Sântana de Mureș

Gemeinde in Rumänien

Sântana de Mureș alte Schreibweise Sîntana de Mureș [sɨntˈana de mureʃ] (ungarisch Marosszentanna und Szentanna) ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Sântana de Mureș
Marosszentanna
Wappen von Sântana de Mureș
Sântana de Mureș (Rumänien)
Sântana de Mureș (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Gemeinde: Gemeinde
Koordinaten: 46° 35′ N, 24° 33′ OKoordinaten: 46° 34′ 34″ N, 24° 33′ 15″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 319 m
Fläche: 25,98 km²
Einwohner: 6.612 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 255 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547565
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gliederung: Sântana de Mureș, Bărdești, Chinari, Curteni
Bürgermeister: Dumitru Moldovan (Unabh.)
Postanschrift: Str. Morii, nr. 26
loc. Sântana de Mureș, jud. Mureș, RO–547565
Website:

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Sântana de Mureș im Kreis Mureș

Die Gemeinde Sântana de Mureș liegt im Siebenbürgischen Becken nördlich des Kokel-Hochlands (Podișul Târnavelor). Im Zentrum des Kreises Mureș an der Mündung des Baches Iceni in den Mureș (Mieresch) und etwas östlich des Drum național 15E, befindet sich der Ort Sântana de Mureș etwa drei Kilometer nördlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Sântana de Mureș, von Szekler gegründet, wurde 1332 erstmals urkundlich erwähnt.[3] Auf dem Areal des Ortes wurde ein Gräberfeld dem 3. oder 4. Jahrhundert; zahlreiche archäologische Funde der Völkerwanderungszeit zugeordnet. Eine Römerstraße auf dem Gebiet von Sântana de Mureș verläuft in nordöstliche Richtung bis nach Călugăreni ein Dorf der Gemeinde Eremitu.[4] Römerstraßen sind auch auf dem Areal der eingemeindeten Dörfer Chinari (Schlossberg)[5] und Curteni (ungarisch Udvarfalva)[6] vorhanden.

Im 17. und 18. Jahrhundert war der Ort Besitz der ungarischen Adelsfamilie Lázár.[3]

Im Königreich Ungarn gehörte die Gemeinde dem Stuhlbezirk Maros alsó (Unter-Maros) im Komitat Maros-Torda und anschließend dem historischen Kreis Mureș und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung der Gemeinde Sântana de Mureș entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 1.837 1.088 613 - 136
1930 2.988 1.453 1.444 - 91
1977 4.316 1.834 2.333 - 149
2002 4.266 1.887 1.984 3 392
2011 5.723 2.868 2.309 8 538 (Roma 387)
2021 6.612 3.545 2.169 4 894

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und gleichzeitig die der Rumänen und der Roma (430) 2021 registriert. Die höchste Anzahl der Magyaren wurde 1977, die der Rumäniendeutschen (18) 1880 ermittelt.[7]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • In Sântana de Mureș die reformierte Kirche Ende 13. Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Chinari eine Wallburg im 9. oder 13. Jahrhundert errichtet, etwa zwei Kilometer nordwestlich vom Dorf entfernt, und die reformierte Kirche[9] im 13. bis 16. Jahrhundert errichtet und 1911 erneuert, stehen unter Denkmalschutz.[8]

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Ion Chinezu (1894–1966), Schriftsteller[10]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sântana de Mureș – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 21. Januar 2021 (rumänisch).
  3. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  4. Repertoriul Arheologic al României − Sântana de Mureș abgerufen am 21. Oktober 2018 (rumänisch)
  5. Repertoriul Arheologic al României − Chinari, abgerufen am 21. Oktober 2018 (rumänisch).
  6. Repertoriul Arheologic al României − Curteni, abgerufen am 21. Oktober 2018 (rumänisch).
  7. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  8. a b Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB)
  9. Angaben zur reformierten Kirche in Chinari bei biserici.org, abgerufen am 21. Oktober 2018 (rumänisch)
  10. Ion Chinezu bei uniuneascriitorilor-filialacluj.ro