Naundorf (Sachsen)

Gemeinde im Landkreis Nordsachsen, Sachsen, Deutschland

Naundorf ist eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.

Wappen Deutschlandkarte
Naundorf (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Naundorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 15′ N, 13° 7′ OKoordinaten: 51° 15′ N, 13° 7′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Nordsachsen
Höhe: 139 m ü. NHN
Fläche: 36,93 km2
Einwohner: 2200 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 04769,
04758 (Hof)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 03435, 034362, 035268
Kfz-Kennzeichen: TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel: 14 7 30 210
Gemeindegliederung: 15 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Dorfplatz 3
04769 Hof
Website: www.naundorf-sachsen.de
Bürgermeisterin: Cathleen Kramm (parteilos)
Lage der Gemeinde Naundorf im Landkreis Nordsachsen
KarteArzbergBad DübenBeilrodeBelgern-SchildauCavertitzDahlenDelitzschDoberschützDommitzschDreiheideEilenburgElsnigGroßtreben-ZwethauJesewitzKrostitzLaußigLiebschützbergLöbnitzMockrehnaMockrehnaMügelnNaundorfWiedemarOschatzRackwitzBelgern-SchildauSchkeuditzSchönwölkauMügelnTauchaTorgauTrossinWermsdorfWiedemarTorgauZschepplinWiedemar
Karte

Geographie und Verkehr Bearbeiten

Die Gemeinde liegt südlich von Oschatz und südöstlich des Collmberges am Flüsschen Döllnitz. Die Nachbarstädte sind Oschatz (4 km), Riesa (15 km) und Mügeln (5 km). Die Bundesstraße 6 verläuft nördlich und die Bundesstraße 169 östlich des Gemeindegebietes.

Ortsteile Bearbeiten

Geschichte Bearbeiten

Naundorf wurde im Jahre 1241 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend hatte wie viele andere auch im Dreißigjährigen Krieg zu leiden. Eine Urkunde aus dem Jahre 1656 vermerkt, dass im Jahr 1637 das ganze Dörflein Zöschau durch die Soldaten eingeäschert wurde und dazu die Einwohner durch den Würgeengel, die Pest, geschlagen worden sind, so dass alles zur Einöde ward.

Der Ortsteil Casabra war 1665–1666 von Hexenverfolgung betroffen. Georg Pfütze, alt und schwach, geriet unter dem Vorwurf des abergläubischen Kurierens in einen Hexenprozess. Die Verurteilung zur ewigen Landesverweisung wurde umgewandelt in Einsatz beim Festungsbau in Dresden.[2]

1935 wurde auf dem Gebiet des ehemaligen Rittergutes Hof-Raitzen durch die Sächsische Bauernsiedlung GmbH das erste sächsische Neubauerndorf in der Zeit des Nationalsozialismus geschaffen und auf den Namen Haage getauft.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  •  
    Altes Schloss Hof. Renaissance um 1540
    barocke Kirche Naundorf, von 1742 bis 1744 erbaut
  • Kirche Hohenwussen, um 1500 erbaut, Teile schon älter
  • romanische Kirche von Zöschau, um 1150 erbaut
  • Kirche Limbach, um 1460 erbaut, mit gotischem Grundriss
  • frühbarocke Kirche in Hof, am 23. Juli 1699 eingeweiht
     
    Altes Schloss Hof. Renaissance um 1540. Detail der Holzfelderdecke im Festsaal.

Naturschutz Bearbeiten

Politik Bearbeiten

Gemeinderatswahl 2019[3]
Wahlbeteiligung: 68,4 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
55,9 %
n. k. %
39,0 %
3,3 %
1,7 %
FWGN
FWGJ
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
-20
−9,0 %p
−16,9 %p
+23,3 %p
+0,9 %p
+1,7 %p
FWGN
FWGJ

Gemeinderat Bearbeiten

Der Rat der Gemeinde Naundorf setzt sich aus 14 Mitgliedern zusammen, die sich wie folgt auf die Parteien bzw. Wählergruppen verteilen:

Partei/Liste 2019 2014
FWG Naundorf 8 10
FWG Jahnatal 6 2
CDU 2
Wahlbeteiligung (in %) 68,4 58,4

Bürgermeister Bearbeiten

Hauptamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde ist Cathleen Kramm (parteilos). Sie wurde 2019 mit 56,4 Prozent der Stimmen gegen Heinz Schumann (parteilos) gewählt. Ihr Vorgänger war Michael Reinhardt (parteilos).

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2019 Cathleen Kramm Kramm 56,4
2015 Michael Eberhard Reinhardt Reinhardt 63,7
2008 84,1
2001 98,8

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Die Bundesstraße B 6 befindet sich etwa 5 Kilometer entfernt. Naundorf hat einen Bahnhof an der Döllnitzbahn.

Literatur Bearbeiten

  • Cornelius Gurlitt: Naundorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 28. Heft: Amtshauptmannschaft Oschatz (II. Teil). C. C. Meinhold, Dresden 1905, S. 197.
  • Helmuth Gröger: Schloss Naundorf bei Oschatz. In: Burgen und Schlösser in Sachsen, Verlag Heimatwerk Sachsen, 1940, S. 102

Weblinks Bearbeiten

Commons: Naundorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen, Köln, Weimar, Wien 2003, S. 554f.
  3. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019