Come ist das 15. Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Es erschien am 15. August 1994 bei dem Label Warner Bros. Records und zählte zu dem Vertrag zwischen ihm und dem Label aus dem Jahr 1992. Damals hatte Prince seinen laufenden Vertrag für sechs weitere Alben bis zum 31. Dezember 1999 verlängert. Doch aufgrund von anschließenden Differenzen mit Warner Bros. Records legte er seinen Künstlernamen am 7. Juni 1993 ab und trug stattdessen ein unaussprechbares Symbol als Pseudonym. Danach wollte Prince bei dem Tonträgerunternehmen keine neuen Songs mehr veröffentlichen, sondern nur noch welche, die er vor dem 7. Juni 1993 geschrieben hatte.

Come
Studioalbum von Prince

Veröffent-
lichung(en)

15. August 1994

Aufnahme

2. Januar 1993 – 17. April 1994

Label(s) Warner Bros. Records

Format(e)

CD, Kompaktkassette, LP, Download

Genre(s)

Contemporary R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk, Pop

Titel (Anzahl)

10

Länge

48:43

Besetzung Alle Songs wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Folgende Personen ergänzten die Aufnahmen:[1]
  • Eric Leeds – Flöte in Letitgo
  • Morris Hayes – Keyboard in Dark, Space
  • Ricky Peterson – Keyboard in Letitgo
  • Sonny Thompson – E-Bass in Dark, Papa, Space
  • Tommy Barbarella – Keyboard in Dark, Space
  • Vanity – Partnerin in Orgasm
  • Fotografie – Terry Gydesen
  • Toningenieur-Assistenten – Kimm James, Tom Garneau, Xanex Bess
  • Programmierung – Airiq Anest

Produktion

Prince

Studio(s)

Paisley Park Studios (Chanhassen)
Record Plant (Los Angeles)

Chronologie
Love Symbol
(1992)
Come Black Album
(1994)
Singleauskopplungen
9. August 1994 Letitgo
1. November 1994 Space

Die Musik zählt zu den Genres Contemporary R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk und Pop, die Liedtexte handeln überwiegend von Sex. Als musikalische Gäste wirken das Blechbläserquintett Hornheads, Mayte Garcia und Vanity mit. Musikkritiker bewerteten Come überwiegend negativ und obwohl weder Prince noch Warner Bros. Records nennenswerte Werbung für das Album veranstalteten, konnte es in einigen Ländern Goldstatus erreichen. Eine Tournee zum Album absolvierte Prince nicht.

Entstehung Bearbeiten

Alle Songs nahm Prince 1993 und 1994 in seinem Paisley Park Studio in Chanhassen auf. Zwar spielte er das Stück Race bereits am 8. November 1991 im Record-Plant-Studio in Los Angeles ein,[3] überarbeitete es aber Mitte Mai 1993 im Paisley Park Studio. Die acht Songs Come, Dark, Loose!, Orgasm, Papa, Pheromone, Solo und Space nahm er zwischen dem 2. Januar 1993 und Mai 1993 auf, wobei er dem Stück Come aber erst 17. April 1994 Horn-Overdubs hinzufügte, also zehn Monate nach seiner Namensänderung. Letitgo ist der einzige Song, den Prince gezielt für das Album schrieb; er spielte ihn am 16. März 1994 ein, also ebenfalls nach seiner Namensänderung.[2]

Anfang des Jahres 1994 hatte Prince unter seinem unaussprechbaren Pseudonym einen weltweiten kommerziellen Erfolg mit der Single The Most Beautiful Girl in the World, die er bei seinem eigenen Label NPG Records in Kooperation mit dem US-Independent-Label Bellmark Records veröffentlichte. Am 11. März 1994 präsentierte er dann der Schallplattenfirma Warner Bros. Records ein neues Album mit dem Titel Come, doch The Most Beautiful Girl in the World platzierte er auf der Tracklist nicht:[4]

# Titel Veröffentlichung
1 Poem (später in Orgasm umbenannt) 1994: Come
2 Interactive 1998: Crystal Ball
3 Endorphinmachine 1995: The Gold Experience
4 Space 1994: Come
5 Pheromone 1994: Come
6 Loose! 1994: Come
7 Papa 1994: Come
8 Race 1994: Come
9 Dark 1994: Come
10 Solo 1994: Come
11 Strays of the World 1998: Crystal Ball

