Mica (Mureș)

Gemeinde in Rumänien

Mica (deutsch Nickelsdorf[3], ungarisch Mikefalva oder Középfalu[4]) ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Mica
Nickelsdorf
Mikefalva
Wappen von Mica (Mureș)
Mica (Mureș) (Rumänien)
Mica (Mureș) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 22′ N, 24° 25′ OKoordinaten: 46° 22′ 2″ N, 24° 24′ 34″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 308 m
Fläche: 63,90 km²
Einwohner: 4.821 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547400
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Mica, Abuș, Căpâlna de Sus, Ceuaș, Deaj, Hărănglab, Șomoștelnic
Bürgermeister: János Beres (UDMR)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 56
loc. Mica, jud. Mureș, RO–547400
Website:

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Mica im Kreis Mureș

Die Gemeinde Mica liegt im Kokeltal (Podișul Târnavelor) im Süden des Kreises Mureș. Am Fluss Târnava Mică (Kleine Kokel), der Kreisstraße (Drum județean) DJ 142 und der Bahnstrecke Blaj–Târnăveni–Praid befindet sich der Ort Mica zehn Kilometer östlich von der Stadt Târnăveni (Sankt Martin) und 26 Kilometer südwestlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Die sechs eingemeindeten Dörfer befinden sich zwischen einem bis neun Kilometer vom Gemeindezentrum entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Mica wurde erstmals 1332 urkundlich erwähnt.[5] Namenspatron des Ortes war der Weißenburger Graf Mika, der auf dem Gebiet des damaligen Ortes Căpâlna de Sus (Kappeln) ein neues Dorf gründete. Die eingemeindeten Dörfer wurden erstmals urkundlich wie folgt erwähnt: Abuș (Abuss) wurde 1357, Căpâlna de Sus wurde 1332, Ceuaș (Grubendorf) und Deaj[6] (Desendorf ) 1301, Hărănglab[7] (Glockendorf) wurde 1361 und Șomoștelnic (Futak) 1339.[8]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde mehrheitlich dem Stuhlbezirk Dicsőszentmárton (Târnăveni) nur das eingemeindete Dorf Șomoștelnic dem Stuhlbezirk Radnót (Iernut) in der Gespanschaft Klein-Kokelburg, anschließend dem historischen Kreis Târnava-Mică und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 3.972 1.616 2.070 - 286
1930 4.858 1.722 2.753 6 377
1966 5.200 1.598 3.141 3 458
2002 4.701 1.036 2.591 2 1.072
2011 4.539 787 2.378 2 1.372 (Roma 1.197)
2021 4.821 824 2.129 2 1.866 (Roma 1.709)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und die der Magyaren 1966 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Rumänen (2.016) wurde 1941, die der Roma 2021 und die der Rumäniendeutschen (36) 1880 ermittelt.[9]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Im Gemeindezentrum das Herrenhaus Keresztes-Eperjesi, im 18. Jahrhundert errichtet, das heutige Rathaus, steht unter Denkmalschutz.[10]
  • Im eingemeindeten Dorf Abuș das Herrenhaus Apor, 1775 errichtet 1830 erneuert, und die Holzkirche Sfinții Arhangheli, im 18. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[10] Des Weiteren befinden sich auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Reste einer Burg, von den Einheimischen genannt Cetatea lui Almoș oder Almás, die noch keinem Zeitalter zugeordnet wurde.[11]
  • Im eingemeindeten Dorf Deaj (ungarisch Désfalva) eine Holzkirche, das Herrenhaus Pap, 1796 errichtet, die unitarische Kirche[12], 1834 errichtet, und das Herrenhaus Pataki 1910 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[10]

Persönlichkeit Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Mica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 20. Januar 2021 (rumänisch).
  3. H. Rudolph: Vollständigstes geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Deutschland sowie der unter Oesterreichs und Preussens Botmässigkeit stehenden nichtdeutschen Länder. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  4. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 3. Februar 2018 (ungarisch).
  5. Angaben auf der Website der Gemeinde Mica, abgerufen am 10. März 2018 (rumänisch).
  6. Szentgyörgyi Sándor: Désfalva. Video bei YouTube, 7. Oktober 2008, abgerufen am 10. März 2018 (ungarisch).
  7. Szentgyörgyi Sándor: Harangláb. Video bei YouTube, 7. Oktober 2008, abgerufen am 10. März 2018 (ungarisch).
  8. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  9. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  10. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  11. Institute Of Archaeology − Abuș abgerufen am 10. März 2018 (rumänisch)
  12. Angaben zur unitarischen Kirche in Deaj bei biserici.org, abgerufen am 10. März 2018 (rumänisch)
  13. Bishop Vasile Cristea, A.A. bei catholic-hierarchy.org abgerufen am 9. März 2018