Mimetesit

Mineral aus der Apatitgruppe

Mimetesit, auch unter den veralteten bergmännischen Bezeichnungen Arsenikbleispath oder Grünbleierz bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ mit der chemischen Zusammensetzung Pb5[Cl|(AsO4)3][7] und damit chemisch gesehen ein Bleiarsenat mit zusätzlichen Chlorionen.

Mimetesit
Mimetesit-Kristallstufe aus der Tsumeb Mine, Namibia (Größe: 4,1 cm × 3,5 cm × 2,8 cm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Mim[1]

Andere Namen
  • Arsenikbleispath[2]
  • Arsensaures Blei(oxyd)
  • Flockenerz
  • Gorlandit
  • Grünbleierz[3][4][5]
  • Mimetit[3]
  • Traubenblei
Chemische Formel
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Phosphate, Arsenate, Vanadate
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VII/B.16d
VII/B.39-160

8.BN.05
41.08.04.02
Kristallographische Daten
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse; Symbol hexagonal-dipyramidal; 6/m[9]
Raumgruppe P63/m (Nr. 176)Vorlage:Raumgruppe/176[7]
Gitterparameter a = 10,21 Å; c = 7,42 Å[7]
Formeleinheiten Z = 2[7]
Häufige Kristallflächen {1010}, {0001} oder {1011}, selten {1121} oder {2131}[10]
Zwillingsbildung sehr selten nach {1122}[10]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 3,5 bis 4[10]
Dichte (g/cm3) gemessen: 7,24; berechnet: 7,26[10]
Spaltbarkeit undeutlich nach {1011}[10]
Bruch; Tenazität uneben bis schwach muschelig; spröde[10]
Farbe orangegelb, grünlichgelb, braun; im Durchlicht farblos bis weiß oder blassgelb[10]
Strichfarbe weiß[10]
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend[10]
Glanz Harzglanz, schwacher Diamantglanz[10]
Kristalloptik
Brechungsindizes nω = 2,147[11]
nε = 2,128[11]
Doppelbrechung δ = 0,019[11]
Optischer Charakter einachsig negativ
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten in Salpetersäure und Kalilauge löslich[12]
Besondere Merkmale piezoelektrisch; mögliche rote Fluoreszenz unter UV-Licht[10]

Mimetesit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und entwickelt prismatische oder pyramidale Kristalle, aber auch traubige, radialstrahlige oder erdige Mineral-Aggregate mit einem harzähnlichen bis schwach diamantähnlichen Glanz auf den Oberflächen. Die durchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle sind meist von sattgelber oder orange-, grünlich- bis braungelber Farbe. Im Durchlicht kann Mimetesit auch farblos bis weiß oder blassgelb erscheinen.

Etymologie und Geschichte Bearbeiten

Benannt ist Mimetesit nach dem altgriechischen Wort μίμησις mímēsis für Nachahmung oder Nachahmer, da es aufgrund seiner großen Ähnlichkeit in Form und Farbe leicht mit Pyromorphit verwechselt werden kann.

Vor der Entdeckung von Mimetesit als eigenständige Mineralart wurden die verschiedenen Bleierze vor allem nach ihren Farben unterschieden, die aus der Bergmannsprache übernommen wurde; namentlich Rot- (heute Krokoit), Gelb- (heute Wulfenit), Grün-, Blau-, Braun-, Schwarzbleierz und Weißbleierz (heute Cerussit) durch Abraham Gottlob Werner (Abraham Gottlob Werner's letztes Mineral-System 1817) sowie Buntbleierz (auch Polychrom) durch Friedrich Hausmann (Handbuch der Mineralogie 1813).[3]

Schon Mitte des 18. Jahrhunderts fiel Axel Frederic Cronstedt (1722–1765) bei seinen Lötrohrversuchen das unterschiedliche Kristallisationsverhalten einiger „Bleispäte“ auf. Das Bleiphosphat mit dem Verhalten, nach dem Schmelzen in vielflächiger Polyederform zu kristallisieren, erhielt schließlich den Namen Pyromorphit und das so ähnliche Bleiarsenat den Namen Mimetesit. Der erstmals von dem französischen Mineralogen François Sulpice Beudant 1832 geprägte Begriff „Mimetèse“ entspricht dabei dem griechischen Nominativ.[3]

August Breithaupt hängte 1841 in seiner deutschsprachigen Mineralbeschreibung die mineraltypische Endung -it an, entsprechend also Mimetesit, und gab als Synonyme pollachites arsenicus, Arsenischer Blei-Spath (auch Arsenikbleispath), Grünbleierz und Arsenikbleispath an.[13] Wilhelm von Haidinger wählte in seinen Aufzeichnungen von 1845 dagegen den Namen Mimetit, der wie Beudants Mimetèse sprachrichtig vom griechischen Wortstamm abgeleitet ist. Dieser setzte sich jedoch nur im englischen Sprachraum durch.[3]

Die von der International Mineralogical Association (IMA) anerkannte Kurzbezeichnung für den Mimetesit lautet „Mim“.[1] Er ist als eigenständige Mineralart schon lange bekannt und wurde von der Commission on New Minerals, Nomenclature and Classification (CNMNC) daher als sogenanntes grandfathered (G) Mineral anerkannt.[6]

Als Typlokalität gilt die Grube „Treue Freundschaft“ bei Johanngeorgenstadt im sächsischen Erzgebirge in Deutschland. Zwischenzeitlich wurde festgestellt, dass es sich beim „Mimetesit“ von Johanngeorgenstadt um monoklinen Mimetesit-M handelt.[14]

Das Typmaterial des Minerals wird in der Mineralogischen Sammlung der Technischen Universität, Bergakademie Freiberg (TU-BA-Freiberg) in Sachsen unter der Sammlungs-Nummer 20225 aufbewahrt.[15][16]

Klassifikation Bearbeiten

Bereits in der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Mimetesit zur Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort zur Abteilung „Wasserfreie Phosphate, Arsenate und Vanadate mit fremden Anionen“, wo er zusammen mit Hedyphan (Calciumbarium-Mimetesit), Pyromorphit und Vanadinit sowie den zu dieser Zeit noch als hypothetisch geltenden Hydroxylpyromorphit, Oxy-Pyromorphit und den inzwischen diskreditierten Endlichit, Fermorit, Kampylit und Polysphärit die „Pyromorphit-Reihe“ mit der System-Nr. VII/B.16d innerhalb der „Apatit-Pyromorphit-Gruppe“ bildete.

Im zuletzt 2018 überarbeiteten und aktualisierten Lapis-Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiß, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. VII/B.39-160. In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies ebenfalls der Abteilung „Wasserfreie Phosphate, mit fremden Anionen F,Cl,O,OH“, wo Mimetesit zusammen mit Alforsit, Belovit-(Ce), Belovit-(La), Carbonat-Fluorapatit, Carbonat-Hydroxylapatit, Carlgieseckeit-(Nd), Chlorapatit, Deloneit, Fluorapatit, Fluorcaphit, Fluorphosphohedyphan, Fluorstrophit, Hedyphan, Hydroxylapatit, Hydroxylpyromorphit, Johnbaumit, Kuannersuit-(Ce), Miyahisait, Morelandit, Phosphohedyphan, Pieczkait, Pyromorphit, Stronadelphit, Svabit, Turneaureit, Vanackerit und Vanadinit die „Apatitgruppe“ mit der System-Nr. VII/B.39 bildet.[8]

Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte[17] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Mimetesit ebenfalls in die Abteilung der „Phosphate usw. mit zusätzlichen Anionen; ohne H2O“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhältnis der weiteren Anionen zum Phosphat-, Arsenat- bzw. Vanadat-Komplex (RO4). Das Mineral ist daher entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit ausschließlich großen Kationen; (OH usw.) : RO4 = 0,33 : 1“ zu finden, wo es zusammen mit Alforsit, Belovit-(Ce), Belovit-(La), Carbonat-Fluorapatit, Carbonat-Hydroxylapatit, Chlorapatit, Fluorphosphohedyphan, Fluorstrophit, Hydroxylapatit, Hydroxylapatit-M, Deloneit-(Ce), Fermorit, Fluorapatit, Fluorcaphit, Hedyphan, Hydroxylpyromorphit, Johnbaumit, Kuannersuit-(Ce), Morelandit, Phosphohedyphan, Pyromorphit, Svabit, Stronadelphit, Turneaureit und Vanadinit die „Apatit-Gruppe“ mit der System-Nr. 8.BN.05 bildet.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Mimetesit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung der „Wasserfreie Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen“ ein. Hier ist er zusammen mit Hydroxylpyromorphit, Pyromorphit und Vanadinit in der „Pyromorphitgruppe“ mit der System-Nr. 41.08.04 innerhalb der Unterabteilung „Wasserfreie Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen mit (A)5(XO4)3Zq“ zu finden.

Kristallstruktur Bearbeiten

 
Perfekte, hexagonal-prismatische Mimetesitkristalle aus Tsumeb, Namibia

Mimetesit kristallisiert in der Struktur von Apatit und kommt in mehreren polytypen Varietäten vor. Natürlich vorkommender Mimetesit ist meist hexagonal (Mimetit-H, Raumgruppe P63/m (Raumgruppen-Nr. 176)Vorlage:Raumgruppe/176 mit den Gitterparametern a = 10,21 Å und c = 7,42 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle).[7]

Strukturuntersuchungen, z. B. am Mimetesit aus der Typlokalität bei Johanngeorgenstadt, zeigten, dass noch eine monokline Form vorkommt, die als Klinomimetit oder Mimetesit-M bezeichnet wird und in der Raumgruppe P21/b (Nr. 14, Stellung 4)Vorlage:Raumgruppe/14.4 kristallisiert.[14] Eine weitere polytype Varietät mit der Bezeichnung Mimetesit-2M (P21 (Nr. 4)Vorlage:Raumgruppe/4) konnte an einem Mimetesit aus China (Xianghualing, Linwu County, Provinz Hunan) nachgewiesen werden.[18] Mimetesit-M und Mimetesit-2M waren zeitweise als eigenständige Minerale anerkannt, wurden jedoch 2010 diskreditiert.[19]

Eigenschaften Bearbeiten

Morphologie Bearbeiten

 
Goldgelber sphärolithischer Mimetesit aus der Congreso-León-Mine, Mexiko
(Größe: 3,0 cm × 1,7 cm × 1,0 cm)

Häufig tritt der Mimetesit in gut entwickelten Kristallen auf, die entweder kurz- bis langprismatisch gestreckt nach [0001], tonnen- oder walzenförmig nach {1010} bzw. {1000} oder spitzpyramidal geformt sein können. Daneben finden sich aber auch erdige, körnige, nadelige, traubige bzw. sphärolithische, nierige und radialstrahlige Mineral-Aggregate, oft aufgewachsen auf seine Begleitminerale.[11]

Physikalische Eigenschaften Bearbeiten

Mimetesit ist piezoelektrisch, baut also ähnlich wie Quarz oder Turmalin bei periodisch wechselnder, elastischer Verformung eine elektrische Spannung auf.[10]

Unter lang- bis kurzwelligem UV-Licht können manche Mimetesite eine rötlichgelbe Fluoreszenz zeigen.[10] Bekannt sind aber auch im kurzwelligen UV-Licht fluoreszierende Mimetesite aus Wickenburg (Arizona) (USA).[20]

Modifikationen und Varietäten Bearbeiten

Bekannte Varietäten sind der Kampylit, ein phosphorhaltiger Mimetesit mit orangeroter Farbe, der unter anderem als tonnenförmige Kristalle in Cumberland gefunden wurde,[12] sowie ein faseriges bzw. haariges Aggregat namens Prixit.[21]

Bellit ist dagegen ein Mineralgemenge aus Quarz, Mimetesit und Krokoit.[22] Er ist damit definitionsgemäß als Gestein zu werten.

Bildung und Fundorte Bearbeiten

 
Mimetesit (gelb), Cuprit (dunkelrot) und Dolomit (weiß) aus Tsumeb, Namibia
 
Pseudomorphose von Bayldonit (grün) nach Mimetesit (langprismatische Kristallform) aus Tsumeb, Namibia

Mimetesit ist ein Sekundärmineral, dass sich in Oxidationszonen im Eisernen Hut von Blei- und Zink-Lagerstätten mit arsenhaltigen Mineralen bildet. Er kommt deshalb häufig in Paragenese mit verschiedenen Blei-, Arsen- und anderen Mineralen wie zum Beispiel Galenit, Pyromorphit, Vanadinit, Wulfenit, Smithsonit und Calcit vor.

In Deutschland wurde das Mineral neben seiner Typlokalität Johanngeorgenstadt in Sachsen unter anderem noch in Baden-Württemberg (Schwarzwald), Bayern (Spessart), Hessen (Taunus), Niedersachsen (Harz), Nordrhein-Westfalen (Bergisches Land, Eifel, Sauerland), Rheinland-Pfalz (Siegerland, Westerwald) und in Sachsen-Anhalt (Harz) entdeckt.

Als häufige Mineralbildung ist Mimetesit an vielen Orten anzutreffen, wobei weltweit bisher rund 1300 Fundstätten dokumentiert sind.[23] Außer an seiner Typlokalität, der Grube „Treue Freundschaft“ bei Johanngeorgenstadt, konnte das Mineral in Sachsen noch an vielen Orten im Erzgebirgskreis entdeckt werden wie unter anderem in der Grube Uranus bei Kleinrückerswalde, in mehreren Gruben im Bergbaurevier Schneeberg (Neustädtel, Zschorlau) und auf der Schwarzenberger Kuppel bei Schwarzenberg/Erzgeb. sowie im Freiberger Bergrevier in Mittelsachsen, im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und im Vogtlandkreis.

Weitere bekannte Fundorte in Deutschland liegen unter anderem im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (Münstertal, Staufen im Breisgau, Sulzburg), im Ortenaukreis (Biberach, Haslach im Kinzigtal, Hausach, Oberwolfach) und im Landkreis Waldshut sowie in den Landkreisen Karlsruhe (Freudenstadt, Rhein-Neckar-Kreis) und der Region Stuttgart in Baden-Württemberg, in Ober- und Unterfranken in Bayern, in den Landkreisen Bergstraße (Lautertal) und Wetterau (Ober-Mörlen) in Hessen, im Landkreis Goslar (Clausthal-Zellerfeld, Odertal, St. Andreasberg) und im Landkreis Göttingen (Steinbruch Winterberg, Grube Floßberg) in Niedersachsen, im Kreis Arnsberg (Hochsauerlandkreis, Olpe, Siegen-Wittgenstein) und im Großraum Düsseldorf-Köln (Mettmann, Wuppertal, Stolberg, Euskirchen, Oberbergischer Kreis) in Nordrhein-Westfalen, in den Landkreisen Altenkirchen (Herdorf, Niederfischbach), Donnersberg (Imsbach), Neuwied (Puderbach, Rheinbreitbach) und Rhein-Lahn (Bad Ems, Lahnstein) in Rheinland-Pfalz, am Grubenberg bei Walhausen im Saarland, in den Landkreisen Harz (Harzgerode, Wernigerode) und Mansfeld-Südharz (Hettstedt, Leimbach, Wolfsberg) in Sachsen-Anhalt, in der Umgebung von Eckernförde in Schleswig-Holstein sowie in den Landkreisen Greiz (Steinbruch am Kuhberg) und Ilm (Gräfenroda, Tannenglasbachsgrund) in Thüringen.[24]

In Österreich wurde Mimetesit bisher vor allem in Kärnten (Sankt Veit an der Glan, Spittal an der Drau, Villach), Salzburg (St. Johann im Pongau, Zell am See), der Steiermark (Bruck-Mürzzuschlag, Murau, Rettenegg), Tirol (Kufstein) und Niederösterreich (Lilienfeld) entdeckt.