Warner zeigte sich von der Tracklist wenig begeistert. Marylou Badeaux, damalige Vizepräsidentin von Warner Bros. Records, erinnerte sich: „Die Firma war furchtbar enttäuscht über das Album – manche sagten, es sei komplette Scheiße. Man hatte allgemein den Eindruck, dass er uns mit Müll zukippte.“[5] Mo Ostin und Lenny Waronker (* 1941), damalige Vorstandsvorsitzende von Warner Bros. Records, fragten Prince, ob er Songs wie Come und The Most Beautiful Girl in the World sowie zwei oder drei weitere stärkere Titel in das Album mit aufnehmen könne.[4] Prince willigte ein und stellte Warner am 19. Mai 1994 eine überarbeitete Version des Albums Come vor; diesmal mit der Tracklist, die schließlich auch im August 1994 offiziell veröffentlicht wurde – The Most Beautiful Girl in the World stellte er also erneut nicht zur Verfügung.[6] Marylou Badeaux sagte: „Mo und Lenny waren bestürzt, dass ‚Beautiful Girl‘ [sic] nicht auf der Platte war. Man glaubte, dass er dem Label jetzt nur noch irgendetwas hinwarf, um seinen Vertrag zu erfüllen.“[5] Michael Bland (* 1969), damaliger Schlagzeuger in Prince’ Band, meinte über Come: „Es war eine Zusammenstellung schwacher Songs, die noch dazu altbacken produziert worden waren. Ich hatte das Gefühl, dass wir die Fans betrogen.“[7]

Kurz nach dem 19. Mai 1994 stellte Prince Warner Bros. Records ein weiteres Album mit Namen The Gold Experience vor.[6] Er schlug vor, Come als Künstler „Prince“ und The Gold Experience unter seinem unaussprechbaren Pseudonym zu veröffentlichen. Zudem sollten beide Alben an seinem 36. Geburtstag, dem 7. Juni 1994 erscheinen – auf den Tag genau ein Jahr nach seiner Namensänderung.[8] Doch diese Idee überzeugte Warner nicht; zwar sei das Label über eine Veröffentlichung von The Gold Experience glücklich, jedoch zu passender Gelegenheit.[6] Beide Alben zählten zu den sechs Alben des Vertrags, den Prince im Jahr 1992 mit Warner abgeschlossen hatte.

Prince selbst machte keine Musikpromotion für Come und ließ der Albumveröffentlichung anders als sonst bei ihm üblich keine Tournee folgen. Auch in der Folgezeit spielte er auf Konzerten nur sehr selten Songs des Albums. Warner Bros. Records unternahm im Jahr 1994 ebenfalls kaum Werbung für Come.

Gestaltung des Covers Bearbeiten

 
Die Sagrada Familia, 2017

Das Schallplattencover ist ein Schwarzweiß-Foto und zeigt Prince stehend vor einem Gittertor der Kathedrale Sagrada Família in Barcelona. Die Perspektive des Fotos erweckt jedoch den Eindruck, er stünde nicht vor der Kathedrale, sondern vor einem Friedhof. In der Mitte des Covers ist der Name „Prince“ zu lesen, darunter – wie bei einer Grabinschrift – die Jahreszahlen „1958“ und „1993“;[7] im Jahr 1958 wurde Prince geboren und 1993 änderte er seinen Künstlernamen. Auf der Rückseite des Covers ist in der linken oberen Ecke ein Foto des offenbar lebenden Prince zu sehen, das mit „1958“ datiert ist. In der rechten oberen Ecke ein Foto von einem scheinbar toten Prince zu sehen; er liegt mit dem Rücken auf dem Fußboden, hat den Kopf zur rechten Seite gedreht und seine Arme und Beine sind liegend vom Körper abgespreizt. Dieses Bild ist mit „1993“ datiert.[8]

Die Bilder stammen von der US-amerikanischen Fotografin Terry Gydesen (* 1955), mit der Prince 1993 zusammenarbeitete. Ein Jahr später veröffentlichte Prince ein limitiertes Fotobuch mit Namen The Sacrifice of Victor, das Aufnahmen von ihm während seiner Act II Show (1993) zeigen, die Gydesen gemacht hat. Das Fotobuch gilt heute (2024) als Rarität.

