Nischnekamsk

Stadt in Russland
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Nischnekamsk (russisch Нижнека́мск; tatarisch Түбән Кама Tübän Kama) ist eine Großstadt mit 234.044 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Republik Tatarstan, Russland.

Stadt
Nischnekamsk
Нижнекамск (russisch)
Түбән Кама (tatarisch)
Wappen
Wappen
Föderationskreis Wolga
Republik Tatarstan
Rajon Nischnekamsk
Gegründet 1961
Stadt seit 1966
Fläche 61 km²
Bevölkerung 234.044 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 3837 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 110 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 8555
Postleitzahl 423570–423587
Kfz-Kennzeichen 16, 116
OKATO 92 435
Website www.e-nizhnekamsk.ru
Geographische Lage
Koordinaten 55° 38′ N, 51° 49′ OKoordinaten: 55° 38′ 0″ N, 51° 49′ 0″ O
Nischnekamsk (Europäisches Russland)
Nischnekamsk (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Nischnekamsk (Tatarstan)
Nischnekamsk (Tatarstan)
Lage in Tatarstan
Liste der Städte in Russland

Nach einer Erhebung aus dem Jahr 2010 zählt Nischnekamsk zu den lebenswertesten Städten Russlands.[2]

Geografie Bearbeiten

Nischnekamsk liegt am linken Ufer des Flusses Kama an dessen Unterlauf, in der Nähe der Mündung der Wjatka in die Kama, knapp 240 Kilometer östlich der Republikhauptstadt Kasan. Die nächstgelegenen Städte, jeweils etwa 25 km von Nischnekamsk entfernt, sind Jelabuga und Mamadysch.

Geschichte Bearbeiten

Nischnekamsk – wörtlich „Ort an der Unteren Kama“ – entstand ab 1961 als Siedlung beim Aufbau eines großen erdölverarbeitenden und chemischen Kombinats. Bis 1966 hieß der Ort „Arbeitersiedlung Nischnekamski“, danach erhielt er den Stadtstatus; das Kombinat wurde im Jahre 1967 endgültig fertiggestellt. Bereits Mitte der 1970er-Jahre überstieg die Einwohnerzahl von Nischnekamsk die Marke von 100.000.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1970 48.988
1979 134.199
1989 190.793
2002 225.399
2010 234.044

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Im Jahr 1989 hatte ethnische Zusammensetzung der Stadt Nischnekamsk folgendes Aussehen: 46,5 % Tataren, 46,1 % Russen, 3,0 % Tschuwaschen, 1,0 % Ukrainer, 1,0 % Baschkiren, 2,4 % Sonstige. Auch gibt es in der Stadt eine bedeutende Gemeinde der Krjaschen (christliche Tataren).

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die heilige Quelle; der Platz der Stadtfeste (Maydan); der Mussa Dschalil Park; die Eishockeyhalle Neftechimik; sowie das Stadtmuseum.

Wirtschaft und Verkehr Bearbeiten

Heute gilt Nischnekamsk neben der Hauptstadt Kasan als die zweitwichtigste Industriestadt der Republik und wichtiges Zentrum der russischen Ölverarbeitung. Hauptarbeitgeber der Stadt sind das Öl- und Chemiekombinat OAO Nischnekamskneftechim, mehrere Raffinerien, ein Autoreifenwerk, zwei Heizkraftwerke und eine Reihe weiterer Industriebetriebe.

Die Stadt besitzt einen Binnenhafen an der Kama, einen Eisenbahnanschluss sowie einen regionalen Flughafen. Der innerstädtische Nahverkehr wird unter anderem mit einem eigenen Straßenbahnnetz betrieben.
Der Brotikombinat gehört zur Essenindustrie der Stadt.

Bildung Bearbeiten

Die Bildungslandschaft der Stadt besteht aus 23 allgemeinbildenden Schulen, fünf Gymnasien und zwei Lyzeen. Auch gibt es die Sportschulen, die Musikschulen und die Kunstschule. Die universitäre Bildung wird durch zwei Hochschulinstitute, drei Hochschulfilialen sowie einer eigenständigen Hochschule gewährleistet.

Seit 2008 sind alle höheren Bildungsinstitutionen flächendeckend mit drahtloser Internetanbindung ausgestattet.

Sport Bearbeiten

Zu den bekanntesten Sportvereinen der Stadt gehört der 1968 gegründete Eishockey-Club HK Neftechimik Nischnekamsk, der am Spielbetrieb der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) teilnimmt. Seine Heimspielstätte ist die 2005 fertiggestellte Mehrzweckhalle SKK Neftechimik, die knapp für 5500 Zuschauer Plätze bietet und außer für Eishockeyspiele auch für Konzerte genutzt wird.

Im Fußball ist die Stadt durch den Verein FK Neftechimik Nischnekamsk vertreten, der zwischen dem zweitklassigen Perwenstwo FNL und dem eine Etage tiefer angesiedelten Perwenstwo PFL pendelt. Auch dieser Verein besitzt mit dem bis zu 3200 Zuschauer fassenden Neftechimik-Stadion eine eigene Spielstätte.

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. regnum.ru
  3. Marat Zakirov in der Datenbank von Sports-Reference (englisch)
  4. Будылин Сергей Владимирович, footballfacts.ru (russisch)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Nischnekamsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien