42. Internationale Sechstagefahrt

Die 42. Internationale Sechstagefahrt war ein Motorrad-Geländesportwettbewerb, der vom 17. bis 22. September 1967 im polnischen Zakopane sowie der Westtatra und der Hohen Tatra stattfand. Die Nationalmannschaft der DDR konnte zum fünften Mal in Folge die World Trophy gewinnen. Die Silbervase gewann zum zehnten Mal die tschechoslowakische Nationalmannschaft.

Zakopane, Start- und Zielort der einzelnen Etappen

Wettkampf Bearbeiten

Organisation Bearbeiten

Die Sechstagefahrt fand zum ersten Mal in ihrer Geschichte in Polen statt. Ausrichter der Veranstaltung war der polnische Motorsportverband Polski Związek Motorowy (PZM).

Für den Wettkampf waren 328 Fahrer von 17 Motorsportverbänden der FIM gemeldet. Um die Trophy-Wertung fuhren Mannschaften aus neun Nationen. Zudem waren 23 Silbervasen-, 39 Fabrik- und 30 Club-Mannschaften am Start.

BRD und DDR nahmen an der World Trophy sowie mit jeweils zwei Silbervasenmannschaften teil. Österreich nahm an der World Trophy sowie mit einer Silbervasenmannschaft teil. Zudem waren 13 bundesdeutsche und drei DDR-Clubmannschaften sowie fünf bundesdeutsche, vier DDR und drei österreichische Fabrikmmannschaften am Start. Aus der Schweiz nahmen zwei Einzelfahrer teil.

Insgesamt waren 1591 km Strecke zu bewältigen. Zum ersten Mal seit 1960 war nur eine Sonderprüfung je Fahrtag vorgesehen.

Der Parc fermé befand sich an der Skisprungschanze Wielka Krokiew.

1. Tag Bearbeiten

 
Gipfel des Luboń Wielki, Ziel der Geländeprüfung des 1. Tages

Von den 328 gemeldeten Fahrern nahmen 314 den Wettkampf auf. Das Wetter war spätsommerlich und niederschlagsfrei.

Mit 314,6 Kilometern war die Tagesetappe die längste der Veranstaltung. Die Strecke führte nach dem Start zuerst nach Nowy Targ. Von dort war zweimal ein Rundkurs zu durchfahren.

Die Sonderprüfung war eine 7 Kilometer lange Geländeprüfung zwischen Luboń Mały (896 m n.p.m.) und dem Gipfel des Luboń Wielki (1022 m n.p.m.). Sie war in der zweiten Runde zu absolvieren.

In der World Trophy führte die Mannschaft der DDR vor der Mannschaft Österreichs und der Mannschaft der BRD.

Bei der Silbervasenwertung führte die A-Mannschaft der ČSSR vor der der A-Mannschaft der BRD und der A-Mannschaft der DDR. Es folgten die B-Mannschaften der DDR und BRD auf den Plätzen 4 bzw. 5.

39 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

2. Tag Bearbeiten

Die Streckenlänge des zweiten Tages betrug 287,6 Kilometer. Das Wetter war bedeckt blieb aber niederschlagsfrei.

Wie am Vortag führte die Strecke von Zakopane zuerst nach Nowy Targ, von wo aus ein Rundkurs zweimal zu durchfahren war. Die Sonderprüfung fand bereits kurz nach dem Start am Ortsausgang von Zakopane statt und war eine 2,9 Kilometer lange Bergprüfung auf Asphalt.

In der World Trophyführte die Mannschaft der DDR vor der Mannschaft Österreichs und der Mannschaft der ČSSR. In der Mannschaft der BRD schied Norbert Gabler aus, das Team belegte den 6. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte die A-Mannschaft der ČSSR vor der der A- und B-Mannschaft der BRD. Auf den Plätzen 4 und 5 folgten die A- bzw. B-Mannschaft der DDR.

16 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

3. Tag Bearbeiten

Die Strecke war identisch der des Vortags und musste in entgegengesetzter Richtung durchfahren werden. Das Wetter war morgens sonnig, später begann es zu regnen.

Die Sonderprüfung war eine 4,2 Kilometer lange Bergprüfung auf Asphalt.

In der World Trophy führte weiter die Mannschaft der DDR vor der Mannschaft Österreichs und der Mannschaft der ČSSR. Die Mannschaft der BRD belegte den 6. Platz

Bei der Silbervasenwertung führte die A-Mannschaft der ČSSR vor der der B-Mannschaft der BRD und der A-Mannschaft der DDR. Die B-Mannschaft der DDR belegte Platz 4.

17 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

4. Tag Bearbeiten

Die Länge der Tagesetappe betrug 307 Kilometer. Die Nacht zuvor hatte es geregnet, der Streckenuntergrund war stellenweise feucht bis durchnässt. Am Tag selbst blieb es niederschlagsfrei.

Wieder war ab Nowy Targ ein Rundkurs abgesteckt, der zweimal zu absolvieren war. Die Sonderprüfung des Tages war eine Beschleunigungsprüfung über 300 Meter auf einer Straße.

