Sabine Postel

deutsche Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin

Sabine Postel, bürgerlich Sabine Postel-Riewoldt[1] (* 10. Mai 1954 in Neustadt am Rübenberge), ist eine deutsche Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin. Ihren Durchbruch hatte sie in den 1990er Jahren mit den Hauptrollen in den Fernsehserien Nicht von schlechten Eltern und Nesthocker – Familie zu verschenken. Einem breiten Publikum wurde sie durch ihre Rolle der Kommissarin Inga Lürsen in der ARD-Krimireihe Tatort und als Anwältin Isabel von Brede in der ARD-Serie Die Kanzlei bekannt.

Sabine Postel, 2022

Leben Bearbeiten

Herkunft und Ausbildung Bearbeiten

Sabine Postel ist die Tochter von Gisela und Kurt Postel, einem langjährigen Unterhaltungsredakteur des WDR. Bereits als Schülerin stand sie neben Marius Müller-Westernhagen für den Kinderfunk des WDR vor dem Mikrofon. Nach dem Abitur besuchte Postel von 1971 bis 1974 die Schauspielschule Bochum. Später studierte sie fünf Semester Germanistik und Bildende Kunst.[2] Erste Engagements als Schauspielerin hatte sie am Oldenburgischen Staatstheater, an den Bühnen der Stadt Essen und am Schauspiel Köln.

Film, Fernsehen und Hörspiel Bearbeiten

Ihr Debüt gab Postel 1982 in dem Fernsehspiel Die Aufgabe des Dr. Graefe. 1984 spielte sie in der 13-teiligen englischen Fernsehserie The Brief. 1986 erhielt sie für ihre Hauptrolle in dem Fernsehfilm Der Antrag den Jakob-Kaiser-Preis. 1992 wurde Postel für ihre Rolle im Fernsehspiel Schlafende Hunde mit dem Fernsehpreis der Akademie der Künste ausgezeichnet. Für ihre Rolle der Musiklehrerin Sybille Schefer in der ARD-Fernsehserie Nicht von schlechten Eltern erhielt sie 1994 den Medienpreis Bambi. Von 1999 bis 2002 übernahm sie die Hauptrolle der Mittvierzigerin Marianne Brandt in der ZDF-Fernsehserie Nesthocker – Familie zu verschenken.

Seit 1997 ist Postel vor allem als Kriminalhauptkommissarin Inga Lürsen im Tatort von Radio Bremen bekannt. Ab der sechsten Folge Eine unscheinbare Frau im Jahr 2001 ermittelte sie an der Seite von Oliver Mommsen, der den Kommissar Nils Stedefreund verkörperte. 2017 gab Radio Bremen bekannt, dass die Tatort-Reihe mit Postel in der Hauptrolle 2019 eingestellt werde.[3] Im April 2019 lief die letzte Folge Wo ist nur mein Schatz geblieben?.

Mit Dieter Pfaff spielte sie unter anderem in der Comedyserie Pfeifer, Tatort: Schatten und in der Serie Der Dicke, in die sie 2008 als Anwältin Dr. Isabel von Brede einstieg. Nach Pfaffs Tod wurde die Serie ab Staffel 5 unter dem Titel Die Kanzlei mit Herbert Knaup als Anwaltspartner Markus Gellert weitergeführt. Im Februar 2022 wurde mit Die Kanzlei – Reif für die Insel ein erster Spielfilm zur Serie gesendet.

Neben ihrer Arbeit auf der Bühne und in Film und Fernsehen betätigt sie sich als Hörspiel- und Synchronsprecherin, u. a. war sie unter der Regie von Charlotte Niemann in Kinderhörspielen wie Der Wind in den Weiden und Katze mit Hut zu hören.

Engagement und Privates Bearbeiten

 
Postel mit ihrem Lebens­partner, 2012

Seit 2005 engagiert sich Postel als Botschafterin für das Bremer Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e. V., um das Thema „Trauer von Kindern und Jugendlichen“ in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Im Jahre 2007 hinterließ sie ihre Handabdrücke in der Bremer Lloyd-Passage auf der sogenannten Mall of Fame. 2010 erhielt sie den Bremer Stadtmusikantenpreis.

Sabine Postel heiratete 1991 den Literaturwissenschaftler und Journalisten Otto Riewoldt, der am 15. Januar 2003 im Alter von 52 Jahren in Köln an Krebs starb. Ihr gemeinsamer Sohn Moritz Riewoldt (* 1992) ist Regisseur. In jungen Jahren wohnte sie in England; mittlerweile lebt Postel in Köln-Junkersdorf.[4]

Filmografie Bearbeiten

Spielfilme Bearbeiten

Fernsehserien und Fernsehreihen Bearbeiten

Hörspiele (Auswahl) Bearbeiten

Hörbücher (Auswahl) Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sabine Postel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Tatort-Kommissarin und Vorbild für Frauen (Memento vom 7. Dezember 2015 im Internet Archive), auf www.wdr2.de vom 7. Dezember 2015
  2. Sabine Postel im Munzinger-Archiv, abgerufen am 7. März 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Ende einer Ära beim Bremer Tatort – Postel und Mommsen hören auf auf augsburger-allgemeine.de
  4. Susanne Hengesbach: Veedelstour: Durch Junkersdorf mit Sabine Postel. 7. Januar 2013, abgerufen am 10. Februar 2020 (deutsch).