Die Umfrage Technische Wünsche geht im Juni in die nächste Runde

Vom 17. bis 30. Juni findet die nächste Umfrage Technische Wünsche statt. Abgestimmt wird in diesem Jahr darüber, in welchem größeren Bereich das Projektteam als Nächstes für Verbesserungen sorgen soll.

Der veränderte Prozess, vereinfacht dargestellt: Zu jedem Zeitpunkt befinden sich immer zwei Themenschwerpunkte in der Mache, jeder etwa zwei Jahre lang.

Neu: Arbeit in Themenschwerpunkten
Das Projekt Technische Wünsche steht dafür, die Software hinter Wikipedia und den Schwesterprojekten zu verbessern. Die Verbesserungswünsche entstammen der deutschsprachigen Community und werden auch in enger Zusammenarbeit mit dieser angegangen. Die vergangenen Jahre waren sehr erfolgreich, doch die Arbeit an der Wunschliste hat das Projektteam auch vor Herausforderungen gestellt: Die Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Stellen der Software benötigte viel Einarbeitung, die selten häufiger angewandt werden konnte, und gleichzeitig blieb kaum Raum für häufige Umfragen und Workshops.

Darum wird sich das Projekt Technische Wünsche in Zukunft zeitlich begrenzt auf Themenschwerpunkte fokussieren, sich in diese einarbeiten, um dann mehrere Probleme darin lösen zu können. Ein solcher Themenschwerpunkt könnte beispielsweise „Die Wartung von Artikeln erleichtern“ sein. Jeder Schwerpunkt wird etwa zwei Jahre lang bearbeitet, wobei immer zwei parallel in der Mache sind. Welcher Schwerpunkt angegangen werden soll, legen die Aktiven der deutschsprachigen Community in einer Umfrage fest.

Einen entsprechenden Vorschlag hatten das Projektteam und Raymond, der Initiator der ersten Umfrage, hier im Wiki und auf der Tech on Tour im Frühjahr zur Diskussion gestellt. Die Idee kam überwiegend sehr gut an. Unter anderem wurde begrüßt, dass es so deutlich leichter wird, sich am Projekt Technische Wünsche zu beteiligen, insbesondere für Beitragende, die sich sonst von technischen Themen fernhalten. Das Projektteam freut sich darauf, bald loszulegen und Erfahrungen mit dem neuen Ansatz zu machen. Mehr Details zum Wechsel in diesen Arbeitsmodus können hier nachgelesen werden.

Abstimmung über den ersten Themenschwerpunkt
Vom 17. bis 30. Juni wird in der Umfrage Technische Wünsche der erste Themenschwerpunkt festgelegt. Die Umfrage findet in der deutschsprachigen Wikipedia statt. Aktuell werden die zur Abstimmung stehenden Themenschwerpunkte vom Team Technische Wünsche vorbereitet, und zwar anhand von Wünschen und Problemen vom Wunschparkplatz, der Tech on Tour sowie Wünschen der bisherigen Wunschliste, die noch von niemandem bearbeitet werden. Die Umfrage wird wieder umfangreich beworben. Wer trotzdem ganz sicher gehen will, kann sich schon jetzt auf dem Newsletter eintragen, um sie nicht zu verpassen.

Welche konkreten Probleme im gewählten Schwerpunkt angegangen werden, wird dann im nächsten Schritt identifiziert, beispielsweise mit einer Umfrage zum gewählten Thema, mit themenbezogenen Workshops oder auf andere Weise. Über den Schritt wird nochmal informiert, wenn es soweit ist.

Mehr Informationen zur Arbeit in Themenschwerpunkten finden sich hier. Feedback ist wie immer willkommen. Die zentrale Stelle dafür ist diese Diskussionsseite. js (wmde) und ray, 27.5.

WTF is… Jacques Mayol?

Okay, ich gebe es zu: auch nachdem ich mir die entsprechende Passage aus der Reportage Japan von oben – Schatzinseln das siebte Mal vor und zurück anschaute, war ich nicht in der Lage, den Namen des darin auftauchenen Apnoetauchers zu verstehen, der gegen Ende der am 11. Mai auf Arte ausgestrahlten Sendung (ab etwa 0:44:40) vorgestellt wurde. Was ich verstand, war der Name des französischen Freitauchers Jacques Mayol, der Vorbild jenes Japaners ist. Und das machte mal wieder Lust, mich mit den Abrufzahlen des Artikels zu befassen, denn der Link war blau.

Auch Arte-Zuschauer lösen Spitzen aus: Jacques Mayol

Okay, mit 20 bis 40 Abrufen am Tag ist der „Ruhepuls“, wenn man das so nennen kann, lebhafter als der übliche Artikel vom Typ „keine Sau interessiert sich dafür“, allerdings ist die etwa dreifache Abrufzahl des 11. Mai nicht wirklich beeindruckend hoch. Das Thema ist wohl doch zu speziell und der Sender zu sehr Kultur, als daß mit der Ausstrahlung der Hype ausgelöst würde. Nun ist ja Arte ein deutsch-französisches Gemeinschaftsprogramm, und da liegt es nahe, sich auch anzuschauen, wie sich die Ausstrahlung auf die Abrufzahl des entsprechenden Artikels in der FR-Wikipedia auswirkt. Überraschung! Während das frühere Abrufzahlentool Artikel in unterschiedliche Sprachversionen vergleichen konnte, kann das derzeitige das nicht. Ich habe sogar versucht, das Tool über URL-Syntax zu überzeugen; das ging aber nicht, und ich war zu faul, die Werte extern zu einer Grafik zu verarbeiten, also gibt es hier eine Extra-Grafik für FR.

L’effet même en français…

Es ist sicher wenig überraschend, daß der „Ruhepuls“ der Abrufzahlen für einen Franzosen in der FR-Wikipedia höher liegt, nämlich etwa im Bereich von 130 bis 200, aber der durch die Ausstrahlung ausgelöste Ausschlag (etwas niedriger als um den Faktor drei) liegt in etwa in dem Bereich des deutschsprachigen Artikels.

Weil ich aber aus der Mediathek des deutsch-französischen Senders gelegentlich auch die sich mit dem Thema Kino befassende Sendung Blow up herunterlade und mir die Folge zum Film Une nuit de folies auch gestern angeschaut habe, dachte ich, dann könnte ich das in meiner Analyse gleich mit abfrühstücken. Die Sendung wurde übrigens Anfang Januar bereits ausgestrahlt, ich kam aber erst jetzt dazu. Also. Dummerweise ist der Link zum Film rot, und für rote Links kann man bekanntlich keine Abrufzahlen ermitteln. Nun isses ja so, daß wer folies liest, als (un-)anständiger alter weißer Mann gleich an die Folies Bergère denkt. Wir werden übrigens gleich sehen, warum diese sexistische Assoziation gar nicht von der Hand zu weisen ist. Nun ja, wie ein Blick ins Wörterbuch verrät, geht es also um eine Nacht voller Narreteien, Tollheiten und des Wahnwitzes; faires de folies bedeutet unsinnig viel Geld auszugeben.

Abrufzahlen für Maurice Cammage

Sind wir also so toll und betreiben einen Riesenaufwand um eine 7 Minuten und 52 Sekunden lange obskure Sendung. Weil der Filmtitel in DE rot ist, schauen wir uns an, ob wir einen Artikel zum Regisseur haben, einem gewissen Maurice Cammage, und siehe da, voilà, blau blüht der Enzian. Jetzt habe ich schon gesagt, Blow up ist eine eher obskure Kinosendung, so was wie Böhmermann meets Elmar Gunsch in Kabinettstückchen, und es kam, wie ich es schon vermutet hatte: Der Artikel zum Regisseur ist einer von der Sorte, den nun wirklich keine Sau interessiert. Üblicherweise gar nicht oder nur einmal pro Tag aufgerufen, wurde er in der Zeit nach der Ausstrahlung deutlich häufiger aufgerufen: viermal bis siebenmal täglich. Und das für volle drei Monate. Darunter vermute ich nicht wirklich menschliche Leser, sondern durch die Mediathek getriggerte Botaufrufe von Suchmaschinen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß sich in der FR-Wikipedia auch kein Schwein für den Artikel interessiert bzw. keine Katze, wie die Franzosen sagen (« pas un chat s’interesse»).

Starke Ausschläge bei Fernandel in der Weihnachtszeit deuten auf die Wiederholung von Filmen der Don-Camillo-und-Peppone-Reihe.

Aber wenn ich schon dabei war, warum nicht gleich die Hauptdarsteller prüfen, der gemeine Wikipedianer wirft ja net gleich die Flinte ins Korn. Da finden wir einen gewissen Fernandel im Vorspann des Filmes, der ist ja vielen als Darsteller des Don Camillo bekannt. Ja, zu bekannt: vor Heiligabend 2018 wurde ein Teil der Don-Camillo-Filme wiederholt, wie uns die nebenstehende Grafik zeigt; irgendwelche Schwankungen aufgrund von am 3. Januar 2019 ausgestrahlter obskurer Filmchen lassen. sich daraus sicher nicht ableiten.

In der deutschsprachigen Wikipedia sind die weiteren Darsteller – etwa André Roanne, Dolly Davis, Suzanne Dehelly, Jacques Varennes, Parisys (eine langbeinige Blondine; diese Bemerkung sei mir erlaubt, solange uns alten weißen Männern das noch nicht per Meinungsbild verboten wurde), die 30 Jahre später in Claude Chabrols Speisekarte der Liebe mitspielte und Pierre Bertin (letzterer immerhin Mitglied der Comédie-Française) – leider ohne Artikel. Die dazu passende Grafik der Abrufzahlen ergibt übrigens auch kein irgendwie eindeutiges Bild darüber, wieviel französische Katzen die bereits erwähnte obskure Kinosendung verfolgen.

Skandal! Pin-up im Kurier: Colette Andris

Inzwischen wird sich der Leser fragen, wie denn der Berichterstatter von dem eingangs erwähnten Apnoetaucher Jacques Mayol zu den Darstellern eines 1934 gedrehten Schwarzweißfilm gekommen ist. Nun ja, wir erinnern uns: einer der Hauptdarsteller war ein gewisser Fernandel, und der debütierte in den 1920er Jahren in einem Pariser Konzerthaus mit dem Namen Concert Mayol. Das in unserer Sprachversion gleichermaßen keinen Artikel hat, obwohl hier auch Maurice Chevalier seine Karriere begann. Und hier trat auch eine gewisse Colette Andris auf. Sie tanzte übrigens auch im Folies Bergère – und spielte in La nuit de folies die laut Abspann nackteste der Tänzerinnen. Sie tritt in dem Film wesentlich länger nackt auf als Hildegard Knef 1950 als Sünderin – und hat nichts außer einem großen Luftballon zur Verfügung, um tiefere Einblicke auf den Ursprung der Welt zu verdecken.

Frau Knef und Die Sünderin erwähne ich hier aber nur, weil es im Nachhinein betrachtet wirklich schräg wirkt. Denn die Leser des Spiegel vom 31. Januar 1948 konnten darin nämlich nicht nur eine Besprechung von Film ohne Titel mit Hilde Knef und Hans Söhnker lesen, sondern unmittelbar davor einen Artikel zum Thema Nacktauftritte im französischen Film – erwähnt werden die großartige Arletty 1939 in Le jour se lève (die Angabe La fin du jour ist falsch) und Lilia Vetti „kürzlich“ (hier ist sowohl der Name falsch geschrieben, als auch der Filmtitel stimmt nicht; Vetti spielte 1946 in Le Gardian und 1947 in Le Chanteur inconnu – sowie den Artikel 330 des Code Pénal. Nebenbei wird in dem Artikel verwurstet, daß Marcel Pagnol im Jahr zuvor in die AF aufgenommen wurde und gerade einen Film vorbereite, in dem seine Frau Jacqueline Bouvier, nackt zu sehen sein solle, also gewesen war, vielleicht, sozusagen. (Dabei handelt es sich wohl um den 1948 erschienenen Film La Belle Meunière, in dem auch Vetti spielte.) Und ein Pin-up von Henriette Kennis gibt es obendrein. Über Mme Kennis kann man aber im Netz nichts näheres herausfinden, außer daß diese für ihren hüllenlosen Auftritt bei einem Wettbewerb in Nizza mit einer Strafe von 3000 (alten) Francs belegt wurde. Übrigens ist Jacqueline Bouvier nicht diese Jacqueline Bouvier.

Weil das alles aber heute keinen deutschen Hund und keine französische Katze mehr hinter dem Ofen herauslockt, stelle ich hier die Frage, warum Fernandels Bruder Fransined keinen Artikel hat, natürlich nicht, da sie bekanntlich so zu beantworten ist: Weil noch niemand den Artikel geschrieben hat. Wäre aber dennoch schön, wenn die zahlreichen obigen Rotlinks irgendwann in blaue verwandelt würden. Nur für den Fall, daß ich wieder mal obskure Filmchen gucke und Abrufzahlen betrachten will. ;-) MaB 26.5.

Die französischsprachige Wikipedia auf der Überholspur

Anhaltender Rückgang aktiver Editoren in der de.WP

Alle paar Monate wurde hier im Kurier über den Autorenschwund in der Wikipedia lebhaft diskutiert. Zuletzt wohl im Zusammenhang mit dem Nachruf von Holder am 2.2. zur Wiki-Statistik von Erik Zachte. Mit Wiki-Stats 2.0 von der WMF wurde der Nachfolger angekündigt. Wird es nicht Zeit, anhand von Stats 2.0. die Diskussion zu den Autoren und Neulingen mal wieder aufzugreifen? Die neue Statistik bietet zahlreiche Differenzierungen und neue Facetten, aber sie ist auch gewöhnungsbedürftig. Die Autoren sind nun Teil der übergeordneten Gruppe der Editoren, welche auch die IPs im ANR aufwertet. Daten zu den Neulingen, wie oft diskutiert - mit mindestens 10 edits -, konnte ich leider nicht mehr finden. Eine Visualisierung der Daten in Form von Grafiken könnte man sich eigentlich sparen, weil man gut Linien- und Balkendiagramme auswählen kann. Im Folgenden möchte ich aber einige Grafiken von meiner Statistik-Seite vorstellen und mit ihnen zwei Sprachversionen vergleichen.

Artikel-Wachstum in der fr.WP/de.WP

Am 15. Januar 2001 startete die Englische Wikipedia (en.WP.), zwei Monate später, am 16. März 2001 die deutschsprachige Variante (de.WP), am 23. März 2001 folgte die Wikipedia in Frankreich (fr.WP). Die jeweils zugehörigen und federführenden Chapter der WMF, die Vereine Wikimedia Deutschland und Wikimedia France, wurden 3 Jahre nach Start des Enzyklopädie-Projektes etwa zeitgleich gegründet: WMDE am 13. Juni 2004 und Wikimedia France am 23. Oktober 2004. Beide Projekte hatten also einen vergleichbaren Start. Wie eine "kleine Schwester" folgte die fr.WP seither zeitversetzt und etwas kleiner dem "deutschen Bruder". Während die de.WP einen stürmischen Start mit beeindruckendem Wachstum in den ersten Jahren vollzog, legte die fr.WP ein gemächlicheres Wachstum an den Tag. Das mag auf die Bevölkerungszahlen bzw. Anzahlen der Muttersprachler zurückzuführen sein. 2017 standen 105 Mio. Deutsch-Muttersprachlern nur 79 Mio. Muttersprachler im französischen Sprachraum gegenüber. In der Rangliste der Muttersprachen des Dudenverlages errang Deutsch so den Platz 10, Französisch den Platz 11. Dies verdeutlicht für die fr.WP ein kleineres Potenzial für potenzielle Wikipedia-Autoren im Verhältnis von 1:1,3. Dieses Verhältnis finden wir übrigens auch wieder bei den Aufrufen von Wikipedia-Seiten nach Stats 2: 680 Mio. zu 890 Mio. (d.h. 1,3) Doch nun scheint sie auf der Überholspur zu sein.

ANR-Bearbeitungen in der fr.WP/de.WP

Ende April 2019 lag die fr.WP mit 2,1 Mio. Artikeln nur knapp hinter der de.WP mit 2,3 Mio. Artikeln. Die durchschnittliche monatliche Zunahme lag jedoch seit Dezember 2017 in der fr.WP höher als die Zunahme in der de.WP, was möglicherweise durch bots erklärt werden kann. Für Ende April gab es folgende Mittelwerte: 10.536 für fr.WP, 9515 für de.WP. Wie auch immer, beide haben nun einen gleichen Umfang und ein vergleichbares Wachstum erreicht, das sicherlich am vergleichbaren Potenzial an aktiven Autoren bzw. Editoren liegt. Die monatliche Anzahl der inhaltlichen Bearbeitungen (content edits) liegt in der de.WP bei rund 500 Tausend pro Monat, die fr.WP hat aufgeholt und liegt nur wenig darunter. Im April 2019 waren es 472 Tausend zu 454 Tausend; für die zurückliegende 12-Monatsperiode ergibt sich ein Mittelwert von 508 T. zu 462 T.

Editoren in fr.WP/de.WP gesamt

Während sich die de.WP seit mehr als zehn Jahren durch einen Autorenschwund auszeichnet, bewegt sich die fr.WP auf nahezu gleichem Niveau, mit einem kleinen Wachstum sogar. Beide liegen aktuell bei rund 55.000 Editoren monatlich. (Mittlere Werte: 55,6 T. für fr.WP; 55,2 T. für de.WP) Diese schließen nicht nur die registrierten Benutzer ein, sondern auch IPs sowie bots, jeweils mit mindestens 1 edit. Hinsichtlich der sog. Aktiven Editoren, das sind Editierende mit mindestens 5 edits im Monat, zeigt sich der gleiche Trend. Die Anzahl liegt bei rund 8500 mit einem kleinen Vorsprung jeweils für die fr.WP. Im April 2019 waren es 57 Tausend zu 54 Tausend (all editors) bzw. 9103 zu 8244 (mind. 5 edits). Für die mittleren Werte gibt es folgende Relation für die aktiven Editoren: 8765 (fr) zu 8428 (de). Der stabilen Entwicklung der aktiv editierenden Teilnehmer in der fr.WP steht ein seit Jahren anhaltender Autorenschwund in der de.WP gegenüber. Für die zurückliegenden 3 Jahre, von Mai 2016 bis April 2019, blieb der Mittelwert in der fr.WP konstant (von 8729 zu 8765); dagegen verringerte er sich in der de.WP stetig um 19 % (von 10.398 auf 8428).

Registrierungen in fr.WP/de.WP

Die Daten zu den Registrierungen neuer Benutzerkonten (user) zeigen ein positives Bild, wobei aber die fr.WP mit monatlich rund 15,5 Tausend neuen Konten deutlich über der Anzahl neuer Benutzer in der de.WP mit 9,9 T. liegt. Doch dabei ist Vorsicht angebracht, da von den Neuregistrierten nur sehr wenige auch editieren und wiederum nur sehr wenige von diesen auch aktiv bleiben. Die Größenordnung liegt bei 1-5 %, je nach dem welchen Grad an Aktivität und an zeitlichem Verbleiben man erwartet. Im Zentrum der bisherigen Diskussionen um einen Autorenrückgang in der de.WP stand vor allem der Neuzuwachs an editierenden Benutzern, der rückläufig war. Bis zum Dezember 2018 wies die Wiki-Stats 1.0 jene Zahlen von Neulingen aus, die ihren zehnten edit erreicht haben. Blicken wir auf diese Zahlen, so ergibt sich folgender Vergleich: In der fr.WP gab es 704 Neulinge, in der de.WP dagegen nur 453. Für die mittleren 12-Monatswerte (2018): 758 zu 589, also 29 % mehr in der fr.WP. Von den ca. 15 T. Neuregistrierten in der fr.WP und 9,9 T. in der de.WP erreichen also jeweils ca. 4,6% dieses Maß an Aktivität von mind. 10 edits. Das um mehr als 50 % höhere Niveau an Kontenregistrierung in der fr.WP kann somit ein Maß an Neulingsgewinnung erklären, welches – anders als in der de.WP - offensichtlich die Abgänge an Editoren/Autoren kompensiert oder gar übersteigt.