In der Schweiz kennt man das Mineral vor allem aus dem Kanton Wallis (Binntal, Saint-Luc, Val de Bagnes), aber auch im Kanton Glarus (Mürtschenalp) und im Kanton Graubünden (Tieftobel, Val Müstair) wurde Mimetesit gefunden.

Aufgrund herausragender Fundstätten für Mimetesit gelten die Congreso-León-Mine im Municipio Casas Grandes in Mexiko, wo hell- bis sattgelbe traubig-nierige Aggregate und Stufen von bis zu 14 cm Größe entdeckt wurden.[25] Vollkommene und bis zu 3 cm große Mimetesitkristalle traten zudem in der thailändischen Amphoe (Landkreis) Hat Yai und bis zu 2 cm lange Mimetesitkristalle in Johanngeorgenstadt (Erzgebirgskreis) auf. Im berühmten Bergbaugebiet um Tsumeb in Namibia fanden sich außerdem Kristalle mit bis zu 5 cm Durchmesser.[26]

Weitere Fundorte liegen unter anderem in Algerien, Argentinien, Australien, Belgien, Bulgarien, Chile, China, Frankreich, Griechenland, im Iran, in Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, der Republik Kongo, Marokko, Norwegen, Polen, Portugal, Russland, Schweden, der Slowakei, Spanien, Südafrika, Tschechien, Ungarn, im Vereinigten Königreich (England, Schottland, Wales) und den Vereinigten Staaten von Amerika (Alaska, Arizona, Colorado, Idaho, Kalifornien, Montana, Nevada, New Mexico, South Dakota, Texas, Utah).[24]

Verwendung Bearbeiten

Mimetesit kommt zwar selbst nicht in abbauwürdigen Mengen vor, wird aber als Nebengemengteil zusammen mit anderen Bleierzen zur Gewinnung von Blei abgebaut.

