51. Internationale Sechstagefahrt

Mannschaftsweltmeisterschaft im Endurosport vom 20. bis 25. September 1976 im österreichischen Zeltweg

Die 51. Internationale Sechstagefahrt war die Mannschaftsweltmeisterschaft im Endurosport und fand vom 20. bis 25. September 1976 im österreichischen Zeltweg sowie der Steiermark statt. Die Nationalmannschaft der Bundesrepublik Deutschland konnte zum insgesamt sechsten sowie zweiten Mal in Folge die World Trophy gewinnen. Die Nationalmannschaft der Tschechoslowakei gewann zum fünfzehnten Mal die Silbervase.

Zeltweg, Start- und Zielort der einzelnen Etappen

Wettkampf Bearbeiten

Organisation Bearbeiten

 
Logo des ÖAMTC

Die Sechstagefahrt fand nach 1952 und 1960 zum dritten(a) Mal in Österreich statt. Ausrichter war der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC).

Für den Wettkampf waren 324 Fahrer von 18 Motorsportverbänden der FIM gemeldet. Um die Trophy-Wertung fuhren Mannschaften aus 15 Nationen. Zudem waren 15 Silbervasen-, 30 Fabrik- und 38 Club-Mannschaften am Start.

Österreich, Schweiz, BRD und DDR nahmen jeweils an World Trophy und Silbervase teil. Zudem waren neun bundesdeutsche, fünf österreichische und eine Schweizer Clubmannschaft am Start.

An jedem der ersten fünf Fahrtage waren eine Beschleunigungsprüfung über 200 Meter auf der Start- und Zielgeraden sowie eine Motocrossprüfung innerhalb des Österreichrings als tägliche Sonderprüfungen zu absolvieren. Insgesamt waren innerhalb der sechs Tage rund 1650 Kilometer zu fahren.

1. Tag Bearbeiten

Von den 324 gemeldeten Fahrern nahmen 318 den Wettkampf auf.

Die erste Tagesetappe führt über 290,1 Kilometer nach Südosten. Unter anderem waren die über 1500 m ü. A. hohen Berge der Stubalpe zu erklimmen. Das Wetter war leicht bewölkt, blieb jedoch niederschlagsfrei.

In der World Trophy führte die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der BRD und der Mannschaft der DDR. Österreich folgte auf Platz 4, die Schweizer Mannschaft lag auf dem 13. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der BRD und der Mannschaft Italiens. Die DDR-Mannschaft lag auf dem 6. Platz. Österreich und die Schweiz lagen auf dem 10. bzw. 12. Platz.

Sieben Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

2. Tag Bearbeiten

Am zweiten Tag wurde die Strecke des Vortags in entgegengesetzter Richtung gefahren. Das Wetter war niederschlagsfrei, am Morgen herrschte in den Tallagen noch leichter Nebel.

In der World Trophy führte die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der BRD und der Mannschaft der DDR. Österreich lag auf dem 4., die Schweiz auf dem 13. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der BRD und der Mannschaft Italiens. Das Team der DDR belegte Platz 6. Die österreichische Mannschaft lag auf Platz 11, die Schweizer Mannschaft folgte auf dem 12. Platz.

3. Tag Bearbeiten

Am dritten Tag waren 331,4 Kilometer zu fahren. Das war bedeckt, blieb jedoch niederschlagsfrei.

In der World Trophy führte weiter die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der BRD und der Mannschaft der DDR. Österreich belegte den 4. Platz, die Schweizer Mannschaft lag auf Platz 13.

Bei der Silbervasenwertung führte ebenso weiter die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der BRD und der Mannschaft Italiens. Die Mannschaft der DDR belegte Platz 5. Die österreichische Mannschaft lag auf dem 10., die Schweizer Mannschaft auf dem 12. Platz.

4. Tag Bearbeiten

Die vierte Tagesetappe war mit 322,9 Kilometern die längste der Veranstaltung. Die Strecke führte mit geringfügigen Verlängerungen in umgekehrter Richtung über die des Vortags.

In der World Trophy führte die Mannschaft der BRD vor der Tschechoslowakei und der Mannschaft der DDR. Das österreichische Team belegte nach wie vor den 4. Platz, die Schweiz den 13. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte wie am Vortag die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der BRD und der Mannschaft Italiens. Die Mannschaft der DDR lag aus Platz 5. Die Mannschaften Österreichs und der Schweiz lagen auf Platz 10 bzw. 12.

5. Tag Bearbeiten

Am fünften Tag führte die 254,9 Kilometer lange Tagesetappe in den Nordwesten und das Gebiet der Tauern. Das Wetter war sonnig.

