Estorf (Weser)
Die Gemeinde Estorf (an der Weser) liegt im Landkreis Nienburg/Weser. Sie besteht in der jetzigen Form seit der Niedersächsischen Gebietsreform 1974 und ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Mittelweser.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 35′ N, 9° 8′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Nienburg/Weser | |
Samtgemeinde: | Mittelweser | |
Höhe: | 31 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,85 km2 | |
Einwohner: | 1736 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 31629 | |
Vorwahl: | 05025 | |
Kfz-Kennzeichen: | NI | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 56 006 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hinter den Höfen 13 31628 Landesbergen | |
Website: | www.sg-mittelweser.de | |
Bürgermeister: | Jens Lange | |
Lage der Gemeinde Estorf im Landkreis Nienburg/Weser | ||
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde Estorf gliedert sich in folgende Ortsteile:
- Estorf
- Leeseringen
- Nienburger Bruch
Eine Unterteilung des Gemeindegebietes in Ortschaften ist nicht erfolgt, da das für Mitgliedsgemeinden von Samtgemeinden in Niedersachsen nicht erlaubt ist.
Geschichte
BearbeitenEstorf wurde zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde vom 9. Februar 1096 erwähnt. In dieser Urkunde übertrug die Gräfin Meresvid von Stumpenhausen unter anderem ein Vorwerk namens „Aesdorpe“ der Mindener Kirche. Nach Ausgrabungsfunden aus dem Jahre 1977 ist jedoch anzunehmen, dass bereits um das Jahr 550 die heutige Ortslage ständig bewohnt war.
Bedeutenden Einfluss hatten im Mittelalter die beiden großen Adelsfamilien der von Freytag und der berühmteren von Münchhausen. Letztere trennten sich jedoch bis 1413 von ihren Estorfer Besitztümern, während die von Freytag bis heute ihr Gut bewirtschaften.
Während des Dreißigjährigen Krieges legten die Bewohner Estorfs zum Schutz ihrer Ernten vor herumziehenden Söldnern im Wald im sogenannten Schünebusch versteckt Scheunen an. In dem Scheunenviertel werden heute regelmäßig historische Backtage abgehalten, was vor allem Fahrradtouristen anzieht.
Am 1. März 1974 wurde der Hauptteil der aufgelösten Gemeinde Leeseringen eingegliedert.[2]
Politik
BearbeitenRat der Gemeinde
BearbeitenDer Rat der Gemeinde Estorf setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]
Die vorherigen Kommunalwahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:
Wahljahr | SPD | CDU | WG | Grüne | AfD | Gesamt |
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2016 | 6 | 3 | 1 | 1 | - | 11 Sitze |
Bürgermeister
BearbeitenBürgermeister war bis zu seinem Rücktritt am 31. Dezember 2019 Arnd Focke (SPD).[5] Ihm folgte Jens Lange (SPD) nach.[6]
Partnerschaften
BearbeitenEstorf befindet sich in einer Partnerschaft mit der Gemeinde Elbingerode am Harz.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Kirche Estorf (eingeweiht 1696), mit historischen Deckenmalereien, Holzschnitzereien, Altar und Orgel. Die Orgel wurde 1839 von dem Hannoverschen Orgelbauer Ernst Wilhelm Meyer für die Kirche in Estorf erbaut und ist weitgehend original erhalten. Sie hat ein Manual und elf Register und wurde 2005 von der Orgelbauwerkstatt Jörg Bente aus Helsinghausen restauriert.
- Scheunenviertel (siehe Geschichte)
- Estorfer See mit Gutshof
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Blick auf Estorf
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Barockkirche Estorf
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Ortsblick Alte Dorfstrasse
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Estorfer See
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Scheunenviertel Estorf
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDer Bahnhof Estorf (Weser) liegt an der Bahnstrecke Nienburg–Minden. Er ist Betriebsbahnhof. Hier halten keine Personenzüge.
Söhne und Töchter
Bearbeiten- Wilhelm von Freytag (1720–1798), Offizier im Dienste des Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover)
- Helga Hirsch (* 1948), Journalistin, Korrespondentin und Publizistin
Literatur
Bearbeiten- Günther Deking: Estorf – Ein Dorf an der Mittelweser im Spiegel seiner 900jährigen Geschichte. Gemeinde Estorf, 1996
- Volker Hansen: Plattdeutsches Wörterbuch für Estorf und Leeseringen und an der Mittelweser, Heimatverein Estorf/Weser, 2010
- Volker Hansen: Plattdeutsches Wörterbuch für Estorf und Leeseringen und an der Mittelweser, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage 2023, Druckausgabe und E-Book mit ISBN
- Volker Hansen: Meine Jugend. Eine kleine Familien- und Dorfsaga aus Estorf/Weser, 2. Auflage, Heimatverein Estorf/Weser, 2021
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 199.
- ↑ https://votemanager.kdo.de/20210912/032565410/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_62
- ↑ Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Rechter Terror: Estorfs Bürgermeister tritt zurück Abgerufen am 7. Januar 2020, 09:42 Uhr
- ↑ https://www.sg-mittelweser.de/portal/pressespiegel/estorf-jens-lange-wird-neuer-buergermeister-907012656-21550.html?vs=1
- ↑ Eintrag über die Partnerschaften der Samtgemeinde Hattorf am Harz und ihrer Mitgliedsgemeinden Abgerufen am 21. April 2019, 02:18