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Der tunesische Film hat weit über 1000 Filme hervorgebracht, davon sind etwa 600 Autorenfilme bisher in der Cinémathèque Tunisienne untergebracht. Sie befassen sich mit allen Themen der tunesischen Gesellschaft.

Einige dieser Filme waren international erfolgreich wie Signe d’appartenance des franco-tunesischen Schauspielers und Regisseurs Kamel Chérif,[1] der 2004 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Kurzfilmpreis gewann.[2]

Weitere erfolgreiche Filme sind Die Botschafter (Les Ambassadeurs, 1976) von Naceur Ktari, Halfaouine – Zeit der Träume (Halfaouine, l'enfant des terrasses, 1990) und Ein Sommer in La Goulette (Un été à La Goulette, 1996) von Férid Boughedir, Palast des Schweigens (Les Silences du palais, 1994) von Moufida Tlatli, Essaïda (1996) von Mohamed Zran, Roter Satin (Satin rouge, 2002) von Raja Amari, und in jüngerer Zeit Auf der Couch in Tunis (Un divan à Tunis, 2019) von Manele Labidi sowie Der Mann, der seine Haut verkaufte (The Man Who Sold His Skin, 2020) unter der Regie von Kaouther Ben Hania.

Geschichte Bearbeiten

Anfänge bis 1950er Jahre Bearbeiten

Der Film existiert in Tunesien seit seinem Erscheinen auf globaler Ebene. Bereits 1896 drehten die Brüder Lumière animierte Ansichten in den Straßen von Tunis. 1897 fanden die ersten Filmvorführungen in Tunis statt, organisiert von Albert Samama-Chikli und dem französischen Fotografen Soler. Der Vertrieb konzentrierte sich hauptsächlich auf Filme des französischen Kolonialkinos, die sowohl auf Unterhaltung als auch auf Propaganda ausgerichtet waren. 1908 wurde der erste Kinosaal in Tunis eröffnet, das Omnia-Pathé.

1919 wurde der erste auf dem afrikanischen Kontinent realisierte Spielfilm, Les Cinq Gentlemen maudits von Luitz-Morat, in Tunesien gedreht. 1922 drehte Samama-Chikli mit Zohra den ersten tunesischen Kurzfilm,[3] und, im Jahr 1923, einen zweiten Spielfilm, La Fille de Carthage;[4] seine Tochter Haydée spielte in beiden Filmen mit.

1927 nahm der erste tunesische Filmverleih, Tunis-Film, seine Tätigkeit auf. Ab 1939 folgten die Öffnungen mehrerer Kinosäle in diversen Städten des Landes. Ebenfalls 1939 wurde in Kairouan mit Le Fou de Kairouan der erste tunesische Film in arabischer Sprache gedreht.[5] Bereits 1942 startete das erste mobile Kino auf einem LKW, der auch für die ländliche Bevölkerung auf diesem Wege Filme zugänglich machte. Das Jahr 1946 steht in Tunesiens Filmgeschichte für die Gründung des ersten Film-Clubs sowie der Gründung der Africa-Studios.

Die erste Hälfte der 50er Jahre stehen für die Gründung des Journals „Les Actualités tunisiennes“ (1953) und der 1954 gegründeten Cinémathèque tunisienne, die es in dieser Form heute so nicht mehr gibt. In der zweiten Hälfte entstand im Jahr 1955 die erste private Produktionsfirma El-Ahd El-Jadi, die vorgenanntes Journal produzierte. Nach der Unabhängigkeit Tunesiens (1956) hing die Produktion von Filmen vollständig von der Société anonyme tunisienne de production et d'expansion cinématographique (SATPEC, gegründet 1957) ab, die für die Verwaltung des Filmgeschäfts im Land verantwortlich war.

1960er Jahre und Meilensteine Bearbeiten

Der tunesische Filmsektor ist durch diverse Gesetze geregelt. Das erste davon trat am 27. Juli 1960 in Kraft und befasst sich mit Regelungen zur Filmindustrie. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165; Seite 236, engl. Version) Omar Khlifi, noch als Amateur, drehte die Kurzfilme Une Page de notre histoire und Oncle Mosbah. Viele Säle existierten bereits in den 1930er Jahren, aber erst 1962 öffnete das erste Kino seine Türen, dessen Besitzer Tunesier war. Es ist das Colisée Hammam Lif, zu der Zeit im Besitz von Jilani Goubantini, Mitbegründer der Goubantini-Gruppe. Zwei Jahre später initiierte sein älterer Bruder Salem Goubantini die Eröffnung des ersten Kinos außerhalb des Großraums Tunis, des El Khadhra in Gabès. Ebenfalls 1962 fand die Gründung des Verband junger tunesischer Filmemacher, der A.J.C.T. (fr: Association des jeunes cinéastes tunisiens) statt, der später (1968) zum Tunesischen Verband der Amateurfilmer, der FTCA (fr: Fédération Tunisienne des cinéastes amateurs), wurde. Mit 16mm Projektoren wurden 1963 30 Kulturhäuser ausgestattet, Kinobusse standen für die ländliche Bevölkerung zur Verfügung und die nationale Filmbibliothek entstand. 1964 entstand die erste Ausgabe des Amateuerfilmfestival in Kelibia (FIFAK).

Das Jahr 1966 markierte einen Meilenstein: es wurde der erste tunesische Spielfilm (95 Minuten) in Schwarz-Weiß von Omar Khlifi inszeniert und produziert: Die Verschworenen von Tunis (Al Fajr / L'Aube, 1966) gedreht in 35 Millimeter,[6] die von Tahar Cheriaa gegründeten Filmtage von Karthago (fr: Journées cinématographiques de Carthage, kurz JCC) fanden ihre erste Ausgabe und auch die Gründung des tunesischen Fernsehens hat in diesem Jahr seinen Platz. 1967 entstand der erste tunesische Animationsfilm in Farbe: der Kurzfilm Notre Monde unter der Regie von Habib Masrouki.

Das Ende der 60er Jahre stand im Zeichen der Gründung des Filmindustriekomplex in Gammarth und den Dreharbeiten zu Khlifa le teigneux von Hamouda Ben Halima (1967), gefolgt von den Dreharbeiten zu den Spielfilmen Al-moutamarred (Le Rebelle) von Omar Khlifi und Mokhtar von Sadok Ben Aïcha im Jahr 1968, sowie der Verkündung des Gesetzes mit dem das nationale Monopol für den Import von Filmen im Jahr 1969 an die SATPEC ging.

1970er und 1980er Jahre Bearbeiten

Die 1970er Jahre markierten die Gründung der Goubantini-Gruppe, die bis heute die wichtigste Filmverwertungs- und Vertriebsgruppe des Landes ist. Sie erwarb die meisten Kinos in ganz Tunesien, darunter das Colisée von Tunis, Le Palace de Tunis und Sousse, Le Capitole, Le Biarritz, Le 7e Art, das Cinévog, und das l'Oriental. Es entstand der Bau des Kinos in der Avenue Habib-Bourguiba l'avenue Habib-Bourguiba (Le Parnasse). [7] Das Jahr setzte sich fort mit den Dreharbeiten zu Au pays de Tararani von Hamouda Ben Halima, Férid Boughedir und Hédi Ben Khalifa sowie der offiziellen Wettbewerbsteilnahme des Spielfilms Une si simple histoire von Abdellatif Ben Ammar bei den Filmfestspielen von Cannes. Es erfolgte die Gründung des Verband der tunesischen Filmemacher (Association des cinéastes tunisiens, kurz: ACT), der heute wegen fehlender vollständiger Repräsentativität blockiert ist. 1971 erschienen die Spielfilme Yusra von Rachid Ferchiou und Et demain von Brahim Babaï. Der Film Sejnane, aus dem Jahr 1974, von Abdellatif Ben Ammar, eine Geschichte die 1952 spielt als Tunesien noch nicht unabhängig war, errang den Tanit d’argent des JCC. Im Jahr 1976 wurde in Europa der erste tunesische Film kommerziell veröffentlich, Assufara (Les Ambassadeurs) von Nacer Ktari, der beim JCC 1976 den Tanit d’or gewann. Der Film Sonne der Hyänen (Soleil des hyènes, 1977) von Ridha Behi wurde 1978 für Quinzaine des réalisateurs (Cannes) ausgewählt und erfuhr danach eine längere Spieldauer in Europa.

In den 80er Jahren blickte Tunesien beginnend mit 1981 auf den Gewinn des Tanit d’or beim JCC 1980 für Aziza von Abdellatif Ben Ammar, das Ende des Monopols der SATPEC für den Import und Verleih von Filmen und den Beginn der Übernahme des Marktes durch private Verleiher. Neue Dekrete zur Förderung der Filmproduktion und -auswertung wurden verkündet. Im selben Jahr fanden auch die Dreharbeiten zu La Trace von Nejia Ben Mabrouk und Traversées von Mahmoud Ben Mahmoud statt.

Schatten der Erde (Dhil al ardh / L'Ombre de la terre, 1982) von Taïeb Louhichi wurde 1982 für Semaine de la Critique in Cannes ausgewählt wie ebenso Caméra d’Afrique von Férid Boughédir im Jahr 1983 für den offiziellen Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes. Im selben Jahr entstanden neue Farblabore für die Filmbearbeitung der SATPEC in Gammarth. Während 1984 Les Baliseurs du désert von Nacer Khémir den Grand Prix in Nantes und Valencia gewann, begannen 1984 die Carthago Films Studios, unter der Leitung von Tarak Ben Ammar, mit den Dreharbeiten zu Piraten (Pirates, 1984) von Roman Polański. Der Film Les Anges von Ridha Béhi startete bei La Quinzaine des réalisateurs in Cannes. Im Jahr 1986 erfolgte die offizielle Wettbewerbsauswahl von Der Mann aus Asche (Rih essed / L'Homme de cendres, 1986) von Nouri Bouzid bei den Filmfestspielen in Cannes, der auch den Tanit d'or beim JCC 1986 gewann. Ebenfalls begannen die Dreharbeiten zu Bitterer Champagner (Champagne amer, 1989) von Ridha Behi mit Julie Christie, Ben Gazzara und Patrick Bruel, gefolgt im Jahr 1987 von der offiziellen Wettbewerbsteilnahme von Férid Boughedirs Caméra arabe bei den Filmfestspielen von Cannes. Das Ende der 80er Jahre prägten im Jahr 1989 die Teilnahmen der Filme Arab von Fadhel Jaziri und Fadhel Jaïbi, ausgewählt für La semaine de la Critique (Cannes) und Les Sabots en or von Nouri Bouzid für Un Certain regard in Cannes, während Leïla ma raison von Taieb Louhichi im offiziellen Wettbewerb bei den Filmfestspielen von Venedig stand.