Beachtliche Unterschiede zeigen sich auch im hauptamtlichen Apparat der Chapter. Mit nur 8 festen Mitarbeitern 2019 [1] liegt Wikimedia France deutlich hinter den drei DACH-Chaptern zusammen. Vor allem WMDE könnte sich vielleicht von Wikimedia France abschauen, wie man mit schlankeren Strukturen bessere Ergebnisse im Interesse der Verstärkung der Autoren-Gemeinschaften erzielen könnte. MfG. (bg, 26.5.2019)

Innen und außen – wir und die anderen?

Kurz vorweggeschickt: Ich bin Anhänger des generischen Maskulinums und freue mich, wenn das aktuell laufende Meinungsbild scheitert.

Was mir aber Bauchschmerzen macht, ist die Begründung, die (neben dem zu geringen Quorum der einfachen Mehrheit) mit am häufigsten für die formale Ablehnung angeführt wird: „Initiative von außen“ – „unzulässiger Eingriff von außen“ – oder gar „Manipulation von außen“.

Das impliziert eine mir befremdliche Einteilung in eine „innere“ Wikipedia-Welt und eine „Außenwelt“, die sich gefälligst nicht einzumischen hat. „Wir“ Wikipedianer gegen „die anderen“ da draußen.

Dabei ist Wikipedia gerade durch ihre Offenheit groß geworden. Wikipedianer wird man nicht durch eine Aufnahmeprüfung, Bewerbungsgespräch, Casting, Ausbildung oder Studium. Auch nicht durch eine bestimmte Verweildauer oder Beitragszahl. Wikipedia-Ableger bzw. Konkurrenzprojekte, die dem „jeder-kann-mitmachen“-Prinzip misstrauten und deshalb Klarnamenpflicht, Bestätigung der Autoren durch eine Redaktion oder gar Vorweisen eines Hochschulabschlusses verlangten, sind allesamt gescheitert. Jeder von uns ist Wikipedianer geworden, indem er eines Tages gedacht hat: Da will ich mitmachen. Und das sollte eigentlich immer noch gelten. In dem Moment, in dem jemand von „außen“ beschließt, Wikipedia mitgestalten zu wollen, wird er oder sie auch Wikipedianer. Daher kann ich mir keinen größeren Gegensatz zum Wikiprinzip vorstellen, als jemandem das Recht auf eine eigene Meinung abzusprechen, weil sie erst 5 Beiträge im Artikelnamensraum hat (zumal man gar nicht wissen kann, wie viele Beiträge jemand schon unter IP geleistet hat – aber IP-Beiträge sind für manche ja auch höchst verdächtig, weil sie ebenfalls von „außen“ kommen).

Aus meiner Sicht besteht Wikipedia ohnehin nicht nur aus den Autoren, sondern auch aus den Millionen von Benutzern (im ursprünglichen Wortsinne – nicht notwendigerweise Inhaber eines Benutzerkontos), die Wikipedia tagein tagaus als Informationsquelle aufschlagen. Auch diese passiven Benutzer haben ein legitimes Interesse an Wikipedia und dürfen eine Meinung haben, die uns Autoren auch interessieren sollte. Ich jedenfalls schreibe Artikel nicht nur für mich und die anderen Autoren, sondern auch und gerade für die vielen Nur-Leser. Es würde mich sogar sehr interessieren, von diesen mehr Feedback zu bekommen: Haben sie die gesuchte Information gefunden? Ist der Artikel verständlich und übersichtlich? Ist der Stil ansprechend? Fehlt etwas oder ist etwas falsch, was sie sich aber – warum auch immer – nicht zu korrigieren bzw. ergänzen trauen? Insofern finde ich Gespräche über Wikipedia mit Freunden, die nicht bei Wikipedia aktiv sind – also die „Außenperspektive“ – immer sehr erhellend. Und jeder, der den Sprung vom Nur-Lesen zum Mitmachen schafft, sollte freudig begrüßt werden – unabhängig davon, ob er oder sie Artikeltexte schreibt oder Änderungen in eher formaler Hinsicht anstößt.

Wikipedia braucht unbedingt Anstöße und Anregungen von „außen“. Sonst wird sie immer mehr zum hermetisch abgeschotteten System, das im eigenen Saft brät. Genau solche ablehnenden und abwertenden Reaktionen auf alles, was von „außen“ kommt, der Eindruck von Besitzstandswahrung und einer Hierarchie unter den Benutzern, schrecken neue Interessenten ab und führen zu fallenden Autorenzahlen. B. 25.05.

Konservativ oder progressiv?

Bald ist es soweit. Die orthographische Zukunft der Wikipedia entscheidet sich in einem von externer Seite initiierten, später von einer internen Autorin adoptierten Meinungsbild. Es wird spannend. Auf der einen Seite die Feministen und Feministinnen, die das Wohl und Wehe der Gleichberechtigung der Frau in der Sprache vermuten, und auf der anderen Seite die alten weißen Männer im fortgeschrittenen Alter, welche, in konservativen Bahnen denkend, nur die Unterdrückung alles Weiblichen im Sinn haben. Polemisch? Sicherlich! Doch ist jene subjektive Meinung nicht ganz von der Hand zu weisen, wie die Diskussionsseite des Meinungsbildes verdeutlicht, deren Länge weit über das Übliche hinausgeht. Ganz zu schweigen von der dortigen harten zum Teil ignoranten Diskussionskultur. Nun aber Butter bei die Fische. Um was geht es? Aus handwerklich technischer Sicht gilt es die Frage zu beantworten, ob sich die Wikipedia an die „allgemeinen Regeln der Technik“ halten soll, die im Duden sowie in den Handreichungen des Rechtschreiberates nachzulesen sind, oder ob die Wikipedia dem „Stand der Technik“, also einem aktuell noch nicht verbindlich festgeschrieben und nur teilweise angewendeten Regelwerk, folgen soll. Spannende Frage. Konservativ oder progressiv? Auf jeden Fall ein Thema, welches alle Autorinnen und Autoren auch zukünftig noch lange beschäftigen wird und es nötig erscheinen lässt, um eine umfangreiche Beteiligung hier an dieser Stelle zu bitten. Aber nein, natürlich schreibe ich diese Zeilen nur, um die Situation anzuheizen. Nicht wahr? Wobei ich in dieser Sache weder Wolf noch Hund bin. Et kütt, wie et kütt. N. per IP. 23.05.

Besuch in einem geschlossenen Paradies

Blühende Landschaften im Osten von München

Manche Orte sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, so auch das Naturschutzgebiet um den Ismaninger Speichersee, östlich von München. Vor 90 Jahren wurde das Gewässer geschaffen, um zum einen die sumpfige Gegend zu entwässern, elektrischen Strom mit Wasserkraftwerken zu erzeugen und schließlich zur natürlichen Nachklärung der Münchner Abwässer. Das Großprojekt zerstörte einen großen Naturraum, schuf aber ein einmaliges Biotop, das von 200.000 Wasservögeln pro Jahr besucht wird. 1962 wurde es zum Europareservat erklärt. Der Zugang ist normalerweise nicht möglich, ein Dutzend Münchner Wikipedianer erhielten aber am letzten Sonntag die Möglichkeit, unter Führung von Naturschützer Manfred Siering das verbotene Paradies zu besuchen.

Anderthalb Stunden ging es entlang des Mittleren Isarkanals, vorbei an den Fischteichen im Süden und dem Speichersee im Norden, umgeben von Entengeschnatter, Froschgequake und Kuckuckrufen. Schwäne glitten vorbei an Zwergtauchern und seltene Entenarten, Graureiher, Kormorane und eine Rohrweihe flogen vorbei. Blässhühner, Seidenreiher und Lachmöwen sahen wir beim Brüten; in den Bäumen konnte man Schaumzikaden finden, am Boden Äste mit Fraßspuren von Bibern, dazu noch blühender Salbei und andere Blumen. Manfred Siering erklärte und zeigte mit seinem Spektiv Highlights der Vogelwelt. Die dunklen Wolken hatten es schon angedroht, schließlich beendete ein Gewitterschauer den Ausflug. Im Eiltempo ging es zurück. Ein kurzer Dank an Herrn Siering und schon war es wieder vorbei. Erste Fotos sind bereits auf Commons zu sehen. JPF, 21.05.

Schüler schreiben 539 Wikipedia-Artikel in drei Tagen

In Nordmazedonien gibt es seit drei Jahren die m:GLAM Macedonia User Group. Unter anderem führt sie an Schulen im Land Wikipedia-Workshops durch. Die Wikipedianerin Violetova (auch als Виолетова unterwegs) hatte die Idee, mit dem Goethe-Institut Skopje zusammenzuarbeiten. Das Institut konnte davon überzeugt werden, ein Schreibwochenende für nordmazedonische Schüler zu finanzieren unter dem Motto „Deutschland kennen lernen“ beziehungsweise „Meet Germany“ („Запознајте ја Германија“). Über 40 Schülerinnen und Schüler bewarben sich für das Wochenende, von denen 27 im Alter zwischen 12 und 17 Jahren ausgesucht wurden. Diese durften Anfang Mai 2019 ein verlängertes Wochenende in einem Urlaubshotel an einem Stausee in der Nähe von Veles verbringen, um Artikel für die mazedonischsprachige Wikipedia über deutsche Themen zu schreiben. Es blieb den Schülerinnen und Schülern frei, ob sie über Geschichte, Geographie und Kultur schreiben wollten, so lange der Artikel etwas mit Deutschland zu tun hat. Zu dem WikiCamp in Veles gab es eine Seite auf der mazedonischsprachigen Wikipedia, auf Meta, eine Commons-Kategorie (c:Category:Wiki Camp Meet Germany 2019) und eine Website: wikicamp.mk, sowie drei Zeitungsartikel. Die Schülerinnen und Schüler sprachen alle Englisch und die meisten hatten Deutsch als zweite Fremdsprache in der Schule. Es wurde das Übersetzungstool verwendet, mit denen sie Artikel der englischsprachigen Wikipedia ins Mazedonische übersetzten. Die Artikel, die sie auswählten, stellen eine sehr interessante Auswahl dar: Personenartikel über zum Beispiel Thomas Abbt, Christiane Felscherinow, Bernhard Schlink, Christian Morgenstern, Lou Andreas-Salomé und Hans Arp sowie viele Handball-, Basketball- und Fußballspieler, Höhenzüge und Bäche Niedersachsens und die Frankfurter Nationalversammlung. Insgesamt entstanden 539 neue Artikel. Erfahrene mazedonische Wikipedianer haben die Artikel nach dem Schreibwochenende orthographisch und von der Formatierung her überarbeitet. Eine Liste der geschriebenen Artikel befindet sich unter mk:Википедија:Запознајте ја Германија/Учесници. Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es eine Urkunde sowie Giveaways des Goethe-Instituts und von Wikimedia Deutschland, über die sie sich sehr gefreut haben. Mir kam die schwierige Aufgabe zu, unter anderem einen Vortrag über Deutschland zu halten und zu überprüfen, dass der Deutschlandbezug der Artikel gewahrt bleibt. Was kann man den Schülerinnen und Schülern in kurzer Zeit über Deutschland erzählen? Ich hatte mich entschieden, auf den Föderalismus in Deutschland hinzuweisen, um zu zeigen, wie vielfältig das Land ist. G. K., 16.05.