Das CD-Cover ist als Faltcover gestaltet, das zu einem Poster mit den Maßen 240 × 237 mm – weniger hoch, aber breiter als DIN A4 – ausgebreitet werden kann. Die Rückseite des Posters ist mit der Überschrift „Come“ betitelt und ergänzend dazu steht links unten in Spiegelschrift der Satz „The dawning of a new spiritual revolution“ („Das Dämmern einer neuen spirituellen Revolution“).

Die Liedtexte der einzelnen Songs sind im Booklet nicht abgedruckt und auf der Frontseite des Covers ist der Warnhinweis „Parental Advisory“ („Hinweis für Eltern – allzu deutliche Liedtexte“) zu lesen.

Musik und Text Bearbeiten

Das Album ist vorwiegend vom Musikstil der Genres Contemporary R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk und Pop beeinflusst. Anders als in den meisten seiner Alben aus den 1990er Jahren verwendet Prince in Come überwiegend elektronische Musik; Synthesizer und Drumcomputer dominieren in den meisten Songs. Eine Vielzahl der Songs sind mehr vom Groove als von melodischen Feinheiten geprägt. Die Arrangements sind überwiegend schlicht gehalten und verzichten auf Ausschmückung. Die Verbindung einzelner Songs bilden nach rauschendem Wasser klingende Synthesizerpassagen und Instruktionen von Prince, die er entweder spricht oder flüstert. Die Liedtexte handeln überwiegend von Sex.

Das Titelstück Come wird von einer langsamen Bassline und von Blechbläser-Arrangements begleitet, die aus einer Kombination von Jazz- und Funk-Phrases bestehen. Der Liedtext enthält zuweilen anzügliche Passagen wie beispielsweise: „kann ich an Dir lutschen, Baby?“ und „kann ich dich ficken, Baby?“ Zudem ist im Song stellenweise Stöhnen und Schmatzen zu hören. Abgesehen davon behandelt der Liedtext auch eine spirituelle Thematik; im Verlauf wiederholt Prince des Öfteren den gesungenen Satz „die Seele ruft, und hier ist der Grund dafür“. Insgesamt wirkt das über elfminütige Titelstück zuweilen langatmig.[9]

Der Song Space wird von lebhaften und verträumten Synthesizerklängen unterstützt, die das Bass-Spiel kontrastieren, das sich zu einer wiederholenden Figur im Song entwickelt. Der Liedtext scheint sexuelle Anspielungen mit spirituellen Untertönen zu enthalten. Beispielsweise singt Prince: „Alles, was ich mit Deinem Körper machen werde, Baby, werde ich mit deinem Kopf tun“.[9]

Während die ersten beiden Songs Come und Space einen entspannten Beat besitzen, wird Pheromone von einem unnachgiebigen Drum-Beat dominiert. Laut Prince’ Aussage inspirierte ihn die Schauspielerin Carmen Electra zum Liedtext.[9]

Der Song Loose! ist eine Up-tempo-Nummer, die Techno-angehauchte Sounds mit Rock-Gitarren verschmilzt. Den Liedtext singt Prince mit einer bewegten und wütenden Stimme.[2]

 
David Henry Hwang (2008), der den Liedtext zu Solo verfasste

Papa bildet einen Kontrast zu den vorwiegend tanzorientierten Liedern Pheromone und Loose!. Anders als diese ist Papa eine langsame, Blues-beeinflusste Nummer mit minimalistisch eingesetzten Instrumenten, fokussiert auf zurückhaltende Gitarren-Phrases und einen Slide-Gitarren-Lick. Der Liedtext erzählt die Geschichte, die von Kindesmissbrauch und Suizid des Vaters handelt. Gegen Ende sagt Prince inmitten des Songs: „Missbraucht keine Kinder, sonst geraten sie wie ich“. Der vorwiegend von Prince gesprochene Liedtext vermittelt eine dunkel anmutende Intimität.[2][9][10]

