2. Guide-Camp

2. Guide-Camp in Berlin

Du bist rundum zufrieden mit der Situation der Autoren in Wikipedia? Dann komme nicht.
Über Autorenprobleme reden andere – du hast keine. Dann komme nicht.
Immer dieses negative Geschwätz: immer weniger Autoren müssen immer mehr Artikel pflegen und immer höhere Qualitätsansprüche befriedigen – na und. Wenn du so denkst, komme nicht.
Wenn die seit Jahren ständige Zunahme der Liste dieser Wartungskategorie „richtig“ und „normal“ ist, dann komme nicht.
Dass einige grundlegende Konflikte in Wikipedia seit vielen Jahren ungelöst sind (Kreuz, Gender, Motivation, …) „ist nur Stimmungsmache“. Wenn du so denkst, komme nicht.
Die harten Konflikte in Wikipedia kennen viele Verlierer – das ist halt „Darwin“. Wenn du so denkst, dann komme nicht.

Für alle anderen: Auf dem Guide-Camp arbeiten wir an nichtadministrativen Konfliktlösungen; kurz gesagt: um die vielen individuellen Probleme in Wikipedia auch individuell lösen zu können. Und nicht – wie bisher – alles nach „Verwaltungsakt 0815“ zu bekämpfen.

… das ist eine sehr langfriste Projektarbeit, denn die Probleme vieler Jahre lassen sich nicht innerhalb weniger Wochen lösen.
Also: Seid herzlich willkommen und meldet euch hier für das 2. Guide-Camp an. AP, 30.11.

Alles Käse: WikiCheese via Crowdfunding

Sainte-Maure de Touraine
Petit Gaugry
Crottin

Käse steht im Fokus des Projektes WikiCheese, das unsere französischen Kollegen ins Leben gerufen haben. Die Grundidee dabei ist so trivial wie auf der Hand liegend: In einem größer angelegten Projekt sollen gute Bilder zu verschiedenen Käsesorten gemacht werden – und die Fotomodelle werden anschließend degustiert. Insoweit unterscheidet sich das neue Projekt kaum von den bereits länger und immer mal wieder aufflammenden Ideen oder auch Umsetzungen. So befindet sich bereits seit längerer Zeit das Projekt Wiki Loves Cheese des Portal:Essen und Trinken in der Vorbereitung und harrt nun so langsam seiner realen Umsetzung in Berlin. Schwerpunkt des Projektes ist – neben der Bebilderung – vor allem der Ausbau der Artikel zu Käsesorten mit einem ersten Fokus auf Käse aus dem deutschsprachigen Raum. Im Lokal K in Köln wird zudem seit einiger Zeit immer mal wieder ein Lichtzelt aufgebaut, um Gegenstände zu fotografieren – mal Spaghetti, mal Äpfel und dann auch mal Porzellangeschirr und Spielzeuge. Eine lockere Zusammenarbeit der drei Projekte bietet sich entsprechend an und ist bereits in Arbeit.

Neu an dem französischen Konzept ist allerdings die Finanzierung: Das Projektteam baut auf Crowdfunding und stellte das Projekt auf der Crowdfund-Plattform kisskissbankbank vor. Dort sollen mindestens 5000 Euro für das Projekt gesammelt werden, um die finanzielle Basis für Fotosessions mit insgesamt 200 Käsesorten zu haben; für 9500 Euro versprechen die Aktiven gar Bilder von 365 Käsesorten und durch ein dadurch angeschafftes Makro-Objektiv dann auch bessere Detailfotos. Nach 36 Stunden sind bereits Spenden in Höhe von 1905 € eingegangen – das Projekt ist also auf einem guten Weg (und wenn sich der Autor diese Meinung erlauben darf: Besser dort spenden und auf reale Ergebnisse setzen, als das Geld in den anonymen WMF-Spendentopf werfen) und in absehbarer Zeit können wir mit guten Käsebildern rechnen – ein paar erste Ergebnisse weisen dabei bereits die Richtung. Das Team vom Lokal K in Köln unterstützt die Idee und startet am morgigen Donnerstag eine erste Käsesession, die am Ende auch hier natürlich miteinander vertilgt werden (weitere Teilnehmer für die Fotosession sind gern gesehen). AR, 26.11.

Gewinner-Videos für Wikipedia-Artikel

Pointer (Zeiger) in C von Renepick
Big Data einfach erklärt von Erklaerexperten
WikiSlam von WS ReNu

Die Abstimmung auf Wikimedia Commons zur Wahl der Gewinner aus den Kategorien „Dokumentation / Interview“, „Animation“ und „Remix / Experiment“ ist gestern Nacht zuende gegangen, heute können wir Euch die Gewinner präsentieren:

Die Details findet ihr auf Commons.

Es wird in allen Kategorien noch jeweils einen weiteren Gewinner geben: Derzeit berät noch eine Fachjury um eine weitere Auswahl. Diese werden dann – zusammen mit den og. Gewinnern – an der Abschlussveranstaltung und Preisverleihung verkündet. Jeder ist herzlich eingeladen an diesem Tag dabei zu sein und nicht nur zu feiern, sondern sich auch über die Ergebnisse und Erfahrungen dieses Jahres Videos für Wikipedia-Artikel zu informieren und in der Konferenz über die Zukunft von Videos in Wikipedia zu diskutieren.

Wir gratulieren herzlich und freuen uns sehr darüber, dass so viele Videos für Wikipedia entstanden sind. Zwar ist an einigen Stellen noch Verbesserungsbedarf zu sehen, aber es muss dabei bedacht werden, dass das Medium Video in Wikipedia / Wikimedia noch ein ganz neues ist und wir hier noch ganz am Anfang stehen – vergleichbar mit den ersten Photo-Aktionen für Wikipedia 2005. Hinzu kommt, dass der Aufwand Videos zu produzieren deutlich höher ist als bei Photos und es kaum Allgemeinbildung zum Thema „wie mache ich ein gutes Video?“ gibt. Auch Wikimedia-seitig ist noch einiges zu tun: Der Upload-Prozess auf Wikimedia Commons hat im Wettbewerb viele Probleme verursacht, bei der Vielzahl von Browsern und Plattformen – PC, Tablets, Smartphones – gibt es an vielen Orten Probleme mit der Wiedergabe der auf Commons abgelegten Videos.

Die kollaborative Arbeit an Videos ist derzeit noch nicht so möglich wie es Wikipedia mit Texten eingeführt hat und wie das Medium Video es als Team-Aufgabe erfordern würde. Viele technische Hürden sind zu nehmen beim Austausch und der dauerhaften Archivierung von Rohmaterial sowie beim Austausch von Schnitt-Konzepten und zur Schaffung einer Möglichkeit, verlustfrei Material aus verschiedenen Quellen zu mischen oder bestehende Videos überarbeiten zu können. Diesen Schwierigkeiten nimmt sich der Videoschnittserver an, der im Rahmen dieses Projektes derzeit von Dan R. Dennedy, einem Open Source-Entwickler von Kdenlive, ShotCut und MLT entwickelt und vom Internet Archive betrieben wird. Lehr- und Lernmaterialien, entstanden aus den zahlreichen Workshops und Treffen die im Rahmen von „Videos für Wikipedia-Artikel“ dieses Jahr stattgefunden haben, werden weiter entwickelt und von der gerade entstehenden internationalen Video-Community aufgenommen, neu sortiert und in einem gemeinsamen Video-Wiki strukturiert abgelegt.

Meldet Euch zur Abschlussveranstaltung und Preisverleihung an und seid am 5. Dezember dabei! Se, 25.11.

Eine Evaluierung des Festivalsommers 2014

Das Jahr 2014 läuft merklich aus, höchste Zeit für eine erste Auswertung der Ergebnisse des Festivalsommers 2014. Ein erster Blick geht dabei in die Bildergebnisse 2014, in denen alle besuchten Events und Auftritte mit je einem Bild demonstriert werden – ein Durchscrollen gibt einen ersten Eindruck von der Fülle und Qualität der Bilder, die in diesem Jahr in dem Projekt entstanden. Eine Auswertung dieser Seite ergibt, dass das Team des Festivalsommers im Jahr 2014 auf 104 Festivals und anderen Events tätig war, nicht mitgerechnet die Einzelkonzerte und anderen Begebenheiten, die unter „Sonstiges“ gelistet sind. Insgesamt wurden dabei etwa 1600 Auftritte von Künstlern, Bands und anderen Prominenten dokumentiert. Insgesamt wurden von den Fotografen bis jetzt 21.120 Bilder in die entsprechende Commons-Kategorie hochgeladen (gemeinsam mit 2013 sind es mittlerweile etwa 35.000 Bilder aus dem Festivalsommer, ein paar Hundert werden sicher bis zum Start der neuen Saison hinzukommen).

Hank Davison beim free&easy, …
Nils Landgren Funk Unit in Jena, …
The Juggernauts beim Amphi, …
oder Sepultura beim With Full Force – nur vier Auftritte von 1600 im Jahr 2014

Von den Bildern 2014 sind aktuell 1076 verschiedene Bilder an 2024 Stellen in die verschiedenen Sprachversionen der Wikipedia eingebunden, das entspricht aktuell 5,1 % der hochgeladenen Bilder. Allein in der deutschsprachigen Wikipedia sind 803 Bilder genutzt, in der englischsprachigen 294. Der Anteil wird sich in den nächsten Monaten sicher erhöhen, eine konzentriertere Einbindung der Ergebnisse sollte mittelfristig zu einer Einbindung von etwa 10 % führen (aus dem Festivalsommer 2013 sind aktuell 9 % eingebunden). Schwieriger zu bewerten ist die Qualität der Bilder – soweit man über die Nutzung hinausgeht. Nur sehr wenige Fotografen des Festivalsommers stellen ihre Bilder in eine Kandidatur der „Quality“ oder gar „Featured Pictures“ auf Commons – die Aussage, die sich aus aktuell einem Featured und 80 Quality Images aus dem Pool ziehen lässt, ist also minimal.

Soviel zu den Ergebnissen – doch wie sieht es mit den Kosten aus? Der Festivalsommer wird sowohl von WMDE wie auch von WMAT unterstützt. Von seiten der WMDE handelt es sich dabei vor allem um die Übernahme von Reisekosten (auf jeweils individuellen Antrag) sowie die Bereitstellung von Technik aus dem Technikpool (3 Kamerasets, die 2013 angeschafft wurden) sowie über Technikleihen bei größerem Bedarf zur Hauptsaison. Hinzu kam die Übernahme der Kosten für einen Workshop im Februar in Essen. Die dabei entstehenden Kosten verteilen sich wie folgt: Den größten Anteil nahm der Workshop und dort die Hotelkosten ein – insgesamt kostete dieser etwa 4.000 € für 15 Teilnehmer. Durch Technikleihen und Verschickung in 13 Fällen entstanden Kosten in Höhe von 2.350 €, die Reisekostenunterstützung schlägt mit 2.200 € bei 18 Anfragen zu Buche – insgesamt kostete der Festivalsommer 2014 dem WMDE also etwa 8.500 €. Da allerdings nur für einen Bruchteil der Veranstaltung eine Unterstützung beantragt wurde, liegt der privat aufgebrachte Betrag der Finanzmittel der Freiwilligen bei nicht eingereichten Fahrtkosten und sonstigen Kosten sowie vor allem der Nutzung von privatem Equipment sicher deutlich höher. Ebenfalls nicht einberechnet wird die aufgewendete Arbeitszeit des Akkreditierungsteams, die zu Hochzeiten sicher einer Teilzeitstelle entsprach, sowie der Zeitaufwand der Fotografen. Alle Ergebnisse der Evaluierung, darunter auch ein Start der Auswertung externer Nutzungen (Hilfe gern gesehen!) sind nachzulesen unter Wikipedia:Festivalsommer/Evaluierung und werden in unregelmässigen Abständen aktualisiert.

Als Fazit: Der Festivalsommer 2014 hat gezeigt, dass nach dem bereits sehr erfolgreichen Start 2013 eine Steigerung sowohl bei der Anzahl der besuchten Events und Auftritte, wie auch bei der Anzahl produzierter Bilder möglich ist. Das qualitative Ergebnis kann sich deutlich sehen lassen – demonstriert durch die häufige Einbindung in die Artikel der internationalen Wikipedia-Artikel. Das Verhältnis der Kosten zum Ergebnis erscheint uns als Organisatoren mehr als angemessen – wenn nicht gar äußerst günstig. Wir ziehen für uns den Schluss daraus, dass es auch 2015 ein Festivalsommer-Projekt geben wird, um an diesen Erfolg anzuknüpfen, und wir freuen uns auf ein reiches, lautes und buntes Festivaljahr 2015. AR, 21.11.14

Funds Dissemination Committee watscht Wikimedia Deutschland ab

Die heute veröffentlichten Empfehlungen für die Mittelvergabe dürften bei WMDE für rote Ohren sorgen: Statt der beantragten 1,2 Millionen sollen 2014/2015 nur 840.000 Euro von der Foundation an den deutschen Verein fließen. In der Begründung spart das Komitee nicht mit harten Worten. So sei der eingereichte Antrag sehr schlecht ausgearbeitet gewesen („lack of details and depth in this proposal and budget, compounded by vagueness, is a serious concern and is simply not acceptable“). Kritisiert wird insbesondere die vorzeitige Trennung von Vorstand Pavel Richter, die unzureichend begründet und mit hohen Folgekosten verbunden sei. Insgesamt seien die Verwaltungskosten bei WMDE deutlich zu hoch („administration costs included in this proposal to be extremely and unusually high“), der Verein habe zu viel Personal („Wikimedia Deutschland’s staff is already oversized“) und viele Projekte, darunter auch die Communityförderung, erzielten nicht den erwarteten Nutzen. Lobende Worte findet das Komitee dagegen für Wikidata. Dieses Projekt sei der Hauptgrund gewesen, warum man davon abgesehen habe, lediglich eine Brückenfinanzierung für 6 Monate zu empfehlen.

Auch Wikimedia Österreich (Empfehlung 228.000 statt der beantragten 240.000 Euro) und Wikimedia CH (Empfehlung 350.000 statt der beantragten 500.000 Franken) konnten das Komitee nicht in vollem Umfang von ihren Anträgen überzeugen.S64, 21.11.14

Wikipedia-Infostand zwischen Krabbelviechern

Was es zu sehen gab
Unser Stand

Nachdem wir die ganzen Materialien bereits von einem Infostand auf dem Corso Leopold vor Ort liegen hatten, beschloss Benutzer:Schönitzer, auch einen Wikipedia-Infostand am Tag der offenen Tür in der Zoologischen Staatssammlung München zu veranstalten. Da er vom Haus ist und dort seit Jahren kräftig die Werbetrommel rührt, sind wir dort gerne gesehen. Im Vergleich zu den Infoständen auf Straßenfesten war zwar viel weniger los, die Leute, die zum Stand kamen, waren dafür meist mehr an der Mitarbeit interessiert. Die Leute, die nur zum Abgreifen von Give-aways kamen, waren deutlich weniger. Wir führten zahlreiche interessante Gespräche und bei ein oder zwei Besuchern ist es durchaus realistisch, sie als gute Autoren gewonnen zu haben. Aufgrund der kleineren Besucherzahl konnten wir den Stand auch mit ein bis vier zeitgleich anwesenden Wikipedianern gut schaukeln und der Organisationsaufwand war minimal, da das Material ja nur ausgelegt werden musste. Selbst der Infostand wurde uns von fleißigen Bienen der ZSM schon im Vorhinein aufgestellt. WP:M, 16.11.14

Ein enzyklopädisches Projekt baut sich einen Superhaufen

Supercluster sind Großstrukturen des Kosmos, sozusagen Haufen von Galaxienhaufen. Ein eher exotisches Thema. Über einen solchen „Superhaufen“ entstand im Jahre 2005 ein äußerst dürftiger Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia. Er hieß damals Pegasus-Pisces-Superhaufen.

Die Monate und Jahre gingen ins Land. Nach fünf Jahren erhielt der Superhaufen eine superknappe Information über seine Lage und seine Mitgliedshaufen. Man hätte dafür Quellen angeben können, es gibt wissenschaftliche Literatur über diese Struktur (etwa [1]), aber damals war das noch nicht so üblich.

Noch einmal zwei Jahre später begann sich das Verhängnis zusammenzubrauen: Da kamen Interwikilinks eines anderen Superclusters hinzu, des Perseus-Pisces-Superhaufens. Nun liegt der ganz woanders und es sind auch ganz andere „Haufen“ eingeschriebene Mitglieder, aber das fiel damals nicht auf. Inspiriert von diesem Sündenfall, kam erst ein Bild und dann weitere Details dieses neuen Haufens hinein. Am 28. Juli 2013 bot der Artikel somit ein eigentümliches und originelles Bild: Er schuf ein Kunstprodukt, eine Hybride aus zwei unterschiedlichen Superhaufen, einmalig in der Welt, vorn Pegasus-Pisces und hinten Perseus-Pisces.

Solches ist schon öfter vorgekommen und nicht nur in Online-Enzyklopädien. Man nennt das ein Artefakt. Aber das war erst der Anfang. Denn einem User fiel im Juni 2014 der Unterschied zwischen Bildbeschreibung (Perseus) und Lemma (Pegasus) auf und er verfiel auf ein probates Mittel: Er änderte den Namen und verschob den Artikel auf sein heutiges Lemma Perseus-Pisces-Superhaufen. Ohne freilich die Hybridstruktur zu bemerken: Noch immer waren die zwei Superhaufen in einem Artikel zusammengewurstet, bloß hieß er nun anders.

Aber hat die Wikipedia nicht ihre Korrekturmechanismen? O ja! Eine IP, mit einiger Sicherheit eine in der Wikipedia bekannte Persönlichkeit, neutral als Benutzer:Tacuisses zu bezeichnen, aber berüchtigt als „Schweizer Astronom“ oder „Astrotroll“, heilte das Baby etwa zwei Wochen später. Mit frechem Versionskommentar, den man als Verstoß gegen WP:KPA betrachten mag, wenn man will, aber in der Sache korrekt: Er hielt fest, dass das neue Lemma ein komplett anderes Objekt bezeichnet, und beseitigte die Altlasten. Man hätte nun einen immer noch sehr dürftigen, aber wenigstens halbwegs richtigen Artikel über den Perseus-Pisces-Superhaufen gehabt, das Artefakt wäre verschwunden gewesen, die Wikipedia hätte an Originalität verloren, aber an Korrektheit gewonnen.

Hätte, wäre, hätte? O ja, Irrealis! Denn die folgenden fünf Monate waren dem erbitterten Kampf gegen diese Korrektur gewidmet. Immer und immer wieder wurde der Artikel von wechselnden Benutzern auf seinen Hybridstatus zurückgesetzt, denn auch die o.g. bekannte Wikipedia-Persönlichkeit ließ nicht locker und versuchte ihre Bereinigung mittels wechselnder Accounts durchzusetzen. Ich zähle insgesamt 29 Reverts bis zum 10. November 2014, sieben Seitensperren und mindestens drei Vandalismusmeldungen. Das Ergebnis war jedesmal dasselbe: Geschützt wurde ausnahmslos die originelle Hybridversion, gesperrt wurden ausnahmslos diverse Inkarnationen von Benutzer:Tacuisses. Der Artikel blieb, wie er vor der Korrektur gewesen war.

Am 10. November fiel der Blick des Autors auf eine einschlägige VM, und da dies nicht die erste derartige Geschichte war, die er erlebt hatte, warf er seinen Blick auf den Artikel. Er stellte mit bloßem Auge, ohne Benutzung technischer Hilfsmittel, äußerst merkwürdige Diskrepanzen im Text fest, hielt sie unter dem Titel Merkwürdigkeiten fest und beantragte eine Entsperrung des wieder mal geschützten Artikels. Es gelang sogar, mit Hilfe einer neuen Inkarnation des Benutzers Tacuisses, die Ursache des Problems aufzuklären, freilich nicht ohne weitere Vernebelungsaktionen auf der Diskussionsseite, einen Revertkrieg dortselbst und einen Schutz der Diskussionsseite in der falschen Version. Und so kam die Geschichte zu einem glücklichen Ende. Der Artikel ist immer noch äußerst dürftig, aber nicht mehr blühender Unsinn.

Aber hätte man dieses Ergebnis nicht schon vor fünf Monaten haben können? Na klar. Aber da war das Wartungspersonal unseres enzyklopädischen Projekts vor, dem „Trollbekämpfung“ vor Enzyklopädie ging. Wer einmal als Troll verschrien ist, dem glaubt man nicht. Dabei wäre blinder Glaube gar nicht nötig gewesen, nicht einmal Fachkenntnis, sondern nur so etwas wie eine ganz oberflächliche Plausibilitätsprüfung, innerhalb von 60 Sekunden für den Durchschnittsmenschen locker durchführbar. M (12.11.)

denkmal…

Vom 6. bis 8. November waren die Wikimedia-Projekte zum zweiten Mal auf der denkmal, der Europäischen Messe für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung, in Leipzig vertreten. Über alle drei vollen Messetage waren, zum Teil die ganze Zeit, zum Teil in „Teilzeit“, etwa 20 Wikimedianer vor Ort. Es ist immer schwer, kurz nach einer Veranstaltung ein Fazit zu ziehen, doch kann man wohl schon jetzt sagen, dass die Teilnahme trotz Bahnstreiks ein voller Erfolg war!

Fast immer Betrieb.

Fast über die ganze Zeit war der Stand gut frequentiert. Auf einem Bildschirm wurden in Endlosschleife die 130 bestplatzierten Bilder des deutschen Wiki-Loves-Monuments-Wettbewerbs von 2014 gezeigt, mit einem Beamer wurden zudem die österreichischen Vertreter der Vorauswahl vor der letztlichen Jury-Entscheidung präsentiert. Zudem wurden auf zwei großen Postern die 900 Bilder der Vorauswahl des deutschen Wettbewerbs gezeigt. Ein weiteres Poster präsentierte das internationale Projekt Commons:Wikipedians in Seifhennersdorf. Im Vergleich zu anderen Ständen warteten wir damit schon fast spartanisch auf, waren dennoch fast immer in Gespräche vertieft. Als richtiggehende „Rampensau“ im positivsten aller Sinne erwies sich dabei Regiomontanus, der mit seinem Enthusiasmus eine große Zahl von Standbesuchern fesseln konnte. Dabei trafen wirklich alle Bereiche, über die wir berichten wollten, auf Interesse, ob es „Wiki Loves Monuments“ als Aktion und Wettbewerb war, andere „Wiki Loves“-Aktionen, „GLAM“-Projekte wie eben jenes in Seifhennersdorf oder auch nur Wikipedia ganz allgemein. Unsere „Give aways“ gingen weg wie warme Semmeln. Der Kalender zur Fototour in Erfurt war am Ende ebenso wie die 1×1-Hefte zu Wikipedia und Wikimedia Commons völlig aus. Vom Kalender mit allen 130 deutschen Gesamtsiegern waren zum Glück mehr und damit genug Exemplare da.

Treffen mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Im Gespräch mit der Landeskonservatorin von Sachsen-Anhalt, Ulrike Wendland.

Doch auch darüber hinaus ergaben sich gute Kontaktmöglichkeiten, ob es mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz war, mit verschiedenen Landesdenkmalämtern, die zum Teil gerne etwas mit Wikipedia machen würden (und das mit durchaus konkreten Ideen!) oder auch mit kleineren Organisationen, ja sogar mit kleinen Unternehmen, die erlaubten, dass man ihre Ausstellungsstücke fotografierte. Oftmals wurden wir gefragt, was man denn tun könnte, um uns zu helfen – denn das Schöne an so einer Messe ist, dass vielfach Menschen dort vertreten sind, die wie wir aufopferungsvoll ihrem Hobby nachgehen und das oft in einer der Allgemeinheit dienenden Weise. Somit ist vielen nicht fremd, Dinge auch zu tun, ohne dafür Gegenleistungen zu bekommen – oder zumindest nur in einer Form, in der beide Seiten von einem Engagement auf ideelle Weise profitieren. Was für mich neu war, war der Umstand, dass selbst Personen vom Rang einer Landeskonservatorin eines Bundeslandes ganz gezielt zu uns kam, um zu sehen, ob wir nicht zum Nutzen beider Institutionen etwas zusammen machen können. Die Leistung der vielen Autoren und Fotografen in den letzten Jahren ist nicht unbeachtet geblieben und ruft häufig einen großen Respekt hervor. Es ging soweit, dass ausdrücklich unser Stand, unsere Anwesenheit, von einem anderen Aussteller als Höhepunkt der Messe hervor gehoben wurde. Auch eine Studentin meinte, sie sei total überrascht und erfreut, dass sie uns bei dieser Messe antreffen konnte. Ähnliche Kommentare habe allein ich sicher ein Dutzend mal gehört. Natürlich blieben wir nicht nur an unserem Stand. Und vor allem der Wanderlust von WikiAnika war es zu verdanken, dass wir auch an allen möglichen Stellen außerhalb unseres Standes Eindrücke hinterlassen haben.

Preisverleihung.

Der nimmermüde Organisator Brücke stellte somit unsere Veranstaltung, auf der wir einzelne Projekte aus verschiedenen Bundesländern sowie aus Österreich vorstellten, auch unter das Motto „Wikipedias Beitrag zur Denkmaltopographie“. Im Anschluss daran wurden den anwesenden Preisträgern des deutschen WLM-Wettbewerbs für 2014 ihre Preise überreicht. Darunter waren auch erstmals der Sieger des Jahres und fleißigste WLM-Teilnehmer bislang überhaupt, Tilman2007 sowie der „Drohnenflüsterer“ Eremeev.

Schon vor Ort wurde beschlossen, dass wir nicht nur die vielen Kontakte und Projektideen nicht ungenutzt verlaufen lassen wollen, sondern auch in zwei Jahren wieder bei der „denkmal“ vertreten sein wollen – und auch einen Anlauf zur Leipziger Buchmesse starten wollen. An dieser Stelle auch noch einmal einen großen Dank an Bernd für die Organisation sowie an alle Kollegen für die Teilnahme, den Fleiß und das Sitzfleisch, und an die Geschäftsstelle vom WMDE für die Unterstützung. MC, 10.11.14

Kandidaten, Kandidaten, Kandidaten …

Auf der 15. Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland e. V. (WMDE) am 29. November in Berlin wird es erfahrungsgemäß wieder hoch hergehen. Geplant ist, die Sache binnen achteinhalb Stunden inklusive Mittagspause über die Bühne zu bringen. Zur Not geht es am Sonntag weiter.

Bemerkenswert ist dieses Mal die wirklich enorm hohe Zahl an Kandidaturen: Während für das Amt des Vorsitzenden mittlerweile nur noch Bücherwürmlein kandidiert, bewerben sich auf die beiden Posten der stellvertretenden Vorsitzenden ganze sieben Personen (darunter fünf aus der Community: Oceancetaceen, Anja Ebersbach, Kurt Jansson, Mich.kramer und Sebastian Wallroth). Drei Menschen möchten Schatzmeister werden (Olaf Kosinsky, sebmol und Stepro). Für die maximal sechs Beisitzerposten gibt es insgesamt zweiundzwanzig (!) Bewerber (darunter die folgenden vierzehn Communitymitglieder: theredmonkey, Jensbest, Raboe001, Oceancetaceen, Jürgen Friedrich (WP), Mglaser, Thogo, Ireas, Mich.kramer, Seewolf, Rlbberlin, Gnom, Ralf Roletschek und Catrin Schoneville (ex-WMDE)). Schließlich stehen für die vier Kassenprüferposten sechs Personen zur Wahl (Community-Mitglieder: Dab., Olaf Kosinsky, Stefan Levko (ex-WMDE), Robert Radke und 80686). Die weiteren Kandidaten (Frederike Kaltheuner, Stefanie Schönwälder, Sabria David, Corinna Funke, Hauke Gierow, Andreas Karsten, Henning Krieg, Moritz Schubotz und Roland Kern) sind hierzuwiki unbekannt.

Damit stehen übrigens 7 Frauen und 28 Männer zur Wahl, darunter sämtliche früheren Vereinsvorsitzenden. Von den auf der 13. Mitgliederversammlung Gewählten treten nur Beisitzer Robin Tech, der zwischenzeitlich zurücktrat, und Kassenprüfer Holger Motzkau nicht wieder an. Weitere Informationen gibt es im Vereinswiki (Anmeldung erforderlich). IP, 5.11.

Creative Commons: bei der ESA

Das Ziel der Rosetta-Mission mit dem zungenbrecherischen Namen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko

Wie die Europäische Weltraumorganisation ESA in ihrem Rosetta-Blog bekannt gab, wird sie in Zukunft endlich alle Bilder, an denen sie das alleinige Urheberrecht hat, unter freie Lizenz stellen. Damit können wir im Bereich der Astronomie zukünftig nicht nur die Bilder der NASA sondern auch der europäischen Raumfahrtbehörde nutzen.

Als Lizenz wurde die Creative-Commons-Lizenz BY-SA 3.0 IGO gewählt, die eine speziell für zwischenstaatliche Organisationen (engl. Intergovernmental Organizations, IGO) modifizierte Version der auch in der Wikipedia verwendeten CC-BY-SA-Lizenz ist.

Mit der Neulizenzierung angefangen hat man bei den Bildern der Rosetta-Mission, nach und nach sollen aber auch die anderen Bilder folgen. Michi, 5.11.

Schweizerische Nationalbibliothek und die Zusammenarbeit mit Wikipedia

Arbeitsplätze im Lesesaal

Gestern wurde ein Interview von digital brainstorming veröffentlicht, bei dem Matthias Nepfer von der Schweizerischen Nationalbibliothek Auskunft über die Erfahrungen mit der Zusammenarbeit mit der Wikimedia und der Wikipedia-Community gibt. Interessante Aspekte sind die Motativation dieser Institution, warum sie verstärkt mit unserer Community zusammen arbeitet und auch der Umgang mit ihren gemeinfreien Werken. Nicht unerwähnt bleibt der Upload der Eduard-Spelterini-Sammlung (der Kurier berichtete am 26. Mai 2014) und weitere geplante Uploads. Ebenso wird aufgeklärt, warum die hochauflösenden Bilder bisher nur auf Commons aufzufinden sind. Es gibt einen Ausblick auf weitere Projekte wie beispielsweise einen Cultural Hackathon im Februar 2015. Zu hören ist das 20-minütige Interview hier auf dieser Seite und es lässt sich als Podcast herunterladen. MLR, 29.11.14

Zusatzinfos: Die Bilder werden über den Account Swiss National Library hochgeladen und sind in dieser Kategorie auffindbar. S20, 29.11.14

Dass bei Partys …

Man muss jetzt verstärkt mit ihnen rechnen.

… in dieser fortgeschrittenen Jahreszeit immer die Gefahr besteht, dass irgendwann der Weihnachtsmann auftaucht, ist in unserem Kulturkreis normal. Dagegen kann man nichts machen. So ergaben sich denn die Besucher der Dirk-Franke-Abschiedsparty von Wikimedia Deutschland e. V. (WMDE) auch ihrem Schicksal. Dieser Weihnachtsmann wirkte doch sehr überzeugend, trug eindrucksvoll blank gewienerte 30-Loch-Boots, obwohl im Hintergrund über den Beamer Best of Muppets lief, verteilte Wunderkerzen und einen Liedtext, der zur Melodie des US-amerikanischen Winterliedes Jingle Bells passen sollte. Die Partygäste ließen sofort ihre Drinks stehen und intonierten voller Inbrunst den Song, nachdem klar war, dass er sich leicht gegen die Wikimedia-Zentrale in Frisco richtete, von wegen Superprotect und so weiter. Es gab aber auch ernste Kunst in Form einer rezitierten, nicht ganz jugendfreien Szene sozialkritischer Prägung aus der einaktigen Wikipediaoper Das Sperrtagebuch des S. Zwar lief parallel in den Räumen von WMDE noch eine andere Veranstaltung, aber die störte nicht weiter. Es gab etwas zu essen, reichlich zu trinken und die Stimmung war bestens. Bleibt die Frage, was ein scheidender Mitarbeiter von WMDE mit einem Schaf soll. Ganz einfach, man kann in das gut 30 cm lange Tier die Hand hineinstecken und mit diesem Alter Ego innige Zwiesprach halten. Sc (wieder nüchtern!) 28.11.

Schiedsgericht: so habt Ihr gewählt

Bei der Wahl zum Schiedsgericht haben 350 BenutzerInnen 1427 Stimmen abgegeben. Dies führte zu fünf neuen bzw. wieder gewählten SchiedsrichterInnen: Glückwunsch an die Benutzer Achim Raschka, Alnilam, codc, Magister und THWZ, die nun für ein Jahr als letzte Instanz im internen Konfliktlösungsprozess mithelfen. Der kurier wünscht dabei viel Erfolg!
Bedeuten die 350 Abstimmenden beim mittlerweile sechzehnten Schiedsgericht eine Wahlmüdigkeit? Ein klares Nein, bei den letzten fünf Wahlen haben 367, 229, 258, 355, bzw. 387 BenutzerInnen gewählt. Danke an alle WählerInnnen und an die anderen KandidatInnen für Eure Bereitschaft! mh, 26.11.

POV-Stadtführung

POV-Stadtführung = der private Blick auf Berlin (POV)
Am Rande des 2. Guide-Camps (in Berlin) ist für die Nicht-Berliner eine POV-Stadtführung geplant. Am Freitag den 9.1.15 – nachmittags.
Dafür werden noch Leute und Ideen gesucht:

  • wer möchte als Stadtführer mitmachen?
  • wer will als Gast dabei sein?
  • soll es mehr eine Innenstadtführung (mit touristischen Highlights) sein
  • oder mehr die „unbekannten“ Randbezirke
  • Shopping, Museum, Kulinarisches?
  • laufen, Radfahren, Schiff fahren, im Bus sitzen, an einer Stelle bleiben?
  • Historisches, Modernes, Skurilles, Preußisches, ...?

Wortmeldungen bitte HIER
AP, 26.11.14

Sonya

Dass Sonya Kraus am Sonntagabend im öffentlich-rechtlichen Fernehen besang, dass sie nicht nur über zwei Summa-cum-laude-Promotionen, zwei Hedgefonds und ebensoviele Brüste verfügt, sondern auch „registrierte Wikipedia-Administratorin“ ist, wirft zuvorderst die Frage auf, wie dies dem Projekt bis dato verborgen bleiben konnte. Man hätte es nun wahrlich ahnen können. Zum einen entspricht die Administratorentätigkeit in etwa dem Sendekonzept von talk, talk, talk, das ja bekanntlich darin bestand, dass sich ein paar Talkshow-Rüpel gegenseitig anrüpelten und Frau Kraus das trashige Interludium dazu gab. Diesen Ansatz hat später die Vandalismusmeldeseite abgekupfert. Zum anderen ist die Wikipedia-Mitarbeit ebenfalls ein Do it yourself-Geschäft, bei dem schon mal aus Versehen der Vorschlaghammer in der Rigipswand landet. Als die „attraktive Dübel-Dame“ (Süddeutsche Zeitung) dann auch noch der Neuen Osnabrücker Zeitung anvertraute, sie sei „eine Mogelpackung: Push-up-BHs, Po-Pusher und, und, und – meine Trickkiste ist groß“, ganz so wie Wikipedia ja auch über einen ganzen Instrumentenkasten an Push-up-Titeln verfügt, hätte man vollends stutzig werden sollen. Die Pro-7-Almhirtin war eben schon immer eine von uns.

Youtube: Sonyas Brüste – DUEILV (WDR)

PAJZ

Kandidaten für die Wikimania 2016

Das „Wikimania Jury Committee“ hat zwei Bewerber für die Ausrichtung der Wikimania 2016 zugelassen: Esino Lario in Norditalien und Manila auf den Philippinen. Bis zum 3. Dezember sind die Communitys aufgerufen, Fragen an die Bewerber zu richten. Bis Ende des Jahres wird sich die Jury für einen der beiden Bewerber entscheiden.df (wmde), 24.11.

„Wir wären bereit, einen finanziellen Beitrag zu leisten …“

Der Chat ist eine leicht zu erreichende Stelle, auf der auf Fragen aller Art Antworten gegeben werden können. So erreichen auch eigenartige Anfragen den Chat. Mit bemerkenswerter Hartnäckigkeit wird versucht, die im Chat versammelten Benutzer zu überreden, über einen Werbeartikel hinwegzusehen. Der Hinweis, dass Wikipedia keine Werbung veröffentlicht, wird von den Interessenten ignoriert und hinterfragt: Man sei ja nicht irgendeine Schwedenhausfirma, sondern eine Studentenverbindung. Es könne nicht sein, dass für so eine Verbindung dieselben Regeln wie für alle anderen auch gelten, denn: „Wir sind die Elite des politischen und Öffentlichen Lebens.“

Es blieb nicht bei einer Diskussion zu diesem Thema, regelmäßig tauchen verschiedene Vertreter dieser selbsternannten „Elite“ auf und versuchen, die Chatgemeinde von ihrem Anliegen zu überzeugen. Als klar wird, dass Argumente wie „Unsere Bedeutung ist offensichtlich und die Regeln werden ja nicht so eng sein“ nicht greifen, wird nach einem bestechlicher Admin gesucht. Trotz des verlockenden Angebots von 2.000 € für einen „Artikel frei von linker Störung“ zeigt sich die Gemeinde gefestigt, dem Vertreter dieser ehrenwerten und älitären Gesellschaft wird der Weg ins Vereinswiki gewiesen.

Dort scheint die Gruppe nicht die gesuchte Aufmerksamkeit gefunden zu haben, denn es findet sich regelmäßig ein Vertreter dieser Verbindung im Chat ein und versucht, neue Argumente für einen Werbeartikel vorzubringen. In den dadurch entstehenden befremdlich-unterhaltsamen Diskussionen erfährt man unter Anderem, dass die Funktionäre solcher Verbindungen in Handbüchern angewiesen werden, die Wikipedia für ihre Zwecke zu nutzen. Sollte diese Empfehlung darauf lauten, im Chat Verhandlungen über Werbung in der Wikipedia aufzunehmen, dürfte es sich dabei um eine wenig effektive Strategie handeln. (ANON 23.11.)

PS: Eine anonymisierte Nachlese ist hier verfügbar.

Project Gutenberg offline lesen

Das Kiwix-Team hat auf der Mailingliste Wikisource-l bekanntgegeben, dass alle Texte aus dem Project Gutenberg jetzt im Format ZIM für den freien Reader verfügbar seien. Das gesamte Archiv hat einen Umfang von 45 GB. Wer nur die gemeinfreien deutschen Texte nutzen möchte, ist mit einem Download von 509 MB als lokale elektronische Basisbibliothek gut bedient. Außerdem gibt es Sammlungen in französischer, spanischer, italienischer und portugiesischer Sprache. Wegen der Größe der Dateien stehen auch Torrents zur Verfügung. Lokal geboten wird der durchsuchbare Volltext in HTML5 und in EPUB; soweit PDFs angezeigt wurden, konnten sie nicht geöffnet werden. Die Software zum Erstellen des ZIM-Abzugs des PG steht als freie Software auf Github zur Verfügung. (A, 20.11.).

Neuer Ausschuss für WMF-Förderprogramm

Das Grant Advisory Committee ist ein aus Community-Mitgliedern bestehender Beratungsausschuss, zu dessen Aufgabe es gehört, das Project and Event Grants Program der Wikimedia Foundation einer Prüfung und Beurteilung zu unterziehen und sowohl der Foundation als auch den Antragstellenden beratend zur Seite zu stehen. Im kommenden Jahr wird sich der Ausschuss neu zusammenfinden. Wer daran teilnehmen möchte, kann sich bis zum 30. Dezember 2014 auf der Kandidaturenliste eintragen. Weitere Informationen zum Auswahlprozess sind hier zu finden (engl.). Die neuen Mitglieder des Ausschusses sollen dann bis Mitte Januar 2015 eine Einweisung erhalten. Nico (WMDE), 20.11.14

Wikipedia im Theater

Im Programm des vierten Potsdamer Festivals für Improvisationstheater stand am Samstagabend, 15. November die Wikipedia zum Zerlegen auf dem Programm. Professionelle Schauspieler des Theaters ohne Probe wollten sich die ungeschriebenen Artikel der Wikipedia für ihre Comedy-Show vorknöpfen und luden sich daher einen Wikipediaautor in Person von Schlesinger ein, der ihnen die dunkle Seite, aber auch weniger Schönes aus der weltgrößten Enzyklopädie zeigte. Das Publikum im ausverkauften Saal des Potsdamer studentischen Kulturzentrums KuZe genoss die dermaßen ernsthaft erscheinende Improvisation der Truppe, als sie nicht existierende Artikel der auf die Leinwand projizierten Seite Wikipedia:Artikelwünsche enzyklopädisch-virtuos vertonte, sozusagen ein audiovisuelles Feuerwerk der Relevanz. Zu toben begann der Saal allerdings, als Wikipedias Schweinkramseite erschien und selbst bei den Schauspielern Kicheranfälle drohten. Wieder gesitteter ging es zu, als dem Publikum bestimmte Mechanismen der Löschpraxis erläutert wurden, schließlich waren im vollen Saal auch drei Zuschauer anwesend, die einmal versucht haben, einen Artikel in der Wikipedia zu platzieren. Zwei davon sollen wohl noch Bestand haben. Publikumswünsche wurden natürlich auch erfüllt, was dazu führte, dass zwei Damen die Besteigung eines Tiroler Zweitausenders improvisierten, eine akrobatische Meisterleistung der Verrenkung. Als dann noch Schlesingers neuer Artikel über ein französisches Chanson vertont werden musste, gab es kein Zurück. Der Pianist tat sein Bestes im finstersten c-Moll, die Frontfrau sang mit Hingabe und Schmalz etwas völlig anderes, der Backgroundchor intonierte ein gefühliges Padam … padam und das Publikum konnte nicht mehr. So ging das den ganzen Abend: Wikipedia als Opfer der Satire – ein großer Erfolg für ein Theater, das die Kunstform der Improvisation in Sprechtheater, Gesang und Pantomime perfektioniert hat. Sc 18.11.

Videos für Wikipedia-Artikel stehen zur Abstimmung

Videos für Wikipedia-Artikel

Ein Jahr lang arbeitete das Projekt „Videos für Wikipedia-Artikel“, kurz „VWA“, daran neue Videointeressierte Benutzer für Wikipedia anzusprechen, sie auszubilden und zu unterstützen und möglichst viele Filme zum Jahresende produziert zu bekommen. Unterstützt wurde das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Wikimedia Deutschland und dem Zentrum für Digitale Kulturen der Universität Lüneburg.

Nun ist es soweit: Zum Video-Wettbewerb wurden 44 Werke eingereicht, den Kategorien „Dokumentation und Interview“, „Animation“ und „Experiment und Remix“ zugeordnet. Sowohl die Wikipedia-Benutzer als auch eine Fachjury wählen in dieser Woche in jeder Kategorie einen Sieger, so dass sechs Produktionsteams einen Preis gewinnen werden. Wikipedia hat bereits gewonnen: 44 hochwertige Videos zu Wikipedia-Artikeln des Themenbereichs „Digitale Gesellschaft“ – dem Thema des Wissenschaftsjahrs 2014.

Abstimmungsmodus: Alle angemeldeten Benutzer haben zehn Stimmen, die sie frei auf alle Videos aller Kategorien verteilen. Die Videos mit dem meisten Stimmen pro Kategorie gewinnen. Se, 18.11.14

Russische Regierung plant Internet-Enzyklopädie

In Soviet Russia, internet encyclopedia vandalises you.

Die Bibliothek des Präsidenten B.N. Jelzin gibt bekannt, dass Wikipedia „nicht in der Lage [sei], detaillierte und zuverlässige Informationen über die Regionen Russlands und das Leben im Land zu geben.“. Um diesen Missstand zu beheben will die dem Präsidenten der Russischen Föderation unterstehende Nationalbibliothek eine eigene Internetenzyklopädie schaffen, die in der Erstphase vor allem aus digitalisierten Büchern bestehen soll.

Es ist nicht spekulativ anzunehmen, dass im Sinne der Grundsätze der Wikipedia verfasste Artikel nicht der Perspektive einer Regierung entsprechen, die die Medienfreiheit abschafft. Die mittlerweile über eine Million Artikel zählende russischsprachige Wikipedia scheint nicht geeignet zu sein, um den POV zu verbreiten, der hinter den wirrer werdenden Ideologien der russischen Regierung steht. Offen bleibt die Frage, wie das Projekt Freiwillige rekrutieren will. Wer in der Wikipedia in Konflikt mit einem Administrator gerät, muss „nur“ damit rechnen, zum Ziel administrativer Malträtierungen zu werden. Ein hypothetischer Mitarbeiter des geplanten Projekts müsste damit rechnen, dass ihm bei Dissens dasselbe Schicksal wie zahlreichen nicht regimetreuen Journalisten widerfährt. Da ein solches Klima keine Motivation zur Mitarbeit darstellt, bliebe es den Betreibern nur übrig, die Legion der Kampfposter für Autorentätigkeiten zu nutzen. LH, 15.11.14

„Vorlagendaten verwalten“

Neuerdings (wohl seit dem letzten Update) erscheint im Bearbeiten-Modus von Vorlagen oberhalb des Bearbeitenfensters ein neuer Button, dessen Betätigung dann ein weiteres Fenster öffnet, über dessen Bedeutung man zunächst im Unklaren gelassen wird. Eine dort angegebene Hilfeseite Informationen über TemplateData verlinkt auf die englischsprachige Seite meta:Help:TemplateData (obwohl es dort eine deutsche Übersetzung gibt!): Diese Hilfeseite auf Meta läßt, egal ob auf Englisch oder Deutsch übersetzt, allerdings mehr Fragen offen als sie beantwortet. Wozu zum Teufel dient also der Kram und welchen Nutzen hat man davon? MaB 14.11

Richtigstellung: Die Hilfeseite leitet nicht auf meta:Help:TemplateData, sondern auf [2] weiter, welches die Hilfe nicht auf Englisch, sondern in der dort eingestellten Sprache anzeigt. Siehe außerdem Hilfe:TemplateData.Mps 14.11.
Mehr zur Einführung des „Werkzeugs zur schnellen Bearbeitung von TemplateData“ steht im aktuellen VisualEditor-Newsletter (auf Deutsch). Gnom, 15.11.

Wikimedia Deutschland launcht Wikiversum

Der Kurier hat ein Geschwisterchen bekommen! Nachdem der Verein zur Förderung Freien Wissens Wikimedia Deutschland seine gedruckte „Vereinszeitung“ Wikimedium (ISSN 2193-2883) mit der Ausgabe 4/2012 eingestellt hatte, gab es erstmal eine lange Pause. Nostalgiker können sich bis heute an den Ausgaben ab 1/2009 erfreuen, die im Archiv digital verfügbar sind. Heute erschien nun der Nachfolger: das »Wikiversum« will Vereinsmitglieder informieren und wird als Teaser via Mailingliste verschickt. Hier wird unter anderem versprochen, die Frage zu beantworten »Was tut dieser Verein und warum ist es wichtig?« Die eigentliche Seite ist öffentlich zugänglich und verspricht, »vierteljährlich Informationen über die vielen Facetten des Freien Wissens, die Arbeit Wikimedia Deutschlands und Termine für anstehende Veranstaltungen« zu bieten. Inhalt der „Ausgabe 01“ (gab es wohl auch eine Nullnummer?) ist ein bebilderter Bericht über die Enthüllung des Wikipedia-Denkmals am 22. Oktober sowie Hinweise auf Termine wie die kommende Mitgliederversammlung. Versprochen wird, dass das Wikiversum im Laufe der Zeit Schritt für Schritt angepasst und weiterentwickelt wird. Fazit: Ob die vielen Tausend Vereinsmitglieder, die ja oftmals keine aktiven Wikipedianer sind, diese Form der Nachrichten (lieber) mögen, wird sich weisen (müssen). Auf jeden Fall ist es besser als nichts. mh, 14.11.

Wikipedia, Gerolsteiner, Nivea…

…sind in Deutschland die beliebtesten Marken in jeweils ihrer Kategorie – so urteilt das Marktforschungsinstitut YouGov in seinem gerade veröffentlichten „Marken-Ranking 2014“, das in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt erschien. Die Ergebnisse basieren dabei nach eigenem Bekunden auf einer breit angelegten Befragung in rund 700.000 Interviews. Wikipedia liegt demnach in der Wertung der Befragten an Rang 1 in der Kategorie „Soziale Netzwerke & Webseiten“ und damit vor Google und YouTube. Wie aussagekräftig das auch immer ist, WIR sind Marke des Jahres 2014, WIR haben google und youtube geschlagen, WIR sind Wikipedia. (AR, 13.11.)

Larry Sangers „Infobitt“

Larry Sanger
Larry Sanger

Der Mitgründer der Wikipedia Larry Sanger hat ein neues Projekt entwickelt. In einem länglichen Blogpost, von dem es auch eine kurze Fassung gibt, erzählt er noch einmal nach, wie er wurde, was er heute ist: Von den ersten Tagen der Wikipedia, über die Encyclopedia of Earth, Citizendium und WatchKnowLearn geht es darin auch um den pädagogischen Ehrgeiz bei der Erziehung seiner Kinder sowie schließlich um sein neuestes Baby: Infobitt.

Sanger beschreibt sich in dem Beitrag als ein von seinen Träumen Getriebener, und ein Projekt, in dem es um Nachrichten geht, sei einer seiner frühesten Träume gewesen, älter als die Wikipedia, aber, wie diese, auf das Crowdsourcing einer sehr großen Zahl von Beitragenden angewiesen.

Nachrichten sammeln, filtern und bewerten, nach ihrer Bedeutung ordnen und auswählen, was wirklich wesentlich ist, ohne Algorithmen, sondern durch Autoren, die „gelobt“ haben, sich dieser Sache zu widmen: Darum geht es auf der neuen Plattform. Um endlich ein helles Licht auf den Long Tail der Nachrichten scheinen zu lassen, von Bürgern geschrieben, von unbezahlten Laien, um das Grundrauschen im Strom der News leiser zu stellen. Das sei Bürger-Journalismus im besten Sinne. Was bei Wikipedia der Artikel ist, dem entspricht auf Infobitt das Bitt. Zehn Top Stories soll es so jeden Tag geben, der Rest verschwinde in Ablage P, kategorisiert und verschlagwortet, natürlich. In der Beta-Phase seien seit August mit „8–20“ Testern pro Tag schon 119 Bitts pro Woche entstanden. Wer möchte, kann sie als Newsletter abonnieren. Von den Benutzern selbst verwaltet mit automatisierter Vandalenjagd. Längerfristig wahrscheinlich unter CC-by-sa 2.0, das sei noch nicht ganz sicher. Angestrebt werden 100.000 Beitragende. Man kann aber über seinen Account auch einfach nur mitlesen, schreibt Sanger.

Das Projekt, über das es im Wikimedia-Umfeld erst drei Diskussionen gegeben hat – vor einem Jahr in der Mailingliste Wikien-l sowie kurz auf Sangers Diskussionsseite und aktuell auf Wikipediocracy –, wurde gestern nach zwei Jahren Vorarbeit zur Registrierung durch Benutzer allgemein freigegeben.

Kein Wort über Wikinews, nirgends. (A, 12.11.)

Der Herbst-War­tungs­bau­stein­wett­be­werb 2014 startet am 16. November

Der nächste War­tungs­bau­stein­wett­be­werb findet vom 16. bis zum 30. November 2014 statt. Wieder einmal werden Wikipedianer gesucht, die helfen, Artikel zu verbessern und der Wartungsbausteinflut Herr zu werden. Ob Belege fehlen, Wartungslisten abgearbeitet werden, lückenhafte Artikel ergänzt werden sollen, aus Listen Fließtext entsteht oder tagesaktuelle Fälle aus der QS beackert werden, der inzwischen zum 27. mal stattfindende War­tungs­bau­stein­wett­be­werb ist die richtige Anlaufstelle zum Helfen. Auch Schiedsrichter werden noch gesucht. Die Regeln sind einfach: Anmelden, Mitstreiter suchen, Artikel mit Wartungsbausteinen überarbeiten, überarbeitete Artikel in die Wettbewerbstabelle eintragen. Viel Erfolg! ED (12.11.)

„Traut nicht der indonesischen Wikipedia“

Einseitig? Die indonesische Wikipedia

Diese Warnung findet sich in einem Artikel bei asia sentinel. Kritisiert wird an der indonesischen Sprachversion der Online-Enzyklopädie die unausgeglichene Darstellung, zum Beispiel über den ehemaligen General Hendropriyono, der 1991 „klug und sorgfältig“ Kaffeebauern in Lampung aus einem Waldschutzgebiet umgesiedelt habe. Auch von der „erfolgreichen Eliminierung potentieller Radikaler in Talangsari“ 1989 wird berichtet. Dafür fehlen die Vorwürfe, dass bei dieser Aktion 27 Bauern getötet worden sein sollen. Auch Hendropriyonos vermutete Beteiligung an der Ermordung des Aktivisten Munir Said Thalib findet ebenso wenig Erwähnung, wie seine Beteiligung an der Aufstellung der pro-indonesischen Milizen, die 1999 mehrere Tausend Zivilisten in Osttimor ermordeten und das Land verwüsteten. Ähnlich kritiklos erscheint der Artikel über Jakartas ehemaligen Gouverneur Sutiyoso. Weder Angriffe auf Opposition noch die verschiedenen Korruptionsfälle in seiner Amtszeit kommen im Artikel vor. Besser sieht es mit Artikeln über indonesische Persönlichkeiten aus der ersten Reihe, wie Suharto, Prabowo Subianto oder Wiranto aus.

Themen wie die Besatzungszeit Osttimors und die Papua-Freiheitsbewegung Organisasi Papua Merdeka (OPM) werden laut dem Autor relativ einseitig dargestellt. So sei die Invasion ins Nachbarland 1975 auf Wunsch osttimoresischer Parteien erfolgt, was längst als widerlegt gilt. Die Bevölkerung hätte in Indonesien integriert werden wollen, da sie dieselbe Kultur hätte, „wie ihre Brüder in Westtimor“. Der Krieg mit dem osttimoresischen Widerstand in der Besatzungszeit wird als innertimoresischer Konflikt dargestellt. Die OPM im westlichen Neuguinea „lehne wirtschaftliche Entwicklung und die moderne Lebensweise ab“, lässt sich in der indonesischen Wikipedia nachlesen. Im zweiten Absatz im Artikel über die OPM wird die Organisation als verräterisch beschrieben. Gründe für den Widerstand sind nicht Thema.

Am Ende betont der Autor Warren Doull, dass es ihm nicht um die Verurteilung der genannten Personen oder ein Urteil über die separatistischen Bewegungen ginge. Er kritisiert die einseitige Einteilung in Schwarz und Weiß, statt einer realistischeren Grautönung der Geschichte. Ein Problem vor dem wahrscheinlich viele kleine Wikipedia-Sprachversionen stehen. JPF 12.11.

WLM-Preisträger aus Österreich stehen fest

Gewinnerfoto von Thomas Ledl

Die Österreicher bauen ihren Beamten beeindruckende Treppen. Geht es nach der Jury von Wiki Loves Monuments in Österreich, ist das, wenn entsprechend in Licht und Schatten gerückt, preiswürdig. Mit dem ersten Platz von WLM 2014 in Österreich wird Benutzer:Thomas Ledl für ein Bild der Beamtenstiege in der Wiener Postsparkasse ausgezeichnet. Auf Platz zwei folgt Benutzer:Uoaei1 (Fresken in der Wallfahrtskirche Maria Langegg) und auf Platz drei Benutzer:Herzi Pinki (Schlossruine Pottendorf nebst Teichspiegelung). Alle Preisträger der Hauptkategorie sind hier zu finden, jene der Sonderkategorie zum „Tag des Denkmals“ dort. Am 20. November findet die feierliche Preisverleihung in der Wiener Hofburg statt, wo – in einem anderen Trakt – der höchste Diener der Republik (Bundespräsident) seinen Dienst versieht und die Beamten ernennt. Herzlichen Glückwunsch den Preisträgerinnen und Preisträgern, danke für die Arbeit von Vorjury sowie Jury – und Mahlzeit! Regio 11.11.

„Neue Suche“ kommt

Die Suchmaschine „Cirrus“ wird voraussichtlich am Mittwoch, den 12.11. zwischen 18 und 19 Uhr in der deutschsprachigen Wikipedia aktiviert. Seit Anfang 2014 kann die „Neue Suche“ als Betafeature getestet werden. Die Suchmaschine wird bereits auf Commons sowie in allen Wikipedien außer in der englischsprachigen Wikipedia eingesetzt, hierfür ist bisher der 19.11. als Termin geplant. Die „Neue Suche“ liefert aktuellere Ergebnisse, Suchbegriffe können unterschiedlich miteinander kombiniert werden, es kann u.a. innerhalb von Quelltext gesucht werden und Ergebnisse sind weiter eingrenzbar: Z. B. kann die Suche auf Seiten, die bestimmte Vorlagen verwenden, eingeschränkt werden. Weitere Informationen: Hilfe:Suche/Cirrus. Hier findet sich auch eine Liste mit Beispielen für die verschiedenen Suchmöglichkeiten. bm (wmde), 11.11.

