson. In: Sprecherdatei.de. Abgerufen am 16. Juni 2024.
  12. Erich Anderson. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 16. Juni 2024.