Race ist aus den musikalischen Genres Popmusik und Dance. Der Song enthält mit „Face the Music“ ein Sample der Sängerin Jearlyn Steele-Battle, die Schwester von Jevetta Steele. In den Backing Vocals von Race ist Mayte Garcia zu hören, Prince’ späterer Ehefrau. Im Liedtext, den Prince zuweilen in einem Rap-ähnlichen Sprechgesang vorträgt, befasst er sich mit Rassismus.[9]

Der Song Dark ist eine für Prince typische Rhythm-and-Blues-Ballade, die von jazzig arrangierten Waldhörnern begleitet wird. Der Liedtext dreht sich um die Obsession eines Mannes, der von einer Frau verlassen wurde, die ihn schlecht behandelte.[9]

Solo trägt Prince im Wesentlichen a cappella vor; seine Stimme wird lediglich von künstlich erzeugtem Harfespiel begleitet. Während er die Musik zum Song entwarf, verfasste der US-Schriftsteller David Henry Hwang den Liedtext, in dem behauptet wird, ohne Liebhaber fühle man sich unvollkommen. Ursprünglich planten Prince und Hwang weitere musikalische Projekte,[9] die in der Folgezeit jedoch nicht zustande kamen.

Letitgo besitzt einen lebhaften Beat mit einer einprägsamen Melodie, die Hookline einen ausgeprägten orientalisch anmutenden Klang. Der Song ist in Moll geschrieben, was eine düstere und depressive Stimmung verleiht. Der Liedtext – den Prince erst nach seiner Namensänderung schrieb – drückt aus, wie er sich nach Forderungen der Musikindustrie richten musste und somit nicht seine wahren Gefühle artikulieren und wiedergeben konnte.[9]

Im Song Orgasm ist Denise Katrina Matthews – besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Vanity – die Frau an Prince’ Seite. Sie stöhnt und simuliert einen Orgasmus. Ansonsten besteht das Stück lediglich aus Klängen rauschenden Wassers und aus einer Passage einer quietschenden Gitarre, die Prince aus dem Schluss seinen Songs Private Joy entliehen hat, den er 1981 auf dem Album Controversy veröffentlichte. Offiziell wird Vanity im Booklet nicht als Partnerin von Orgasm erwähnt – im Booklet ist lediglich der Hinweis „she knows“ zu lesen. Für sie hatte Prince bereits im Jahr 1983 einen Song mit Namen Vibrator geschrieben, den er aber nicht veröffentlichte, und Orgasm ist eine Passage aus diesem Stück.[2][11]

Titelliste und Veröffentlichungen Bearbeiten

# Titel Dauer
1 Come 11:13
2 Space 4:27
3 Pheromone 5:08
4 Loose! 3:26
5 Papa 2:48
6 Race 4:28
7 Dark 6:10
8 Soloa 3:48
9 Letitgo 5:32
10 Orgasm 1:39
Spieldauer: 48:43 min.
Autor aller Songs ist Prince
a 
Autor: Prince und David Henry Hwang

Come erschien am 15. August 1994 in Großbritannien und einen Tag später in den USA.[12] Das Album ist auf CD, Kompaktkassette, LP und als Download erhältlich.

Singles Bearbeiten

Von dem Album wurden zwei Singles ausgekoppelt. Als Vorabsingle erschien Letitgo am 9. August 1994 und ist auf 4:15 Minuten gekürzt,[13] die B-Seite Solo ist identisch mit der Albumversion. Als zweite Single wurde am 1. November 1994 Space ausgekoppelt,[14] die aber nicht weltweit veröffentlicht wurde. Auf der A-Seite ist Space im gekürzten Universal Love Remix zu hören, der 3:58 Minuten lang ist. Auf der B-Seite befindet sich die Albumversion.

Musikvideos Bearbeiten

Da sich Prince 1994 in einem Streit mit Warner Bros. Records befand, veröffentlichte er auch Produktionen unter seinem damaligen Pseudonym „Symbol“, die er parallel zum laufenden Warner-Bros.-Vertrag bei anderen Firmen abschloss.[15] Am 3. April 1994, also vier Monate vor der Veröffentlichung von Come, zeigte der britische Fernsehsender Sky One das TV-Special The Beautiful Experience, aus dem die fünf Musikvideos zu den Songs Come (deutlich andere Version als auf dem Album), Loose!, Papa, Pheromone und Race stammen. In dem von Prince unter seinem unaussprechbaren Pseudonym produzierten Film wirkt Nona Gaye als Hauptdarstellerin mit. Der Film ist 70 Minuten lang und besteht aus Szenen von einem Paisley-Park-Konzert am 13. Februar 1994 sowie aus damals noch unveröffentlichten Songs.

Prince widersetzte sich dem Wunsch von Warner Bros. Records, ein Musikvideo zur Singleauskopplung Letitgo zu drehen,[16] worauf das Label ein Promotion-Video produzierte, bestehend aus einem Zusammenschnitt von Bildmaterial des Direct-to-Video-Videos 3 Chains o’ Gold. Der Film wurde wie das Album Come ebenfalls am 16. August 1994 in den USA veröffentlicht, ist 73 Minuten lang und besteht im Wesentlichen aus Musikvideos zu Songs des Albums Love Symbol aus dem Jahr 1992. Warner suchte sich für das Letitgo-Video unter anderem eine Szene von 3 Chains o’ Gold heraus, die Prince beim Unterschreiben eines Vertrags zeigt.[17] Zu dem Song Space existiert kein Musikvideo.

Coverversionen Bearbeiten

Lediglich zwei Coverversionen von Songs des Albums Come sind bekannt, die beide auf der auf 5.000 Einheiten limitierten Kompilation Shockadelica: 50th Anniversary Tribute to the Artist Known as Prince im Juni 2008 erschienen sind. Anlass war der 50. Geburtstag von Prince, weswegen norwegische Musiker insgesamt 81 Versionen zu 68 Prince-Songs auf fünf CDs neu interpretierten. Der Bluesgitarrist Bjørn Berge nahm Letitgo neu auf und der Saxofonist und Komponist Rolf-Erik Nystrøm (* 1975) spielte eine neue Version von Solo ein, wobei Maja Ratkje den Gesang übernahm.[18]

Rezeption Bearbeiten

Presse Bearbeiten

Professionelle Bewertungen
Durchschnittsbewertung
Quelle Bewertung
AOTY[19] 53 %
Weitere Bewertungen
Quelle Bewertung
AllMusic[20]      
The Guardian[21]      
Musikexpress[22]       
Rolling Stone (USA)[23]      
Wilson & Alroy’s Record Reviews[24]      
Entertainment Weekly[25] B+

Musikkritiker bewerteten das Album meist negativ; beispielsweise schrieb die US-Tageszeitung Detroit Free Press: „Come ist ein hastig herausgerotztes Album, das die Erwartungshaltung, die einer Prince-Platte in der Regel vorausgeht, nicht gerecht wird.“[7] Weitere Kritiker bemängelten, die Musik klinge überwiegend „einfallslos“ und „glanzlos“, zudem seien die Liedtexte teilweise „zu eindeutig“ und „sexuell überladen“ – Come sei Prince’ „Sex Album“.[16] Die Website AOTY (Album of the Year) errechnete eine Durchschnittsbewertung von nur 53 %, basierend auf fünf Rezensionen englischsprachiger Medien.[19]

David Browne von der Entertainment Weekly lobte jedoch und verteilte auf einer Skala von „A+“ bis „F“ die Note „B+“. Er bezeichnete das Album als „zum Glück nicht durchschnittlich.“ Come lege „verwirrende Albumkonzepte beiseite“ und lasse „stattdessen das entspannte, mondäne musikalische Bettgeflüster“ von Prince’ Dirty-Mind-Ära aus dem Jahr 1980 wieder aufleben. Trotzdem gehe es „nicht um Nostalgie“ bei Come; Loose! sei „ein souveräner Versuch, Techno zu spielen, und im Titelsong, dem Herzstück des Albums“, singe Prince „fröhlich über ein tröstendes Hornarrangement“, was beweise, „wie geschickt er in komplizierten Arrangements geworden“ sei. Den Liedtext von Papa bezeichnete Browne als „krasse Erzählung über elterlichen Missbrauch“, und Solo als „überaus üppige Ballade.“[25]

Simon Price von The Guardian bewertete 37 Prince-Alben und setzte Come auf Platz 19. Er verteilte drei von fünf Sternen und meinte, das Album sei „ein Vertragserfüller der Extraklasse.“[21]

Die beiden Musikjournalisten Albert Koch und Thomas Weiland vom Musikexpress gaben drei von sechs Sternen. Das Album „funkt schon schön mellow und trocken“, allerdings seien „eine leichte Tendenz zum Selbstplagiat und Schwächen im Songwriting auszumachen.“ In anzüglichen Liedtexten wie im Titelstück, Orgasm und Pheromone behandle Prince „die üblichen Topics“, aber „weniger verklausuliert“ als auf seinen früheren Alben. Den Track Come bezeichneten Koch und Weiland als „Highlight im Prince-Songkatalog.“[22]

Die beiden Musikkritiker David Wilson und John Alroy waren enttäuscht und gaben zweieinhalb von fünf Sternen. Zwar existiere mit dem „gefühlvollen“ Dark, der Singleauskopplung Letitgo sowie „der gruseligen Kindesmissbrauchsgeschichte“ Papa  „eine ganze Menge an erstklassigem Material“, aber „nicht so viel, wie wir erwarten würden.“ Die „A-Capella-Aufnahme“  Solo sei eine „Überraschung“, aber letztendlich ein „interessanter, aber nicht besonders gelungener Versuch.“[24]

Stephen Thomas Erlewine von AllMusic zeigte sich auch enttäuscht und zeichnete Come mit zwei von fünf Sternen aus. Nachdem man sich das Album angehört habe, sei der Zweck eindeutig: Es diene lediglich zur Vertragserfüllung, „nicht mehr und nicht weniger.“ Zwar seien „einige der Songs gut“, aber es existiere nichts, was Prince „nicht schon vorher gemacht“ habe. Bei einigen Songs klinge er „sogar gelangweilt.“ Zudem besitze das Album „keine offensichtlichen Singles“, was es „zu einem Alptraum für den Verkauf“ gemacht habe. Von daher sei es „kein Wunder“ gewesen, warum Come kommerziell „floppte“, schrieb Erlewine.[20]

Tom Moon von dem US-Musikmagazin Rolling Stone gab ebenfalls zwei von fünf Sternen. In Anspielung auf Prince’ vorausgegangene Namensänderung schrieb Moon: „Normale Künstler leisten sich mal einen Patzer, aber dieser Typ hat sich auf Public-Relations-Katastrophen spezialisiert, die seine loyalen Fans verwirren und seinen Status als großer genreüberschreitender Innovator des letzten Jahrzehnts gründlich aushöhlen.“[7]

Charts Bearbeiten

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
  Deutschland (GfK)[26]9 (11 Wo.)11
  Österreich (Ö3)[27]4 (10 Wo.)10
  Schweiz (IFPI)[28]4 (13 Wo.)13
  Vereinigtes Königreich (OCC)[29]1 (1) (9 Wo.)9
  Vereinigte Staaten (Billboard)[30]15 (10 Wo.)10
Jahr Titel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[31]
(Jahr, Titel, , Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1994 Letitgo DE45
(11 Wo.)DE
AT29
(2 Wo.)AT
CH21
(11 Wo.)CH
UK30
(4 Wo.)UK
US31
(14 Wo.)US
Space DEn.v.DE ATn.v.AT CHn.v.CH UKn.v.UK
Nur in den USA und Japan ausgekoppelt

In den USA konnte sich mit Space zum ersten Mal seit I Wish U Heaven – ausgekoppelt im September 1988 aus dem Album Lovesexy – keine Single eines Prince-Albums in den US-Top-100 platzieren.

Auszeichnungen Bearbeiten

Come wurde international mehrfach mit Goldstatus ausgezeichnet:

  • UK: 1× Gold für 100.000 verkaufte Exemplare am 1. August 1994[32]
  • US: 1× Gold für 500.000 verkaufte Exemplare am 18. Oktober 1994[33]
  • FR: 2× Gold für 200.000 verkaufte Exemplare im Jahr 1995[34]

Außerdem wurde Prince für die Come-Ära mit folgenden Preisen geehrt: am 30. Januar 1995 erhielt er bei den American Music Awards den „Award of Merit“ („Verdienstauszeichnung“),[35] und am 20. Februar 1995 gewann er bei den BRIT Awards in der Kategorie „Best International Male Solo Artist“.

Literatur Bearbeiten

  • Alex Hahn: Besessen – Das turbulente Leben von Prince. Hannibal Verlag, Höfen 2016, ISBN 978-3-85445-610-0.
  • Benoît Clerc: Prince – Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks. Delius Klasing Verlag; 1. Auflage 2023, ISBN 978-3-667-12537-8.
  • Duane Tudahl: Prince and the Purple Rain Era Studio Sessions 1983 and 1984 (Expanded Edition). Rowman & Littlefield, London 2018, ISBN 978-1-5381-1462-9.
  • Jason Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). Chartwell Books, New York 2016, ISBN 978-0-7858-3497-7.
  • Uptown: The Vault – The Definitive Guide to the Musical World of Prince. Nilsen Publishing, Linköping 2004, ISBN 91-631-5482-X.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Begleitheft der CD Come von Prince, Warner Bros. Records, 1994.
  2. a b c d e Uptown: The Vault. 2004, S. 395.
  3. Clerc (2023), S. 251.
  4. a b Uptown: The Vault. 2004, S. 159.
  5. a b Hahn: Besessen. 2016, S. 261.
  6. a b c Uptown: The Vault. 2004, S. 162.
  7. a b c d Hahn: Besessen. 2016, S. 266.
  8. a b Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). 2016, S. 118.
  9. a b c d e f g h Uptown: The Vault. 2004, S. 395–396.
  10. Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). 2016, S. 119.
  11. Tudahl (2018), S. 88.
  12. Clerc (2023), S. 243.
  13. Clerc (2023), S. 253.
  14. Uptown: The Vault. 2004, S. 170.
  15. Uptown: The Vault. 2004, S. 618.
  16. a b Uptown: The Vault. 2004, S. 396.
  17. Uptown: The Vault. 2004, S. 628–629.
  18. Various – Shockadelica: 50th Anniversary Tribute to the Artist Known as Prince. In: discogs.com. 2023, abgerufen am 7. August 2023 (englisch).
  19. a b Prince – Come. In: albumoftheyear.org. 2024, abgerufen am 4. Februar 2024 (englisch).
  20. a b Stephen Thomas Erlewine: Come – Prince. In: allmusic.com. 2023, abgerufen am 7. August 2023 (englisch).
  21. a b Simon Price: Prince: every album rated – and ranked. In: theguardian.com. 22. April 2016, abgerufen am 7. August 2023 (englisch).
  22. a b ME-Redaktion: Aus dem grossen Prince-Special – Alle Alben im Überblick. In: musikexpress.de. 22. Mai 2016, abgerufen am 7. August 2023.
  23. Tom Moon: Prince – Love Symbol. In: web.archive.org/. 26. November 1992, archiviert vom Original am 22. August 2002; abgerufen am 7. August 2023 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rollingstone.com
  24. a b David Bertrand Wilson und John Alroy: Come (1994). In: warr.org. 2023, abgerufen am 7. August 2023 (englisch).
  25. a b David Browne: The Artist Formerly Known As Prince. In: ew.com. 19. August 1994, abgerufen am 7. August 2023 (englisch).
  26. Prince. offiziellecharts.de, abgerufen am 7. August 2023.
  27. Prince. austriancharts.at, abgerufen am 7. August 2023.
  28. Prince. hitparade.ch, abgerufen am 7. August 2023.
  29. Prince. officialcharts.com, abgerufen am 7. August 2023 (englisch).
  30. Prince – Chart History. billboard.com, abgerufen am 7. August 2023 (englisch).
  31. Chartquellen: DE AT CH UK US
  32. BPI – Certified Awards Search. In: bpi.co.uk. 2023, abgerufen am 7. August 2023 (englisch).
  33. Gold & Platinum. In: riaa.com. 2022, abgerufen am 7. August 2023 (englisch).
  34. Les Certifications depuis 1973. In: Infodisc.fr. 2023, abgerufen am 7. August 2023 (französisch).
  35. Awards – Awards and nominations. In: princevault.com. 1. August 2016, abgerufen am 12. August 2023 (englisch).