In der World Trophy führte weiter die Mannschaft der BRD vor der Tschechoslowakei und der Mannschaft der DDR. Direkt dahinter folgte die Mannschaft Österreichs. Das Schweizer Team lag weiter auf dem 13. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte unverändert die Mannschaft der Tschechoslowakei vor BRD und der Mannschaft Italiens. Das Team der DDR lag weiter auf Platz 5. Österreich belegte Platz 8, die Schweiz Platz 10.

6. Tag Bearbeiten

Am letzten Fahrtag wurde eine kurze Etappe über 139,6 Kilometer gefahren. Das Wetter war weiter sonnig.

Das Abschlussrennen fand auf einer 2250 Meter langen Motocrossstrecke innerhalb des Österreichrings statt. Das Regelwerk sah vor: Für die Fahrer in den Klassen 50 und 75 cm³ mussten die ersten sechs Runden innerhalb von 25 Minuten, alle weiteren Klassen innerhalb von 21 Minuten absolvieren. Für eine darauf folgende Runde bestimmte der zeitbeste Fahrer je Lauf die Nullzeit und alle weiteren wurden dementsprechend mit Differenzpunkten gewertet.

Von 318 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 284 das Ziel.

Endergebnisse Bearbeiten

 
Unbekannter Fahrer in einer Beschleunigungsprüfung

World Trophy Bearbeiten

Platz Team Punkte
1. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 312,0
2. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 383,3
3. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 785,1
4. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 2.130,4
5. Osterreich  Österreich 2.226,1
6. Polen 1944  Polen 2.349,9
7. Belgien  Belgien 5.346,8
8. Kanada  Kanada 8.469,0
9. Frankreich  Frankreich 33.566,3
10. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 61.994,6
11. Niederlande  Niederlande 63.225,9
12. Schweden  Schweden 91.172,1
13. Schweiz  Schweiz 92.962,2
14. Finnland  Finnland 93.256,7
15. Italien  Italien 255.304,3

Silbervase Bearbeiten

Platz Team Punkte
1. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 580,7
2. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 625,0
3. Italien  Italien 717,6
4. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 981,3
5. Finnland  Finnland 1.307,0
6. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 1.345,4
7. Belgien  Belgien 1.366,5
8. Osterreich  Österreich 2.363,0
9. Kanada  Kanada 3.954,7
10. Schweiz  Schweiz 4.243,6
11. Niederlande  Niederlande 4.936,2
12. Schweden  Schweden 32.528,2
13. Spanien 1945  Spanien 61.104,0
14 Frankreich  Frankreich 66.941,3
15. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 77.408,0

Clubmannschaften Bearbeiten

Platz Team Punkte
1. Italien  Moto Club Careter 117,4
2. Tschechoslowakei  Dukla Praha 612,8
3. Italien  UMAK ČSSR 748,2
4. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Stuttgart I 864,5
5. Italien  Moto Club Italia A 882,9
6. Vereinigte Staaten  Club - Rhody Rovers 1.301,3
7. Polen 1944  PZM Polen 1.310,1
8. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Frankfurt 1.330,3
9. Italien  Moto Club Costa Volpino 1.419,5
10. Deutschland Bundesrepublik  DMV Hessen I 1.471,2
11. Schweden  Tibro MK Schweden 1.501,8
12. Italien  Club - Crotona 1.575,6
13. Deutschland Bundesrepublik  DMV Hessen II 1.576,5
14. Schweden  SMI 1.776,6
15. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Köln 1.885,1
16. Deutschland Bundesrepublik  ADAC München 1.992,8
17. Tschechoslowakei  Ruda Hvezda Praha 2.308,1
18. Vereinigte Staaten  Club - Highland Cycle Riders 3.455,0
19. Vereinigte Staaten  Club - Lubbock Trail Riders 3.879,8
20. Vereinigtes Konigreich  MCC of Wales 3.922,9
21. Osterreich  Austrian Bultaco Club 3.971,8
22. Vereinigtes Konigreich  Army MCA 5.199,1
23. Schweiz  GTS - Gelände Team Schweiz 7.233,1
24. Kanada  CMA - Quebec Region 9.734,4
25. Vereinigtes Konigreich  Moto Club Treviglio 31.115,7
26. Osterreich  Firma Gödl 32.863,6
27. Italien  Moto Club Bergamo 45.579,3
28. Spanien 1945  Moto Club Segre 45.977,2
29. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Nürnberg 60.493,0
30. Osterreich  Bosch Racing Team 62.027,7
31. Osterreich  MSC St. Georgen 62.079,9
32. Osterreich  MSC Mattighofen 62.101,1
33. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Stuttgart II 75.678,6
34. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Karlsruhe 76.370,3
35. Schweden  SMAS Schweden 78.362,8
36. Vereinigtes Konigreich  Metropolitan Police 91.826,6
37. Italien  Moto Club Italia B 92.708,4
38. Spanien 1945  Real Moto Club de Espana 136.181,7