1990er und 2000er Jahre Bearbeiten

Die 90er Jahre begannen 1991 mit Festivalteilnahmen mehrerer tunesischer Filme, so der Nominierung des erfolgreichen Films Halfaouine - Zeit der Träume von Férid Boughedir für den "Césars", der gleichzeitig auch Eröffnungsfilm bei den "New Directors, New films" in New York City war, der Auswahl von Chichkhan von Mahmoud Ben Mahmoud und Fadhel Jaïbi für Quinzaine des réalisateurs in Cannes und Le Collier perdu de la colombe in Locarno. 1992 war Bezness von Nouri Bouzid bei La Quinzaine des réalisateurs in Cannes vertreten während im folgenden Jahr Soltane el-medina von Moncef Dhouib erschien. Moufida Tlatlis Spielfilm Palast des Schweigens wurde 1994 für die Teilnahme an den La Quinzaine des réalisateurs in Cannes ausgewählt und errang im selben Jahr bei den Filmtagen von Karthago (JCC) den Tanit d'or für den besten Film und den Preis für die beste Darstellerin. In der Mitte der 90er Jahre erschienen La Danse du feu von Selma Baccar und Les Hirondelles ne meurent pas à Jérusalem von Ridha Behi, während 1996 Un été à la Goulette von Férid Boughedir (unter Mitwirkung von Claudia Cardinale, Michel Boujenah und Haydée Chikli) im offiziellen Wettbewerb in Berlin stand. Essaida von Mohamed Zran gewann den Preis für das Erstlingswerk beim JCC. Zum Ende der 90er Jahre nahm Bent Familia (Tunisiennes) von Nouri Bouzid bei der Kritikerwoche in Venedig teil (1997), während das Jahr 1998 gleich auf mehrere Ereignisse blicken lässt. So nahm Demain je brûle von Mohamed Bensmaïl bei der Kritikerwoche in Venedig teil, der Film Keswa von Khaltoum Bornaz erschien und die Dreharbeiten für Siestes grenadines von Mahmoud Ben Mahmoud, Sois mon amie von Nacer Ktari und No Man's Love von Nidhal Chatta begannen. Es wurde auch das Filmmuseum eingeweiht.

Die 1990er und 2000er Jahre waren durch einen Rückgang der Goubantini-Gruppe nach dem Tod der beiden Gründerbrüder gekennzeichnet, ein Ereignis, welches das Ende des goldenen Zeitalters des tunesischen Kinos markierte.[8][9]

2000 und 2001 waren Jahre für tunesische Filme in Cannes: so wurde La Saison des hommes von Moufida Tlatli für Un Certain Regard ausgewählt und Fatma von Khaled Gorbal für Quinzaine des réalisateurs. Seit 2001 wird der Filmsektor durch das Dekret Nr. 2001-717 vom 19. März 2001 geregelt, in dem die Bedingungen für die Gewährung von Zuschüssen zur Filmproduktion festgelegt sind. Achtung! (Quelle für Dekret: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165, engl. Version Seite 236)

Das Jahr 2002 verzeichnete mehre Festivalteilnahmen und Preise für Tunesien: so wurde Roter Satin (Satin rouge, 2002) von Raja Amari in der Sektion Forum bei der Berlinale 2002 aufgeführt,[10] La Boîte Magique von Ridha Behi war in der offiziellen Auswahl in Venedig. Die Filme Khorma von Jilani Saadi und El-kotbia von Naoufel Saheb Ettabaa waren beim JCC nominiert, wobei der ebenfalls nominierte Film Puppen aus Ton (Arraïs ettine / Araïs El Teïn / Poupées d’argile, 2002) von Nouri Bouzid den Tanit d'argent und Preis für den besten Schauspieler gewann. Der Film La Boîte Magique von Ridha Behi gewann den Prix spécial du jury und Raïs Labhar von Hichem Ben Ammar den Preis für den besten Dokumentarfilm. Im selben Jahr erschien auch Le Chant de la noria von Abdelatif Ben Ammar.

2004 erschien La Villa von Mohamed Damak, ein Drama was sich dem sozialen Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich widmet. Zwei Erstlingswerke – Parole d'hommes von Moez Kamoun und Noce d'été von Moktar Ladjimi – standen im offiziellen Wettbewerb beim JCC, wo der Kurzfilm Visa von Ibrahim Letaief den Tanit d'or gewann. Im Jahr 2005 kam der Film Le Prince von Mohamed Zran in die Kinos. Der Kinokomplex in Gammarth wurde von Tarak Ben Ammar komplett renoviert und erhielt den Namen LTC – Gammarth.

Im Jahr 2006 entstanden Spielfilme wie Making of – Kamikaze (Making of) von Nouri Bouzid. Der junge arbeitslose Bahta liebt Breakdance, gerät auf der Flucht vor der Polizei aber an eine Gruppe Männer, die sich seiner annehmen. Bald dämmert ihm, dass er auf seine Bestimmung als Selbstmordattentäter vorbereitet werden soll. Bei den JCC 2006 gewann der Film den Tanit d'or. In Khochkhach, Fleur d’oubli von Selma Baccar wird nach einer schmerzhaften Geburt die junge Zakia von der Pflanze Khochkhach (Mohn) abhängig, die ihr ihre Mutter zur Linderung ihrer Schmerzen verabreicht. Nach Jahren des langsamen Abstiegs in die Hölle der Abhängigkeit lernt sie in einer psychiatrischen Klinik Khmaïs kennen, bei dem sie die Liebe und das Leben wiederentdeckt.

In La Télé arrive ! von Moncef Dhouib, steht das Dorf El Malga, ein ruhiges Dorf im Süden Tunesiens, im Mittelpunkt. Man lebt im Rhythmus der nationalen Feiertage, während derer das Kulturkomitee systematisch das gleiche Programm anbietet. Ein Telefonanruf aus der Hauptstadt kündigt den bevorstehenden Besuch eines deutschen Fernsehteams in der Region an. Das Kulturkomitee beschließt daraufhin, ein positives Bild von seinem Dorf und seinem Land zu vermitteln, und inszeniert eine regelrechte Show, die die Realität verfälscht

Zwischen Drama und Sozialchronik bewegt sich der Film Tendresse du Loup von Jilani Saâdi. In einer Winternacht in Tunis beginnt die mörderische Irrfahrt einer Gruppe von Freunden. Ebenso erscheint der Film El Lombara von Ali Labidi. Der Film Par-delà les rivières (Bin El Widyane ) von Khaled Barsaoui blickt auf die Ereignisse um eine arrangierte Ehe. Während der Zeremonie ihrer Zwangsheirat mit ihrem Cousin Ikbal macht Aïcha eine Kehrtwende und flieht mit Mahdi, dem jungen Mann, den sie liebt. Es folgt eine wilde Verfolgungsjagd, die sie an die Orte ihrer Erinnerungen führt und sie bis zu den Ursprüngen ihrer Zerrissenheit bringt. Ikbals tragisches Ende ist nur der fatale Schlusspunkt.

Erschienen im Jahr 2006 ist auch L’autre moitié von Kalthoum Bornaz. Selima und Selim sind Zwillinge und haben gerade ihren zwanzigsten Geburtstag gefeiert. Sie sind Halbwaisen, da ihre Mutter bei der Geburt gestorben ist. Sie leben mit ihrem Vater Ali, einem Anwalt, in Tunis. Ali hat den Tod seiner Frau nie verwunden. Er macht seine Kinder für den Tod ihrer Mutter verantwortlich und weigert sich beharrlich, ihre Fragen über sie zu beantworten. Eines Tages entdeckt Sélima, dass die Töchter nur die Hälfte der Anteile ihrer Brüder erben. Außerdem erscheinen die kreativen Dokumentarfilme Ring von Hichem Ben Ammar sowie VHS -Kahloucha von Néjib Belkadhi.

Mit Erscheinen der Filme L'Accident von Rachid Ferchiou, Mare nostrum von Mourad Ben Cheikh und Ouled Lenine von Nadia El Fani im Jahr 2007 rückte mit letzterer eine Filmemacherin mit ihrem Dokumentarfilm in den Fokus, die in den Mittelpunkt ihrer Arbeit ihren eigenen Vater setzte, der ein führendes Mitglied der Kommunistischen Partei Tunesiens war.[11]

Mit L'autre moitie du ciel von Kalthoum Bornaz, Un si beau voyage von Khaled Ghorbal und Khamsa von Karim Dridi waren gleich 3 tunesische Filme beim JCC 2008 im Rennen um die Auszeichnung als bester Film, wobei Khamsa am Ende mit dem Tanit de bronze ausgezeichnet wurde. Auch der Preis für den besten Nachwuchsdarsteller und den besten Schnitt ging an diesen Film.[12][13]

2009 erschienen die Filmen Cinecittà von Ibrahim Letaïef , Les Secrets von Raja Amari oder Vivre ici von Mohamed Zran. Mit Erlass Nr. 2009-1338 vom 28. April 2009 wurde eine zentrale Anlaufstelle für die Verwaltungsdienste eingerichtet, die für die Produktion von tunesischen und Filmen mit ausländischer Beteiligung erforderlich sind. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165 , engl. Version Seite 236)

Ab 2010 Bearbeiten

2010 gingen mit Palmiers blessés von Abdellatif Ben Ammar, Chronique d'une agonie von Ayda Ben Aleya und Fin décembre von Moez Kamoun einmal mehr gleich 3 Spielfilme in das Rennen um den Preis des Besten Film beim JCC. Der Kurzfilm Linge sale von Malik Amara konnte die begehrte Auszeichnung des Tanit d'or für sich verbuchen.[14] Im gleichen Jahr wurden durch zwei Erlasse des Ministers für Kultur und Denkmalschutz die Spezifikationen für die Einrichtung und den Betrieb kommerzieller Kinos sowie für die Eröffnung und den Betrieb von Videotheken genehmigt. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165 , engl. Version Seite 236)

Mit Always Brando (Dima Brando, 2011) erschien 2011 ein Film von Ridha Behi, der eigentlich bis zu seinem Tod mit Marlon Brando selbst besetzt werden sollte. Der Film hatte beim Toronto International Film Festival Premiere und wurde danach beim Abu Dhabi Film Festival mit dem Preis des besten Producers für Ridha Behi und Ziad Gamzeh gekührt. (Quelle: Wikipedia engl. Filmseite - Achtung! Neue Quelle: https://www.mattopia.com/movies/reviews-ad/always-brando.shtml Der Dokumentarfilm Plus jamais peur von Mourad Ben Cheikh wurde im Rahmen einer séance spéciale anlässlich der Filmfestspiele von Cannes gezeigt. Der Film befasste sich mit den jüngsten Ereignissen der tunesischen Revolution im Jahr 2011.[15] Mit dem Dekret Nr. 2011-80 vom 23. August 2011 wurde eine Regelung für die Gründung privater Unternehmen für bestimmte kulturelle Aktivitäten geschaffen. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165 , engl. Version Seite 236 -- Achtung! Bisher wurde alles auf die Seite 236 referenziert, wenn das so bleiben soll mache ich einmal Vorlage:Internetquelle und kann das mit ref name= den anderen zuordnen, gegebenenfalls auch bei den weiteren Ergänzungen, ansonsten mit anderer Seitenangabe)

2012 restaurierte der Verein Jacques Baratier mit Unterstützung des Kulturministeriums und des CNCI die arabische und französische Version des Films Goha aus dem Jahr 1958 mit Claudia Cardinale und Omar Sharif in den Hauptrollen. Achtung! (Quelle: http://africultures.com/longue-marche-de-cinematheque-tunisienne-14333/)

Beim JCC 2012 gewann Mahmoud Ben Mahmoud für seinen Film Le Professeur den Preis für das beste Drehbuch. Im selben Jahr erschienen auch Millefeuille von Nouri Bouzid, Fausse note von Majdi Smiri oder auch Le Royaume des fourmis von Chawki Mejri. Achtung! (Quelle: https://www.jcctunisie.org/jcc2012/eng/palmares.php)

2013 erschien der Film Bastardo von Nejib Belkhadi. Er war im gleichen Jahr beim Abu Dhabi Film Festival unter den Nominierten für den Black Pearl Award. Mit ihrem Film Le Challat de Tunis erregte Kaouther Ben Hania Beachtung. Sie ging beim Dubai International Film Festival ins Rennen um den besten Film. Weiter erschienen die Filme Affreux, cupides et stupides von Ibrahim Letaïef, Nesma von Homeida Behi oder auch Démocratie année zéro von Christophe Cotteret, eine belgisch-französisch-tunesische Koproduktion.