Im Zuge der Umstellung entfällt zudem die Möglichkeit in den persönlichen Kontoeinstellungen, die Suche global für alle Suchvorgänge auf bestimmte Namensräume zu beziehen. Dies muss seit kurzem in den Einstellungen der „Erweiterten Suche“ konfiguriert werden („Auswahl für zukünftige Suchanfragen merken“). (A, 11.11.)

Edit-a-thon in der Wiener Hofburg zum Wiki Loves Monuments-Denkmal-Cup

Im Rahmen des WLM Denkmal-Cups lädt das österreichische Bundesdenkmalamt die Teilnehmer in den Ahnensaal der Wiener Hofburg (Schweizertrakt) zu einem Edit-a-Thon ein. Dieser Wettbewerb findet am 6. Dezember 2014 von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr statt. Diejenigen, die nicht extra nach Wien kommen können, laden wir herzlich dazu ein, auch von zu Hause aus, an der Veranstaltung teilzunehmen. Wer als Gast in der Hofburg teilnehmen möchte, würden wir bitten, sich bis 1. Dezember in der Anmeldeliste einzutragen. Für alle anderen Interessierten, die von Außerhalb mitmachen, gilt diese Deadline nicht. AT 10.11.

Teilentwicklung für Teahouse kann getestet werden

Bereits seit Längerem beschäftigen sich einige Community-Mitglieder mit der Frage, ob und wie das Teahouse der englischsprachigen Wikipedia (freundliche Anlaufstelle für Neu-Autoren) auch in der deutschsprachigen Wikipedia umgesetzt werden kann. Wie schon auf der diesjährigen WikiCon vorgestellt, ist Bewegung in das Projekt gekommen. Eine kleine Teilentwicklung wird seit Ende September 2014 im Auftrag von WMDE entwickelt und kann nun getestet werden. Weitere Informationen zum Projekt, zur Teilentwicklung und zur Testmöglichkeit gibt es auf der Teahouse-Seite. Feedback und Fragen sind auf der dortigen Diskussionsseite herzlich willkommen! bm (wmde), 10.11.

Schiedsgericht: bis 21. November 2014 wählen!

Neun Kandidaten haben sich für die diesherbstliche Wahl zum Schiedsgericht beworben. Bis zum 21. November könnt Ihr bei einem oder mehreren mit Pro, Kontra oder Enthaltung abstimmen. Fünf Personen werden gesucht. Jede Stimme zählt! mh, 10.11.

Fertigmeldung – Kulturdenkmale satt in Quedlinburg

Vom Abteigarten bis zum Haus Zwischen den Städten 1 beschäftigen sich jetzt 1287 Artikel mit ebenso vielen aktuellen bzw ehemaligen Kulturdenkmalen der UNESCO-Welterbe-Stadt Quedlinburg. Damit haben alle in der Liste zur Stadt selbst, als auch in der Liste zu den Ortsteilen enthaltene Kulturdenkmale der Kommune jetzt eigene Artikel. Begleitend hierzu entstanden auch Artikel zu bekannten Zimmermeistern der Stadt, wie Andreas Besen und spezifische Bauformen (Pyramidenbalkenkopf).O2, 10. November 2014

Rechtschreibung: 3−

Eben zeigte mir die Wikipedia am unteren Bildschirmrand einen Spendenaufruf, der mit den folgenden Worten endete:

Wikipedia ist etwas ganz besonderes. Sie ist in etwa so wie eine Bibliothek oder ein öffentlicher Park – ein Ort zum lernen und nachdenken. Wenn Wikipedia für Sie hilfreich ist, nehmen Sie sich eine Minute Zeit und sichern Sie ihre Existenz und ein weiteres werbefreies Jahr. Vielen Dank.

Mal ganz abgesehen davon, dass die Wikimedia Foundation im aktuellen Jahresbericht unter „Assets“ auf Seite 2 gerade knapp 28 Millionen Dollar „cash and cash equivalents“ (ganz zu schweigen von den 23 Millionen Dollar „investments“) gemeldet hat und es bei diesem Spendenaufruf somit nun wirklich nicht darum geht, die Wikipedia vor dem Absaufen zu retten oder wegen akuten Geldmangels angesagte Werbeanzeigen abzuwenden: diese dreieinhalb Sätze enthalten drei Rechtschreibfehler (Verstöße gegen Duden-Rechtschreibregeln 72 und 82). Das kommt mir bei einer Enzyklopädie irgendwie wie ein Armutszeugnis vor – es sei denn, das A/B-Testing hat ermittelt, dass Spendenaufrufe mit ein paar Rechtschreibfehlern Volksverbundenheit demonstrieren und daher ein paar Euros mehr einspielen. A.K., 9. November 2014

Der verdächtige Versuch

In der Wikipedia ist ein zugegebenermaßen nicht ganz so gut gelungener Artikel über das deutsche Landeskriminalamt Thüringen zu finden. Nun gibt es wohl in allen Bundesländern solche Kriminalämter, denn die Verwaltung besonders der politischen Kriminalität ist Ländersache in unserem föderalistischen System. LKA Thüringen? War da nicht was? Richtig die Sache mit den NSU-Morden. Und bei der Aufklärung dieser rassistisch motivierten Morde jener rechtsterroristischen kriminellen Vereinigung, die sich Nationalsozialistischer Untergrund nannte, gab es in den Medien recht harte Kritik an der Landesbehörde aus Thüringen. Manche sprechen sogar offen von einem handfesten Skandal, weil offenbar einiges vertuscht wurde. Natürlich finden gerade auch Skandale sofort ihren Weg in die Wikipedia, das ist unsere Stärke, das gehört zu unserer von der Öffentlichkeit anerkannten und gewünschten Arbeitsweise. Nicht besonders erfreut darüber dürften hingegen die Thüringer Kriminalen sein, denn dauernd schlechte Presse zu haben, auch noch in einer langlebigen äußerst bekannten Enzyklopädie, erzeugt schlechte Laune in der Erfurter Zentrale. Die Mitarbeiter murren, bei ihnen zu Hause hängt der Segen schief, und die politische Opposition hat ein nettes neues Thema, wenn es mal wieder heißt, man sei auf dem rechten Auge blind. Nach dem Prinzip deutscher und effektiver Gründlichkeit meldete sich also ein neuer Benutzer an, der auch sofort loslegte: Gleich im ersten Edit fügte er dem Wikipediaartikel über das glücklose LKA satte 23.700 Byte hinzu, und das im schönsten Verwaltungsdeutsch. Man hat offenbar Erfahrung. Inhaltlich war das opulente Datenpaket eher dürftig, hatte es aber in sich, denn gleichzeitig verschwand auffällig unauffällig der Abschnitt mit der Kritik an den Thüringer Methoden zur Terrorismusaufklärung (den Difflink ganz runterscrollen!). Die am Artikel beteiligten Autoren revertierten das Ganze selbstverständlich sofort, es ging etwas hin und her, wie immer, und nun setzt sich der, nunja, Wahrheitsfindungsprozess, wie es sich gehört, auf der Diskussionsseite des inkrimierten Artikels, der ja durchaus eine Überarbeitung vertragen könnte, fort. Wikipedia hat den Nutzen davon, aber die Kollegen aus dem LKA müssen jetzt mit dem Streisand-Effekt rechnen. Ob der Umgang damit auch in einer Dienstvorschrift (VS-Vertraulich) geregelt ist? Ein Kommentar von Sc,6. November 2014

Veränderung im Team Communitys

Liebe alle,

Hier nur als kurze Notiz: Ich habe mich entschieden, mich mit dem 7. November aus den Reihen der Mitarbeiter von Wikimedia Deutschland zu verabschieden. Ich möchte mich herzlich bedanken bei Euch allen für die fantastische Zeit der letzten Jahre. Siehe auch auf der Vereins-Mailingliste. Denis Barthel (WMDE) 5.11.

Sieger im 21. Schreibwettbewerb stehen fest

Die Platzierungen des 21. Schreibwettbewerbs stehen fest. In einer angenehmen und konstruktiven Sitzung im Lokal K konnten heute die Siegerartikel im Schreibwettbewerb gefunden werden. Auf Platz 1 landet Québec (Stadt) (Voyager), gefolgt von Ludwig der Deutsche (Armin P.) und Schlachterladen in Schäftlarn an der Isar (Achim Raschka). Die Jury bedankt sich bei allen Teilnehmern; Lektüre und Diskussionen haben uns nicht nur zu vielen neuen Erkenntnissen verholfen, sondern auch Spaß gemacht. ED 1.11.