re:publica 2019: die 'Hidden Champions der Objektivität'

Am letzten Tag des diesjährigen Treffens der digitalen Gesellschaft sprach auch Abraham Taherivand, geschäftsführender Vorstand von Wikimedia Deutschland (WMDE). Unter dem Titel 15 Jahre Wikimedia – Wie steht's um das Freie Wissen? betonte Abraham unseren Kampf für objektives Wissen. Die „unfassbar krawalligen“ Meinungsdebatten in den sozialen Medien gefährdeten die gesellschaftliche Gesundheit. Das in der Wikipedia gesammelte Wissen schaffe Erholung. Die idealistischen Autoren unterlägen im Gegensatz zu Wissenschaftlern und Journalisten keiner wirtschaftlichen Abhängigkeit, keiner Korruption oder Filterblase. Wikipedia sei die größte Ansammlung an freiem Wissen der Welt. „Freies Wissen“ definierte er nicht nur im Sinn der öffentlichen, kostenlosen Zugänglichkeit, sondern auch frei von Ideologien und Aberglaube. Dies sei möglich durch die Arbeit idealistischer Freiwilliger. Idealisten pushten die Bewegung, schaffen Begeisterung. Als besonderen „Motor“ stellte Abraham dann eine besondere Gruppe unter den Wikipedianern vor: die Menschen mit Neurodiversität (Autismusspektrum, Asperger). Wikipedia habe sie vorbildlich integriert. Neurodiverse Menschen lügen nicht, denn sie sähen keinen Sinn im Lügen. Das mache sie zu „Hidden Champions der Objektivität“. Nicht die Pathologie, sondern ihr besonderes Potential kennzeichne sie. Sie können mit ihrer Konzentration auf Fakten unsere Gesellschaft unsichtbar stabilisieren. Die internationale Neurodiversitätsbewegung ist Ausdruck des Selbstbewusstseins, das sie gewonnen haben. Doch zu einem starken Selbstbewusstsein gehört auch, sich selbst hinterfragen zu können. Abrahams Vortrag endete mit drei Fragen für die Zuhörer: „Bin ich lieber unwissend, oder allwissend? Wie oft benutze ich das ? auf meiner Tastatur? Und wie groß ist der CO2-Fußabdruck meiner Meinung im Internet?“

- A. Taherivand: 15 Jahre Wikimedia – Wie steht's um das Freie Wissen? (ab 5:03:15) auf YouTube (bis 5:34:30) auf re:publica am 8. Mai 2019 -M 12.05.

WikiCon 2019: Der Veranstaltungsort steht fest

Die Verträge sind gemacht …
Das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium (vor der Sanierung)

Die Orga der WikiCon 2019 in Wuppertal, von einigen bereits liebevoll „WuppiCon“ genannt, freut sich, heute den konkreten Veranstaltungort für das alljährliche Community-Treffen bekanntgeben zu können. Die Tinte auf dem Vertrag ist getrocknet und damit können wir es offiziell machen: Die diesjährige WikiCon findet im Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium im Zentrum der Stadt und in direkter Nachbarschaft zur Historischen Stadthalle und zur Schwimmoper statt. Damit sind wir, nach dem erfolgreichen Debut in der Kantonsschule St. Gallen, erneut zu Gast in einer Schule und damit unserem Bildungsanspruch treu.

Das Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium, benannt nach dem Archäologen Wilhelm Dörpfeld, ist eine der traditionsreichsten und durch eine gerade im Abschluss befindliche Vollsanierung zugleich eine der modernsten Schulen der Stadt. Obwohl aktuell noch teilweise Baustelle bietet uns die Schule organisatorisch alle Möglichkeiten, eine offene WikiCon mit einem breiten Programm anzubieten. Aufgrund des Sanierungskonzepts sind sowohl offene Begegnungsräume wie auch moderne Klassenzimmer als Seminar- und Workshopräume, eine Aula als Versammlungsraum und auch ein großer Außenbereich verfügbar, die von uns genutzt und mit unserem Programm bespielt werden können. Auch technisch ist die Schule mit einem starken WLAN-Netz und moderner Präsentationstechnik in den Klassenräumen auf dem neuesten Stand. Die Schulleitung und das Kollegium empfangen uns mit offenen Armen und freuen sich darauf, die Community der deutschsprachigen Wikipedia und Wikimedia-Projekte kennenzulernen; natürlich denken wir darüber nach, inwieweit wir die Schule selbst in unser Konzept und Programm integrieren können.

Selbstverständlich ist auch diese WikiCon abhängig von eurer Mitgestaltung. Auf den Projektseiten findet ihr alle bisher vorliegenden Infos, ihr könnt euch in die Helferliste eintragen und natürlich eure Programmvorschläge einreichen. Für das Orga-Team der WikiCon 2019, AR, 11.05.

Meilenstein in der de-Wikipedia: die Autorenanzeige

Es hat lange Zeit und manch vergeblichen Anstoß auf verschiedenen Ebenen gebraucht, bis es im Meinungsbild der vergangenen zwei Wochen fast zum Selbstläufer wurde: Die Autoren von Wikipedia-Artikeln in der deutschsprachigen Sektion werden künftig nicht mehr in abgelegenen statistischen Winkeln der projektinternen Klick- und Scrollsphäre versteckt, sondern unter jedem einzelnen Wikipedia-Artikel direkt abrufbar zu finden sein.

Was damit an Transparenz und Kommunikationserleichterung im Binnenraum wie auch in der Außendarstellung unseres deutschsprachigen Zweigs zu gewinnen ist, hat weitreichendes Potential. Es wird nun darauf ankommen, die neuen Möglichkeiten bestmöglich zur Entfaltung zu bringen. Die Koordination der Qualitätsentwicklung ist ebenso um vieles leichter geworden wie die wechselseitige Anerkennung erbrachter Projektleistungen auch in den ungekannten Weiten der Artikellandschaft, in denen Anträge auf Artikelauszeichnungen nach den Maßstäben der internen Qualitätsbewertung gar nicht gestellt werden.

Mit dem grundlegend verbesserten Zugang zu den jeweiligen Artikelhauptverantwortlichen tritt die de-Wikipedia ein gutes Stück heraus aus einer allzu hermetischen Anonymität und schafft Anreize für die Beitragenden zu mehr persönlicher Identifikation mit dem hier Geschaffenen und noch zu Schaffenden. Für einen Langzeitreisenden zu diesem Meilenstein der Projektentwicklung eröffnete die erhoffte Ankunft stets auch die Perspektive, dass hernach noch mehr fähige Autorinnen und Autoren dieses zivilgesellschaftliche Projekt mit zu dem ihren machen würden: Blütenträume, die nun eine Grundlage haben. Barnos, 9.05.

Vertrauen

„Ich verliere mein Vertrauen in die Menschen – und das ist viel schlimmer als Banditen, Erdbeben, Unwetter, Hungersnöte, Kriege, Seuchen und alle Übel.“ So oder ähnlich hört man es aus dem Munde eines Mannes, der in dem berühmten Film Rashomon ernst und traurig vor sich hin blickt; ein Werk, das der große japanische Regisseur Akira Kurosawa nach zwei Kurzgeschichten des Schriftstellers Akutagawa Ryūnosuke geschaffen hat. Wahrheits- und Vertrauensverlust also schlimmer als Leiden und Tod durch Erdbeben und Stürme, Krankheiten und Schlachten? Ich selbst habe nur zwei harmlose Erdbeben und einen kleinen Tornado erleben müssen, aber einige Unfälle, gefährliche, sturmgebeutelte Landungen auf schmalen Pisten, einen Überfall in Brasilien, auch Krankheiten und immer wieder das Leiden und Sterben von Angehörigen. Ich weiß nicht, was schlimmer ist, und so will ein anderer den Sermon des ernsten Mannes nicht hören und lauscht lieber dem Regen. Abgeklärter Realismus oder Flucht? Denke ich an Wikipedia, sind mir die ursprünglichen Motive eines Jimmy Wales oder wer es sonst noch in die „Welt“ gesetzt haben mag, gleichgültig, geht es doch um eine Idee, die auf Vertrauen basiert, ein Haus des Wissens für die Menschheit aufzubauen und gleichzeitig allen zu ermöglichen, sich zu beteiligen. Diese Offenheit ist ein unverschlossenes Haus, in das hineinspazieren kann, wer will, tagsüber und nachts. Wer die Tür nach Einbruch der Dämmerung nicht abschließt, muss dieses Grundvertrauen haben, sonst könnte er nicht einschlafen, müsste Angst um Familie und Kinder haben – oder aber glauben, wissen, dass in der schönen Gegend, im Hain, nur gute Menschen flanieren, es sich nicht um den locus terribilis handelt, er keine „Angst“ haben muss, wenn er „nach Hause“ zurückkehrt, weil dort eine Klytaimnestra auf ihn wartet. „Schlaf, der des Grams verworrn Gespinst entwirrt, / Den Tod von jedem Lebenstag, das Bad / Der wunden Müh’, den Balsam kranker Seelen …“

Was sich im Zusammenhang mit einer nicht abwegigen Checkuser-Anfrage (CUA) ereignet hat, erschüttert dieses schöne, einschläfernde Vertrauen erneut, ist ebenso erschreckend wie leider auch bezeichnend für ein System, das offenbar den naiven Glauben nicht mehr zulässt, zulassen kann, in dem der Imperativ des verbotenen Sockenmissbrauchs dann irrelevant zu sein scheint, wenn es um einen bekannten, beliebten, guten Mitarbeiter geht, wie auch immer man diesen Vorgang „inhaltlich“ nun bewerten und einschätzen mag. Da wird der Ersteller des CUAs von zahlreichen IPs gemeldet, ohne dass die Meldungen umgehend als unsubstantiiert zurückgewiesen und die Melder gesperrt werden, da weichen beide Mitarbeiter oder Konten einer klaren Ansage aus [2], da werden oberflächliche Floskeln genutzt und betuliche Ratschläge aus einer ganz bestimmten Region gegeben, da wird eine Meldung erledigt, die IP, die dies rückgängig macht, missbräuchlich gesperrt. Welch ein trauriger Sumpf aus persönlichen Verflechtungen und Sympathien, Stellungnahmen, Strohmännern, Gerede. „O lieb Wikipedia, wie schlecht bist du!“ Alles dunkel, undurchschaubar, unheimlich. Wie ist Vertrauen noch möglich? GvA, 9.05.