Le Dernier Mirage von Nidhal Chatta kam am Anfang des Jahres 2014 in die Kinos. Weiter erschien L'Enfant du soleil von Taïeb Louhichi. Gleich 2 Filme, Looking for Muhyiddin und Par ou commencer, erschienen von Nacer Khémir. Bidoun 2 von Jilani Saadi stand im offiziellen Wettbewerb des JCC. Kaouther Ben Hania gewann den Tanit d'or beim JCC für ihren Kurzfilm Peau de colle, während Hamza Ouni sich über den Tanit de bronze für den Dokumentarfilm El Gort freuen konnte. Achtung! (Quelle: https://www.jcctunisie.org/jcc2014/eng/palmares.php )

Der erfolgreichste Film des Jahres 2015 dürfte À peine j'ouvre les yeux von Leyla Bouizid vermutlich gewesen sein. Alleine 2015 gewann sie 8 internationale Preise. Auch Les Frontières du ciel von Farès Naânaâ startete erfolgreich. So stand der Film im offiziellen Wettbewerb der JCC und dem Dubai International Film Festival. Bei letzterem wiurde der Hauptdarsteller mit dem Best Actor geehrt. Ebenfalls im Wettbewerb der JCC stand Dicta Shot von Mokhtar Ladjimi. Sonia Chamkhi brachte Narcisse in die Kinos. Der Tanit d'or bei den JCC ging an den Kurzfilm Diaspora von Alaeddin Abou Taleb. Achtung! (Quelle: http://www.africine.org/critique/africine/13350)

2016 erschienen die Filme Èclipse von Fadhel Jaziri, Fleur d'Alep von Ridha Behi, Corps étranger von Raja Amari, Lilia, une fille tunisienne von Mohamed Zran, Parfum de printemps von Férid Boughedir, Hedi, un vent de liberté von Mohammed Ben Attia und Demain des l'aube von Lotfi Achour.

Der Kurzfilm La laine dans le dos von Lotfi Achour war für den offiziellen Wettbewerb bei den Filmfestspielen in Cannes nominiert. Achtung! (Quelle: https://www.webdo.tn/2016/04/13/festival-de-cannes-2016-court-metrage-tunisien-lice-palme-dor/ )

Bei den JCC 2016 gewann Zaineb n’aime pas la neige von Khaouther Ben Hania den Tanit d'or, The last of us von Alaeddine Slim errang ebenfalls den Tanit d'or in der Kategorie Erstlingswerk sowie den Preis der Union générale tunisienne du travail (UGTT) für den besten Schnitt an Amir Messaadi. Achtung! (Quelle: https://www.webmanagercenter.com/2016/11/06/397511/jcc-2016-tout-le-palmares-de-la-27eme-edition-des-journees-cinematographiques-de-carthage/)

Im März 2017 erinnerte das CNCI an den 1967 erschienenen Film Al Fajr, der 1966 vom Pionier Omar Khlifi gedreht wurde und veröffentlichte ein von der Wissenschaftlerin Hedi Khelil geleitetes Sammelwerk: Cinquante ans de cinéma tunisien (Fünfzig Jahre tunesisches Kino). Im August 2017 digitalisierte die Cinémathèque Royale de Belgique Les Baliseurs du désert von Nacer Khémir (1984) und präsentierte die restaurierte Kopie in Venedig im Rahmen der Sektion "Venezia Classici". Achtung! (Quelle: http://africultures.com/longue-marche-de-cinematheque-tunisienne-14333/)

Für seinem Film Hedis Hochzeit gewann Mohamed Ben Attia den Prix Lumières in der Kategorie Bester französischsprachiger Film. Der Preis wurde nur während der Jahre 2003 bis 2019 vergeben. Damit blieb er der einzige Preisträger aus Tunesien. Kaouther Ben Hania stand mit ihrem Film Aala Kaf Ifrit im offiziellen Wettbewerb bei den Filmfestspielen von Cannes Achtung! (Quelle https://j-mag.ch/cannes-2017-apres-dix-sept-ans-dabsence-retour-du-cinema-tunisien-a-cannes/ ) Bei den JCC 2017 war Tunesien sehr erfolgreich. Vent du Nord gewann als bestes Drehbuch von Leyla Bouzid, Claude Le Pape und Walid Mattar. Mustafa Z von Nidhal Chatta gewann den Tanit d'or des besten Hauptdarstellers und ein Tanit de bronze ging an Upon the Shadow von Nada Mezni Hfaiedh. Ein weiterer Tanit d'or ging an den Kurzfilm Aya von Moufida Fedhila während Walid Mattar für Vent du Nord gleich 2 Preise für das beste Erstlingswerk gewann. Achtung! (Quelle https://www.webdo.tn/2017/11/12/jcc-2017-le-palmares-de-la-28eme-edition/ )

In der Parallelsektion Quinzaine des réalisateurs bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes stand im Jahr 2018 Tunisia Factory im Mittelpunkt. The Factory wurde 2013 eingeführt. Zuvor standen Nordic Factory (2013), Chile Factory (2015), South Africa Factory (2016) und Lebanon Factory (2017) bereits im Fokus. Anlässlich des 50. Jahrestages dieser Sektion des Festivals war Tunesien eingeladen, um eine junge Generation von Filmemachern zu präsentieren. Die Zusammenarbeit von CNCI, Le Groupement solidaire de sociétés de production und Hakka Distribution hatte das gemeinsame Ziel, junge tunesische Talente bei ihren ersten Schritten als Filmemacher zu begleiten, ihnen zu helfen sie auf die internationale Bühne zu bringen und ihnen die Chance zu geben ihre Werke in Cannes zu zeigen. Dafür wurden aus 12 Regisseuren 4 ausgewählt, deren Aufgabe darin bestand, jeweils mit Regisseuren aus den Ländern Frankreich, Iran, Afghanistan und Sri Lanka zusammenzuarbeiten. Die so entstandenen Regiepaarungen arbeiteten aus der Ferne gemeinsam am Drehbuch ehe sie mit den Filmarbeiten und dem Schnitt beginnen konnten, die innerhalb von 5 Wochen abzuschließen waren und Filme von 15 Minuten Länge hervorbrachten. Dabei handelte es sich um die Werke Omerta von Mariam Al Ferjani, einer bis dahin nur als Schauspielerin bekannten Künstlerin (La belle et la meute ), Best day ever von Anissa Daoud, die als Schauspielerin mit Filmen wie Printemps tunisien oder Demain dès l'aube größere Bekanntheit erlangte, Leila’s blues von Ismaïl Louati, der damit sein Erstlingswerk präsentierte sowie L'oiseau bleu von Rafik Omrani, ein bis dahin Editor und Dokumentarfilmer. Eine weitere Aufgabe dieses Projektes war es, jeweils mit dem ausländischen Regiepartner eine Basis zu finden um 100% tunesische Geschichten zu schreiben, mit allen Herausforderungen die es auch für die Besetzung und Dialoge mit sich brachte. Alle diese 4 Filme, die sich mit den universellen Themen wie Gewalt in der Familie, illegale Einwanderung, marginalisierte Jugend, und kranke Kinder befassten, blieben dennoch in einem lokalen Rahmen verankert, in dem man die tunesische Identität vor allem durch die Volksmusik und den Volkstanz, die Kleidung oder auch die typisch tunesischen Viertel leicht entschlüsseln konnte. Weiter wurde auch der Spielfilm Mein lieber Sohn von Mohamed Ben Attia im Rahmen Quinzaine des réalisateurs gezeigt. Achtung! Quelle: http://kapitalis.com/tunisie/2018/05/09/tunisia-factory-le-jeune-cinema-tunisien-present-a-cannes/ und weiter https://www.thefreelibrary.comFour+short+films+of+%22Factory+Tunisia+2018%22+presented+in+Tunis.-a0537442394

Beim Prix Lumières wurde der Film Aala Kaf Ifrit von Kaouther Ben Hania für den besten französischsprachigen Film nominiert, musste sich am Ende aber Innen Leben von Philippe Van Leeuw geschlagen geben.

Beim JCC 2018 waren mehrere tunesische Filme nominiert. So startete der Film Fatwa von Mahmoud Ben Mahmoud, der am Ende auch den Preis des Tanit d'or für den besten Film und die Auszeichnung für den besten Hauptdarsteller mit Ahmed Hafiane verbuchen konnte, in der Hauptkategorie. Dieses Filmdrama beschäftigte sich mit der Radikalisierung des Islam aus der Sicht eines Vaters, der seinen Sohn an den Extremismus verlor. Der Vater versucht den Beweggründen seines Sohnes, sich einer islamistischen Gruppe zuzuwenden, auf den Grund zu gehen. Der Film gewann ebenfalls den Arab Cinema's Horizons Award und den Preis als Bester Arabischer Film beim Cairo International Film Festival (CIFF) in Ägypten. Weitere nominierte Filme beim JCC 2018 waren auch Mein lieber Sohn von Mohammed Ben Attia und Regarde-moi von Nejib Belkhadi. Achtung! Quelle: Quelle http://mad-distribution.film/movies/movie1115152.php

In der Kategorie Bester Kurzfilm starteten die Filme Astra von Nidhal Guiga, Au But Du Fil von Faouzi Djemal, Le Fleuriste von Chamakh Bouslama sowie Brotherhood (2018) von Meryam Joobeur. Der Film Brotherhood, der sich am Beispiel des Charakters Malek mit jungen Männern beschäftigt, die nach Syrien gegangen waren um sich ISIS anzuschließen, wurde mit dem Tanit d'or ausgezeichnet, während der bronzene Tanit an den Film Astra von Nidhal Guiga ging und auch der Film Le Fleuriste von Chamakh Bouslama am Ende eine lobende Erwähnung in dieser Kategorie erhielt.

In der Parallelsektion konnten die Filme Agonie von Ghassen Jeribi den 1. Preis des Carthage Ciné-Promesse 2018, verliehen von TV5 Monde, und Subutex von Nasreddine Shili den Prix De l'Union Générale Des Travailleurs Tunisiens (UGTT), an Anis Saadi für den Schnitt des Films, gewinnen. Achtung! Quelle für alle JCC https://www.jcctunisie.org/jcc2018/jccPrix.php und weiter http://www.misk.art/lire/jcc-2018-fatwa-de-mahmoud-ben-mahmoud-couronne-par-le-tanit-d-or-voici-tout-le-palmares

Ebenfalls im Jahr 2018 kamen die Filme Whispering Sands von Nacer Khémir - Gewinner Best Film beim Delhi International Film Festival (IFF) 2018 - und Dachra von Abdelhamid Bouchnak in die Kinos.

Mit dem tunesischen Filmfestival in Imphal wurde in Manipur im Mai 2019 der Blick auf 6 preisgekrönte Filme aus Tunesien gelegt. Das Festival wurde organisiert durch die Federation of Film Societies of India, Film Society of Manipur mit Unterstützung der tunesischen Botschaft in New Delhi und der Manipur State Film Development Society. Ausgewählt waren die Spielfilme Porto Farina von Regisseur Ibrahim Letaïef – der Film feierte am 18. Januar 2019 in Tunis Premiere – und erzählt die Geschichte eines Mannes und seines Kinderwunsches, der dafür eine arrangierte Ehe mit seiner Cousine in Tunesien eingehen soll und in dieser Absicht vom Ausland in die Heimat zurück kehrt. Das Drehbuch zu dieser Komödie wurde neben dem Regisseur von Sophia Haoues mitverfasst. Nidhal Chattas Film Mustafa Z, eine Geschichte eines Radiomoderators, der am Vorabend der ersten freien Wahlen in Tunesien gegen das System rebelliert und damit wieder Willen zum Held wird; Shattered Waves von Habib Mestiri, dessen Handlung um einen tunesischen Offizier der französischen Armee spielt. Dieser setzt sich für die Unabhängigkeit seines Landes ein und übermittelt Informationen an die Netzwerke der unabhängigen Aktivisten. Als er eine Liste tunesischer Verräter entdeckt, droht ihm Ablehnung und Verfolgung. Ebenfalls in diesem Festival war der Film Whispering Sands von Nacer Khémir vertreten. Nach der Teilnahme beim Dubai International Film Festival 2017 präsentierte er die Geschichte um eine Begegnung in der Wüste zwischen einer kanadischen Frau arabischer Abstammung, die von der tragischen Vergangenheit ihrer Familie mitgerissen wurde, und einem lokalen Führer, der am Ende die dunkle Zukunft seiner Familie entdeckt. Ausgewählt wurde auch Visit (El Ziara) von Nawfel Saheb Ettabaa , der in seinem Film die einem Traum gleichende Reise von Youssef, 30 Jahre alt und an Amnesie leidend, präsentierte, in dessen Folge ein Mädchen ihn vor das "Haus des Lichts" führt, das an etwas in ihm erinnert und so beginnt er das fehlende Stück Erinnerung zu erforschen. Der sechste teilnehmende Film war Parfum de printemps von Férid Boughedir (Sieger beim Cairo International Film Festival von 2016). Diese Komödie erzählt die Geschichte des arbeitslosen Aziz, mit dem Spitznamen Zizou, der von seinem Sahara-Dorf in die Großstadt Tunis auf der Suche nach einem Job aufbricht. Er findet einen Job als Installateur für Satellitenanlagen, findet einige Freunde, begegnet politischen Intrigen und wird lernen, sich in der Welt der Großstadt zurechtzufinden. Er verliebt sich in Aicha und wird am Ende berühmt werden. Achtung! Quelle: https://www.imphaltimes.com/news/item/14489-six-contemporary-award-winning-feature-films-from-tunisia-to-be-screened-at-msfds-on-may-25-26

Beim Internationalen Filmfestival von Cannes 2019 war Tunesien mit weiteren Filmen in verschiedenen Sektionen vertreten. So präsentierte Ala Eddine Slim den Film Tlamess im Rahmen von Quinzaine des Réalisateurs als Weltpremiere. Gleichzeitig war er für den Quer Palm Award nominiert. Der Film erzählt die Geschichte von S, einem jungen Soldaten in der südlichen Wüste von Tunesien. Als er vom Tod seiner Mutter erfährt, erhält er eine Woche Urlaub und kehrt nach Hause zurück. Er wird nie wieder in das Lager zurückkehren. Mektoub, My Love: Intermezzo (Fortsetzung von Mektoub, My Love: Canto Uno) von Abdellatif Kechiche war für den offiziellen Wettbewerb nominiert. Die Hauptdarstellerin Ophélie Bau war unter anderem auch für den César als Beste Nachwuchsdarstellin nominiert. Der Dokumentarfilm Fouledh von Mehdi Hmili war Teilnehmer in der Sektion La Fabrique Cinéma de l'Institut français. Das Projekt bietet jungen Regisseuren, die an ihrem ersten oder zweiten Spielfilm arbeiten, die Chance ihre Arbeit in Cannes zu präsentieren. Organisiert und entwickelt vom Institut français in Zusammenarbeit mit France Médias Monde - RFI, France 24, Monte Carlo Doualiya, SACEM und der Organisation internationale de la Francophonie (OIF) werden 10 Regisseure aus Ländern des Südens und aus Schwellenländern mit ihren Produzenten dazu eingeladen. Achtung! Quelle: https://cinando.com/en/Company/les_cinemas_du_monde__la_fabrique_cinema_de_l%E2%80%99institut_francais_15113/Detail und weiter http://kapitalis.com/tunisie/2019/05/22/festival-de-cannes-le-film-tunisien-tlamess-acclame-par-les-critiques-francais/

Férid Boughedir präsentierte in der Sektion Cannes Classics eine restaurierte Fassung seines Films Caméra d'Afrique. Diese Sektion ist Filmen vorbehalten in der restaurierte Werke von Kultfilmen des Weltkinos und andere, vom cinephilen Publikum weniger beachtete, Filme gezeigt werden. Mit La Femme de mon frère präsentierte die tunesisch-kanadische Regisseurin Monia Chokri ihren ersten Film. Dieser war im Wettbewerb der offiziellen Auswahl für Un Certain Regard. Achtung! Quelle https://lapresse.tn/7628/cannes-2019-le-cinema-tunisien-rejoint-le-gotha-du-7e-art/

Beim JCC 2019 war der Film Noura rêve von Hinde Boujemaa der große Gewinner. Sowohl der Tanit d'or für den Besten Film als auch die Auszeichnung der besten weiblichen Hauptdarstellerin für Hend Sabri ging an diesen Film. Er feierte weitere Erfolge im Laufe des Jahres beim El Gouna Film Festival, dem Torino Film Festival – jeweils als Siegerfilm – und war unter den Nominierten beim Festival Internacional de Cine de San Sebastián. Erzählt wird die Geschichte der in Scheidung lebenden Mutter Noura, die, während ihr Ehemann im Gefängnis sitzt, die 3 Kinder alleine erzieht. Sie lebt in einem Armenviertel von Tunis, die Tage voll mit harter Arbeit. Sie träumt von einem besseren Leben mit ihrem neuen Freund Lassad. Der Film widmet sich dem gesellschaftlichen Tabuthema Ehebruch, was in Tunesien immer noch ein Verbrechen ist und mit Gefängnis betraft werden kann, insbesondere für Frauen. Achtung! Quelle: https://www.doitinparis.com/en/film-noura-reve-24893

Weitere nominierte Filme dieser Kategorie waren Un fils von Mehdi M. Barsaoui – erhielt die Mention Spéciale der Jury für das beste Erstlingswerk – der im Laufe des Jahres zahlreiche weitere Preise gewann. Unter anderem als Bester arabischer Film beim Cairo International Film Festival oder auch den Young Talent Award beim Filmfest Hamburg. Nominiert war auch De la guerre (ar: Guirre) von Fadhel Jaziri.

In der offiziellen Kurzfilm Sektion gingen ebenfalls mehrere tunesische Filme ins Rennen. Charter von Sabri Bouzid, Houroub von Youeb Dachraoui, Mirage von Faten Jaziri und True Story von Amine Lakhnech, wobei am Ende ein Doppelerfolg für Tunesien mit dem Tanit d'or für True Story und der Tanit d'argent für Charter zu verzeichnen war. Ein weiterer Tanit de bronze ging an die lange Dokumentation A haunted Past von Fatma Riahi während in der Rubrik Dokumentation kurz der Tanit d'or an All come from dust von Younes Ben Slimane vergeben wurde.

Nouri Bouzids Film Les Épouvantails war der Eröffnungsfilm beim JCC 2019. Zuvor hatte er seinen Film bereits bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig als Weltpremiere präsentiert. Er erzählt darin die Geschichte von zwei Frauen, die, nachdem sie nach Syrien gegangen waren, dort als Sexsklavinnen gehalten wurden und Trauma von Vergewaltigung erlebt haben. Als sie in ihr Heimatland Tunesien zurückkehren müssen sie sich dort den Vorurteilen der Gesellschaft mit all ihren Facetten stellen. Achtung! Quelle https://www.labiennale.org/en/cinema/2019/sconfini/les-%C3%A9pouvantails und weiter Achtung! https://www.leconomistemaghrebin.com/2019/09/07/jcc-2019-epouvantails-nouri-bouzid/

Achtung! Quelle für alle JCC Preise : https://www.jcctunisie.org/jcc2019/jccPrix.php

Ebenfalls in 2019 erschien der Film Auf der Couch in Tunis von Manele Labidi. Mit Fataria, was Chaos im tunesischen Dialekt bedeutet, präsentierte Walid Tayaa eine schwarze Komödie die an einem einzigen Tag im Mai 2004 spielt, dem Tag, als in Tunis der Arabische Gipfel stattfindet. Während das Fernsehen diesen Gipfel regimetreu in Endlosschleife ausstrahlt, kämpfen die Figuren des Films ums Überleben. Die Geschichten kreuzen sich, in denen der Regisseur mit Humor und Feingefühl die Kehrseite des Regimes von Zine el-Abidine Ben Ali aufzeigt. Achtung! Quelle: https://www.webmanagercenter.com/2019/09/24/439263/fataria-de-walid-tayaa-une-comedie-noire-pour-demasquer-les-travers-du-regime-ben-ali/

Ab 2020 Bearbeiten

Das Jahr 2020 begann für den tunesischen Film mit einem Höhepunkt. Erstmals in der Geschichte des Landes war ein Kurzfilm für den Oscar nominiert. Brotherhood (2018) von Meryam Joobeur war bis dahin bereits mit 60 Preisen in 48 Ländern bedacht worden. Darunter der Tanit d'or bei den JCC 2018 und die Ehrung als Bester Kanadischer Kurzfilm beim Toronto International Film Festival 2018. Die tunesisch-schwedisch-kanadisch-katarische Produktion wurde überwiegend in Tunesien produziert. Die in Tunesien geborene und in Amerika aufgewachsene Regisseurin setzt sich für eine stärkere Vertretung von Frauen bei der Oscarverleihung ein. Ein passender Zeitpunkt. Alle Nominierten für die begehrte Kategorie Beste Regie waren auch 2020 Männer - trotz zahlreicher gegenteiliger Kampagnen.

Vor der Kulisse smaragdgrüner Hügel im Norden Tunesiens folgt Brotherhood dem Konflikt innerhalb einer Hirtenfamilie, deren ältester Sohn Malek dem Ruf – wie viele junge Tunesier zu der Zeit – sich dem Islamischen Staat anzuschließen, folgt und ein Jahr später mit einer Niqab-tragenden Frau aus Syrien zurückkehrt. Schätzungen gingen von 3000 Tunesiern aus, die sich dem IS anschlossen (Human Rights Watch geht allerdings von eher 6.500 aus), was eine der höchsten Pro-Kopf-Raten der Welt bedeutet. Nach dem Fall der Extremistengruppe kehrten 900 Tunesier von sich aus zurück, während Tausende von Frauen und Kindern in Lagern in Libyen und Syrien ohne Anklage festgehalten wurden. Dieser Film zwingt mit seiner heftigen Geschichte der tunesischen Gesellschaft ihr Spiegelbild auf, um sich mit den Jahren nach der Jasminrevolution auseinanderzusetzen, die begann, nachdem sich ein Mann aus Protest gegen schlechte Lebensbedingungen und Armut selbst angezündet hatte.

Auch Jahre nach der Revolution 2011, die sowohl mit Ehrfurcht als auch mit Spott als "Geburtsort" des Arabischen Frühlings bezeichnet wird, steht im Land nicht alles zum Besten. Zwar hat das Land einen einigermaßen reibungslosen politischen Übergang zur Demokratie vollzogen, freie Parlaments- und Präsidentschaftswahlen wurden abgehalten, dennoch hält die Frustration junger Tunesier über anhaltende wirtschaftliche Schwierigkeiten des Landes an.

Achtung! Zitat: "Der Slogan der Revolution lautete 'Arbeit, Würde und Freiheit', aber die ersten beiden wurden nicht erreicht" äußerte die Soziologin Olfa Lamloum zu diesem Thema. Achtung! Quelle: https://english.alaraby.co.uk/features/brotherhood-oscar-nominated-film-tunisias-returned-jihadists

Für die Regisseurin könnten diese Mikrokosmen der Spannung einen Kontext dafür liefern, warum so viele junge Männer nach Syrien gegangen sind. Sie stellt die Frage, warum sie sich von einer Ideologie verführen ließen, die vielleicht für eine solche Radikalisierung, ausgelöst durch die Frustration über Arbeitslosigkeit, Ungleichheit und politische Lähmung verstärkt wurde. Im Oscar-Wettbewerb musste der Film sich nur The Neighbors’ Window von Marshall Curry geschlagen geben. Achtung! Quelle: https://english.alaraby.co.uk/features/brotherhood-oscar-nominated-film-tunisias-returned-jihadists

Aufgrund der weltweiten Pandemie wurden die Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2020 abgesagt. Dennoch fand der Filmmarkt online statt. Tunesien war durch das Centre National du Cinéma et de l'Image (CNCI) mit einem virtuellen Pavillon vertreten. Achtung! Quelle: https://www.tekiano.com/2020/06/23/la-tunisie-representee-au-festival-de-cannes-2020-par-la-cnci/

Der Film Souad von Ayten Amin, produziert von Dora Bouchoucha, wurde für die Sektion Les nouveaux venus nominiert. Der Film folgt der Geschichte von Souad, 19 Jahre alt, die in einer konservativen Familie in Zagazig, Ägypten, lebt. Nach dem Selbstmord von Souad ist ihre jüngere Schwester Rabab entschlossen, das Geheimnis um die Verzweiflung und den Selbstmord ihrer Schwester zu lüften. Achtung! Quelle: http://kapitalis.com/tunisie/2020/06/05/cinema-la-production-tunisienne-souad-selectionnee-au-festival-de-cannes-2020/

Auch die Journées cinématographiques de Carthage mussten zunächst auf Dezember 2020 verschoben werden. So hatte das Komitee für diese außergewöhnliche Ausgabe an einem besonderen Konzept gearbeitet, nämlich die Grundlagen des Festivals mit einem retrospektiven Ansatz zu überdenken und die wichtigsten Herausforderungen zu analysieren, denen sich die JCC seit ihrer Gründung stellen mussten, um sich gemeinsam ein besseres Morgen vorzustellen. Achtung! Quelle: Quelle: https://www.jcctunisie.org/jcc2020/actualites.php

Letztlich fand die Eröffnungszeremonie in Anwesenheit von Ridha Béhi, dem Generaldirektor der Ausgabe 2020 der JCC, Brahim Letaief, dem künstlerischen Direktor, und Youssef Ben Brahim, dem Kabinettschef des Ministers für kulturelle Angelegenheiten, im Théâtre de l'Opéra am Sitz der Cité de la Culture statt. Anders als gewohnt fanden die JCC in einer retrospektiven Ausgabe statt, die einen bunten Strauß afrikanischer und arabischer Filme präsentierte, die zwischen 1966 und 2019 veröffentlicht wurden und die Geschichte der JCC seit ihrer Gründung im Jahr 1966 geprägt haben. Chedli Klibi (6. September 1925 - 13. Mai 2020) und unter anderem Kulturminister unter Habib Bourguiba, wurde in Anerkennung seiner Karriere und seines großen Beitrags im Kultursektor posthum geehrt und seiner Familie wurde ein Goldener Tanit der JCC ehrenhalber überreicht. Achtung! Quelle: https://www.webdo.tn/2020/12/19/tunisie-jcc-2020-cest-parti/ und weiter Achtung! Quelle: https://www.leconomistemaghrebin.com/2020/05/13/chedli-klibi-n-est-plus/

Im Anschluss an die Zeremonie wurden zum Thema Remake coup de cœur JCC 1966-2019 sechs Kurzfilme gezeigt, die von Kultfilmen inspiriert sind, darunter vier von tunesischen Regisseuren und zwei vom senegalesischen Regisseur Ousmane Sembene, der den ersten Goldenen Tanit in der Geschichte der JCC erhalten hat. Die Sektion Best of zeigte 34 Spielfilme, 66 Kurzfilme und 7 Coup de Coeur-Filme. Mit Tanits tunisiens, einer Sektion die den tunesischen Filmen gewidmet war, die seit der Gründung des Festivals im Jahr 1966 gedreht wurden (12 Langfilme und 12 Kurzfilme) gab es eine neue Sektion. Die JCC 2020 fanden jedoch ohne den offiziellen Wettbewerb statt. Achtung! Quelle: https://www.webdo.tn/2020/12/19/tunisie-jcc-2020-cest-parti/

Als Premiere in Tunesien wurden die Filme Der Mann, der seine Haut verkaufte, ein satirisches Filmdrama von Kaouther Ben Hania; Le disqualifié von Hamza Ouni, gedreht in Mohamedia (Tunesien), gezeigt. Der Film zeichnet zwölf Jahre im Leben von Mehrez nach. Als begabter Tänzer und Schauspieler, aber auch süchtig nach Glücksspielen und Pferderennen, kämpft er mit sich selbst und den entwaffnenden Widersprüchen seines Landes. Auf seiner unermüdlichen Suche nach aufrichtigen Emotionen widersetzt sich Mehrez allen etablierten Regeln. Ebenso als Premiere wurde La fuite von Ghazi Zoghbani gezeigt. La fuite zeigt einen jungen Hochschulabsolventen und religiösen Extremist der vor der Polizei durch die Gassen der Medina von Tunis flieht und sich gezwungen sieht, in einem der Zimmer der Bordelle Versteck zu suchen. Er fleht die Prostituierte an, ihm trotz ihrer ideologischen und moralischen Differenzen zu helfen. Angesichts seines Fundamentalismus und des libertinen Charakters der Prostituierten steht er vor einem inneren Dilemma. Die Situation wird durch den Eintritt eines Freiers noch komplizierter. Achtung! Quelle: https://www.jcctunisie.org/jcc2020/soirees-gala.php

Am 15. März 2021 gab das Centre national du cinéma et de l’image offiziell bekannt, dass der Film Der Mann, der seine Haut verkaufte von Kaouther Ben Hania für die Oscarverleihung 2021 in der Kategorie Bester internationaler Film nominiert wurde.

Achtung! Zitat: „Ich fühle mich geehrt, dass Tunesien seine erste Oscar-Nominierung in der Kategorie best international feature erhalten hat. Ich lebe einen Tagtraum" Achtung! Quelle: https://www.lecourrierdelatlas.com/le-film-de-la-tunisienne-kaouther-ben-hania-nomine-aux-oscars/

reagierte die aus Sidi Bouzid stammende Regisseurin Kaouther Ben Hania umgehend. Der Film wurde zunächst auf die Shortlist gesetzt und war der einzige arabische Film im Wettbewerb. Der Mann, der seine Haut verkaufte ist ein multinationaler Film, der 2020 in die Kinos kam. Er wurde im Rahmen der JCC 2020 in Tunesien uraufgeführt. Außerdem wurde er in der Sektion Orizzonti bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2020 und beim Festival international du film independant de Bordeaux (FIFIB) gezeigt. Der Film erzählt die Geschichte von Sam Ali, einem sensiblen und impulsiven jungen Syrer, der aus seinem Land in den Libanon flieht, um dem Krieg zu entgehen. Um nach Europa zu gelangen und mit der Liebe seines Lebens zusammenzuleben, willigt er ein, sich von einem zeitgenössischen Künstler auf dem Rücken tätowieren zu lassen. Als er seinen Körper in ein prestigeträchtiges Kunstwerk verwandelt, muss Sam jedoch schließlich feststellen, dass seine Entscheidung den Preis seiner Freiheit gekostet hat.

Dieser Film ist das jüngste Werk der Regisseurin. Sie begann, nachdem sie ihr Studium an der Universität Sorbonne-Nouvelle wieder aufnahm, an Le Challat de Tunis zu arbeiten, veröffentlicht 2014, eine ätzende Gesellschaftssatire über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen. Bereits ihr Spielfilm La Belle et la Meute aus dem Jahr 2017 basierte auf einer wahren Geschichte, der Vergewaltigung einer jungen Frau durch Polizisten. Dieser Film wurde 2019 vom Centre national du cinéma et de l'image als Vorschlag ausgewählt, um Tunesien bei den Oscars 2019 in der Kategorie Bester ausländischer Film zu vertreten. Er wurde jedoch nicht unter den Nominierungen berücksichtigt. Bei der Oscarverleihung 2021 musste sich Der Mann, der seine Haut verkaufte dem Film Der Rausch (Druk) von Thomas Vinterberg geschlagen geben. Achtung! Quelle: https://www.lecourrierdelatlas.com/le-film-de-la-tunisienne-kaouther-ben-hania-nomine-aux-oscars/ Später im Jahr wurde Kaouther Ben Hania in die Jury der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2021 berufen. Dort war sie in der Kurzfilmjury und im Wettbewerb der Schulfilme der Cinéfondation aktiv. Achtung! Quelle: https://www.webmanagercenter.com/2021/06/21/469576/la-cineaste-tunisienne-kaouther-ben-hania-au-jury-des-courts-metrages-et-du-concours-des-films-decoles-de-la-cinefondation-du-festival-de-cannes-2021/

Bei der César-Verleihung 2021 gewann Sami Bouajila den César als bester Hauptdarsteller für sein Spiel in Un fils von Mehdi M. Barsaoui. Achtung! Quelle: https://www.vogue.fr/fashion-culture/article/cesar-awards-2021-nominations-list

Bei der 11. Ausgabe des Malmö Arab Film Festival traten 4 tunesische Spielfilme in der offiziellen Auswahl an. Der Mann, der seine Haut verkaufte von Kaouther Ben Hania, La fuite von Ghazi Zoghbani, Le disqualifié von Hamza Ouni und auch der Kurzfilm Hayet von Mirvet Medini Kammoun. Achtung! Quelle: https://www.webmanagercenter.com/2021/04/02/466044/quatre-films-tunisiens-a-la-competition-officielle-de-maff-2021/ Der Preis für das beste Drehbuch ging an Ghazi Zaghbeni für La fuite. Die Auszeichnung Best Film Award konnte Kaouther Ben Hania für Der Mann, der seine Haut verkaufte entgegen nehmen. Achtung! Quelle: https://sudanfilminitiative.org/news1/531-the-11th-malmoe-arab-film-festival-winners

Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2021 war der Film Une histoire d'amour et de désir von Leyla Bouzid, der zweite Spielfilm nach ihrem erfolgreichen Erstlingswerk Kaum öffne ich die Augen , außer Konkurrenz der Abschlussfilm der 60. Semaine de la Critique. Mit Standing ovations wurde ihr Werk honoriert. Der Film zeigt die sinnliche Begegnung zwischen einem jungen Franko-Algerier und einer jungen Tunesierin in einem Literaturkurs in Paris. Achtung! Quelle: http://kapitalis.com/tunisie/2021/07/15/cinema-tunisien-standing-ovation-pour-leyla-bouzid-a-la-semaine-de-la-critique-de-cannes/ Der Film wurde beim Festival du film francophone (FFA) d’Angoulême 2021 mit dem Valois de diamant ausgezeichnet. Achtung! Quelle: https://www.ouest-france.fr/culture/cinema/festival-du-film-d-angouleme-leyla-bouzid-primee-pour-une-histoire-d-amour-et-de-desir-547d6880-08d6-11ec-a735-2bdb281c9fd3 Weitere Preise konnte sie beim MedFilm Festival 2021 in Rom und der Semana Internacional de Cine de Valladol entgegen nehmen. Achtung! Quelle: http://inter.pyramidefilms.com/pyramidefilms-international-catalogue/a-tale-of-love-and-desire.html

Bei den JCC 2021 präsentierte Abdelhamid Bouchnak seinen Spielfilm Papillon d'or, eine Geschichte um Moez, ein dreißigjähriger Polizist mit einer blutigen Vergangenheit, der einen kleinen Jungen trifft, mit dem er eine fantastische Reise unternimmt. Ebenfalls in der offiziellen Auswahl waren auch Une histoire d'amour et de désir von Leyla Bouzid und Insurrection von Jilani Saadi, der eine Nacht des Aufstands in Tunis in den Mittelpunkt der Geschichte stellt. Ein Wahnsinn hat die Hauptstadt Tunis und ihre Peripherie erfasst. Nichts funktioniert mehr und die Straßen sind der Konfrontation zwischen Polizisten und Demonstranten ausgeliefert. Der Film wurde mit dem Tanit de Bronze prämiert. Eine Special Mention erhielt Papillon d'or. Ebenfalls einen Tanit de Bronze erhielt der Kurzfilm Au pays de l'oncle Salem von Slim Belhiba. Der Film erzählt die Geschichte von Onkel Salem, dem Hausmeister einer kleinen Schule auf dem Land, der mit Wartungsarbeiten beginnt. Da er sich um den Zustand der Fahne sorgt, beschließt er, eine neue zu besorgen. Er begibt sich in die Stadt, wo der Nachhall einer verratenen Revolution in den Köpfen und auf den Straßen umhergeht. Achtung! Quelle: https://www.jcctunisie.org/competitionLm.php und weiter dazu Achtung! Quelle: https://www.jcctunisie.org/eng/jccPrix.php

Slim Belhibas Film, Au pays de l'oncle Salem, konnte 2 weitere Preise im November 2021 gewinnen. Den Publikumspreis des 25. Festival International du Cinéma d’Auteur de Rabat in Marokko und den Audience Award (ein Publikumspreis) beim Afrika Filmfestival in Belgien. Beim Scrittura e Immagine Short Film Festival in Pescara wurde der Film als Bester Film prämiert. Das Festival fand in einer Onlineausgabe unter dem Motto "Kultur hört nicht auf" statt. Achtung! Quelle: https://www.webmanagercenter.com/2020/12/01/459927/le-court-metrage-tunisien-au-pays-de-loncle-salem-remporte-le-premier-prix-du-festival-international-du-court-metrage-ecriture-et-image-de-pescara/

Ende Februar 2022 präsentierte der Schauspieler und Regisseur Mohamed Ali Nahdi sein Spielfilmdebüt Moez: le bout du tunnel. Die Geschichte spielt in Tunesien, fünf Jahre nach der Revolution. Moez ist ein 25-jähriger Arbeitsloser, der sich seiner miserablen Realität hingibt, die ihn hin und wieder dazu bringt, einige Straftaten zu begehen. Eines Tages trifft er zufällig in einer Polizeistation auf einen extremistischen franko-tunesischen Islamisten: Bruder Hassan. Diese Begegnung wird zu einem Auslöser in Moez' Leben. Der Regisseur ist der Sohn des tunesischen Schauspielers Lamine Nahdi, der auch eine der Hauptrollen in dem Film übernommen hat, und der Sängerin Souad Mahassen. Achtung! Quelle: https://lapresse.tn/124550/moez-le-bout-du-tunnel-de-mohamed-ali-nahdi-actuellement-dans-les-salles-course-poursuite-eparse/ und weiter dazu Achtung! Quelle: https://afriquemagazine.com/mohamed-ali-nahdi-de-l-energie-revendre

Anfang 2022 war Une histoire d'amour et de désir von Leyla Bouzid beim Göteborg International Film Festival für den Dragon Award in der Rubrik Best International Film nominiert. Achtung! Quelle: https://www.tap.info.tn/en/Portal-Top-News-EN/14814923-g%C3%B6teborg-film Beim César 2022 erhielt Sami Outalbali die Nominierung für den besten Nachwuchsdarsteller für sein Spiel in Une histoire d’amour et de désir. Beim Prix Lumières 2022 erhielt der Film gleich 3 Nominierungen: Bestes Drehbuch, Beste Nachwuchsdarstellerin für Zbeida Belhajamor sowie Bester Nachwuchsdarsteller an Sami Outalbali. Im März 2022 wurde bekannt, dass der Film in den japanischen Kinos anläuft. Achtung! Quelle: http://kapitalis.com/tunisie/2022/03/18/cinema-tunisien-une-histoire-damour-et-de-desir-de-leyla-bouzid-sort-au-japon/

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Produktionen Bearbeiten

Tunesische Produktionen, die von zwei Institutionen produziert werden, nämlich dem Kulturministerium ministère de la culture und l'ANPA, Nationale Agentur zur Förderung des audiovisuellen Sektors (Agence Nationale de Promotion de l'Audiovisuel), bleiben selten und vertraulich: ein Dutzend Filme, die seit 1967 veröffentlicht wurden, beschäftigen sich mit den Phänomenen des sozialen Wandels, der Rückkehr der Identität und des Schocks der Moderne.[16] Einige sind jedoch auch außerhalb Tunesiens erfolgreich.

Der Jahresdurchschnitt der tunesischen Filmproduktion beträgt drei Spielfilme und sechs Kurzfilme pro Jahr, was weit von seinem ursprünglichen Ziel entfernt ist, fünf Spielfilme und zehn Kurzfilme pro Jahr zu produzieren. Dies wird teilweise dadurch erklärt, dass es kein Labor für die Nachdrehphase gibt, so dass die Filme ins Ausland gebracht werden müssen, was Zeitverlust und Kosten in Devisen verursacht. Ab November 2006 wurde in Gammarth von Tarak Ben Ammar, einem Partner von Silvio Berlusconi, Leiter der Quinta Communications-Gruppe, die 65 internationale Filme produziert hat und eine europäische Finanzgruppe im Fernsehsektor und in Filmlabors leitet, ein privates tunesisches Labor eingerichtet.

 
Naceur Ktari am Set (2000)

Zu den bekanntesten Produktionen gehört Ein Sommer in La Goulette (Un été à La Goulette, 1996) von Férid Boughedir, der eine Rückblende auf die kleine Gemeinde La Goulette in einer vergangenen Zeit macht, in der Muslime, Juden und Christen in Toleranz und guter Laune zusammenleben. Halfaouine – Zeit der Träume (Halfaouine, l'enfant des terrasses, 1990) des selben Regisseurs war zweifellos der größte Erfolg des tunesischen Kinos. Er stellt ein Kind im Tunis der 60er Jahre in den Mittelpunkt. Nouri Bouzid wirft seinerseits einen schonungslosen Blick auf die tunesische Realität. In Der Mann aus Asche (L'Homme de cendres, 1986) beschäftigt er sich mit Pädophilie, der Prostitution und den Beziehungen zwischen der muslimischen und der jüdischen Gemeinschaft.[17] In Bezness – Business – Das Geschäft mit der Sehnsucht (Bezness, 1992) ist es der Sextourismus, den er ins Visier nimmt.[17] In Die Botschafter (Les Ambassadeurs, 1976) porträtiert Naceur Ktari Maghreb-Emigranten in Frankreich, die mit Rassismus konfrontiert sind. Dieser Film gewann den Tanit d'or bei den Filmtagen von Karthago Journées cinématographiques de Carthage im Jahr 1976, im selben Jahr den Spezialpreis der Jury bei den Internationalen Filmfestspielen von Locarno und wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1978 in der Kategorie Un Certain Regard ausgewählt.

Palast des Schweigens (Les Silences du palais, 1994) von Moufida Tlatli wurde von mehreren internationalen Jurys ausgezeichnet. Wir entdecken das Leben in einem aristokratischen Haus in Tunis durch die Augen eines jungen Mädchens.

Im Jahr 2007 wurden in der tunesischen Kinolandschaft mehrere Filme veröffentlicht, die beim Publikum einige Erfolge feierten, wie Making of – Kamikaze (Making of) von Bouzid oder VHS Kahloucha von Nejib Belkadhi.

Dokumentarische Produktionen Bearbeiten

Der tunesische Dokumentarfilm verdankt seinen Ruf Filmemachern wie Mahmoud Ben Mahmoud, Nouri Bouzid, Elyes Baccar, Ibrahim Letaïef, Nadia El Fani, Ridha Behi, Mohamed Zran, Nejib Ben Azouz, Hichem Ben Ammar, Anis Lassoued, Abdellatif Ben Ammar und vielen jungen Filmemachern, die der Meinung sind, dass der Fokus auf der tunesischen Realität liegen sollte, die so dringend gefilmt werden müsse. Das tunesische Kino kehrte Ende der 1990er Jahre zu diesem Genre zurück, nachdem es in den ersten Jahren des tunesischen Kinos zurückhaltend angesprochen worden war. Das Internationale Dokumentarfilmfestival Doc à Tunis, das vom 5. bis 9. April 2006 seine erste Ausgabe fand, bekräftigte diese Renaissance.

