Leichtathletik-Europameisterschaften 2002/Stabhochsprung der Frauen

Der Stabhochsprung der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2002 wurde am 7. und 9. August 2002 im Münchener Olympiastadion ausgetragen.

18. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Stabhochsprung
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 33 Athletinnen aus 17 Ländern
Austragungsort Deutschland München
Wettkampfort Olympiastadion
Wettkampfphase 7. August (Qualifikation)
9. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Swetlana Feofanowa (Russland RUS)
Silbermedaille Jelena Issinbajewa (Russland RUS)
Bronzemedaille Yvonne Buschbaum (Deutschland GER)
Das Olympiastadion in München von oben im Jahr 2009

In diesem Wettbewerb gab es einen Doppelsieg für die russischen Stabhochspringerinnen. Europameisterin wurde die Vizeweltmeisterin von 2001 und Europarekordinhaberin Swetlana Feofanowa. Dahinter errang Jelena Issinbajewa mit Silber ihre erste Medaille bei einer großen internationalen Meisterschaft. Wie vor vier Jahren ging die Bronzemedaille an die Deutsche Yvonne Buschbaum, die nach einer Geschlechtsumwandlung inzwischen als Mann mit dem Namen Balian Buschbaum lebt.

Rekorde Bearbeiten

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord 4,81 m Vereinigte Staaten  Stacy Dragila Palo Alto, USA 9. Juni 2001[1]
Europarekord 4,78 m Russland  Swetlana Feofanowa Stockholm, Schweden 16. Juli 2002[2]
Meisterschaftsrekord 4,31 m Ukraine  Anschela Balachonowa EM Budapest, Ungarn 21. August 1998
Deutschland  Nicole Humbert
Deutschland  Yvonne Buschbaum

Rekordverbesserungen Bearbeiten

Der bestehende EM-Rekord wurde in dieser noch jungen Disziplin bereits in der Qualifikation und später im Finale mehrmals verbessert bzw. egalisiert. Darüber hinaus gab es zwei neue Landesrekorde.

EM-Rekorde. Qualifikation am 7. August
4,40 m Deutschland  Annika Becker Gruppe A
Russland  Jelena Beljakowa
Polen  Anna Rogowska
Ungarn  Krisztina Molnar
Russland  Swetlana Feofanowa Gruppe B
Deutschland  Yvonne Buschbaum
Russland  Jelena Issinbajewa
EM-Rekorde, Finale am 9. August
4,40 m Russland  Swetlana Feofanowa
Russland  Jelena Issinbajewa
Russland  Jelena Beljakowa
Deutschland  Annika Becker
Niederlande  Monique de Wilt
4,50 m Russland  Swetlana Feofanowa
Russland  Jelena Issinbajewa
Deutschland  Yvonne Buschbaum
Russland  Jelena Beljakowa
Deutschland  Annika Becker
4,55 m Russland  Jelena Issinbajewa
4,60 m Russland  Swetlana Feofanowa

Landesrekorde:

Legende Bearbeiten

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

CR Championshiprekord
NR Nationaler Rekord
NM keine Weite (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
verzichtet
x ungültig

Qualifikation Bearbeiten

7. August 2002

33 Wettbewerberinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Acht von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug von 4,40 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den vier nächstplatzierten Sportlerinnen, die 4,30 m erzielt hatten (hellgrün unterlegt), auf zwölf Springerinnen aufgefüllt. Unter den nicht für das Finale qualifizierten Teilnehmerinnen befanden sich auch drei Athletinnen, die zwar 4,30 m überquert hatten, jedoch nach Anwendung der Fehlversuchsregel hinter den besten zwölf Springerinnen platziert waren.

Gruppe A Bearbeiten

Platz Name Nation Höhe (m)
1 Annika Becker Deutschland  Deutschland 4,40 CR
2 Jelena Beljakowa Russland  Russland 4,40 CR
3 Anna Rogowska Polen  Polen 4,40 CR
4 Krisztina Molnar Ungarn  Ungarn 4,40 CR
5 Kirsten Belin Schweden  Schweden 4,40 CR
6 Monique de Wilt Niederlande  Niederlande 4,30
7 Naroa Agirre Spanien  Spanien 4,30
8 Thórey Edda Elísdóttir Island  Island 4,30
9 Carolin Hingst Deutschland  Deutschland 4,30
10 Marie Poissonnier Frankreich  Frankreich 4,15
11 Paulina Sigg Finnland  Finnland 4,15 NR
12 Anita Tørring Danemark  Dänemark 4,00
13 Kateřina Baďurová Tschechien  Tschechien 3,80
14 Nadine Rohr Schweiz  Schweiz 3,80
NM Annalisa Meacci Italien  Italien ogV
Olga Dogadko Israel  Israel

Gruppe B Bearbeiten

Platz Name Nation Höhe (m)
1 Swetlana Feofanowa Russland  Russland 4,40 CR
2 Yvonne Buschbaum Deutschland  Deutschland 4,40 CR
3 Jelena Issinbajewa Russland  Russland 4,30
4 Vanessa Boslak Frankreich  Frankreich 4,30
5 Monika Pyrek Polen  Polen 4,30
6 Tanya Koleva Bulgarien  Bulgarien 4,30
7 Francesca Dolcini Italien  Italien 4,15
8 Zsuzsanna Szabó Ungarn  Ungarn 4,15
9 Dana Cervantes Spanien  Spanien 4,15
10 Hanna-Mia Persson Schweden  Schweden 4,15
11 Vala Flosadóttir Island  Island 4,00
Agnes Livebardon Frankreich  Frankreich 4,00
13 Yeoryía Tsiliggíri Griechenland  Griechenland 4,00
Marie Bagger Bohn Danemark  Dänemark 4,00
Anne Latvala Finnland  Finnland 4,00
NM Michaela Boulová Tschechien  Tschechien ogV
Arianna Farfalletti Casali Italien  Italien

Finale Bearbeiten

 
Die Vizeweltmeisterin von 2001 und Europarekordlerin Swetlana Feofanowa wurde Europameisterin – auch in den Folgejahren gab es für sie weitere große Erfolge

9. August 2002

Platz Name Nation Resultat (m) 4,20 m 4,30 m 4,40 m 4,50 m 4,55 m 4,60 m 4,65 m
1 Swetlana Feofanowa Russland  Russland 4,60 CR o CR o CR o CR
2 Jelena Issinbajewa Russland  Russland 4,55 o o o CR o CR o CR xxx
3 Yvonne Buschbaum Deutschland  Deutschland 4,55 xo o CR o CR xxx
4 Jelena Beljakowa Russland  Russland 4,50 o o o CR xxo CR xxx
5 Annika Becker Deutschland  Deutschland 4,50 o xo CR xxo CR xxx
6 Monique de Wilt Niederlande  Niederlande 4,40 NR o xxo xo CR/NR xxx
7 Krisztina Molnar Ungarn  Ungarn 4,30 o o xxx
Anna Rogowska Polen  Polen 4,30 o o xxx
9 Kirsten Belin Schweden  Schweden 4,30 xxo o xxx
10 Naroa Agirre Spanien  Spanien 4,30 xo xo xxx
11 Vanessa Boslak Frankreich  Frankreich 4,20 o xxx
Thórey Edda Elísdóttir Island  Island 4,20 o xxx

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. Athletics - Progression of outdoor World records (Pole Vault - Women), sport-record.de (englisch), abgerufen am 24. Januar 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, Pole Vault - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 24. Januar 2023