Sand am Main

Gemeinde im Landkreis Haßberge in Deutschland

Sand am Main (amtlich: Sand a. Main) ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Haßberge. Der Ortsname geht höchstwahrscheinlich auf die Lage im sandreichen Maintal zurück.

Wappen Deutschlandkarte
Sand am Main
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sand a. Main hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 59′ N, 10° 35′ OKoordinaten: 49° 59′ N, 10° 35′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Haßberge
Höhe: 228 m ü. NHN
Fläche: 12,27 km2
Einwohner: 3091 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 252 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97522
Vorwahl: 09524
Kfz-Kennzeichen: HAS, EBN, GEO, HOH
Gemeindeschlüssel: 09 6 74 195
Gemeindegliederung: 1 Gemeindeteil
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 2
97522 Sand a. Main
Website: www.sand-am-main.de
Erster Bürgermeister: Jörg Kümmel[2] (Freie Sander Bürger)
Lage der Gemeinde Sand a. Main im Landkreis Haßberge
KarteErmershausenMaroldsweisachPfarrweisachUntermerzbachBundorfEbernRentweinsdorfBurgpreppachAidhausenRiedbachHofheim in UnterfrankenKirchlauterBreitbrunn (Unterfranken)EbelsbachStettfeldEltmannOberaurachKönigsberg in BayernGädheimHaßfurtZeil am MainSand am MainTheresWonfurtRauhenebrachKnetzgauThüringenThüringenLandkreis CoburgLandkreis LichtenfelsBambergLandkreis BambergLandkreis BambergLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis Bad KissingenLandkreis Schweinfurt
Karte

Geografie Bearbeiten

Sand liegt an der Grenze des Naturparks Steigerwald und des Maintals. Die Gemeinde besteht aus zwei Teilen, die durch den Altmain getrennt sind. Die nördlich des Altmains gelegenen Ortsteile Wörth/Siedlung befinden sich im Hochwassergebiet.[3] Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Zeil am Main, Eltmann, Oberaurach und Knetzgau. Durch Sand am Main führt der Fränkische Marienweg.

 
Sand am Main von Süden aus gesehen. Im Hintergrund erkennbar ist die „Hohe Wann“ und die Stadt Zeil am Main

Geschichte Bearbeiten

Vorgeschichtliche Funde am Ufer des Maines in Sand datieren von der Altsteinzeit bis in die keltische Epoche. Die ersten Sander waren vermutlich Nachkommen germanischer Vorfahren. Der Flurname „Aschwinge“ geht vermutlich auf einen vorchristlichen Kultplatz zurück und ist auch Ort einer mittelalterlichen Wüstung. Die Franken setzten sich im Zuge der fränkischen Landnahme im 6.–8. Jahrhundert in der Sander Gegend fest. Auf sie geht die Einteilung der Umgebung des Mains in verschiedene Gaue zurück. Sand gehörte zum Volkfeldgau, der zwischen Volkach und der Altenburg bei Bamberg lag. Mit den Franken breitete sich das Christentum in der Gegend des Maintals aus. Mit einer Schenkung an das Kloster Michelsberg in Bamberg im Jahre 1139 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Durch die Lage des Ortes am Main spielten Schifffahrt und Fischerei hier eine große Rolle. Als Teil des Hochstiftes Bamberg, das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag, fiel Sand nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns im Zuge von Grenzbereinigungen 1810 an das Großherzogtum Würzburg. 1814 kam es mit diesem endgültig zu Bayern.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 2697 auf 3139 um 442 Einwohner bzw. um 16,4 %. 2004 hatte die Gemeinde 3203 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Politik Bearbeiten

 
Gemeindeflagge von Sand am Main

Bürgermeister Bearbeiten

Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2023 Jörg Kümmel (Freie Sander Bürger). Kümmel folgte auf den seit 1993 amtierenden Bernhard Ruß (SPD).

Gemeinderat Bearbeiten

Die Gemeinderatswahlen seit 2002 erbrachten folgende Sitzverteilungen

CSU SPD Freie Sander Bürger ökologisch-humorvoll-anders (öha) Junge Bürger Gesamt
2002 6 4 4 2 16 Sitze
2008 8 4 4 16 Sitze
2014 8 4 4 16 Sitze
2020[4] 7 3 4 2 16 Sitze

Wappen Bearbeiten

 
Blasonierung: „Schräg links geteilt von Rot und Gold; oben ein schräg links gestellter silberner Fisch, unten ein schwarzer Henkelkorb.“[5]

1974 eingeführt

Denkmäler Bearbeiten

Baudenkmäler Bearbeiten

Bodendenkmäler Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Landwirtschaft Bearbeiten

Ein traditioneller Zweig der Landwirtschaft, der Weinbau, ist auch heute noch in Sand lebendig. Die ortsansässigen Winzer bauen an den Berghängen rund um das Dorf ihren Wein an. Das sommerliche Altmain-Weinfest ist der Höhepunkt im Veranstaltungsjahr. Mit mittlerweile etwa 50.000 Besuchern an vier Tagen ist es eines der meistbesuchten Feste in der Umgebung. Außerdem betreiben zurzeit etwa acht Sander Winzer eine eigene Heckenwirtschaft.

Korbmacherei Bearbeiten

Die Korbmacherei blühte im 18. Jahrhundert auf und entwickelte sich in den nächsten 200 Jahren zum wichtigsten Wirtschaftszweig der Gemeinde. Heute spielt die Korbmacherei jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle, stärker ausgeprägt ist jetzt der Korbhandel, auf den sich einige Betriebe spezialisiert haben und teilweise auch international tätig sind.

Verkehr Bearbeiten

Freizeit Bearbeiten

 
RC-Car Rennen in Sand
 
Abzeichen des Kegelklubs „SKK Alle Neun Sand“

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sand am Main – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Sand am Main – Reiseführer

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bürgermeister. Gemeinde Sand am Main, abgerufen am 18. Juli 2023.
  3. Sand am Main (Landkreis Haßberge): Wasserwacht richtet Bootsshuttle-Service ein@1@2Vorlage:Toter Link/www.br-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Hochwasser in Sand am Main, am 11. Januar 2011 auf br-online.de, gesehen am 16. Januar 2011
  4. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 der Gemeinde Sand a.Main - Gesamtergebnis. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  5. Eintrag zum Wappen von Sand am Main in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  6. Sander Gemeindenachrichten vom 26. Januar 2024, Jahrgang 48 Nr. 1