Der Maximalitätssatz von Wermer, auch Wermers Maximalitätssatz genannt, englisch Wermer's maximality theorem, ist ein mathematischer Lehrsatz, welcher zwischen Funktionentheorie und Funktionalanalysis angesiedelt ist. Der Satz geht zurück auf den Mathematiker John Wermer und behandelt Maximalitätseigenschaften einer speziellen banachschen Funktionenalgebra über dem Körper der komplexen Zahlen.[1]

Formulierung des Satzes

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Der Maximalitätssatz von Wermer lässt sich angeben wie folgt:[1]

Sei   die abgeschlossene Einheitskreisscheibe im Körper der komplexen Zahlen, deren topologischer Rand die Einheitssphäre   ist.[2]
Sei dazu   die  -Banachalgebra der stetigen komplexwertigen Funktionen   , versehen mit den üblichen punktweise definierten Operationen und der Maximumsnorm.
Hier sei schließlich   die Teilmenge derjenigen Funktionen  , welche eine stetige Fortsetzung auf   derart besitzen, dass diese Fortsetzungsfunktion auf der offenen Einheitskreisscheibe   sogar holomorph ist.[3][4]
Dann gilt:
  bildet eine echte abgeschlossene Teilalgebra von   und ist als solche maximal.
Das bedeutet:
  ist eine echte abgeschlossene Teilalgebra von   und es existiert keine andere abgeschlossene Teilalgebra   von   mit  .

Charakterisierung der Teilalgebra

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Hinsichtlich der Zugehörigkeit einer gegebenen Funktion   zu der Teilalgebra   gilt das folgende Kriterium:[1]

       

Verallgemeinerung des Maximalitätssatzes

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Wermers Maximalitätssatz hat folgende Verallgemeinerung, aus der unter anderem hervorgeht, dass neben   noch weitere maximale abgeschlossenen Teilalgebren in   existieren:[1]

Sei   eine abgeschlossene Teilalgebra von  , welche
(1) die konstanten komplexwertigen Funktionen enthält
und
(2) eine Funktion   , deren Einschränkung   auf die Einheitssphäre injektiv ist .
Dann bildet   eine echte abgeschlossene Teilalgebra von   , welche als solche maximal ist, oder es ist  .

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Edmund Landau, Dieter Gaier: Darstellung und Begründung einiger neuerer Ergebnisse der Funktionentheorie. 1986, S. 174–181
  2.   ist die komplexe Betragsfunktion.
  3.   besteht also aus den inneren Punkten von   .
  4.   ist im Wesentlichen mit der Diskalgebra gleichzusetzen.