Arona (Piemont)
Arona (piemontesisch und lombardisch Arùna) ist eine norditalienische Stadt mit 13.976 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Region Piemont, am Südwest-Ufer des Lago Maggiore. Sie ist ein Fremdenverkehrsort.
Arona | ||
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Staat | Italien | |
Region | Piemont | |
Provinz | Novara (NO) | |
Koordinaten | 45° 45′ N, 8° 34′ O | |
Höhe | 212 m s.l.m. | |
Fläche | 14 km² | |
Einwohner | 13.976 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 28041 | |
Vorwahl | 0322 | |
ISTAT-Nummer | 003008 | |
Volksbezeichnung | Aronesi | |
Schutzpatron | San Graziano | |
Website | Arona |
Die Nachbargemeinden sind: Angera (VA), Comignago, Dormelletto, Invorio, Meina, Oleggio Castello und Paruzzaro.
GeschichteBearbeiten
In der Epoche der römischen Herrschaft war Arona ein Militärstützpunkt. Seit dem 11. Jahrhundert gehörte die Stadt den Erzbischöfen von Mailand. Nachdem Kaiser Friedrich I. Barbarossa Mailand 1162 zerstören ließ, flohen viele Verbannte nach Arona. Im 12. Jahrhundert fiel Arona an die Familie der Torriani, 1277 an die Visconti. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde die Stadt eine freie Kommune unter der Oberherrschaft der im 11. Jahrhundert gegründeten und den Heiligen Gratianus und Felinus geweihten Benediktinerabtei. Herzog Filippo Maria Visconti von Mailand übergab Arona 1439 an Vitaliano I. Borromeo als Lehen und erhob diesen sechs Jahre später zum Grafen von Arona. 1743 kam die Stadt an das Königreich Sardinien.
Während des Zweiten Weltkriegs kam es nach Italiens Kriegsaustritt im September 1943 im Massaker vom Lago Maggiore zu den ersten Massenmorden an Juden in Italien, wobei vor allem Bewohner von Meina, Arona und Baveno am piemontesischen Westufer des Sees betroffen waren.[2]
SehenswürdigkeitenBearbeiten
Nördlich von Arona befindet sich auf dem Sacro Monte di Arona der Sancarlone, eine auf einem 14 Meter hohen Granitsockel errichtete und mehr als 23 Meter hohe Kolossalstatue von Karl Borromäus. Die Statue wurde 1614 von Kardinal Federico Borromeo in Auftrag gegeben und war von ihrer Fertigstellung im Jahr 1697 bis zum Bau der Freiheitsstatue im Jahr 1886 für fast 200 Jahre die größte innen begehbare Statue der Welt. Karl Borromäus wurde im 984 erbauten Schloss von Arona geboren, das 1674 durch eine Feuersbrunst, später durch die Truppen Napoleons großteils zerstört wurde. Heute sind davon nur noch Ruinen oberhalb der Stadt zu sehen.
Zu weiteren Sehenswürdigkeiten Aronas zählen die Kollegiatkirche und die 1592 fertiggestellte Kirche Santa Maria di Loreto.
BevölkerungsentwicklungBearbeiten

StädtepartnerschaftenBearbeiten
Söhne und Töchter der StadtBearbeiten
- Karl Borromäus (1538–1584), Kardinal und Heiliger der katholischen Kirche
- Carlo Boniforti (1818–1879), Komponist, Organist und Musikpädagoge
- Maurilio Fossati (1876–1965), Erzbischof von Turin und Kardinal
- Claudio Caligari (1948–2015), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Giacomo Corneo (* 1963), Wirtschaftswissenschaftler
- Daniele Negroni (* 1995), italienisch-deutscher Sänger, DSDS-Teilnehmer
LiteraturBearbeiten
- Rodolfo Huber: Arona. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. September 2001.
- Celestino Trezzini: Arona (Friede von). In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 1, Ardutius – Basel, Attinger, Neuenburg 1921, S. 444 (Digitalisat).
WeblinksBearbeiten
- Verbanensia.org
- Arona auf de.lagomaggiore.net, abgerufen 25. November 2015
- Arona (Piemont) auf der Plattform ETHorama
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
- ↑ Arona auf gedenkorte-europa.eu, der Homepage von Gedenkorte Europa 1939–1945