Ausländische Produktionen Bearbeiten

Tunesien strebt danach, ein kleines mediterranes Hollywood zu werden. Im Durchschnitt werden in Tunesien ein Dutzend ausländische Filme pro Jahr gedreht, weil sie von Vorteilen und Einrichtungen profitieren. Der Produzent Tarak Ben Ammar, Neffe von Wassila Ben Ammar, konnte einige der größten Regisseure davon überzeugen, in seinen Studios in Monastir zu drehen.[18] Roman Polański filmte Piraten (Pirates, 1986) und Franco Zeffirelli seinen Jesus von Nazareth (Gesù di Nazareth, 1977).[18] George Lucas wurde von der Naturkulisse und den Höhlenwohnungen Südtunesiens verführt, in denen einige Szenen aus Krieg der Sterne (Star Wars, 1977) gedreht wurden.[18] Nach letzterem ist Tunesien das beste Land, in dem man Filme drehen kann, weil es wunderschöne ländliche Landschaften, einzigartige Architektur und ein hohes Maß an technischer Entwicklung gibt. Anthony Minghella drehte ebenfalls Der englische Patient (The English Patient, 1996) in den Oasen des Südwestens des Landes.[18]

Produktionsgesellschaften Bearbeiten

Produktionsunternehmen, wovon es eine Vielzahl in Tunesien gibt, während andere nur für die Dauer einer Einzelproduktion bestehen, kann man auf mehrere Dutzend regelmäßig aktiver beziffern. Im Nationalen Unternehmensregister (Registre National des Entreprises, RNE) werden diese Unternehmen nach Tätigkeitsbereichen klassifiziert: Filmproduktion, Filmvertrieb, Kinofilmvorführung oder Videovertrieb und Verlagswesen. Gemäß einer 2015 durchgeführten Untersuchung stellten Frauen 24 % der Regisseure und 14 % der Produzenten. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165 , engl. Version Seite 237) Mit

Distribution Bearbeiten

Der Filmverleih in Tunesien umfasst einige wenige Verleiher. So ist die seit 1962 bestehende Goubantini-Gruppe, derzeit geführt vom Erben der Gründer, Lassaad Goubantini, Betreiber mehrerer Kinosäle und hat eine eigene Produktion für Kino und Fernsehen auf den Weg gebracht. Der zweite aufstrebende Verleiher ist Hakka Distribution. Das 2013 gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf den Vertrieb von unabhängigen und ausländischen Filmen in Tunesien. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165, engl. Version Seite 238) Mit MAD Distribution, einer Tochterfirma von MAD Solutions, steht seit 2013 ein weiterer Filmverleiher bereit, der sich auf den Vertrieb arabischer und internationaler Filme etwas abseits des Mainstream spezialisiert hat. Achtung! Quelle: http://mad-distribution.film/about.php

Digitale Plattformen Bearbeiten

Unter Beachtung des Urheberrechts arbeitet die lokale VOD-Streaming Plattform Artify, spezialisiert auf tunesische Filme. Sie führt einen wachsenden Katalog an Spiel- und Kurzfilmen. Eine weitere Plattform ist Forja.tn, die ihr Angebot kostenlos und in hoher Auflösung anbietet. Dienste wie Netflix waren lange Zeit gar nicht aktiv auf dem tunesischen Markt. Seit 2016 können tunesische Bürger, die in Besitz einer internationalen Kreditkarte oder Paypal sind, auch diese Angebote buchen. Achtung! Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165, engl. Version Seite 238). Weitere Anbieter auf dem Markt sind auch der legale Anbieter IcFlix Tunisie, mit Sitz in Dubai, der über Tunisie Télécom die Möglichkeit bietet, Inhalte in HD abzurufen oder Starz Play, ein Angebot von Ooredoo Tunisie, welches die Möglichkeit bietet, Filme und Serien zu günstigen Preisen aus einem reichhaltigen Angebot zu wählen und diese in der Landeswährung bezahlen zu können. Achtung! Quelle: https://directinfo.webmanagercenter.com/2016/01/10/apres-icflix-starz-play-netflix-debarque-en-tunisie/

Aktueller Stand Bearbeiten

Kinosäle Bearbeiten

Die tunesische Produktion ist mager und die Zahl der Kinos nimmt ständig ab: Letztere sank von 114 in den 1970er Jahren auf zwölf im Jahr 2012, viele wurden geschlossen oder umgebaut,[19] während die Besucherzahlen von 1,62 Millionen im Jahr 1994 auf 1,298 Millionen im Jahr 2000 zurückgingen.[20] Beobachter schätzen, dass sich die Art des Publikums im Vergleich zu den 1970er und den 1980er Jahren verändert hat. Sie fügen hinzu, dass Studenten, die sich zuvor für politische und engagierte Filme interessiert haben und die Kinos besucht haben, ihren Geschmack geändert haben. Kinos bieten heute kommerzielle Filme ohne Inhalt an und das erotische Genre (verboten für unter sechzehn) beginnt sich zu verbreiten, um das Publikum anzuziehen und es nicht zugunsten von Cafés zu verlieren. Also schließen sie ihre Türen.

Zu diesen Faktoren kommen die Verbreitung von Filmclubs und das Erscheinen von Satellitenkanälen hinzu, die auf Filme spezialisiert sind. Nach offiziellen Angaben gibt es in zehn von 24 Gouvernements keine Kinos. Die Produzenten ihrerseits beklagen sich darüber, dass die Filmclubs Filme raubkopieren und das Urheberrecht verletzen, wodurch ihnen die Gewinne aus ihren Filmen entgehen.

Die Zahl der aktiven Kinos in Tunesien liegt (Stand 2019/2020) bei 18 oder 19 für 12 Millionen Einwohner (ein Kino pro 666.000 Einwohner) im Vergleich zu 100 für 3 Millionen Einwohner im Jahr 1953 (ein Kino pro 30.000 Einwohner). Eine Statistik, die im Vergleich zu früheren Jahrzehnten rückläufig ist, aber dank der jüngsten Investitionen des CNCI zur Renovierung von Kinosälen auf dem Weg zu einem Aufschwung ist. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165, engl. Version Seite 238)

Entwicklungsphasen Bearbeiten

Für Filmkritiker hat das tunesische Kino seit 1966, dem Jahr der Produktion des ersten tunesischen Spielfilms, drei Phasen durchlaufen:

Diese letzte Periode hat dazu geführt, dass unter Kritikern wegen des Auftretens sinnlicher Szenen und Nacktheit viel Tinte floß, während tunesische Filmemacher zwar sagen, dass sie ein folkloristisches und aufregendes Bild der tunesischen Gesellschaft zeigen wollen, aber einige behaupten, dass diese Bilder von Produktionsfirmen auferlegt werden. Die vom Kulturministerium gewährten Subventionen übersteigen nicht die 60% Marke der Gesamtkosten eines Films, was tunesische Filmemacher dazu veranlasst, sich an ausländischen Unternehmen, insbesondere französischen, zu wenden, die ihre Bedingungen auferlegen und darum bitten, solche Szenen für die Vermarktung einzufügen. Für Férid Boughedir gibt es dem tunesischen Kino nichts vorzuwerfen und was westliche Kritiker sagen, macht keinen Sinn. Er fügt hinzu, dass keine ausländische Institution den tunesischen Filmemachern ihre Bedingungen auferlegt, aber das Problem liegt in den Köpfen der Filmemacher, die solche Szenen einfügen und ausländische Schauspieler anrufen, um ihre Werke im Ausland verkaufen zu können.

Umsätze Bearbeiten

Einnahmen oder Umsatzberichte zu lokalen Produktionen fehlen in den Statistiken. Erst 2018 wurde ein System mit einem einzigen Zugangspunkt eingeführt. Die Zahl der Kinobesucher lag 2019 bei 2,7 Millionen. Bei einem durchschnittlichen Preis von 3,07 US-Dollar pro Ticket beliefen sich die Einnahmen im Jahr 2019 auf rund 8,3 Millionen US-Dollar. Schätzungen von Fachleuten gehen für das Jahr 2020 von einem pandemiebedingten Einnahmeverlust von 75 %, bei einem geschätzten Umsatz von 2,1 Millionen US-Dollar aus.Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165, engl. Version, Seite 237)

Finanzierung und Filmförderung Bearbeiten

Filmprojekte werden in Tunesien bei der Kommission für Filmproduktionsförderung (fr: Commission d'Aide à la Production Cinématographique) eingereicht. Das Ministerium für kulturelle Angelegenheiten trifft dann seine Auswahl und stellt dem Centre National du Cinéma et de l'Image kurz: CNCI das beantragte Budget zur Verfügung. So werden laut einem Bericht der UNESCO, erschienen 2021, in den letzten Jahren etwa 20 Filme pro Jahr gefördert. Nach Schätzungen von Fachleuten werden dem Bericht zufolge etwa 40 Filme pro Jahr gedreht. Das Jahr 2017 weist in diesem Zusammenhang den Dreh von 37 Spielfilmen und 41 Kurzfilmen aus, unabhängig ob eine Ministeriumsförderung erfolgte oder nicht. Indiz für ein Aufstreben des Sektors ist auch die Nachfrage nach allen Arten von Dreharbeiten. Wurden im Jahr 2016 noch 138 Genehmigungen erteilt, so waren es im Jahr 2018 bereits 150. Gleichzeitig können tunesische Produktionen auch auf ausländische, institutionelle und private Fonds zurückgreifen. Einer dieser ist das Centre national du cinéma et de l'image animée français (CNC) , welcher in Kooperation mit dem CNCI für Finanzierung französisch-tunesischer Koproduktionen zuständig ist. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165, engl. Version Seite 239)

Regulierung Bearbeiten

Die unabhängige Hohe Behörde für audiovisuelle Kommunikation (fr: Haute Autorité Indépendante de la Communication Audiovisuelle, HAICA) ist die Regulierungsbehörde für die Verbreitung audiovisueller Medien, geschaffen per Dekret Nr. 2011-116 über die Freiheit der audiovisuellen Kommunikation. Die HAICA verfügt über Regulierungs- und Beratungsbefugnisse, um die Kultur des Pluralismus zu fördern und eine neue Form der Führung für die audiovisuellen Medien in Tunesien zu schaffen. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165 , engl. Version Seite 236)

Ausbildung im Filmsektor Bearbeiten

Interessierte finden in Tunesien eine Vielzahl von Ausbildungsgängen für Film- und audiovisuelle Berufe. Diese können sowohl an öffentlichen als auch an privaten Einrichtungen und Schulen absolviert werden und können lange Ausbildungen mit Abschluss als auch Kurzausbildungen beinhalten. Eine öffentliche Einrichtung, die Abschlüsse in den Bereichen Film und audiovisuelle Medien anbietet, ist das Institut Supérieur des Arts du Multimédia de la Manouba (ISAMM). Angeboten werden Ausbildungskurse in den Bereichen Multimedia-Kommunikation, Videospiele, audiovisuelle Medien, 3D und Produktion.

Eine weitere ist die 2004 gegründete Hochschule für audiovisuelle Medien und Film in Gammarth (École supérieure de l'audiovisuel et du cinema de Gammarth, ESAC). Sie bietet Ausbildungen in den Bereichen Schnitt, Ton und Mischung, Beleuchtung und Bild, Bühnenbild, Drehbuch und Regie sowie Produktion und Vertrieb an.