Fabrikmannschaften Bearbeiten

Platz Team Punkte
1. Deutschland Bundesrepublik  Zündapp I 50,6
2. Tschechoslowakei  Jawa I 186,2
3. Deutschland Demokratische Republik 1949  Simson II 210,3
4. Tschechoslowakei  Jawa II 212,9
5. Deutschland Bundesrepublik  Zündapp II 261,4
6. Italien  Puch Italia 326,9
7. Tschechoslowakei  Jawa III 355,1
8. Italien  KTM B 409,8
9. Italien  SWM 461,8
10. Italien  DKW-Hercules 520,3
11. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ I 574,8
12. Deutschland Bundesrepublik  Maico 659,9
13. Vereinigte Staaten  Penton A 687,3
14. Deutschland Bundesrepublik  Hercules 819,6
15. Finnland  KTM Finnland 931,5
16. Vereinigte Staaten  Penton B 963,7
17. Deutschland Demokratische Republik 1949  Simson I 970,3
18. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ II 1.049,0
19. Osterreich  Puch Austria II 1.125,7
20. Osterreich  Puch Austria I 1,140,0
21. Vereinigte Staaten  Hercules USA 1.165,0
22. Vereinigtes Konigreich  Suzuki 1.365,6
23. Vereinigte Staaten  Yamaha 1,437,0
24. Vereinigte Staaten  Bultaco 1.531,6
25. Spanien 1945  Ossa 1.711,6
26. Niederlande  Monark II 1.824,6
27. Niederlande  KTM I 3.205,9
28. Kanada  Can-Am 3.421,9
29. Niederlande  KTM II 4.446,7
30. Kanada  Jawa 19.263,4

Einzelwertung Bearbeiten

Klasse Starter Gold Silber Bronze Ausfall/Disqualifikation Klassensieger (Motorrad) Punkte
50 cm³ 7 5 2 0 0 Deutschland Bundesrepublik  Erwin Schmider (Zündapp) 4.208,9
75 cm³ 9 9 0 0 0 Deutschland Demokratische Republik 1949  Gerhard Haatz (Simson) 4.248,8
100 cm³ 11 10 0 0 1 Deutschland Bundesrepublik  Josef Wolfgruber (Zündapp) 4.008,8
125 cm³ 34 16 12 2 4 Deutschland Bundesrepublik  Harald Strößenreuther (KTM) 3.921,3
175 cm³ 56 31 17 0 8 Deutschland Bundesrepublik  Eddy Hau (Zündapp) 3.851,9
250 cm³ 94 53 26 6 9 Italien  Alessandro Gritti (KTM) 3.786,2
350 cm³ 39 28 9 1 1 Tschechoslowakei  Josef Císař (Jawa) 3.891,7
500 cm³ 60 33 16 3 8 Tschechoslowakei  Stanislav Zloch (Jawa) 3.870,2
+ 500 cm³ 8 5 0 0 3 Deutschland Bundesrepublik  Ladislaw Gorgos (Maico) 4.281,3
Gesamt 318 190 82 12 34

Literatur Bearbeiten

  • Eberhard Pester: Gutes Rezept, Gute Mischung. In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 26. Jahrgang. Sportverlag Berlin, 1976, ISSN 0442-3054, S. 243–248.
  • Britain fourth. In: Motorcycle News. No. 1087, 29. September 1976, ISSN 0364-1546, S. 13–16 (englisch, Online [PDF; abgerufen am 18. Mai 2023]).
  • The ISDT. In: Cycle. No. 1, Januar 1977, S. 56–65 (englisch, Online [PDF; abgerufen am 18. Mai 2023]).
  • Enduro: Les ISDE. In: Moto Journal. Nr. 283, 30. September 1976, S. 68–77 (französisch, Online [PDF; abgerufen am 18. Mai 2023]).

Anmerkungen Bearbeiten

(a) 
Die 21. Internationale Sechstagefahrt fand 1939 in Salzburg statt. Zwischen 1938 und 1945 war die Republik Österreich dem Deutschen Reich „angeschlossen“.

Weblinks Bearbeiten

Commons: 51. International Six Days Enduro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien