Victor Pálsson

isländischer Fußballspieler

Guðlaugur Victor Pálsson (* 30. April 1991 in Reykjavík) ist ein isländischer Fußballspieler, der seit Ende Juli 2023 bei der KAS Eupen spielt. Der Mittelfeldspieler ist darüber hinaus mehrfacher isländischer Nationalspieler.

Victor Pálsson
Victor Pálsson bei Hibernian Edinburgh (2011)
Personalia
Voller Name Guðlaugur Victor Pálsson
Geburtstag 30. April 1991
Geburtsort ReykjavíkIsland
Größe 186 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
Fjölnir Reykjavík
2004–2007 Fylkir Reykjavík
2007–2009 Aarhus GF
2009–2010 FC Liverpool
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2010–2011 FC Liverpool Reserves 20 (1)
2010–2011 → Dagenham & Redbridge (Leihe) 2 (0)
2011–2012 Hibernian Edinburgh 31 (1)
2012 New York Red Bulls 16 (0)
2012 New York Red Bulls Reserves 6 (1)
2012–2014 NEC Nijmegen 50 (4)
2012–2014 Jong NEC Nijmegen 3 (1)
2014–2015 Helsingborgs IF 33 (3)
2014–2015 Helsingborgs IF U21 2 (0)
2015–2017 Esbjerg fB 35 (3)
2017–2019 FC Zürich 47 (1)
2019–2021 SV Darmstadt 98 67 (6)
2021–2022 FC Schalke 04 27 (0)
2022–2023 D.C. United 28 (0)
2023– KAS Eupen 1 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2007 Island U17 7 (0)
2008–2009 Island U19 6 (0)
2009–2012 Island U21 10 (0)
2014– Island 36 (1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 29. Juli 2023

2 Stand: 20. Juni 2023

Sportliche Laufbahn Bearbeiten

Vereine Bearbeiten

Victor begann seine Fußballkarriere in seiner Heimat Island bei Fylkir Reykjavík, wechselte aber schon in der Jugend nach Dänemark zu Aarhus GF. Im Jahr 2009 wechselte er nach England in die Jugendmannschaft des FC Liverpool, dann im Jahr 2010 in die erste Mannschaft, in der sich aber nicht durchsetzen konnte. Um Spielpraxis zu sammeln, verliehen ihn die Nordengländer nach London zu Dagenham & Redbridge, die gerade in die zweite Liga aufgestiegen waren.

In den nächsten sechs Jahren spielte Victor bei verschiedenen Vereinen in Schottland, den USA, Niederlande, Schweden und Dänemark, bevor er 2017 einen Vertrag beim Schweizer Erstligisten FC Zürich unterzeichnete, der zur Saison 2017/18 gerade erst wieder in die Super League aufgestiegen war. Am Ende der Saison gewann er mit der Mannschaft als Kapitän den Schweizer Cup.[1]

Innerhalb der Winterpause der Folgesaison ging Victor Pálsson nach Deutschland und unterschrieb beim dortigen Zweitligisten SV Darmstadt 98 einen bis Juni 2022 gültigen Vertrag.[2] Sein Debüt für die Lilien gab er am 29. Januar 2019 beim 2:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli.[3] In seiner ersten halben Saison kam er auf 15 Einsätze. Auch in seiner zweiten Saison war er unter Dimitrios Grammozis Stammspieler und stand in 33 Spielen auf dem Platz, in denen er insgesamt drei Tore erzielen konnte. In der Saison 2020/21 kam er unter Markus Anfang auf 21 Ligaeinsätze und drei Tore. Während der Saison fiel er für zwei Monate mit einer Fingerverletzung aus. Die Mannschaft erreichte Platz 7 in der Liga.

Zur Saison 2021/22 wechselte Victor Pálsson zum Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04, trainiert von seinem ehemaligen Trainer Grammozis, bei dem er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023 unterschrieb.[4] Er gehörte meist zum Stammpersonal, auch als Mike Büskens die Mannschaft übernahm, und steuerte 27 Einsätze (21-mal von Beginn) zur Zweitligameisterschaft und direkten Wiederaufstieg bei.

Ende Juli 2022 wechselte Victor Pálsson während der laufenden Saison 2022 der Major League Soccer zu D.C. United. Er unterschrieb beim Franchise aus Washington, D.C. einen Vertrag bis zum 31. Dezember 2024, der vom Club per Option um ein weiteres Jahr verlängert werden kann.[5] Im Rest der Saison 2022 kam er auf 10 von 14 möglichen Ligaspielen für D.C. United. In der nächsten Saison waren es 18 von 24 möglichen Ligaspielen.

Ende Juli 2023 wechselte er zum belgischen Erstdivisionär KAS Eupen, bei dem er einen Vertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren unterschrieb.[6]

Nationalmannschaft Bearbeiten

Victor war in allen Jugendnationalmannschaften seines Landes aktiv und steht aktuell im Kader der A-Nationalmannschaft Islands, war allerdings weder bei der EM 2016 noch bei der WM 2018 dabei. Bei den Playoffs der Europameisterschaft-Qualifikation 2021 erreichte er mit Island das Finale, scheiterte dort aber an Ungarn, wobei er über die volle Spielzeit auf dem Platz stand.[7] Bei dem Spiel zur WM-Qualifikation 2021/22 am 31. März 2021 gegen Liechtenstein, erzielte Victor seinen ersten Treffer für die Nationalmannschaft.[8]

Persönliches Bearbeiten

Sein Vater stammt aus Portugal, dessen Vorfahren kamen aus Mosambik. Seine Mutter war Isländerin mit schottisch-amerikanischen Wurzeln. Bei der Geburt von Victor war sie 18 Jahre alt und zog ihren Sohn zunächst alleine groß. Als Victor schließlich nach Dänemark wechselte, begleiteten ihn seine Stiefschwester und seine Mutter. Seine Mutter starb im Dezember 2020 nach einem langen Kampf gegen Alkohol und Drogen.[9][10]

Erfolge Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Victor Pálsson – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Der FCZ vermiest YB den Double-Jubel!, blick.ch, abgerufen am 13. Januar 2019.
  2. Lilien verpflichten Nationalspieler Pálsson, sv98.de, abgerufen am 13. Januar 2019.
  3. SV Darmstadt 98 – FC St. Pauli, 29.01.2019 – 2. Bundesliga – Spielbericht. Abgerufen am 7. Januar 2021.
  4. Victor Pálsson wechselt zum FC Schalke 04, Florian Flick wird Profi, schalke04.de, 25. Mai 2021, abgerufen am 25. Mai 2021.
  5. D.C. United Sign Icelandic National Team Midfielder Victor Pálsson from German Bundesliga Club FC Schalke 04, dcunited.com, 27. Juli 2022, abgerufen am 28. Juli 2022.
  6. KAS Eupen verpflichtet isländischen Nationalspieler Victor Pálsson. KAS Eupen, 28. Juli 2023, abgerufen am 30. Juli 2023.
  7. Ungarn – Island, 12.11.2020 – EM-Qualifikation Playoff – Spielbericht. Abgerufen am 6. Juli 2021.
  8. Armenien übernimmt Tabellenführung faz.net, abgerufen am 31. März 2021.
  9. Stephan Köhnlein: Victor Palsson trauert um seine Mutter. In: Lilienblog. 14. Dezember 2020, abgerufen am 14. Dezember 2020 (deutsch).
  10. Ron Ulrich: Schalkes Vizekapitän Pálsson über seine Alkoholsucht und Depression. 17. Mai 2022, abgerufen am 17. Mai 2022 (deutsch).