6-Stunden-Rennen von Vallelunga 1973

Sportwagenrennen

Das 6-Stunden-Rennen von Vallelunga 1973, auch 6 Ore di Vallelunga, Vallelunga, fand am 25. März auf dem Autodromo Vallelunga statt und war der zweite Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Autodromo Vallelunga

Das Rennen Bearbeiten

1973 fand auf dem Autodromo Vallelunga erstmals ein Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft statt. Die 1951 eröffnete Rennstrecke hatte 1973 eine Streckenlänge von 3,206 Kilometern. Das Rennen in Vallelunga war 1973 der zweite Weltmeisterschaftslauf. Die Saison hatte im Februar mit dem 24-Stunden-Rennen von Daytona begonnen. Das Rennen gewannen Peter Gregg und Hurley Haywood im Porsche 911 Carrera RSR vor dem Ferrari 365 GTB/4 Competizione von François Migault und Milt Minter.

Von den neun Fahrgestellen des Ferrari 312PB wurden Ende 1972 drei an Sammler verkauft, die die Auflage erhielten, die Fahrzeuge nicht bei Rennen einzusetzen. Für das Rennen in Vallelunga meldete die Scuderia Ferrari drei Einsatzwagen, die von den Teams Tim Schenken/Carlos Reutemann, Jacky Ickx/Brian Redman und Arturo Merzario/Carlos Pace gefahren wurden. Durch Streiks in Italien wurde die Endmontage der drei Rennwagen in den Ferrari-Werkshallen in Maranello stark behindert, sodass die Fahrzeuge erst an der Rennstrecke abschließend zusammengebaut werden konnten. In Vallelunga kam es zum ersten Aufeinandertreffen zwischen der Scuderia Ferrari und den MS670B von Matra Sports. 1972 waren sich der italienische und der französische Rennstall die gesamte Saison aus dem Wege gegangen und auch bei der Saisoneröffnung in Daytona waren beide Teams nicht am Start. Matra-Technikchef Bernard Boyer meldete zwei Wagen für Henri Pescarolo/Gérard Larrousse und François Cevert/Jean-Pierre Beltoise. Die Mirage M6 von Gulf Racing fuhren Mike Hailwood/Vern Schuppan und Derek Bell/Howden Ganley. Vern Schuppan kam kurzfristig ins Team und ersetzte den bei einem Unfall in Brands Hatch verletzten John Watson.

Entscheidend für den Rennausgang war die starke Abnutzung der Vorderreifen bei den Ferrari 312PB, die durch permanentes Untersteuern ausgelöst wurde. Das bedingte mehrere ungeplante Boxenstopps bei Ferrari. Lange führte der Cevert/Beltoise-Matra, der zur Halbzeit des Rennens mit einem Vorsprung von drei Runden wegen eines Motorschadens ausfiel. Vor den letzten Boxenstopps führte Carlos Reutemann im Ferrari 19 Sekunden vor dem Matra von Gérard Larrousse. Boyer ließ daraufhin Cevert den Matra bis zum Rennende fahren. Cevert machte aus dem Rückstand bis zum Ziel einen Vorsprung von einer Minute, wobei Reutemann die letzten drei Runden langsam fahren musste, da dem Ferrari fast das Benzin ausging.

Ergebnisse Bearbeiten

Schlussklassement Bearbeiten

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 S 3.0 5 Frankreich  Equipe Matra-Simca Frankreich  Henri Pescarolo
Frankreich  Gérard Larrousse
Frankreich  François Cevert
Matra-Simca MS670B 290
2 S 3.0 3 Italien  Spa Ferrari SEFAC Australien  Tim Schenken
Argentinien  Carlos Reutemann
Ferrari 312PB 290
3 S 3.0 11 Italien  Spa Ferrari SEFAC Belgien  Jacky Ickx
Vereinigtes Konigreich  Brian Redman
Ferrari 312PB 289
4 S 3.0 2 Italien  Spa Ferrari SEFAC Italien  Arturo Merzario
Brasilien  Carlos Pace
Ferrari 312PB 288
5 S 3.0 12 Deutschland  Reinhold Joest Deutschland  Reinhold Joest
Italien  Mario Casoni
Porsche 908/03 272
6 S 3.0 25 Schweiz  Scuderia Filipinetti Schweden  Reine Wisell
Frankreich  Jean-Louis Lafosse
Lola T282 268
7 GT 9 Deutschland  Martini Racing Team Vereinigte Staaten  George Follmer
Deutschland  Willi Kauhsen
Porsche Carrera RSR 251
8 GT 8 Deutschland  Martini Racing Team Niederlande  Gijs van Lennep
Schweiz  Herbert Müller
Porsche Carrera RSR 251
9 S 3.0 31 Schweiz  Porsche Club Romand Schweiz  Claude Haldi
Spanien 1945  Juan Fernández
Porsche 908/03 229
10 S 2.0 45 Italien  Scuderia S. Michele Italien  Giovanni Morelli
Italien  Mauro Nesti
Chevron B21 227
11 S 2.0 28 Italien  Eris Tondelli Italien  Eris Tondelli
Italien  Stefano Buonapace
Chevron B21 225
12 S 2.0 14 Vereinigtes Konigreich  Intertech Steering Wheels Vereinigtes Konigreich  Trevor Twaites
Irland  Brendan McInerney
Chevron B21/B23 221
Ausgefallen
13 S 3.0 7 Vereinigtes Konigreich  Gulf Racing Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood
Australien  Vern Schuppan
Mirage M6 210
14 S 2.0 18 Vereinigtes Konigreich  Ember Racing Vereinigtes Konigreich  Bob Howlings
Vereinigtes Konigreich  John Hine
Vereinigtes Konigreich  Lee Kaye
Chevron B19/21 178
15 S 3.0 4 Frankreich  Equipe Matra-Simca Frankreich  François Cevert
Frankreich  Jean-Pierre Beltoise
Matra-Simca MS670B 155
16 GT 32 Schweiz  Porsche Club Romand Schweiz  Bernard Chenevière
Schweiz  Peter Zbinden
Porsche Carrera RSR 130
17 S 3.0 26 Italien  Scuderia Brescia Corse Italien  Carlo Facetti
Italien  Marsilio Pasotti
Alfa Romeo T33/TT/3 93
18 S 3.0 6 Vereinigtes Konigreich  Gulf Racing Vereinigtes Konigreich  Derek Bell
Neuseeland  Howden Ganley
Mirage M6 79
19 S 2.0 21 Italien  Scuderia Brescia Corse Italien  Vincenzo Cazzago
Italien  Giancarlo Gagliardi
Lola T290 78
20 S 2.0 44 Italien  Scuderia Pegaso Italien  Eugenio Renna
Italien  Ignazio Capuano
Chevron B23 78
21 S 2.0 23 Italien  Scuderia Vesuvio Italien  Cosimo Turizio
Italien  Ciro Nappi
Chevron B21 25
22 S 2.0 11 Italien  AMS Corse Italien  Francesco Cerulli-Irelli
Italien  Carlo Zuccoli
AMS 273 18
Nicht gestartet
23 S 3.0 29 Italien  Giorgio Schön Italien  Giorgio Schön
Schweiz  Jean Canonica
Lola T292 1
24 S 2.0 36 Italien  Cesare Garone Italien  Aladino Stefanelli
Italien  Gérard Camilli
AMS 273 2
Nicht qualifiziert
25 GT 22 Italien  Marcello Gallo Italien  Marcello Gallo
Italien  Cristiano Del Balzo
De Tomaso Pantera 3
26 GT 24 Italien  P. La Starza Italien  P. La Starza
Italien  Claudio Bruschi
Porsche 914/6 4
27 GT 34 Italien  Mario Radicella Italien  Mario Radicella
Italien  Carlo Pietromarchi
De Tomaso Pantera 5

1 nicht gestartet 2 nicht gestartet 3 nicht qualifiziert 4 nicht qualifiziert 5 nicht qualifiziert

Nur in der Meldeliste Bearbeiten

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
28 S 2.0 15 Spanien 1945  Escuderia Montjuich Spanien 1945  José Juncadella Chevron B21/23
29 S 2.0 16 Vereinigtes Konigreich  Roger Heavens Vereinigtes Konigreich  Roger Heavens Chevron B21/23
30 S 2.0 19 Vereinigtes Konigreich  John Miles Vereinigtes Konigreich  John Miles
Italien  Andrea de Adamich
GRD S72
31 S 2.0 26 Italien  Franco Berruto Italien  Franco Berruto
Italien  Mario Ilotte
Abarth 2000
32 S 2.0 27 Italien  Lino Caprioli Italien  Lino Caprioli Lola T290
33 S 3.0 30 Italien  Giorgio Pianta Italien  Giorgio Pianta Lola T282
34 GT 33 Italien  Massimo de Antoni Italien  Massimo de Antoni Ferrari 365 GTB/4
35 GT 35 Italien  Spartaco Dini Italien  Spartaco Dini Porsche 911S
36 S 3.0 37 Schweiz  Wicky Racing Team Marokko  Max Cohen-Olivar Porsche 908/02
37 S 3.0 38 Schweiz  Walter Brun Schweiz  Walter Brun Porsche 908/02
38 GT 39 Schweiz  Wicky Racing Team Schweiz  André Wicky De Tomaso Pantera
39 S 2.0 41 Italien  Stefano Buonapace Italien  Stefano Buonapace Chevron B23

Klassensieger Bearbeiten

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
S 3.0 Frankreich  Henri Pescarolo Frankreich  Gérard Larrousse Frankreich  François Cevert Matra-Simca MS670B Gesamtsieg
S 2.0 Italien  Giovanni Morelli Italien  Mauro Nesti Chevron B21 Rang 10
GT Vereinigte Staaten  George Follmer Deutschland  Willy Kauhsen Porsche Carrera RSR Rang 7

Renndaten Bearbeiten

  • Gemeldet: 39
  • Gestartet: 22
  • Gewertet: 12
  • Rennklassen: 3
  • Zuschauer: 30000
  • Wetter am Renntag: warm und trocken
  • Streckenlänge: 3,206 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:00:00,000 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 290
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 929,630 km
  • Siegerschnitt: 154,938 km/h
  • Pole Position: François Cevert – Matra-Simca MS670B (#4) – 1:08,550 = 168,348 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Tim Schenken – Ferrari 312PB (#3) – 1:09,700 = 165,570 km/h
  • Rennserie: 2. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1973

Literatur Bearbeiten

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks Bearbeiten

Vorgängerrennen
24-Stunden-Rennen von Daytona 1973
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen von Dijon 1973