Olympische Sommerspiele 1956/Schwimmen – 100 m Freistil (Männer)

Der Wettbewerb über 100 Meter Freistil der Männer bei den Olympischen Spielen 1956 in der australischen Metropole Melbourne wurde am 29. und 30. November im Swimming and Diving Stadium ausgetragen.

Sportart Schwimmen
Disziplin 100 Meter Freistil
Geschlecht Männer
Teilnehmer 34 Athleten aus 19 Nationen
Wettkampfort Olympic Swimming Stadium
Wettkampfphase 29. bis 30. November 1956
Siegerzeit 55,4 s Weltrekord
Medaillengewinner
AustralienAustralien Jon Henricks (AUS)
AustralienAustralien John Devitt (AUS)
AustralienAustralien Gary Chapman (AUS)
1952 1960
Schwimmwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 1956
100 m Freistil Frauen Männer
400 m Freistil Frauen Männer
1500 m Freistil Männer
200 m Brust Frauen Männer
100 m Rücken Frauen Männer
100 m Schmetterling Frauen
200 m Schmetterling Männer
4 × 100 m Freistil Frauen
4 × 200 m Freistil Männer

Teilnehmende Nationen Bearbeiten

Insgesamt nahmen 34 Schwimmer aus 19 Nationen an dem Wettbewerb teil.

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord Dick Cleveland (Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten) 54,8 s Rom, Italien 1. April 1954*
Olympischer Rekord Walter Ris (Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten) 57,3 s London, Großbritannien 31. Juli 1948*

* vor Regeländerung[1]

Vorläufe Bearbeiten

Es fanden fünf Vorläufe statt. Die 16 schnellsten Schwimmer aller Vorläufe qualifizierten sich für die zwei Halbfinalläufe.

Vorlauf 1 Bearbeiten

Rang Name Nation Zeit
1 Jon Henricks Australien  Australien 57,3 s
2 Dick Hanley Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten 57,8 s
3 Billy Steuart Sudafrika 1928  Südafrikanische Union 59,2 s
4 Lew Balandin Sowjetunion 1955  Sowjetunion 59,6 s
5 Hans Köhler Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956  Deutschland 59,8 s
5 Karri Käyhkö Finnland  Finnland 59,8 s
7 André Laurent Belgien  Belgien 1:00,7 min

Vorlauf 2 Bearbeiten

Rang Name Nation Zeit
1 Manabu Koga Japan 1870  Japan 57,7 s
2 Aldo Eminente Frankreich 1946  Frankreich 58,0 s
3 Witali Sorokin Sowjetunion 1955  Sowjetunion 58,6 s
4 Cheung Kin Man Hongkong 1910  Hongkong 59,8 s
5 Horst Bleeker Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956  Deutschland 1:00,1 min
6 Sergio Martínez Kolumbien  Kolumbien 1:00,2 min
7 Peter Duncan Sudafrika 1928  Südafrikanische Union 1:00,4 min

Vorlauf 3 Bearbeiten

Rang Name Nation Zeit
1 John Devitt Australien  Australien 57,2 s
2 Paolo Pucci Italien  Italien 58,3 s
3 Hiroshi Suzuki Japan 1870  Japan 58,4 s
3 Paul Voell Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956  Deutschland 58,4 s
5 Kenneth Williams Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 59,4 s
6 Dennis Ford Sudafrika 1928  Südafrikanische Union 59,5 s
7 Sri Chand Bajaj Indien  Indien 1:01,6 min

Vorlauf 4 Bearbeiten

Reid Patterson erreichte mit 56,8 s einen neuen olympischen Rekord.

Rang 3 belegte der damals 26-jährige Italiener Carlo Pedersoli, der wenige Jahre später eine überaus erfolgreiche Karriere als Filmschauspieler startete und unter seinem Künstlernamen Bud Spencer einem breiten Publikum bekannt wurde.

