Cimitero monumentale di Torino

Friedhof in der italienischen Gemeinde Turin
Cimitero monumentale di Torino
Lage Piazzale Carlo Tancredi Falletti di Barolo, 135
ItalienItalien 10153 Turin,
Region Piemont
Eigentümer Stadt Turin
Eröffnung 5. November 1829
Fläche 6 Hektar
Gräber über 400.000
Architekt Gaetano Lombardi

Der Cimitero monumentale di Torino ist der größte Friedhof der italienischen Großstadt Turin. Die Anlage im Stadtbezirk Regio Parco wurde im November 1829 eröffnet. Zunächst trug er den Namen Cimitero generale (deutsch Allgemeiner Friedhof).[1]

Geschichte Bearbeiten

1827 genehmigte der Consiglio dei decurioni, dem Vorläufer des modernen Gemeinderates, den Bau. Die Genehmigung stellte eine verspätete Umsetzung der Richtlinien der napoleonischen Bestattungsdekrete von 1804 dar. Damit konnten der alte Friedhof von San Pietro in Vincoli und der Cimitero della Rocca stillgelegt werden. Durch Bevölkerungszunahme war die neue Begräbnisstätte nötig.[2] Die Idee dafür geht auf den Philanthropen Carlo Tancredi Falletti di Barolo (1782–1838, Turiner Bürgermeister 1826–1827) zurück. Er spendete 1828 insgesamt 300.000 Sardische Lira zum Kauf des Grundstücks und zum Bau des ersten Teils. Der Entwurf stammte vom Architekten Gaetano Lombardi (1793–1868). Den Grundstein legte Luigi Francesetti di Mezzenile, der damalige Bürgermeister der Stadt. Als großes Problem erwies sich das Eindringen von Wasser aus der nahegelegenen Fluss Dora Riparia. Dies wurde durch die Umleitung des Flusslaufs und eine Korrektur seines mäandrierenden Verlaufs gelöst. Der Friedhof hatte einen quadratischen Grundriss mit abgerundeten Ecken und wurde durch die Kapelle und die Wirtschaftsgebäude im neoklassizistischen Stil geprägt. Im Laufe der Zeit wurde das Gelände, nach Bedarf, immer wieder erweitert. 1882 erhielt der „Cimitero monumentale“ ein Krematorium, eines der ersten des Landes. In der Nacht zum 13. Juli 1943 wurde der Friedhof von der Royal Air Force mit Bomben großen und sehr großen Kalibers bombardiert. Dabei entstanden große Schäden. Die bisher letzte Erweiterung erfolgte speziell zur Unterbringung der Juden und der für die Freiheit gefallenen Kämpfer. Das Feld, das Partisanen und politischen Deportierten gewidmet ist, das sogenannte „Campo della Gloria“ (deutsch Feld des Ruhmes), ist mit 48 Marmorwürfeln bestückt, die die Leichen von 1226 gefallenen Soldaten beherbergen, von denen einige ohne Identität geblieben sind.[2]

2015 benannte die Stadt den Platz vor dem Eingang in „Piazzale Carlo Tancredi Falletti di Barolo“ um.[3]

Galerie Bearbeiten

Gräber bekannter Persönlichkeiten Bearbeiten

A Bearbeiten

B Bearbeiten

C Bearbeiten

D Bearbeiten

F Bearbeiten

G Bearbeiten

H Bearbeiten

I Bearbeiten

J Bearbeiten

  • Vittorio Jano (1891–1965), Automobilkonstrukteur (u. a. Rennsportwagen)

K Bearbeiten

L Bearbeiten

M Bearbeiten

N Bearbeiten

  • Gildo Nadalin (1934–2009), Musiker (Los Gildos)
  • Nuto Navarrini (1901–1973), Schauspieler
  • Biagio Nazzaro (1890–1922), Motorrad- und Automobilrennfahrer
  • Celeste Negarville (1905–1959), Journalist, Politiker und Antifaschist (Bürgermeister von Turin von 1946 bis 1948 und Direktor der Zeitung L’Unità)
  • Alberto Nota (1775–1847), Dramatiker, Bibliothekar und Richter
  • Ferruccio Novo (1897–1974), Unternehmer, Fußballspieler und -funktionär (Präsident der AC Turin von 1939 bis 1953)

O Bearbeiten

P Bearbeiten

Q Bearbeiten

R Bearbeiten

S Bearbeiten

T Bearbeiten

V Bearbeiten

Z Bearbeiten

Flugzeugabsturz von Superga Bearbeiten

Am 4. Mai 1949 stürzte in Superga bei Turin ein Flugzeug des Typs Fiat G.212 ab. Alle 31 Insassen kamen ums Leben, darunter war die Mannschaft, Trainer und Verantwortliche des Fußballvereins AC Turin, der in den 1940er Jahren dominierende Club mit fünf Meistertiteln in Folge (1942/43, 1945/46, 1946/47, 1947/48 und 1948/49). Dafür erhielt die Mannschaft den Namen Il Grande Torino.[4] Rund die Hälfte der Opfer wurden auf dem Cimitero monumentale di Torino beigesetzt.

Spieler

Funktionäre

  • Egidio Agnisetta (55, Generaldirektor)
  • Ippolito Civalleri (66, Manager)
  • Andrea Bonaiuti (36, Tour-Organisator)

Trainer und Angestellte

  • Egri Erbstein (50, ungarischer Trainer und Berater)
  • Ottavio Cortina (52, Masseur)

Journalisten

Literatur Bearbeiten

  • Manuela Vetrano: Torino silenziosa. Il Monumentale si racconta. Il Punto PiemonteinBancarella, 2017, ISBN 978-88-6804-050-5 (italienisch).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Cimitero Monumentale (Torino) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. The Monumental Cemetery of Turin (Turin, Italy). In: significantcemeteries.org. Februar 2015, abgerufen am 20. Juni 2023 (englisch).
  2. a b Cimitero Monumentale. In: museotorino.it. Abgerufen am 20. Juni 2023 (italienisch).
  3. Il nuovo Piazzale Carlo Tancredi Falletti di Barolo a Torino. In: lacivettaditorino.it. Abgerufen am 20. Juni 2023 (italienisch).
  4. Jonas Rütten: FC Turin und der 70. Jahrestag der Superga-Katastrophe: Der Tag, an dem der Fußball starb. In: spox.com. 3. Mai 2019, abgerufen am 17. Januar 2023.

Koordinaten: 45° 4′ 46,6″ N, 7° 42′ 17,4″ O