Ceahlăul Piatra Neamț

rumänischer Fußballverein

Ceahlăul Piatra Neamț ist ein rumänischer Fußballverein aus Piatra Neamț. Er spielt seit 2015 in der Liga II, der zweiten rumänischen Fußballliga. Viermal gelang ihm die Qualifikation zum UEFA Intertoto Cup.

Ceahlăul Piatra Neamț
Basisdaten
Name Fotbal Club Ceahlăul Piatra Neamț
Sitz Piatra Neamț
Gründung 1919
Farben gelb-schwarz
Präsident Rumänien Viorel Măstăcăneanu
Website csmceahlaul.ro
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Brasilien Zé Maria
Spielstätte Ceahlăul-Stadion,
Piatra Neamț
Plätze 18.000
Liga Liga II
2014/15 18. Platz (Liga 1)[1]
Heim
Auswärts

Geschichte

Bearbeiten

Ceahlăul Piatra Neamț wurde am 20. Oktober 1919 als CS Ceahlăul Piatra Neamț gegründet und ist nach dem Masivul Ceahlău, einem Gebirgszug der Ostkarpaten, benannt, an dessen östlichem Rand die Stadt Piatra Neamț liegt. Der Klub spielte zunächst in den regionalen Ligen, ohne sich zur Endrunde um die rumänische Fußballmeisterschaft qualifizieren zu können. Einzig in der Saison 1937/38 spielte der Klub in der dritten rumänischen Liga, der Divizia C, zog sich aber in der laufenden Runde aus der Oststaffel zurück.

Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Neuordnung des rumänischen Fußballs konnte sich Ceahlăul nicht für den überregionalen Spielbetrieb qualifizieren. Im Jahr 1949 änderte der Klub den Vereinsnamen in Progresul Piatra Neamț (deutsch Fortschritt), im Jahr 1951 in Avântul Piatra Neamț (deutsch Aufschwung). Im Jahr 1954 schlossen sich die Lokalrivalen Hârtia Piatra Neamț (deutsch Papier) und Celuloza Piatra Neamț (deutsch Cellulose) an, die Vereine der örtlichen Papierindustrie. Im Jahr 1956 spielte Avântul erstmals wieder in der nach mehrjähriger Unterbrechung neu gegründeten Divizia C und änderte im Sommer 1956 in Recolta Piatra Neamț (deutsch Ernte). Nach einer Aufspaltung des Klubs in Avântul Piatra Neamț und Rapid Piatra Neamț im Jahr 1957 fusionierten beide Vereine kurze Zeit später als CS Piatra Neamț (deutsch Sportklub) wieder. Die Saison 1958/59 konnte der Klub auf dem dritten Platz seiner Staffel abschließen, verpasste aber in der anschließenden Aufstiegsrunde den erstmaligen Aufstieg in die Divizia B.

Im Jahr 1961 stieg der Klub in die Divizia B auf und änderte seinen Vereinsnamen in CS Ceahlăul Piatra Neamț. Ceahlăul konnte sich drei Jahre in der zweiten rumänischen Liga halten, ehe der Verein im Jahr 1964 wieder absteigen musste. Nach nur einem Jahr gelang der Wiederaufstieg. Der Verein konnte sich 14 Jahre lang in der Divizia B halten und sich zumeist im Mittelfeld platzieren. Seine beste Spielzeit spielte Ceahlăul in der Saison 1974/75, als der Klub neben einem vierten Platz auch das Viertelfinale im rumänischen Pokal erreichte, dort aber dem späteren Sieger Rapid Bukarest mit 0:1 unterlag.

Im Jahr 1978 fusionierte Ceahlăul mit dem Lokalrivalen Relonul Săvinești zu Relon Ceahlăul Piatra Neamț und stieg ein Jahr später aus der Divizia B ab. Beide Vereine lösten die Fusion wieder und gründeten sich neu. Im Jahr 1980 schaffte Ceahlăul den Wiederaufstieg. Nach mehreren Jahren im Mittelfeld der Oststaffel der Liga griff der Klub in der Saison 1990/91 erstmals in den Kampf um den Aufstieg ein, belegte aber hinter Oțelul Galați und Gloria Buzău nur den dritten Rang. Auch ein Jahr später sprang der dritte Platz in der Nordstaffel hinter Universitatea Cluj und FC Maramureș Baia Mare heraus. Im Jahr 1992 machte sich die Fußballabteilung als FC Ceahlăul Piatra Neamț selbständig und im Jahr 1993 gelang ihr mit deutlichem Vorsprung vor Steaua Mizil, FC Argeș Pitești und Flacăra Moreni der erstmalige Aufstieg in die Divizia A.

Nach dem Klassenerhalt 1993/94 belegte Ceahlăul am Ende der Spielzeit 1994/95 den fünften Rang, was die Qualifikation zum UI-Cup bedeutete. Dort konnte sich der Verein in der Gruppenphase gegen den FC Groningen durchsetzen, schied im Achtelfinale aber gegen den FC Metz mit 0:2 aus. In der folgenden Spielzeit konnte er Klub nicht an diesen Erfolg anknüpfen und fand sich im Abstiegskampf wieder, konnte aber die Klasse halten. In den folgenden Jahren konnte sich Ceahlăul im gesicherten Mittelfeld platzieren und zog am Ende der Saison 1998/99 aufgrund des Verzichts vieler Teams wieder in den UI-Cup ein. Er erreichte die dritte Runde und schied dort nach zwei Unentschieden aufgrund der Auswärtstorregel gegen Juventus Turin aus.

