Baveno

italienische Gemeinde im Piemont

Baveno ist eine Gemeinde und ein Dorf am Westufer des Lago Maggiore in der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB) in der Region Piemont.

Baveno
Baveno (Italien)
Baveno (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB)
Koordinaten 45° 54′ N, 8° 30′ OKoordinaten: 45° 54′ 20″ N, 8° 30′ 0″ O
Höhe 205 m s.l.m.
Fläche 17 km²
Einwohner 4.742 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 28831
Vorwahl 0323
ISTAT-Nummer 103008
Bezeichnung der Bewohner bavenesi
Schutzpatron Gervasius und Protasius (19. Juni)
Website Baveno
Baveno und seine Granitbrüche im Hintergrund
Baveno, Granitbruch gegen Fariolo. Historisches Bild von Leo Wehrli (1932)

Geographie Bearbeiten

Die Gemeinde liegt auf einer Höhe von 205 m ü. M. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 17 km². Seine Fraktionen sind Feriolo, Oltrefiume, Romanico, Roncaro und Loita. Die Nachbargemeinden sind Gravellona Toce, Stresa und Verbania.

Geschichte Bearbeiten

Während des Zweiten Weltkriegs kam es nach Italiens Kriegsaustritt und deutscher Besetzung im September 1943 im Massaker vom Lago Maggiore zu den ersten Massenmorden an Juden in Italien durch eine SS-Einheit, bei denen vor allem Bewohner von Meina, Arona und Baveno am piemontesischen Westufer des Sees umkamen.[2]

Bevölkerung Bearbeiten

Anzahl Einwohner
Jahr 1861187118811901192119311951196119711991200120112019
Einwohner 1.4231.8122.3002.5082.7262.9593.4893.8274.2314.5104.5544.8174.961

Unternehmungen Bearbeiten

In den bis in den Ort hineinragenden Bergen, wie z. B. dem Hausberg Monte Camoscio, wird rosa Granit abgebaut und teilweise am Ort verarbeitet. Das Gestein aus Baveno wurde unter anderem beim Bau der Galleria Vittorio Emanuele in Mailand und der Basilika San Paolo in Rom verwendet. Die von Architekt Fabrizio Bianchetti 1997 konzipierte Skulptur Il lago e le montagne an der Uferpromenade von Baveno zeigt in Form von Bergspitzen die verschiedenen, aus der Region stammenden Werksteine grüner, weißer und rosa Granit sowie Silber-Gneis.

Tourismus Bearbeiten

Baveno ist seit dem 19. Jahrhundert als Ferienort etabliert und bietet vom bed&breakfast bis zum Grand Hotel zahlreiche Touristenunterkünfte und die entsprechende Infrastruktur. Sehenswert sind die öffentlich zugängliche Villa Fedora mit ihrem großen Park sowie die Kirche „SS Gervasio e Protasio“ aus dem 18. Jahrhundert und einem Baptisterium aus dem 11. Jahrhundert mit einem Portikus aus dem 16. Jahrhundert. Von der Schiffsanlegestelle mit einem alten Jugendstilgebäude verbinden verschiedene Linien den Ort mit den vorgelagerten borromäischen Inseln und anderen Orten am See.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Santi Gervasio e Protasio
  • Pfarrkirche Santi Gervasio e Protasio und Kreuzgang.
  • Baptisterium aus dem 5. Jahrhundert.
  • Wohnhaus Morandi aus dem 18. Jahrhundert.
  • Villa Fedora im Jahr 1857 gebaut und vom Komponist Umberto Giordano gekauft.
  • Villa Branca von der Königin Victoria (Vereinigtes Königreich) in der Ferien bewohnt.
  • Villa Della Casa heute Villa Bionda erbaut 1875 vom Schweizer Architekten Augusto Guidini für den Unternehmer Nicola Della Casa.
  • Villa Mussi im Ortsteil Oltrefiume beherbergte lange Zeit den Dichter Marino Moretti.

Bilder Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Verschiedene Autoren: Piemonte (non compresa Torino). Guida D’Italia, Milano 1976, S. 660, Baveno online (italienisch)
  • Maria Cristina Abrami (Hrsg.): Comuni della Provincia del Verbano-Cusio-Ossola. Consiglio Regionale del Piemonte, Chieri 2012, ISBN 978-88-96074-50-3.
  • Verschiedene Autoren: Il Piemonte paese per paese. Bonechi Editore, Firenze 1996, ISBN 88-8029-156-4.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Baveno – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Baveno – Reiseführer

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Baveno. In: gedenkorte-europa.eu. Studienkreis Deutscher Widerstand 1933–1945 e.V.;