In der World Trophy führte die Mannschaft Österreichs vor der Mannschaft der DDR und der Mannschaft der ČSSR. Die Mannschaft der BRD belegte nach wie vor Platz 6.

Bei der Silbervasenwertung führte wie am Vortag die A-Mannschaft der ČSSR vor der der B-Mannschaft der BRD und der A-Mannschaft der DDR. Die B-Mannschaft der DDR belegte wie am Vortag Platz 4.

25 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

5. Tag Bearbeiten

 
Gipfel des Gubałówka, Ziel der Geländeprüfung des 5. Tages

Die Strecke war identisch der des Vortags und musste in entgegengesetzter Richtung absolviert werden. Bei Start noch diesig, klarte der Himmel bald auf und der Rest des Tages blieb sonnig.

Die Sonderprüfung war eine Geländeprüfung über 2,5 Kilometer zum Gipfel des Gubałówka (1126 m n.p.m.)

In der World-Trophy-Wertung die Mannschaft der DDR vor der Mannschaft der ČSSR und der Mannschaft der Österreichs. Die Mannschaft der BRD lag unverändert auf dem 6. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte unverändert die A-Mannschaft der ČSSR vor der der B-Mannschaft der BRD und der A-Mannschaft der DDR. Die B-Mannschaft der DDR belegte weiter Platz 4.

14 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

6. Tag Bearbeiten

Die Streckenlänge der Tagesetappe war mit 87,2 Kilometern die kürzeste. Das Wetter war blieb bis kurz dor dem Ende des Abschlussrennens sonnig, dann begann es stark zu regnen.

Die letzte Sonderprüfung war das Abschlussrennen, welches als Straßenrennen abgehalten wurde. Der Rundkurs hatte eine Länge von 3,85 Kilometern. Es waren sechs Runden zu fahren, die je nach Klasse innerhalb vorgegebener Zeiten absolviert werden mussten. Die ersten drei wurden für die Ermittlung der Gutpunkte herangezogen, jede fehlende Runde wurde mit Strafpunkten geahndet.

Ein Fahrer schied aus dem Wettbewerb aus. Von 314 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 202 das Ziel.

Endergebnisse Bearbeiten

World Trophy Bearbeiten

 
Die siegreiche Trophy-Mannschaft der DDR wurde zur Mannschaft des Jahres 1967 gewählt: Hans Weber, Werner Salevsky (von links), Peter Uhlig (4. v. links) sowie Klaus Halser, Karlheinz Wagner und Klaus Teuchert (von rechts).
Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 0 2092,64
2. Osterreich  Österreich 200 2018,76
3. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 210 2014,27
4. Sowjetunion 1955  Sowjetunion 305 1730,85
5. Schweden  Schweden 419 1833,43
6. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 500 1898,20
7. Italien  Italien 600 1518,01
8. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1700 1082,14
9. Polen 1944  Polen 1749 975,51

Silbervase Bearbeiten

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei (A-Mannschaft) 0 1382,73
2. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik (A-Mannschaft) 0 1366,77
3. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland (B-Mannschaft) 0 1355,53
4. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik (B-Mannschaft) 0 1329,23
5. Polen 1944  Polen (A-Mannschaft) 0 1238,68
6. Sowjetunion 1955  Sowjetunion (B-Mannschaft) 0 1235,15
7. Schweden  Schweden (A-Mannschaft) 2 1343,10
8. Niederlande  Niederlande (B-Mannschaft) 6 1241,10
9. Sowjetunion 1955  Sowjetunion (A-Mannschaft) 9 1247,38
10. Schweden  Schweden (B-Mannschaft) 200 1215,55
11. Spanien 1945  Spanien 317 1129,12
12. Finnland  Finnland (A-Mannschaft) 364 1080,31
13. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland (A-Mannschaft) 400 1170,05
14. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 407 995,39
15. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei (B-Mannschaft) 505 1073,66
16. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (B-Mannschaft) 600 958,40
17. Polen 1944  Polen (B-Mannschaft) 608 874,72
18. Niederlande  Niederlande (A-Mannschaft) 678 849,14
19. Finnland  Finnland (B-Mannschaft) 910 722,32
20. Belgien  Belgien 1200 598,88
21. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (A-Mannschaft) 1525 546,27
22. Osterreich  Österreich 2100 314,73
23. Kanada  Kanada 2353 93,34

