Raymond Touroul

französischer Autorennfahrer und Stuntman

Raymond Charles Auguste Touroul (* 1. Januar 1939 in Le Mesnil-Bœufs; † 11. März 2006 in Créteil) war ein französischer Rundstrecken-, Rallye-Fahrer, Rennstallbesitzer und Stuntman.

Der Porsche 911 Carrera RSR von Henri Cachia, Dennis Rua und Raymond Touroul beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1974

Karriere im Motorsport Bearbeiten

Der vielseitige Motorsportler Raymond Touroul war zwischen 1969 und 1996 in den unterschiedlichen Rennformen- und serien aktiv. Das verbindende Glied all dieser Aktivitäten war die Sportwagenmarke Porsche. Mit Modellen dieses Herstellers betritt er fast all seine Rennen; größtenteils selbst finanziert und gemeldet.

Als Rallyefahrer war er mehrmals bei den Weltmeisterschaftsläufen in Marokko und an der Elfenbeinküste am Start. Die Rallye Marokko 1971 beendete er als Fünfter, die Tour de France für Automobile 1972 als Sechster. 1981 wurde er französischer Rallycross-Meister und gewann 1982 den Prolog der Rallye Dakar.

Auf der Rundstrecke hatte er seinen ersten internationalen Einsatz beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1969, das er nach einem Ausfall nicht beenden konnte[1]. Sein letztes Rennen hatte er ebenfalls in Spa. Beim zur GTR Euroseries zählenden 4-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps fiel sein Porsche 993 Carrera Cup nach einem Motorschaden aus[2]. Zwischen diesen beiden Rennen lagen 71 Rennstarts; darunter 14 Teilnahmen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Beim Langstreckenrennen in Westfrankreich feierte er zwei Klassensieg (1971 und 1984) und wurde zweimal – 1971 und 1976 – Gesamtsechster.

Stuntman Bearbeiten

Nach dem Ende seiner Rennkarriere arbeitet Touroul als Stuntfahrer bei internationalen Filmproduktion. So trat er als Fahrer in den Produktionen Taxi und Die Bourne Identität in Erscheinung.

Statistik Bearbeiten

Le-Mans-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1971 Frankreich  ASA Cachia Bundi Porsche 911S Frankreich  André Anselme Rang 6 und Klassensieg
1972 Frankreich  Jean Égreteaud Porsche 908/2 Frankreich  Jean-Claude Lagniez Ausfall kein Benzin
1973 Frankreich  Raymond Touroul Porsche 910 Frankreich  Jean-Pierre Rouget Ausfall Benzinsystem
1974 Frankreich  ASA Cachia Porsche 911 Carrera RSR Frankreich  Henri Cachia Frankreich  Dennis Rua Rang 10
1975 Frankreich  X Racing Porsche 911 Carrera RSR Frankreich  Philippe Hesnault Rang 18
1976 Frankreich  Gérard Méo Porsche 911 Carrera RSR Frankreich  Alain Cudini Rang 6
1977 Italien  Osella Squadra Corse Osella PA5 Frankreich  Alain Cudini Italien  Anna Cambiaghi Ausfall Motorschaden
1978 Belgien  Ecurie Francorchamps Ferrari 512 BB Belgien  Teddy Pilette Belgien  Jean Blaton Ausfall Getriebeschaden
1979 Frankreich  Jean-Pierre Jarier Porsche 935 Frankreich  Jean-Pierre Jarier Vereinigte Staaten  Randy Townsend Ausfall Motorschaden
1983 Frankreich  Michel Lateste Porsche 930 Frankreich  Michel Lateste Frankreich  Michel Bienvault Rang 20
1984 Frankreich  Raymond Touroul Porsche 911SC Frankreich  Valentin Bertapelle Frankreich  Thierry Perrier Rang 17 und Klassensieg
1985 Frankreich  Raymond Touroul Team Porsche 911SC Frankreich  Philippe Dermagne Frankreich  Thierry Perrier Ausfall Zylinder überhitzt
1986 Vereinigtes Konigreich  Cosmik Racing Promotions March 84G Griechenland  Costas Los Australien  Neil Crang Disqualifiziert
1989 Frankreich  France Prototeam Spice SE88C Schweiz  Bernard Thuner Frankreich  Pierre de Thoisy Ausfall Chassis gebrochen

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1971 ASA Cachia Porsche 911 Argentinien  BUA Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Osterreich  ZEL Vereinigte Staaten  WAT
6
1972 Jean Égreteaud Porsche 908 Argentinien  BUA Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Osterreich  ZEL Vereinigte Staaten  WAT
DNF
1973 Raymond Touroul
Marco Racing
Porsche 910
Porsche Carrera RSR
Vereinigte Staaten  DAY Italien  VAL Frankreich  DIJ Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Osterreich  ZEL Vereinigte Staaten  WAT
DNF
1974 ASA Cachia Italien  MON Belgien  SPA Deutschland  NÜR Italien  IMO Frankreich  LEM Osterreich  ZEL Vereinigte Staaten  WAT Frankreich  LEC Vereinigtes Konigreich  BRH Sudafrika 1961  KYA
10 DNF
1978 Jean Blaton Ferrari 512 BB Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Vereinigte Staaten  TAL Frankreich  DIJ Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  MIS Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Italien  VAL Vereinigte Staaten  ROD
DNF
1979 AS
Jean-Pierre Jarier
Porsche Carrera
Porsche 935
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Vereinigte Staaten  TAL Frankreich  DIJ Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  PER Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Vereinigtes Konigreich  BRH Vereinigte Staaten  ROA Italien  VAL El Salvador  ELS
DNF DNF
1980 Raymond Touroul Porsche 911 Carrera RSR Vereinigte Staaten  DAY Vereinigtes Konigreich  BRH Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Italien  MON Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Kanada  MOS Vereinigte Staaten  ROA Italien  VAL Frankreich  DIJ
DNF
1983 Michel Lateste Porsche 930 Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Belgien  SPA Japan  FUJ Sudafrika  KYA
20
1984 Raymond Touroul Porsche 930
Porsche 911
Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Vereinigtes Konigreich  BRH Kanada  MOS Belgien  SPA Italien  IMO Japan  FUJ Sudafrika  KYA Australien  SAN
DNF 17
1985 Raymond Touroul Porsche 911 Italien  MUG Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  HOK Kanada  MOS Belgien  SPA Vereinigtes Konigreich  BRH Japan  FUJ Malaysia  SEL
DNF
1986 Cosmik Racing March 84G Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜN Vereinigtes Konigreich  BRH Spanien  JER Deutschland  NÜR Belgien  SPA Japan  FUJ
DNF

Literatur Bearbeiten

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. 2 Bände. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Raymond Touroul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1969
  2. 4-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1998