Vom Nutzen eines Liegestuhlarrangements (Kleine Freuden Teil 33)

Auch Dein Beitrag in der Fortsetzungs-Reihe Kleine Freuden ist willkommen! Mehr dazu im Kurierartikel in Ausgabe 11/2015jetzt hier mitmachen!
Einladend: die Liegestühle vor dem WikiBär

Wir, die Wikipedianerinnen und Wikipedianer in Berlin, sind ja inzwischen mit einem wöchentlichen Angebot zum Offenen Editieren zugange. Lange Zeit hatten wir Neulinge nur theoretisch im Blick. Faktisch sind nie Neue aufgetaucht, obwohl wir während der Veranstaltung in unserem lokalen Standort, dem WikiBär, die Tür weit offen ließen… solange, bis wir anfingen, während des Offenen Editierens Wikipedia-Liegestühle auf den Gehsteig zu platzieren. Seitdem kommen welche! Nicht jedes Mal, aber immer mal wieder, und manchmal auch ganz ohne Liegestühle…

Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden, dass durch das Liegestuhlarrangement nicht jedes Mal Neue dabei sind. Es ist auch nicht klar, wie viele von unseren Neulingen tatsächlich als Wikipedianerinnen oder Wikipedianer geblieben sind. Das stimmt natürlich. Es schmälert jedoch meine Freude nur wenig, denn es bleibt dabei: Diese Liegestühle werden offenbar als Einladung verstanden, den Schritt über die Schwelle zu wagen. Immer wieder Neue beim Offenen Editieren zu erleben, erhöht die Chancen darauf, dass sie dabei bleiben. Mich freut es, dass eine so einfache Aktion wie das Platzieren von Liegestühlen dazu geführt hat, dass sich etwas verändert. Iva, 8.5.

Da war doch was?

Nun es ist wieder so weit. Erneut wird Politik in der Wikipedia gemacht, diesmal sogar „fremdgesteuert“. Da bespricht man sich, vollkommen intransparent in externen Kreisen, wie die Wikipedia zukünftig zu funktionieren hat. Sogar Petitionen werden initiiert, um die Bedeutung des Themas hervorzuheben. Ach ja, es geht um das generische Maskulinum, welches in der Wikipedia Verwendung findet. Laut dem Meinungsbild, das die nötige Anzahl an Unterstützer erreicht hat, sollen in Zukunft die Autoren bezüglich einer geschlechtergerechten Sprache entscheiden können, ob sie das generische Maskulinum verwenden oder nicht, also beispielsweise das Binnen-I anstelle dessen.

Soweit so gut. Alles, so wird betont, freiwillig. Allerdings kann es da zu kleinen Problemen kommen. So könnte sich die Frage stellen, nach welchen Kriterien der Hauptautor bestimmt wird, dessen Vorgaben maßgeblich für die Gestaltung des Artikels sind? Zählt die Anzahl der Edits oder eher die eingebrachten (k)Bs? Was geschieht, wenn der Hauptautor die Wikipedia verlassen hat? Entscheiden dann die Administratoren, wenn es zu Streitigkeiten kommt? Die beteiligten Autoren selbst? Gibt es technische Mittel einer Überprüfung der Hauptautorenschaft? Fragen über Fragen, die im Falle einer Umsetzung des Meinungsbildes einer Antwort bedürfen.

Viel einfacher und auch wichtiger wäre es dementgegen gewesen, eine breite Mehrheit für die angedachte neue Autorenfreiheit zu organisieren. Aktuell ist, so wie es zu lesen steht, die einfache Mehrheit ausreichend, für die Annahme des Meinungsbildes. In Anbetracht der Wichtigkeit des Themas wenig optimal, da nur bei einer 2/3-Mehrheit ein übergreifender Konsens zu erzielen ist, der die nötige Tragfähigkeit besitzt, um Bestand zu haben. Ein weiterer Punkt betrifft das schriftliche Erscheinungsbild der Wikipedia. Die nunmehr bestehende Einheitlichkeit wird aufgehoben. Mal so, mal so ist die Devise. Auch in diesem Zusammenhang ist eine verbindliche Regelung zu treffen, die festlegt, wie zukünftig formal zu schreiben ist. Ein Aufgabe der bestehenden zugunsten des Wildwuchses erscheint wenig durchdacht.

Kurzum es geht darum, wie die Autoren und Autorinnen der Wikipedia zukünftig geschlechterspezifisch ihre Artikel verfassen wollen, abgesichert mittels einer breiten Mehrheit, klar strukturiert in der verwendeten stilistischen Form. Sollte dem nicht so sein, steht zu befürchten, dass möglicherweise heraufziehende Streitigkeiten einen nicht unerheblich Teil der Kraft aller Beteiligten binden wird. N

Wikipedia Ahoi. Erlebnisse und Erkenntnisse

Tilo Berger, Fachvortrag Seearbeitsrecht

Der Groschen fällt langsam. Wir, die am Freitagnachmittag gekommenen Wikipedianer, sitzen im Speisesaal des Seemannsheims Altona und hören den Ausführungen von Tilo Berger zum Seearbeitsrecht zu. Berger war einst Kapitän, ist nun für die Dienststelle Schiffssicherheit der Berufsgenossenschaft Verkehr tätig und führt für diese Hafenstaatskontrollen durch. Das heißt, er geht an Bord aller Schiffe, die in deutschen Häfen ankern, und untersucht, ob diese sich an das Seearbeitsübereinkommen halten. Berger präsentiert sich so, wie man es von einem Mensch dieser Position erwartet: Korrekt, sachlich, nicht im geringsten emotional, nicht im geringsten darauf bedacht, sein Publikum zu unterhalten; ein hanseatisch-preußisch korrekter Mensch aus dem Lehrbuch. Wahrscheinlich bedarf es eines solchen, um dem Wahnwitz moderner Containerschifffahrt angemessen zu schildern.

399 Meter Stahl. Aufenthalt für mehrere Monate. Überraschend wenig Platz, um sich zu bewegen.

Berger erzählt, was für Rechte die Seeleute laut internationalem Seearbeitsübereinkommen haben: Recht auf einen geschriebenen Arbeitsvertrag, den sie auch vor Unterschrift lesen durften, Recht auf gelegentlichen Landgang, Recht auf 10 Stunden Ruhezeit am Tag, aufgeteilt in höchstens zwei Abschnitte, von denen mindestens einer sechs Stunden sein muss. An sich zählt er einen Katalog auf, der gerade mal die Grenze zwischen Lohnarbeit und Sklaverei abbildet, und der oft genug ignoriert wird. Dann erwähnt er „kostenfreies Essen.“ Mein erster Gedanke „Moment, mein Arbeitgeber bezahlt das nicht.“

Und dann braucht der Groschen etwa 10 Sekunden, bis er gelandet ist „Aber ich kann auch zur Dönerbude an der Ecke gehen. Seeleute an Bord können das nicht.“ Die Seeleute sind auf Gedeih und Verderb dem Kapitän ausgeliefert, der die Vorgaben einer Verwaltung ausführt, die in Hamburg oder Marseille sitzt, der das Schiff aber auch nicht gehört und die durch eine „kundenfreundliche“ Behörde Liberias, Panamas oder Maltas „überwacht“ wird. Und es gibt kein Entrinnen. Die Geschichte ist voll von Arbeitern, die in Abhängigkeit gehalten wurden, indem sie gezwungen waren, sich in Läden und Kantinen der Industriellen Essen zu überteuerten Preisen zu kaufen. Das Recht auf freies Essen ist hier Notwehr. Wobei es dann immer noch in der Gewalt von Kapitän, Reeder und Koch liegt, wie essbar die Mahlzeit dann ist.

Seemannsclub Duckdalben. Kleines Paradies inmitten von Autobahnen und Industrieanlagen.

Der Groschen fällt schnell. Am nächsten Tag fahren wir durch den Hafen. Ich versuche, mir vorzustellen, wie es ist, auf einem 300 Meter langen Schiff auf engen Gängen zwischen Containerbergen zu manövrieren und manche meiner gerade mal 20 Kollegen fast nie mehr zu sehen. Wie das Leben ist unter Deck oder an Deck mit 10 Meter Stahl-Containerwand links und rechts neben mir. Sehe die Zäune und Betonlager und Verladekräne. Höre, dass es aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist, in den Terminals zu Fuß zu gehen, Taxis diese auch nicht befahren dürfen und Seeleute für den Landgang auf die Shuttles der Terminalbetreiber angewiesen sind, die mal oft fahren, mal auch nicht so oft, oder auch die Shuttles des Seemannsclubs. Und dann laufen wir einen Kilometer vom Anleger an Zäunen, Autobahnen, Güterverkehrsbahnen und Kränen vorbei zum Seemannsclub Duckdalben: ein Platz im Grünen, mit hohen Decken, blühenden Kirschbäumen und einem kleinen Teich. Der Groschen mit dem Wort „Oase“ fällt so schnell in meinem Kopf, er fällt schneller als sein Schatten. Hier gibt es Skype, hohe Decken, Grün, Bewegung, Tütensuppe und Hygieneartikel für Frauen.