Club-Mannschaften Bearbeiten

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Deutschland Demokratische Republik 1949  ADMV 0 1004,26
2. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Nordbayern 0 962,40
3. Deutschland Demokratische Republik 1949  GST I 0 961,84
4. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Niedersachsen 0 959,82
5. Tschechoslowakei  UAMK III 0 927,18
6. Tschechoslowakei  UAMK II 2 950,14
7. Deutschland Bundesrepublik  DMV Landesgruppe Hessen 5 854,19
8. Tschechoslowakei  UAMK I 21 941,78
9. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Württemberg 100 876,73
10. Deutschland Bundesrepublik  DMV Landesgruppe Franken 200 807,37
11. Italien  Milano 225 790,95
12. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Hessen 239 804,50
13. Polen 1944  Legia 309 613,35
14. Polen 1944  Avia Świdnik 336 613,32
15. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Schleswig-Holstein 410 719,14
16. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Westfalen-West 517 640,49
17. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Nordrhein 538 727,38
18. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Südbayern 561 722,23
19. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Hansa 600 696,42
20. Italien  Bergamo 600 634,70
21. Schweden  SMI 600 581,29
22. Italien  Roma 640 496,80
23. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Westfalen-Ost 700 638,41
24. Deutschland Demokratische Republik 1949  GST II 900 530,46
25. Polen 1944  Czerwone Berety 921 452,66
26. Tschechoslowakei  Automotoklub Považská Bystrica 1200 324,70
27. Vereinigtes Konigreich  Army MCA 1204 359,27
28. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Berlin-West 1291 223,11
29. Niederlande  Holland West 1300 262,70
30. Spanien 1945  Roal Moto Club Espana 1302 353,87

Fabrik-Mannschaften Bearbeiten

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Deutschland Bundesrepublik  Zündapp III 0 1063,04
2. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ I 0 1055,02
3. Deutschland Bundesrepublik  Zündapp I 0 1053,89
4. Tschechoslowakei  Jawa III 0 1051,78
5. Tschechoslowakei  Jawa II 0 1038,96
6. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ II 0 1036,27
7. Osterreich  Steyer-Daimler-Puch II 0 1033,88
8. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ III 0 1029,20
9. Deutschland Demokratische Republik 1949  Simson 0 1001,68
10. Deutschland Bundesrepublik  Hercules II 0 969,32
11. Sowjetunion 1955  Ijewski Fabrik II 0 961,05
12. Italien  Gilera 0 913,88
13. Schweden  Husqvarna III 2 982,72
14. Sowjetunion 1955  Ijewski Fabrik III 4 942,40
15. Sowjetunion 1955  Ijewski Fabrik I 5 932,50
16. Tschechoslowakei  Jawa-CZ 15 971,61
17. Spanien 1945  Bultaco I 17 917,84
18. Schweden  Husqvarna II 19 1000,80
19. Polen 1944  SHL II 54 795,79
20. Osterreich  Steyer-Daimler-Puch I 200 985,88
21. Tschechoslowakei  Jawa I 200 981,51
22. Schweden  Husqvarna IV 200 940,67
23. Vereinigtes Konigreich  Triumph II 300 815,91
24. Sowjetunion 1955  Korowski-Fabrik I 306 735,97
25. Deutschland Bundesrepublik  Zündapp II 400 876,01
26. Schweden  Husqvarna I 400 860,72
27. Deutschland Bundesrepublik  Hercules I 500 787,76
28. Vereinigtes Konigreich  Suzuki 600 627,03
29. Italien  Moto Morini 600 604,13
30. Belgien  Bultaco 600 598,88
31. Polen 1944  WSK I 611 573,84
32. Sowjetunion 1955  Korowski-Fabrik II 619 590,35
33. Osterreich  KTM 637 575,98
34. Polen 1944  WSK II 839 427,92
35. Sowjetunion 1955  Riga 908 477,24
36. Spanien 1945  Bultaco II 1025 515,64
37. Polen 1944  SHL I 1138 401,67
38. Sowjetunion 1955  Minsk 1334 276,15
39. Vereinigtes Konigreich  Triumph I 1641 173,68

Einzelwertung Bearbeiten

Klasse Starter Gold Silber Bronze Ausfall/Disqualifikation Klassensieger (Motorrad) Strafpunkte Gut-Punkte
1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag Gesamt
50 cm³ 19 9 3 1 3 0 1 2 0 0 6 Osterreich  Heribert Dietrich (Puch) 0 354,83
75 cm³ 21 13 2 1 2 1 1 1 0 0 6 Deutschland Bundesrepublik  Erwin Schmider (Zündapp) 0 360,00
100 cm³ 17 10 0 2 4 0 0 0 0 1 5 Deutschland Bundesrepublik  Siegfried Ginger (Zündapp) 0 360,00
125 cm³ 46 21 5 2 5 4 1 3 5 0 18 Osterreich  Werner Wabnig (Puch) 0 355,70
175 cm³ 56 28 7 6 3 2 2 4 4 0 15 Osterreich  Walter Leitgeb (Puch) 0 357,97
250 cm³ 85 34 7 3 19 7 7 4 4 0 41 Deutschland Demokratische Republik 1949  Werner Salevsky (MZ) 0 357,63
350 cm³ 33 22 5 0 3 0 2 1 0 0 6 Tschechoslowakei  Květoslav Mašita (Jawa) 0 356,96
500 cm³ 35 15 3 3 0 2 2 9 1 0 14 Tschechoslowakei  Jiří Jasanský (Jawa) 0 357,84
750 cm³ 2 0 0 0 0 0 1 1 0 0 2


Gesamt 314 152 32 18 39 16 17 25 14 1 112

Literatur Bearbeiten

  • Eberhard Pester: Steine und Gold. In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 17. Jahrgang, Heft 21. Sportverlag Berlin, 1967, ISSN 0442-3054, S. 484–495.

Weblinks Bearbeiten