Selten werden Mimetesitkristalle zu Sammlungszwecken auch geschliffen.[27]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • F. S. Beudant: Traité Élémentaire de Minéralogie. 2. Auflage. Band 2. Verdier, Paris 1832, S. 594–595, Mimetèse, Plomb arséniaté, Plomb phosphaté arsenifère, Gelbes Bleierz, Arseniksaures Blei (französisch, rruff.info [PDF; 89 kB; abgerufen am 9. Januar 2023]).
  • Michael Fleischer: New mineral names. New Data. In: American Mineralogist. Band 54, 1969, S. 993 (englisch, rruff.info [PDF; 345 kB; abgerufen am 8. Januar 2023]).
  • Marco Pasero, Anthony R. Kampf, Christiano Ferraris, Igor V. Pekov, John R. Rakovan, Timothy J. White: Nomenclature of the apatite supergroup minerals. In: European Journal of Mineralogy. Band 22, 2010, S. 163–179 (englisch, rruff.info [PDF; 740 kB; abgerufen am 8. Januar 2023]).
  • Helmut Schröcke, Karl-Ludwig Weiner: Mineralogie. Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage. de Gruyter, Berlin; New York 1981, ISBN 3-11-006823-0, S. 630–631.
  • Hans Jürgen Rösler: Lehrbuch der Mineralogie. 4. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie (VEB), Leipzig 1987, ISBN 3-342-00288-3, S. 643.
  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Springer, Berlin [u. a.] 2005, ISBN 3-540-23812-3, S. 77.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Mimetesit (Mimetite) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 351 kB; abgerufen am 8. Januar 2023]).
  2. Mimetesit. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 11: Matelica–Nishnei-Kolymsk. Altenburg 1860, S. 276 (zeno.org).
  3. a b c d e Hans Lüschen: Die Namen der Steine. Das Mineralreich im Spiegel der Sprache. 2. Auflage. Ott Verlag, Thun 1979, ISBN 3-7225-6265-1, S. 233, 275.
  4. Mimetesit. In: Luegers Lexikon der gesamten Technik. 2. Auflage. Band 6. Deutsche Verlags-Anstalt, Leipzig / Stuttgart 1908, S. 435 (Digitalisat. zeno.org).
  5. Mimetesīt. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 13 : Lyrik–Mitterwurzer. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1908, S. 852 (zeno.org).
  6. a b Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: November 2022. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, November 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2022; abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cnmnc.main.jp
  7. a b c d e Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 467 (englisch).
  8. a b Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
  9. David Barthelmy: Mimetite Mineral Data. In: webmineral.com. Abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).
  10. a b c d e f g h i j k l m Mimetite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 52 kB; abgerufen am 8. Januar 2023]).
  11. a b c d Mimetite. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).
  12. a b Friedrich Klockmann: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. Hrsg.: Paul Ramdohr, Hugo Strunz. 16. Auflage. Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 638 (Erstausgabe: 1891).
  13. Johann Friedrich August Breithaupt: Vollständiges Handbuch der Mineralogie. Arnoldische Buchhandlung, 1841, S. 289 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  14. a b Yongshan Dai, John M. Hughes, Paul B. Moore: The crystal structures of mimetite and clinomimetite, Pb5(AsO4)3Cl. In: The Canadian Mineralogist. Band 29, 1991, S. 369–376 (englisch, rruff.info [PDF; 748 kB; abgerufen am 8. Januar 2023]).
  15. Catalogue of Type Mineral Specimens – M. (PDF 326 kB) Commission on Museums (IMA), 10. Februar 2021, abgerufen am 9. Januar 2023.
  16. Catalogue of Type Mineral Specimens – Depositories. (PDF 311 kB) Commission on Museums (IMA), 18. Dezember 2010, abgerufen am 9. Januar 2023.
  17. Ernest H. Nickel, Monte C. Nichols: IMA/CNMNC List of Minerals 2009. (PDF; 1,9 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Januar 2009, abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).
  18. Zhuming Yang, Kuishou Ding, Jeffrey de Fourestier, He Li: The crystal structure of mimetite-2M, a new polymorph of mimetite from Xianghualing tin-polymetallic orefield, Hunan Province, P. R. China. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie – Abhandlungen. Band 190, Nr. 2, 2013, S. 229–235, doi:10.1127/0077-7757/2013/0237 (englisch).
  19. Mimetite-M. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch). und Mimetite-2M. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).
  20. Helga Kuhlmann, Gerhard Schweigardt: Die geheimnisvolle Welt der UV-Mineralien. Ein Bestimmungsbuch der besonderen Art. Christian Weise Verlag, München 2016, S. 83.
  21. Prixit. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung, abgerufen am 8. Januar 2023.
  22. Bellit. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung, abgerufen am 8. Januar 2023.
  23. Localities for Mimetite. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 9. Januar 2023 (englisch).
  24. a b Fundortliste für Mimetesit beim Mineralienatlas (deutsch) und bei Mindat (englisch), abgerufen am 8. Januar 2023.
  25. Bildergalerie der Mimetesite aus der Congreso-León-Mine, León Group, San Pedro Corralitos, Casas Grandes Municipality, Chihuahua, Mexico. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 9. Januar 2023 (englisch).
  26. Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien-Enzyklopädie (= Dörfler Natur). Edition Dörfler im Nebel-Verlag, Eggolsheim 2002, ISBN 978-3-89555-076-8, S. 173.
  27. Michael R. W. Peters: Bilder zu rohen und geschliffenen Mimetesiten. In: realgems.org. Abgerufen am 9. Januar 2023.