Knochenschiff im Maritimen Museum

Der Groschen schwebt, bevor er fällt. Wir Wikipedistas sitzen in der KDM-Lounge des Internationalen Maritimen Museums Hamburg. Laut Absprache gibt es kein WLAN. Also haben wir unser eigenes mitgebracht. Wir basteln am mobilen Router. Der will nicht so richtig. Wir errichten einen Handy-Hotspot. Der will, aber eine Dauerlösung ist das nicht. Wir tauschen testweise SIM-Karten hin- und her. Und nachdem wir gut zwanzig Minuten herumfrickelten, fragt plötzlich einer der Anwesenden: „Dieser handgeschriebene Zettel an der Wand. Ist das vielleicht ein WLAN-Kennwort?“

Wikipedia:Ahoi. Gut zwanzig Wikipedianer treffen sich in Hamburg im Versuch, durch die Mythen der Romantik hindurchzutauchen und die Menschen zu sehen, die unsere Weltwirtschaft ermöglichen. 400-Meter-Schiffspötte auf menschlichen Maßstab gebracht. Wir beginnen mit theoretischem Input durch die Dienststelle Schiffssicherheit und einen der Autoren des Kommentars zum Seearbeitsrecht im Seemannsheim Altona. Dann folgt eine Hafenrundfahrt mit dem Seemannspfarrer Matthias Ristau, der uns die Schiffe und Hafenanlagen aus Sicht der Seeleute schildert. Der Seemannsclub Duckdalben bietet auch uns die Oase, in der wir uns in Bücher und Texte verkriechen können, Fotos besprechen, die Andenken der Seeleute würdigen und wo wir Ansprechpartner für alle Fragen finden. Sonntag, beim passenden Regen, landen wir im Internationalen Maritimen Museum; erstellen mehr Fotos, dürfen deren Bibliothek und Bibliothekare nutzen, arbeiten den Wissensschwall, der in den letzten Tagen auf uns einging, nach. Wikipedia:Ahoi. Mich beeindruckte es zutiefst.(sp, 7.5.)

Lingua Libre: Spende deine Stimme

Screenshot der Wortauswahl in Lingua Libre

Wie spricht man eigentlich Subrahmanyan Chandrasekhar aus? Ähnlich geht es vermutlich einem Inder, wenn er über den Artikel Albrecht Dürer stolpert. Im Fall von Chandrasekhar hat man bereits das Glück, eine Audioaufzeichnung im Artikel verlinkt zu haben. Doch das ist bisher eher die Ausnahme. Häufiger sind IPA-Transkriptionen (Und wer kann schon IPA lesen?) vorhanden und noch häufiger findet man keinerlei Hinweise zur Aussprache. Das könnte sich jetzt ändern – dank Lingua Libre.

Das von einer Gruppe französischer Programmierer entwickelte und von Wikimédia France betriebene Projekt bietet eine Webseite über welche man Begriffe im großen Stil für Wikimedia einsprechen kann. Noch ist Lingua Libre als beta markiert aber bereits gut nutzbar. Jeder kann mitmachen! Dafür benötigt man nur ein Mikrofon und einen Wikimedia-Account. Von Vorteil wäre auch ein ruhiger Raum, damit die Aufnahmen keine Hintergrundgeräusche haben. Und schon kann es losgehen.

Aufnehmen geht recht schnell und komfortabel. Man wählt zum Beispiel eine Wikipedia-Kategorie aus, deren Lemmata man einsprechen will. Gegebenenfalls kann man Wörter entfernen bei deren Aussprache man sich nicht sicher ist. Danach geht die Aufnahme los: man liest alle Begriffe hintereinander vor, das System erkennt automatisch die Wortgrenzen und schneidet die Wörter passend zu. Verspricht man sich, kann man die Aufnahme stoppen und ein Wort neu einsprechen. Die Software verarbeitet die Aufnahmen automatisch, lädt sie auf Wikimedia Commons hoch und kategorisiert sie automatisch. Per Bot werden die Sprachaufnahmen auf bestimmten Wiktionaries und Wikidata automatisch eingetragen.

Ihr wisst vielleicht nicht die korrekte Aussprache von Subrahmanyan Chandrasekhar aber wie man Chemnitz ausspricht. Umgekehrt geht es vielleicht einem Kollegen aus Indien. Wenn ihr also mithelft, scheinbar noch so triviale deutsche Namen einzusprechen unterstützt ihr zahlreiche andere Wikipedia Sprachversionen. Und genauso können wir von der Arbeit der Wikipedianer mit anderen Muttersprachen profitieren, um hoffentlich bald Artikel wie den über Pawel Alexejewitsch Tscherenkow mit Audioaufnahmen auszustatten. Also helft mit! (io & m, 1.5.)

Kurs Bremen 2019

Bremen-Besuch des WMDE-Vorstands
und Gesprächsrunde mit der Community von Bremen und „Umzu“

Beim Besuch des lokalen Wikipedia-Stütz­punktes Wikipedia vor Ort im Heimat­haus in Bremen-Lesum
Gesprächsrunde der Community von Bremen und Umzu mit WMDE-Vorstand Abraham Taherivand
Im Gespräch mit WMDE-Vorstand Abraham Taherivand (links)

Im April 2019 nahm der Geschäftsführende Vorstand von Wikimedia Deutschland (WMDE), Abraham Taherivand, Kurs auf Bremen und war einen Tag zu Gast in der Hansestadt, um sich über die Aktivitäten des WikiProjekts Bremen zu informieren und die Wikipedia-Community von Bremen und „Umzu“ kennen zu lernen. Wie bei der Bremen-Visite seines Amtsvorgängers Christian Rickerts im August 2016 (der Kurier berichtete) standen auf dem Programm wiederum ein Besuch des lokalen Wikipedia-Stützpunktes Wikipedia vor Ort in Bremen-Lesum sowie die Vorstellung des Arbeitsbereichs BremenpediA und der Bremer QRpedia-Projekte.

Beim „Tagesprogramm“ wurde Abraham, der seit November 2016 / Januar 2017 im Amt ist, von mehreren Bremer Wikipedianern begleitet. An der Vorstellung des Wikipedia-vor-Ort-Büros im „Heimathaus Lesum“, dem Domizil des Heimat- und Ver­schönerungs­vereins Bremen-Lesum e. V. (HVL), nahm zeitweise auch ein Vorstands­mitglied des HVL teil und gab zudem bei einer kleinen Führung durch das Heimathaus Einblick in das dortige Bild- und Schriftarchiv, die Bibliothek und das Museumszimmer. Gemeinsamen Gesprächsstoff boten Nachwuchs­sorgen angesichts des allgemeinen Rückgangs des ehrenamtlichen Engagements in der heutigen Gesellschaft sowie Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bei der digitalen Erschließung des „Wissensschatzes“ von Heimatvereinen.

Nach Rückkehr in die Bremer Innenstadt gab es bei bestem „Kaiserwetter“ [sic] sowie personell verstärkt durch weitere Wikipedianer einen informativen Rundgang im Stadtkernbereich. Dabei wurden dem Gast aus Berlin sowohl verschiedene bremische Sehenswürdigkeiten als auch einige der bereits realisierten Bremer QRpedia-Projekte präsentiert. Ein Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege und zugleich Mit-Wikipedianer begleitete den Rundgang mit sachkundigen Informationen zu den denkmal­geschützten Bauten rund um Marktplatz und Rathaus. Außerdem wurden die Pläne zur Ausstattung von Frei­plastiken wie Roland oder Bremer Stadt­musikanten mit QRpedia-Codes vorgestellt.

Als „Abendprogramm“ fand in dem Bremer Stammtischlokal „Friesenhof“ in der Bremer Altstadt eine eineinhalb­stündige Gesprächsrunde mit Abraham statt, an der rund anderthalb Dutzend Wikipedianer aus Bremen sowie der näheren und teils weiteren Umgebung teilnahmen und mit dem WMDE-Vorstand eine rege, zum Teil auch kritische Diskussion über das gemeinsame Engagement für „Freies Wissen“ und das Enzyklopädie-Projekt „Wikipedia“ führten. Das gemeinsame Treffen ging ohne Mangel an Diskussions­stoff in den 132. Stammtisch der Bremer Community über. (Jo., 1.5.)

Wie es wirklich ist …

… einen Wikipedia-Eintrag zu verteidigen. Des Hexers kurzweilige Kolumne in der ZEIT zeigt, wie sowas geht, auf lehrreiche und zugleich amüsante Weise. Als einer, dem es nicht immer gelingt, Neu-Autoren auf ihrem Hürdenlauf durch die wikipedianischen Gepflogenheiten und Unwägbarkeiten bei der Stange zu halten, werde ich mir die Kolumne ausschneiden und weiterreichen, als Anregung zum Verstehen von Wikipedia und als Trost und kleines Vademecum für all jene, die sich bisweilen verheddern im wikipedianischen Regelwerk. Gut lesbar, kurz und bündig, ein höchst hilfreicher Blick in den Wikipedia-Alltag, - danke für das kleine Geschenk zum Feiertag! Pi, 30.5.

Ein eklatanter Fall von Product Placement in der Wikipedia

In diesem Artikel und dem darin verlinkten Filmchen, in dem die werbende Firma stolz ihren Coup präsentiert, wird dargestellt was passiert ist. "According to the agency, the biggest obstacle of the campaign was updating the photos without attracting attention of Wikipedia moderators to sustain the brand’s presence for as long as possible, as site editors could change them at any time." (… die größte Schwierigkeit der Kampagne sei es gewesen, die Fotos auszutauschen, ohne die Aufmerksamkeit der Beobachter der Wikipedia zu erregen um die Präsenz der Marke so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, da die Editoren der Seite dies jederzeit wieder ändern konnten). Die Seiten wurden zwischenzeitlich wieder bereinigt. W, 29.5. Service: Es geht um die Einbindung dieser Fotos. MabS

Aktionstag „Wikipedia vor Ort“ 2019

Letztes Jahr wurde am 28. Oktober 2018 zum ersten Mal der Aktionstag „Wikipedia vor Ort“ gemeinsam von interessierten lokalen Gruppen im DACH-Raum mit der Unterstützung der Wikimedia-Vereine in der Schweiz, Österreich und Deutschland durchgeführt. Die meisten lokalen Gruppen konnten sich vor interessierten Besucherinnen und Besuchern kaum retten und haben im Rahmen des Aktionstages der Öffentlichkeit die Türen geöffnet und einen Blick hinter die Kulissen der deutschsprachigen Wikipedia gewährt. Nach positiven Rückmeldungen aus 2018 wollen wir auch dieses Jahr diese DACH-weite Aktion gemeinsam mit lokalen Gruppen planen und umsetzen. Der Termin dafür ist der 10. November 2019. Wir wollen die Community vor Ort sichtbar und Interessierte auf die Möglichkeiten zum Mitmachen aufmerksam machen. Auf der Planungsseite für 2019 können sich alle interessierten Gruppen, die sich mit einer Aktivität am Tag beteiligen wollen, anmelden und eintragen. Viele Grüße, Maria (WMDE), 28.5.

Rechtsstreit mit der AfD um ein Foto von Wikimedia Commons

Dieses Foto darf die AfD vorerst nicht mehr auf ihren Wahl­plakaten nutzen.

Friedrich Gahlbeck hat 1989 für den DDR-Nachrichtendienst ADN ein Foto von einer Montags­demonstration in Leipzig auf­genommen und später auch dem Bundes­archiv Nutzungs­rechte an dem Bild eingeräumt. Das Bundes­archiv stellte das Foto im Jahr 2008 auf Commons unter einer freien Lizenz zur Verfügung. Von dort hat es nun die AfD auf Wahl­plakaten nachgenutzt. Gahlbecks Witwe verklagte die rechts­populistische Partei, weil die Namens­nennung fehle – und außerdem wegen der (konträren) politischen Überzeugung ihres ver­storbenen Mannes: Er hätte einer solchen Verwendung niemals zugestimmt. Das Landgericht Leipzig erließ eine einst­weilige Verfügung gegen die Partei – die Wahlplakate müssen weg, sonst wird’s teuer (Az. 05 O 1129/19 vom 24. Mai 2019). Das Bundesarchiv hat in diesem Fall keine juris­tischen Bedenken. Die AfD ist der Auffassung, die Lizenz­bestimmungen seien eingehalten worden, und will gegen das Plakatverbot vorgehen (Details werden nicht verraten). Wir dürfen gespannt sein, ob es in diesem Fall zu einer Gerichts­entscheidung und ausführ­lichen Begründung kommt. Zwar wäre wohl eine fehlende Namens­nennung ausreichend, um die Weiter­nutzung zu unterbinden. Ob aber bei einem Werk unter freier Lizenz auch die politische Überzeugung des Urhebers in Erfahrung gebracht und vom Nachnutzer berücksichtigt werden muss, erscheint doch eher unwahr­scheinlich. Wenn er mit einer (eigentlich lizenz­konformen) Nutzung nicht in Verbindung gebracht werden will, kann der Urheber unter den Bedingungen der Creative Commons BY-SA vom Nachnutzer die Entfernung seines Namens verlangen.
Wo wir gerade dabei sind: Vor gut zwei Jahren planten laut dem Beitrag „AfD auf Facebook – Woher kommen die Bilder?“ des Fernsehmagazins Zapp mehrere Wikipedianer, gegen die AfD rechtliche Schritte wegen Lizenz­verletzungen an ihren Bildern einzuleiten. Gab’s da eigentlich eine Fortsetzung? MN, 26.5.

Editathon des postgradualen Studiengangs Bibliotheks- und Informationswissenschaften

Heute fand ein Editathon mit den Studenten des postgradualen Studiengangs Bibliotheks- und Informationswissenschaften des IBI der (HU-Berlin) im Tempelhofer Ufer 23 in Berlin statt. Es waren vier Studentinnen sowie drei Studenten anwesend. Betreut von der Benutzerin:Grizma, dem Benutzer:Mellebga sowie meiner Wenigkeit gab es eine Einführung in die Wikipedia. Behandelt wurden Themen wie Artikel geschrieben werden, wer darf was und wie finanziert sich die Wikipedia. Anschließend wurde an mehreren Artikel erfolgreich gearbeitet. Es hat wie immer viel Spaß gemacht, und wir haben höchstwahrscheinlich sieben aktive Wikipedianerinnen und Wikipedianer gewonnen. GNe, 25.5.

Artikel Gabriel García Márquez braucht Hilfe

Ich schaute dieser Tage eine Doku über Gabriel García Márquez. Als ich daraufhin den WP-Artikel über ihn las, war ich erschrocken: Dieser ist in einem erbarmungswürdigen Zustand. Ein Text, aus Einzelsätzen zusammengestückelt, zum Teil holprige Sätze, wenig differenzierte Darstellung seiner politischen Einstellung, lückenhafte Darstellung seines Lebenslaufs und keinerlei literaturkritische Einschätzung. Jetzt fehlt mir persönlich das Fachwissen, diesen Artikel zu überarbeiten, daher hoffe ich auf diesem Wege, auf den Artikel aufmerksam zu machen. Der Mann war Träger des Nobelpreises für Literatur, und der Artikel über ihn in der deutschen WP wird ihm leider in keinster Weise gerecht. Es wäre schön, wenn sich kompetente Benutzer berufen fühlten, diesen Zustand zu ändern. Ni., 25.5.

Übersicht über kodierte Sprachen

Seit heute sind die Listen der ISO-639-1-Codes (184 Sprachencodes mit zwei Buchstaben), ISO-639-5-Codes (115 Sprachfamiliencodes mit drei Buchstaben) und ISO-639-2-Codes (502 Sprachencodes mit drei Buchstaben) komplett online. Einerseits finden sich dort die für die Language-Vorlagen nötigen Angaben sowie die teilweise von den ISO-genormten (englischen) Sprachbezeichnungen abweichenden deutschen Namen und Artikel. Andererseits finden sich teilweise eben auch keine Artikel, weil dort Rotlinks oder Weiterleitungen auf weiteren Artikelbedarf hinweisen. Ein Betätigungsfeld für Interessierte, da sich im Portal:Sprache nicht mehr so richtig viel zu tun scheint.

Ach ja, was ist mit den 7863 ISO-639-3-Codes zu den meisten Sprachen dieser Welt? Da habe ich mich noch nicht rangetraut. Jb, 24.05.

Neue Termine für Trainings im Umgang mit Konflikten

Wie bereits im April angekündigt, bietet das Team Ideenförderung von Wikimedia Deutschland auf vielfachen Wunsch aus der Community auch in diesem Jahr wieder Trainings im Umgang mit Konflikten an (zwei Pilotworkshops hatten im November 2018 stattgefunden). Die beiden ursprünglich für Mai geplanten Termine hatten wir aufgrund der Kurzfristigkeit verworfen, nun gibt es drei neue Terminangebote für das Jahr 2019:

  • 30. August und 1. September im WikiMUC in München
  • 26. und 27. Oktober in Hannover
  • 23. und 24. November in Wien (mit Unterstützung von Wikimedia Österreich).

Alle wichtigen Informationen gibt es auf der Projektseite. Die Reisekosten (Bahnfahrt und Übernachtungen) können nach vorheriger Absprache erstattet werden. Bitte wendet euch dazu rechtzeitig im Vorfeld der Veranstaltung an euer jeweiliges Chapter. Die Workshops werden inhaltlich sehr ähnlich zu den bereits durchgeführten Pilotworkshops sein, eine Teilnahme lohnt sich nur dann, wenn die beiden Pilotworkshops nicht bereits besucht wurden. sandro (wmde), 22.05.

Gendergerechte Sprache: Gespräch mit Lena Falkenhagen im Hamburger Kontor

Ende April besuchte Lena Falkenhagen, Vorsitzende des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, das Wikipedia Kontor. Im Gespräch mit Uwe Rohwedder erläuterte die Hamburger Romanautorin Aspekte, Gründe und Möglichkeiten gendergerechter Sprache in der Wikipedia – ein Thema, das uns nicht nur infolge einer inzwischen beendeten Umfrage und im Rahmen eines geplanten Meinungsbildes momentan begleitet. Dabei sprachen die beiden auch ausführlich über die maßgeblich durch die Autorin Theresa Hannig mit-initiierte aktuelle Petition „#wikifüralle“. Eine Aufzeichnung des Gesprächs wurde jetzt im VonZeitzuZeit-Podcast veröffentlicht und ist hier zu hören. E 21. Mai

Anthocyane

Ich gebe zu, Anthocyane sind ein spannendes Thema und gesund sollen sie außerdem sein. Ob dies jedoch der Grund ist, warum unser Artikel zu selbigen die Aufrufstatistiken der deutschsprachigen Wikipedia im Januar, Februar und April 2019 um Längen anführt, darf aber wohl bezweifelt werden. Den Statistiken zu Folge wurde der Artikel im Januar mehr als 23 Millionen mal und im Februar mehr als 28 Millionen mal abgerufen, im April zumindest mehrs als 9 Millionen mal; zum Vergleich: Die Kathedrale Notre-Dame de Paris brachte es im letzten Monat auf ca. 1,9 Millionen und Karl Lagerfeld im Februar auf ca. 1,6 Millionen Aufrufe. Der Favorit im März war übrigens der Hacker und es gab keine Anthocyane unter den ersten 100 … AR 19.5.

Erstmals Treffen des Portal:Comic

Werbung


Während Treffen im Real-Life bei manchen Redaktionen und Portalen schon lange Tradition haben, haben sich die Autoren des Themenbereichs Comic noch nie zusammengefunden. Dies soll sich dieses Jahr ändern. Unter Portal:Comic/Treffen 2019 wird ein Treffen im Juli in Köln vorbereitet. Wer Interesse am Kennenlernen des Themenbereichs hat oder meint, doch ohnehin hätte benachrichtigt werden zu müssen ;-), ist eingeladen sich dort zu melden und beim Treffen dabei zu sein. d-k 16.5.


China ohne Wikipedia

Ein Unterprojekt des Tor-Projekts hatte bereits am 4. Mai darauf hingewiesen, dass derzeit in China alle Sprachversionen von Wikipedia blockiert würden, also nicht nur, wie schon üblich, die Version der Website in chinesischer Sprache. BBC News vom 14. Mai zufolge habe die Wikimedia Foundation die Meldung bestätigt. Die Sperre habe bereits „Ende April“ eingesetzt, wie die Analyse des Website-Traffics bestätige. Eine vorherige Ankündigung für die Zensurmaßnahme habe es nicht gegeben. Ein einem Beitrag der DPA (via Heise) wird ein Zusammenhang zwischen der Sperre und dem bevorstehenden Jahrestag des Tian’anmen-Massakers hergestellt, das sich am 3. und 4. Juni zum 30. mal jährt. Die BBC weist darauf hin, der Zugriff auf Wikipedia sei auch 2017 in der Türkei und immer wieder auch in Venezuela unterbrochen worden – der Kurier berichtete mitunter. (A via infobib, 15.5., erg. 16. 5.)