Der Privatsektor bietet 3 große Ausbildungsstätten an. Die Hochschule für Architektur, Audiovisuelles und Design (École Supérieure d'Architecture, d'Audiovisuel et de Design, ESAD) bietet vier Bachelor-Studiengänge und angewandte Bachelor-Studiengänge in den Bereichen Film und audiovisuelle Medien, Kamera, Schnitt, Regieassistenz, Ton und Mischung an.

Die Schule für Kunst und Kino (École des Arts et du Cinéma, EDAC) unterrichtet in französischer und arabischer Sprache mit dem Ziel, Studenten im Bereich Kino und audiovisuelle Medien im Rahmen eines dreijährigen Lehrplans auszubilden, der zu einem BTS-Zertifikat für fortgeschrittene Techniker führt.

Mit der 2008 gegründeten Académie d'Art de Carthage (AAC), einer Berufsschule für Kunst und Design, steht eine weitere Einrichtungen für Ausbildungen in den Bereichen Schnitt, Produktionsassistenz, Regieassistenz und Tonaufnahme zur Verfügung.

Mit der 1999 gegründeten Net-Info47, einer Kunst- und Technologieschule, die sich auf die Ausbildung in der Produktion von computergenerierten Bildern, Animationen und Videospielen spezialisiert hat, bietet eine vom Ministerium für Berufsbildung und Beschäftigung anerkannte Schule Ausbildungen im Bereich Animation an. Sie ist ein Zertifizierungszentrum von Autodesk und Adobe und akademischer Partner. Achtung! (Quelle https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165, engl. Version, Seite 239 und weiter http://www.oxfordislamicstudies.com/print/opr/t343/e0204)


Veranstaltungen Bearbeiten

Die Filmtage von Karthago Journées cinématographiques de Carthage, die 1966 ins Leben gerufen wurden und alle zwei Jahre stattfinden, sind das älteste Filmfestival in Entwicklungsländern.[21] Es findet seit 2015 jährlich statt. Es wird von einem Komitee unter der Leitung des Kulturministers geleitet, das sich aus Fachleuten des Filmsektors zusammensetzt.

Das 1964 gegründete Internationale Amateurfilmfestival von Kelibia (Festival International du Film Amateur de Kélibia, FIFAK) findet in Kelibia, einer Küstenstadt im Nordosten Tunesiens, statt und wird vom Kulturministerium in Zusammenarbeit mit dem tunesischen Verband der Amateurfilmer (Fédération Tunisienne des Cinéastes Amateurs, FTCA) organisiert. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165, engl. Version Seite 239)

Das jährliche DocUMED — Mediterranes Dokumentarfilmfestival in Tunesien findet im Sommer 2022 bereits zum 5. Mal statt. Organisiert von der tunesischen Dokumentarfilm Association bietet es Vorführungen von kreativen Dokumentarfilmen aus Ländern rund um das Mittelmeer an. Achtung! (Quelle: https://filmmakers.festhome.com/de/festival/festival-du-cinema-documentaire-mediterraneen-en-tunisie)

Douz Doc Days ist ein Dokumentarfilmfestival mit einem Wettbewerb für tunesische Filme. 2011 durch den tunesischen Dokumentarfilmregisseur Hichem Ben Ammar gegründet. Achtung! (Quelle: https://de.qantara.de/inhalt/tunesisches-dokumentarfilmfestival-douz-doc-days-revolution-im-fokus, Autor Sarah Mersch)

Weitere Festivals sind das Gabès Cinéma Fen (seit 2019 als Ersatz für das Internationale Festival des arabischen Films in Gabès - Festival international du film arabe de Gabès), das 2018 gegründete Festival des Mittelmeerfilms Manarat (Festival du cinéma méditerranéen Manarat) in Tunis sowie auch das Internationale Filmfestival für Kinder und Jugendliche (Festival International du Film pour l'Enfance et la Jeunesse, FIFEJ) von Sousse. Weiter finden auf lokaler Ebene ein Dutzend Kulturfestivals und Veranstaltungen im Bereich Kino und audiovisuelle Medien statt. Achtung! (Quelle: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379165, engl. Version Seite 239)

Filmfestspiele von Cannes Bearbeiten

Tunesische Filmemacher nehmen regelmäßig an den Internationalen Filmfestspielen von Cannes teil:

 
Salma Baccar

Am 24.und 25. Mai 2006 war Tunesien in der Sektion Tous les cinémas du monde vertreten.[23] Gezeigt wurden 19 tunesische Filme in acht Vorführungsstunden, aufgeteilt auf fünf Vorführungen. Dies sind VHS Kahloucha (80 Minuten) von Nejib Belkadhi, zehn Kurzfilme mit einer Gesamtdauer von 85 Minuten, die im Projekt mit dem Titel 10 courts – 10 regards von Ibrahim Letaïef unf Riadh Thabet enthalten sind, der Film Khorma (80 Minuten) von Jilani Saadi, der Spielfilm Fleur d'oubli von Salma Baccar und sechs Kurzfilme mit einer Gesamtdauer von 107 Minuten :

Tunesische Filmemacher werden auch gebeten, in internationalen Jurys zu sitzen. So ist Férid Boughedir der erste Maghrebiner (Nordafrikaner), der zum Mitglied der offiziellen Spielfilmjury des Festivals berufen wurde. Ihm folgte Moufida Tlatli.

Kinomuseum Bearbeiten

Das tunesische Filmmuseum wurde 1998 eingeweiht: Es zeichnet die Entwicklung der Kinotechnologie nach und beherbergt eine Sammlung von Kinogeräten aus dem Jahr 1904.

Vom Eingang des Museums aus taucht der Besucher in eine gemütliche Atmosphäre ein. Das Museum beherbergt eine Abteilung, die sich mit der Vorkinos-Ära befasst, in der Karakous-Shows karakouz vorherrschen, ein Genre, das in Tunesien seit dem vierzehnten Jahrhundert praktiziert wird und die chinesische Schattentechnik verwendet, das Sizilianische Marionettentheater , sowie andere Abteilungen mit Fotoapparaten, Kameras, Projektoren, Plattenspielern aus der Stummfilmzeit sowie seltene Stücke aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert. Im ersten Stock ist ein kleiner Raum für die Vorführung von Filmen eingerichtet. Darüber hinaus kann der Besucher Filmen folgen, die in fortlaufenden Streifen projiziert werden und sich auf die Geschichte des Films konzentrieren.

Mobiles digitales Kino Bearbeiten

Das mobile digitale Kino cinéma numérique ambulant ist in Tunesien präsent. Seit 2003 hat das digitale Kino mehr als 5.000 Vorführungen für Millionen von Zuschauern realisiert. Neue Projektionseinheiten werden derzeit erstellt.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Abderrazek Ben Jemâa: Contribution à une mise à niveau du cinéma tunisien. Luxor Production, Ariana 2008, ISBN 978-9973-078-00-1 (französisch).
  • Sonia Chamkhi: Cinéma tunisien nouveau. Parcours autres. Centre de publication universitaire, Tunis 2003, ISBN 978-9973-844-15-6, S. 238 (französisch).
  • Sonia Chamkhi: Le cinéma tunisien à la lumière de la modernité. Études critiques de films tunisiens (1996–2006). Centre de publication universitaire, Tunis 2009, ISBN 978-9973-37-538-4 (französisch).
  • Abdelkrim Gabous: Silence, elles tournent. Les femmes et le cinéma en Tunisie. Cérès Productions, Tunis 1998, ISBN 978-9973-19-387-2, S. 210 (französisch).
  • Hédi Khélil: Le parcours et la trace. Témoignages et documents sur le cinéma tunisien. MediaCom, Tunis 2002, ISBN 978-9973-807-28-1, S. 493 (französisch).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kamel Chérif. In: africine.org. Africine, abgerufen am 5. März 2022 (französisch).
  2. Signe d’appartenance. In: imagesfrancophones.org. Le site cinéma et images de la Francophonie, abgerufen am 5. März 2022 (französisch).
  3. Sonia Bahi: Le premier film tunisien a été tourné en 1922 ! In: webdo.tn. 14. Juni 2015, abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch).
  4. Les Annales coloniales. Pour Carthage. In: gallica.bnf.fr. Gallica, 3. Dezember 1923, abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch).
  5. Abdelkrim Gabous: Silence, elles tournent. Les femmes et le cinéma en Tunisie. Cérès Productions, Tunesien 1998, ISBN 978-9973-19-387-2, S. 210.
  6. Omar Khlifi. In: africultures.com. Africultures, abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch, englisch).
  7. Semaine du film francophone. (PDF; 1,9 MB) In: sudplanete.net. 2013, abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch).
  8. Doc à Tunis. (PDF; 1,1 MB) In: nesselfen.org. 2016, abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch).
  9. Sana Sbouai, Kais Zriba, Malek Khadhraoui: Bonsoir misriya. In: mashallahnews.com. 6. November 2015, abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch, englisch).
  10. Berlinale 2002 – Programm. In: berlinale.de. Internationale Filmfestspiele Berlin, abgerufen am 5. März 2022.
  11. OUED LENIN. Histoire d'un engagement. In: africine.org. Africine, abgerufen am 5. März 2022 (französisch).
  12. Journées Cinématographiques de Carthage 2008. Compétition officielle : Cinéma longs métrages. In: jcctunisie.org. 2008, abgerufen am 8. März 2022 (französisch).
  13. Journées Cinématographiques de Carthage 2008. Palmarès. In: jcctunisie.org. 2008, abgerufen am 8. März 2022 (französisch).
  14. Journées Cinématographiques de Carthage 2010. Les palmarès. In: jcctunisie.org. 2010, abgerufen am 8. März 2022 (französisch).
  15. "Plus jamais peur", de Mourad ben Cheikh. In: lemonde.fr. Le Monde, 29. April 2011, abgerufen am 8. März 2022 (französisch).
  16. Les Arts. Un cinéma dynamique. In: guides.tangka.com. Abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch).
  17. a b Le cinéma tunisien. Liberté de choix. In: jccarthage.org. 2006, archiviert vom Original am 28. August 2007; abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch).
  18. a b c d Le cinéma tunisien. Tunisie terre de tournage. In: jccarthage.org. 2006, archiviert vom Original am 20. Oktober 2007; abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch).
  19. « Mon cinéma à moi » : une action de sensibilisation à la disparition des salles de cinéma en Tunisie. In: cinematunisien.com. Archiviert vom Original am 1. November 2016; abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch).
  20. Sadri Khiari: Tunisie : le délitement de la cité. Coercition, consentement, résistance. Tunesien 2003, S. 208, Seite 82.
  21. Présentation des Journées cinématographiques de Carthage. In: jccarthage.org. Archiviert vom Original am 29. August 2007; abgerufen am 25. Februar 2022 (französisch).
  22. Quinzaine des réalisateurs. Offizielle Website. In: quinzaine-realisateurs.com. Abgerufen am 8. März 2022 (französisch, englisch).
  23. Mériam Azizi: Festival de Cannes 2006–2008 : "De Carthage à Cannes". In: africine.org. Africine, 31. März 2008, abgerufen am 6. März 2022 (französisch).