Alla Ghilenko

ukrainische Biathletin
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Alla Ghilenko (ukrainisch Алла В'ячеславівна Гиленко / Alla Wjatscheslawiwna Hylenko; * 12. Juni 1992 in Warwa, Oblast Tschernihiw, Ukraine) ist eine ukrainische Biathletin und Skilangläuferin, die seit 2016 international für Moldawien startet. Sie nahm an den Olympischen Spielen 2022 teil.

Alla Ghilenko
Ghilenko 2024 in Nové Město
Verband Ukraine Ukraine
Moldau Republik Moldau (ab 2016)
Geburtstag 12. Juni 1992 (31 Jahre)
Geburtsort WarwaUkraine Ukraine
Größe 172 cm
Gewicht 60 kg
Karriere
Beruf Athletin
Verein Centrul Sportiv de Pregătire
a Loturilor Naționale
Trainer Petru Bria
Iwan Florean[1]
Aufnahme in den
Nationalkader
2016
Debüt im IBU-Cup 15. Januar 2013
Debüt im Weltcup 10. Februar 2017 (WM)
Status aktiv
Medaillenspiegel
JWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JEM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften
Bronze 2012 Kontiolahti Staffel
Silber 2013 Obertilliach Staffel
 Biathlon-Junioreneuropameisterschaften
Bronze 2013 Bansko Mixedstaffel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 90. (2020/21)
Sprintweltcup 83. (2020/21)
IBU-Cup-Bilanz
Gesamt-IBU-Cup 57. (2012/13)
Einzel-IBU-Cup 48. (2012/13)
Sprint-IBU-Cup 47. (2018/19)
Verfolgungs-IBU-Cup 48. (2014/15)
letzte Änderung: 17. Februar 2023

Sportliche Laufbahn Bearbeiten

Alla Ghilenko wechselte 2011 zunächst vom Skilanglauf zum Biathlon und bestritt 2012 und 2013 die Juniorenweltmeisterschaften sowie 2013 zudem die Juniorenrennen der Europameisterschaften. Nachdem 2012 in Kontiolahti ein 13. Platz im Sprint das beste Einzelergebnis blieb, kam sie ein Jahr später in Obertilliach als beste Platzierung auf den achten Platz in Sprint. Mit Iryna Warwynez und Jana Bondar gewann sie 2012 die Bronze-, 2013 mit Julija Bryhynez und Warwynez die Silbermedaille im Staffelrennen. Auch bei den Europameisterschaften 2013 in Bansko gewann sie an der Seite von Julija Schurawok, Ruslan Tkalenko und Artem Tyschtschenko die Bronzemedaille im Mixedstaffelrennen. Zudem wurde sie 22. des Einzels und 34. des Sprintrennens. Bei den Frauen im Leistungsbereich gab Ghilenko 2013 im IBU-Cup in Otepää ihr Debüt, wo sie als 19. des Einzels sogleich Punkte gewann. Im folgenden Sprintrennen schaffte sie es als Achte erstmals unter die besten Zehn, was zugleich das bis heute beste Resultat in der zweithöchsten Rennserie ist. In Nové Město na Moravě startete sie erstmals bei den Seniorenrennen der Europameisterschaften 2014, wo sie 35. des Sprints sowie 27. der Verfolgung wurde. Auch im Winter 2014/15 startete sie im IBU-Cup und erzielte als bestes Ergebnis einen 21. Rang in Osrblie, ebenfalls war sie Teil des ukrainischen Teams bei der Winteruniversiade.