Internationaler Museumstag mit dem Motto «Museen – Zukunft lebendiger Traditionen»

Spanisch-Brötli-Bahn, 1947

Am kommenden Sonntag, 19. Mai, wird der Museumstag 2019 stattfinden. Dieses Jahr arbeitet Wikimedia Schweiz (WMCH) mit SBB Historic zusammen, die das Depot Olten öffnet. Eine Anmeldung (s. Projektseite) ist zwingend erforderlich, da nur gruppenweise durch die teils schmalen Gänge und beschränkten Platzverhältnisse in den Wagen geführt werden können. WMCH wird in einer Kurzpräsentation seine Arbeit im Bereich Bahn vorstellen und hofft, neue Autoren für die Arbeit in unseren Projekten zu begeistern. Aber auch für unsere Stammautoren könnte ein Besuch spannend sein, werden hier doch legendäre Zugsgattungen und Lokomotiven gezeigt wie beispielsweise der Nachbau zur 100-Jahr-Feier der Spanisch-Brötli-Bahn oder der Salonwagen des Bundespräsidenten.

Zentrales Augenmerk liegt dieses Jahr gemäss dem Motto im Handwerk. So heisst es im Einladungsschreiben: Am Beispiel eines offenen Gleitlagers wird dessen Betrieb und Unterhalt erläutert. Dabei ist das Ausschaben eines Gleitlagers ein wichtiger Arbeitsschritt. Diese handwerkliche Tätigkeit wurde früher an den Fahrzeugen häufig durchgeführt und setzte Fingerspitzengefühl voraus. Mit der Einführung der Rollen- und Kugellager im Schienenfahrzeugbau ist dieses Handwerk gänzlich verschwunden. Fingerspitzengefühl und Handwerk: Ist das nicht auch etwas für Wikipedianer? Lantus 14.5.

Miniaturenpreis

Mehr als 50 Einreichungen gab es zum „Miniaturenpreis“, der parallel zum Schreibwettbewerb stattfand. Das ist beachtlich, denn die meisten „Miniaturen“ sind nicht wirklich kurz und dürfen bis zu 15.000 Zeichen beinhalten. Der vom Publikum gewählte Platz 1, Annie’s Arboretum, von Maimaid liegt auch nur knapp unter diesem Limit, Platz 3, Cincinnati Southern Bridge, von Krib ebenso. Platz 2, Advent (Loriot), von Redrobsche hatte fast 12,5 Kilobytes. Dank an die Verfasserinnen und Verfasser der meist reich bebilderten „Miniaturen“! Regio 15.5.

Publikumspreis

Unter reger Beteiligung wurde diesmal auch der Publikumspreis des Schreibwettbewerbs vergeben. Platz 1: Martin Van Buren, 8. Präsident der USA, von Arabsalam. Platz 2: Alter Schlachthof Aachen von ArthurMcGill, Platz 3: Richard Löwenherz (siehe unten). Dank an alle Beteiligten! Regio 11.5.

And the winner is …

Wanderer, kommst Du nach Sparta …

Der 30. Schreibwettbewerb ist soeben zu Ende gegangen. Es wurden viele großartige Artikel eingereicht, dafür herzlichen Dank an unsere Autorinnen und Autoren! Die drei am besten bewerteten Artikel dieses Schreibwettbewerbs sind:

  1. Lakedaimoniergräber von DerMaxdorfer
    Ein würdiger Sieger: Die Grabanlage für spartanische Krieger vor den Toren des Gegners Athen wird auf Basis wissenschaftlicher Literatur umfassend und präzise beschrieben. Der ansprechende Stil ist auch für Nicht-Fachleute gut verständlich.
  2. Richard Löwenherz von Armin P.
    Der englische König und Kreuzfahrer wird in seinem Wirken und seiner Wirkung thematisch breit vorgestellt. Der Artikel profitiert merklich von der Routine seines Hauptautors in der Erstellung von Biografien, beschäftigt sich aber auch mit der umfassenden Rezeptionsgeschichte.
  3. Indigo von Mister Pommeroy
    Ein schöner Artikel über einen Farbstoff, den alle von den Blue Jeans her kennen. Überzeugt haben die Jahrtausende lange Nutzungsgeschichte, die Beschreibung der chemischen Eigenschaften und die verschiedenen Meilensteine in der Synthese, die unter anderem in der Verleihung eines Chemie-Nobelpreises mündeten.

Die Plätze vier bis neun belegen die Artikel Leipziger Disputation, Tri martolod, Ludwig Hoffmann (Architekt), Michail Tal, Mochlos (Ausgrabungsstätte) und Arkansas Traveler. Der Schreibwettbewerb ist tot! Und wenn Du dies liest, warst Du sehr aufmerksam. Vielen Dank. Wie immer ist nach dem Wettbewerb vor dem Wettbewerb, also bereitet Euch vor! ghi 11.5.

Wie denn?! Schon wieder? Wartet mal!

Ja, tatsächlich, der Wartungsbausteinwettbewerb geht in die nächste Runde. Zum 45. Mal geht es darum, die Wikipedia gemeinsam wieder ein Stückchen besser zu machen. Helft mit, Artikel zu bearbeiten, die von den Lesern beanstandet wurden. Das Ganze im Rahmen eines Wettbewerbs. Toni ist dankenswerterweise wieder mit der Sammelbox herumgegangen und hat sogar für einige Preise für eine erfolgreiche Teilnahme gesorgt! Also meldet euch hier an, macht mit als Einzelkämpfer oder schließt Euch einem Team an. Und dann habt ihr zwei Wochen Zeit (Start ist der 19. Mai), Artikel mit Wartungsbausteinen zu suchen, zu verbessern und einzutragen. Bonusthemen sind diesmal Politik, Architektur und die digitale Welt. Alle Infos auf der Hauptseite und der Wettbewerbsdiskussion. Schließt euch dem Wartungstrupp an, denn schon die alten Philosophen wussten:

„Warten gibt Stärke; Warten bringt die jungen Trauben zur Reife und wandelt, was nur sprossender Keim war, zu kraftvoller Saat.“

Ovid

HvW, 11.5.

Bildbeschreibung

Nachtrag: Gibt’s ab jetzt nicht mehr in der Wikipedia: Wer sich die Bildbeschreibung hier ansehen möchte, darf jetzt einen Klick weiter.

Dort gibt es nun zwei nette Reiter: Aus den anfänglichen „Strukturierten Daten“ und der drunter liegenden Bildbeschreibung ist der Reiter „Dateiinformationen“ geworden und beim Klick verschwinden diese und es erscheinen die „Strukturierten Daten“.
Habitator terrae 10.5.

Das ist ziemlich sicher ein Bug und kein Feature. (ray, 11.5.)

Der Bug wurde von den Entwicklern bestätigt und heute behoben. Die „Strukturierten Daten“ waren nicht Schuld an dem Ausfall, sondern ein simpler Programmierfehler (ray, 12.5.)

SW-Publikumspreis: Letzter Aufruf

Hartnäckigen Gerüchten zufolge sollen die Sieger des Schreibwettbewerbs in wenigen Tagen bekanntgegeben werden. Bis zu diesem Zeitpunkt sind Stimmen für den Publikumspreis weiterhin gern gesehen: Drei Stimmen nicht gehäufelt per E-Mail an mich. Danke! ɦ, 9.5.

Planung Buchmesse Leipzig 2020

Liebe Öffentlichkeitsmitarbeiter :) . Es laufen gerade die Planungen für die Buchmesse März 2020. Bitte äußert eure Wünsche und Vorstellungen, tragt euch bei den Veranstaltungstagen als Helfer ein oder gebt eure Gedanken und Hinweise zum Besten. Dankeschön! con 9.5.

1000 erfüllte Artikelwünsche

Vor knapp 6 Jahren ging das Wikipiedia-Spiel Drei Wünsche frei an den Start. Ziel dabei ist es, durch das Erfüllen von Artikelwünschen anderen Mitspielern eine kleine Freude zu machen. Dafür darf man selber dann auch Artikelwünsche eintragen. Je nach Anzahl erfüllter Wünsche steigt man in der Hall of Fairies allmählich von Feenanwärter/in zu Echter Fee auf und darf sich für einen erfüllten Wunsch zunehmend mehr Artikel wünschen.

Die Bogenspannerin
Die Bogenspannerin

Mittlerweile haben sich schon über 100 Mitspielende beteiligt, und im April hat Benutzer:Joel1272 mit dem Artikel Die Bogenspannerin den 1000sten Artikelwunsch erfüllt. Das sind zwar bei den etwa 2,3 Millionen Wikipediaartikeln nur 0,4‰, aber damit dürfte man in Deutschland schon nicht mehr Auto fahren. Auch ein anscheinend bescheidener Beitrag kann also durchaus wirkungsvoll sein. Die erfüllten Wünsche erstrecken sich über die unterschiedlichsten Themengebiete. Bauwerke sind ebenso vertreten wie Künstler, Tierarten oder historische Ereignisse.

Wer Freude daran hat, anderen einen Wunsch zu erfüllen, ist herzlich eingeladen, sich von dieser Wunschliste einen Artikel auszusuchen, ihn zu schreiben und dafür selber drei Wünsche frei zu haben. (bjs, 4.5.)

Es ist wieder so weit: TT geht an den Start!

Das älteste und umstrittenste Motorradrennen der Welt, die Isle of Man Tourist Trophy, kurz TT genannt, lässt wieder tausende Fans auf die kleine Insel in der Irischen See strömen. Vom 25. Mai bis zum 7. Juni dauert das Spektakel heuer. Aus diesem Anlass gibt es erneut auf meiner Benutzerseite ein Tipp-Spiel. Ziel soll es natürlich nicht nur sein, mit der eigenen Prognose richtig zu liegen. Denn vielleicht ergibt es sich, nochmals angespornt durch das Highlight der TT, sich mal wieder intensiver mit Motorrad, Rennsport, Fahrern und vor allem Straßenrennen zu befassen. Und dann entsteht auch der ein oder andere neue Artikel oder bei bestehenden halt eine Aktualisierung. Also sowohl zum Tippen als zum Schreiben sind alle WikipedianerInnen herzlich eingeladen. Elmie, 4.5.