Rang Name Nation Zeit
1 Reid Patterson Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten 56,8 s
2 Atsushi Tani Japan 1870  Japan 57,1 s
3 Carlo Pedersoli Italien  Italien 58,5 s
4 Haroldo Lara Brasilien 1889  Brasilien 59,9 s
5 Habib Nasution Indonesien  Indonesien 1:00,1 min
6 Alex Jany Frankreich 1946  Frankreich 1:00,2 min

Vorlauf 5 Bearbeiten

Rang Name Nation Zeit
1 Gary Chapman Australien  Australien 57,8 s
2 William Woolsey Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten 58,2 s
3 Ronald Roberts Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 58,3 s
4 Gyula Dobay Ungarn 1956  Ungarn 58,5 s
5 George Park Kanada 1921  Kanada 58,8 s
6 Dakula Arabani Philippinen 1944  Philippinen 1:00,2 min
7 Wan Shiu Ming Hongkong 1910  Hongkong 1:00,7 min

Halbfinale Bearbeiten

Es fanden zwei Halbfinalläufe statt. Die acht schnellsten Schwimmer qualifizierten sich für das Finale.

John Devitt verbesserte den von Reid Patterson im vierten Vorlauf aufgestellten olympischen Rekord im zweiten Halbfinallauf nochmals um zwei Zehntelsekunden auf 56,4 s.

Halbfinale 1 Bearbeiten

Rang Name Nation Zeit
1 Jon Henricks Australien  Australien 55,7 s
2 Dick Hanley Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten 56,9 s
3 Atsushi Tani Japan 1870  Japan 57,4 s
4 Aldo Eminente Frankreich 1946  Frankreich 58,0 s
5 Hiroshi Suzuki Japan 1870  Japan 58,0 s
6 Witali Sorokin Sowjetunion 1955  Sowjetunion 58,2 s
7 Paolo Pucci Italien  Italien 58,8 s
8 Carlo Pedersoli Italien  Italien 59,0 s

Halbfinale 2 Bearbeiten

Rang Name Nation Zeit
1 John Devitt Australien  Australien 56,4 s
2 Gary Chapman Australien  Australien 56,9 s
3 Reid Patterson Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten 57,1 s
4 William Woolsey Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten 58,0 s
5 Gyula Dobay Ungarn 1956  Ungarn 58,1 s
6 Manabu Koga Japan 1870  Japan 58,1 s
7 Paul Voell Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956  Deutschland 58,6 s
8 Ronald Roberts Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 58,9 s

Finale Bearbeiten

Jon Henricks stellte mit der Siegerzeit von 55,4 s einen neuen olympischen Rekord und einen neuen Weltrekord auf.

Rang Name Nation Zeit
1 Jon Henricks Australien  Australien 55,4 s (WR)
2 John Devitt Australien  Australien 55,8 s
3 Gary Chapman Australien  Australien 56,7 s
4 Reid Patterson Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten 57,2 s
5 Dick Hanley Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten 57,6 s
6 William Woolsey Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten 57,6 s
7 Atsushi Tani Japan 1870  Japan 58,0 s
8 Aldo Eminente Frankreich 1946  Frankreich 58,1 s

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7, S. 462 ff.: Aufgrund der Zeitvorteile beim Wenden stammte der Großteil der bisherigen Bestmarken von Wettkämpfen in einem 25-m-Becken. Auf dem im Rahmen der Olympischen Spiele 1956 durchgeführten FINA-Kongress wurde schließlich festgelegt, dass Rekorde ab 1. Mai 1957 ausschließlich auf der Langbahn (50 Meter bzw. 55 Yards) offizielle Anerkennung finden. Davor datierte (Langbahn-)Bestmarken - vorrangig im Melbourner Olympiabecken erzielt - wurden nachträglich als erster offizieller 50-m-Bahn-Weltrekord anerkannt, wenn diese bis zum besagten Stichtag nicht mehr auf der Kurzbahn unterboten wurden.