In der Saison 1999/2000 gelang Ceahlăul mit einem vierten Platz die beste Platzierung der Vereinsgeschichte, was die erneute Qualifikation zum UI-Cup bedeutete. Dort erreichte der Verein nach einem Sieg gegen den spanischen Vertreter RCD Mallorca dritte Runde, wo diesmal gegen FK Austria Wien Endstation war. Der Klub schloss die beiden folgenden Spielzeiten im Mittelfeld der Divizia A ab und erreichte in der Saison 2001/02 zum zweiten Male das Viertelfinale im rumänischen Pokal. Dort schied er durch ein Golden Goal gegen Astra Ploiești aus. Ein Jahr später schaffte Ceahlăul unter Trainer Viorel Hizo als Fünftplatzierter letztmals die Qualifikation zum UI-Cup, überstand aber die erste Runde gegen Tampere United aus Finnland nicht.

Nach der Niederlage bei Petrolul Ploiești trat Viorel Hizo am 14. März 2004 zurück und wurde drei Tage später durch Marius Lăcătuș ersetzt.[2] Mit diesem musste Ceahlăul am Ende der Saison 2003/04 nach elf Jahren aus der Divizia A absteigen, schaffte aber im Jahr 2006 unter Trainer Marin Barbu die Rückkehr ins Oberhaus, das ab diesem Jahr unter dem Namen Liga 1 firmierte. Hierfür wurde am 21. Juni 2006 Mihai Stoica als neuer Chefcoach verpflichtet, der sein Amt jedoch schon nach drei Meisterschaftsspielen am 14. August 2006 aufgab.[3] Auch der zwei Tage später geholte Ion Moldovan[4] blieb nicht wesentlich länger Chefcoach. Nach seiner Entlassung am 31. Oktober 2006 wurde Vasile Silaghi am 2. November 2006 zum Interimstrainer ernannt.[5] Nachfolger wurde am 8. November 2006 Florin Marin, der jedoch am 16. März 2007 entlassen und am 19. März 2007 durch Aurel Șunda ersetzt wurde.[6] Diesem gelangen in den verbliebenen elf Meisterschaftsspielen nur zwei Siege und drei Unentschieden, so dass am Ende der Saison 2006/07 mit dem 15. Rang der sportliche Abstieg feststand. Am 30. Mai 2007 trennte sich der Verein daraufhin von Șunda.[7] Das Team durfte jedoch in der Liga bleiben, da dem Aufsteiger Delta Tulcea die Lizenz verwehrt worden war, und Viorel Hizo wurde am 7. Juni 2007 als neuer Trainer verpflichtet.[8] Ein Jahr später stand aber der zweite Abstieg fest, dem postwendend der Wiederaufstieg folgte. Die Spielzeit 2009/10 beendete Ceahlăul nur auf dem vorletzten Platz und trat in der Folgesaison wieder in der Liga II an. Dafür wurde am 15. Juni 2010 mit Marin Barbu ein Trainer geholt, der den Klub in der Vergangenheit bereits zweimal betreut hatte[9] und der ihn zur Winterpause an die Tabellenspitze führte. Am 2. Februar 2011 wurde Barbu von Gheorghe Ștefan, dem Mäzen des Vereins, gegen seinen Willen durch Costel Enache ersetzt und zum technischen Direktor befördert.[10] Mit diesem gelang dem Team am Ende der Saison 2010/11 der sofortige Wiederaufstieg in die Liga 1. 2015 stieg der Verein wieder in die Liga II ab.

Ehemalige und bekannte Spieler

Bearbeiten

Ehemalige Trainer

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Hardy Grüne: Enzyklopädie der europäischen Fußballvereine. Die Erstliga-Mannschaften Europas seit 1885. 2., komplett überarb. Auflage. AGON Sportverlag, Kassel 2000, ISBN 3-89784-163-0, S. 337–338.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Rumäniens Liga 1 bei de.soccerway.com
  2. Ziarul de Iași vom 17. März 2004, abgerufen am 22. Januar 2012 (rumänisch)
  3. Monitorul de Neamț vom 15. August 2006, abgerufen am 21. Januar 2012 (rumänisch)
  4. Monitorul de Neamț vom 15. August 2006, abgerufen am 21. Januar 2012 (rumänisch)
  5. Monitorul de Neamț vom 3. November 2006, abgerufen am 21. Januar 2012 (rumänisch)
  6. Monitorul de Neamț vom 19. März 2007, abgerufen am 21. Januar 2012 (rumänisch)
  7. Monitorul de Neamț vom 31. Mai 2007, abgerufen am 21. Januar 2012 (rumänisch)
  8. Evenimentul vom 9. Juni 2007, abgerufen am 21. Januar 2012 (rumänisch)
  9. ProSport vom 15. Juni 2011, abgerufen am 1. August 2011 (rumänisch)
  10. ProSport vom 3. Februar 2011, abgerufen am 1. August 2011 (rumänisch)