Im Dezember 2016 wurde bekannt, dass die Biathletinnen Ghilenko und Anastassija Nytschyporenko die moldawische Staatsbürgerschaft erhalten könnten.[2] Ihre ersten Wettkämpfe für den moldawischen Biathlonverband bestritt sie bei den Weltmeisterschaften 2017. Zwei Wochen zuvor nahm sie auch an den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Lahti teil, spielte aber bei beiden Welttitelkämpfen in den Ergebnislisten keine große Rolle. Im Dezember 2017 gab die Moldawierin in Le Grand-Bornand ihr Debüt im regulären Weltcup, am Saisonende in Tjumen erreichte sie ihren ersten Verfolger, den sie auf Rang 56 abschloss. Im März 2018 gelang es Ghilenko schließlich, einen Pass zu bekommen, womit sie seither auch offiziell für den moldawischen Verband startet.[3] Zu Beginn der Saison 2018/19 erreichte sie beim IBU-Cup-Sprint von Idre den neunten Rang im Sprint, woraufhin sie regulär im Weltcup startete und in Nové Město na Moravě mit Rang 47 eine persönliche Bestleistung aufstellte. Zudem nahm die Moldawierin an den Weltmeisterschaften teil, konnte dort aber wie auch im Folgejahr nicht überzeugen. In der Saison 2020/2021 verbesserte sich Ghilenko vor allem im läuferischen Bereich, sodass sie im dritten Trimester des Winters in drei Rennen Weltcuppunkte ergatterte, bestes Ergebnis darunter war Rang 37 im ersten Sprint von Nové Město. Weiterhin erreichte sie auf der zweithöchsten Ebene zwei Top-10-Ergebnisse mit den ebenfalls eingebürgerten Alina Stremous, Pawel Michailowitsch Magasejew und Michail Ussow in der Mixedstaffel, darunter auch bei der EM.

Den Winter 2021/22 bestritt Ghilenko größtenteils im IBU-Cup, büßte aber in der Spur drei Prozentpunkte ein, womit sie ihre Vorjahreserfolge nicht ansatzweise bestätigen konnte. Neben Alina Stremous repräsentierte sie im Februar 2022 Moldawien bei den Olympischen Spielen von Peking und erreichte die Platzierungen 72 und 86. Auch 2022/23 pendelte sie aufgrund unterdurchschnittlicher Laufleistungen zwischen den Rennebenen, Saisonhöhepunkt wurden wieder die Weltmeisterschaften, wo Ghilenko im Sprint mit Rang 77 ihre bis dahin beste Saisonplatzierung aufstellte. Verbessern konnte sie dies beim Saisonfinale in Oslo, Ghilenko wurde 61. im Sprint.

Statistiken Bearbeiten

Weltcupplatzierungen (Biathlon) Bearbeiten

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz  
2. Platz  
3. Platz  
Top 10  
Punkteränge 3 9 12
Starts 7 34 6   9 56
Stand: Saisonende 2022/23

Olympische Winterspiele Bearbeiten

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Damenstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2022   | China Volksrepublik  Peking 72. 86.

Biathlon-Weltmeisterschaften Bearbeiten

Ergebnisse bei den Weltmeisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Jahr Ort Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Damenstaffel Mixedstaffel S.-M.-Staffel
2017 Osterreich  Hochfilzen 99. 98. N/A
2019 Schweden  Östersund DNS 84. 21.
2020 Italien  Antholz 80. 86.
2021 Slowenien  Pokljuka DNF 43. 57. 22. 27.
2023 Deutschland  Oberhof DNS 77. 23.

Nordische Skiweltmeisterschaften Bearbeiten

Jahr und Ort Wettbewerb
10 km Skiathlon 30 km Sprint Staffel Teamsprint
2017 Lahti DNQ 64.

Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften Bearbeiten

Ergebnisse bei den Juniorenweltmeisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzel Sprint Verfolgung Staffel
Jahr Ort
2012 Finnland  Kontiolahti 13. 43. 41. 3.
2013 Osterreich  Obertilliach 16. 8. 18. 2.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Alla Ghilenko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. ohne Titel. ski.md, abgerufen am 16. Februar 2023 (rumänisch). (pdf)
  2. Гиленко и Ничипоренко могут перейти из сборной Украины в Молдавию. sports.ru, abgerufen am 17. Februar 2023 (russisch).
  3. Алла Гиленко: «На Олимпиаде болела за Кузьмину» [Alla Gilenko: «Bei der Olympiade war ich Fan von Kuzmina»]. Tjumenskaja Arena, 7. März 2018, abgerufen am 23. Februar 2022 (russisch).