Martha ist ein aramäischer weiblicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

Bearbeiten

Der Name Martha geht auf den aramäischen Namen מָרְתָא mārtāʾ zurück und bedeutet „die Herrin“.[1]

Im Neuen Testament ist Martha der Name einer Anhängerin Jesu, der Schwester von Maria und Lazarus (Lk 10,38 EU u. ö.).

Verbreitung

Bearbeiten

International

Bearbeiten

In England kam der Name Martha nach der Reformation in Gebrauch.[2] Auch heute ist der Name in England und Wales geläufig. Von 2006 bis 2019 gehörte er zu den 100 beliebtesten Mädchennamen. Im Jahr 2020 belegte er Rang 115 der Hitliste.[3]

Bis in die 1950er Jahre hinein gehörte Martha in den USA zu den beliebtesten Mädchennamen. Danach sank seine Popularität zunächst langsam, in den 1990er und 2000er Jahren stärker. Mittlerweile wird der Name nur noch ausgesprochen selten vergeben.[4]

Darüber hinaus ist der Name auch in Belgien, Österreich, der Schweiz, Griechenland, den Niederlanden, Irland und Skandinavien verbreitet.[5]

Deutschland

Bearbeiten

Der Name Martha fand im Mittelalter Eingang in die deutsche Namensgebung. Ab dem 18. Jahrhundert wurde der Name häufiger vergeben.[6] Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zählte Martha zu den beliebtesten Mädchennamen Deutschlands. Zwischen 1890 und 1906 belegte der Name durchgängig einen der ersten fünf Plätze der Vornamenscharts.[7] Im Jahr 1903 war Martha sogar der am häufigsten vergebene weibliche Vorname.[8] Bis 1915 hielt sich der Name in der Top-10 der Hitliste. Danach sank seine Popularität zunächst langsam, mit Ende der 1930er Jahre immer stärker, bis er außer Mode geriet. Ab den 1970er Jahren wurde der Name wieder geläufiger. Mittlerweile hat er sich wieder unter den 100 beliebtesten Mädchennamen etabliert.[7] Im Jahr 2021 belegte Martha Rang 64 in der Hitliste.[9]

Varianten

Bearbeiten

Namenstage

Bearbeiten

Schutzheilige

Bearbeiten

Aufgrund der biblischen Erzählung in Lk 10,38–42 EU gilt Martha als Schutzheilige der Hausfrauen.[10]

Namensträger

Bearbeiten

Biblische Namensträger

Bearbeiten

Autorinnen und Journalistinnen

Bearbeiten

Musikerinnen

Bearbeiten

Politikerinnen

Bearbeiten

Schauspielerinnen

Bearbeiten

Sportlerinnen

Bearbeiten

Wissenschaftlerinnen

Bearbeiten

Sonstige Personen

Bearbeiten

Sonstige Namensverwendung

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Raymond F. Collins, Art. Martha. In: David Noel Freedman (Hrsg.), The Anchor Bible Dictionary, Doubleday 1992, ISBN 3-438-01121-2, Bd. 4, S. 573–574.
Bearbeiten
Commons: Martha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  Häufigkeit, regionale Verbreitung und Alterskohortenverteilung des Namens Marta in Slowenien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Walter Bauer: Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur. Hrsg.: Kurt Aland, Barbara Aland. 6. Auflage. Walter de Gruyter & Co., Berlin/New York 1988, ISBN 3-11-010647-7, S. 997.
  2. Martha. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 20. Juni 2022 (englisch).
  3. Popularity in England and Wales. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 20. Juni 2022.
  4. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 20. Juni 2022.
  5. Martha. In: Vornamen Weltweit. Matthias Grönert, abgerufen am 20. Juni 2022.
  6. Rosa und Volker Kohlheim: Das große Vornamenlexikon. 3. völlig neu bearbeitete Auflage. Dudenverlag, Mannheim 2007, ISBN 978-3-411-06083-2, S. 290.
  7. a b Martha. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 20. Juni 2022.
  8. Die beliebtesten Vornamen in den 1900er Jahren. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 20. Juni 2022.
  9. Deutschlands beliebteste Namen des Jahres 2021 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 20. Juni 2022.
  10. Raymond F. Collins, Art. Martha. In: David Noel Freedman (Hrsg.), The Anchor Bible Dictionary, Doubleday 1992, ISBN 3-438-01121-2, Bd. 4, S. 573.