Georgische Sprache
Die georgische Sprache (Eigenbezeichnung ქართული ენა kartuli ena, auch Grusinisch oder Gruzinisch) ist die Amtssprache in Georgien und wird dort von etwa 4 Millionen Menschen gesprochen (Stand 2013).
Georgisch ქართული Kartuli | ||
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Gesprochen in |
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Sprecher | 4 Millionen | |
Linguistische Klassifikation |
| |
Offizieller Status | ||
Amtssprache in | ![]() | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
ka | |
ISO 639-2 | (B) geo | (T) kat |
ISO 639-3 |
kat |
Das Georgische gehört mit Mingrelisch, Lasisch und Swanisch zu den südkaukasischen Sprachen. Zur Schreibung der georgischen Sprache wird die Alphabetschrift Mchedruli verwendet, die 33 Buchstaben besitzt.
PhonologieBearbeiten
Georgisch hat fünf vokalische und 28 konsonantische Phoneme, darunter auch Ejektive. Die Konsonanten können sehr große Konsonantencluster bilden (z. B. der Name der georgischen Stadt Mzcheta, oder, als Extrembeispiel, der georgische Zungenbrecher „ihr pellt uns“ oder "ihr ruiniert uns": gvprzkvnit). Jedes Phonem wird durch je einen bestimmten georgischen Buchstaben dargestellt.
Die Betonung ist sehr schwach und nicht bedeutungsunterscheidend. Bei zwei- und dreisilbigen Wörtern liegt sie meistens auf der ersten, bei viersilbigen auf der zweiten Silbe. Ja-Nein-Fragen werden – anders als im Deutschen – mit einer steigend-fallenden Intonation realisiert. Jedes georgische Nomen im Nominativ endet mit einem Vokal.
GrammatikBearbeiten
Für die georgische Sprache ist sowohl die Agglutination als auch die Wurzelflexion kennzeichnend. Eine Besonderheit ist das Fehlen des grammatischen Geschlechts (Genus), und das Substantiv kennt weder einen bestimmten noch einen unbestimmten Artikel.
Statt der zum Beispiel im Deutschen üblichen Präpositionen verwendet das Georgische Postpositionen, die entweder allein stehen oder an das Nomen angefügt werden können. Ein deutsches Beispiel für eine Postposition ist „den Fluss entlang“. Georgisch hat 7 Fälle (Nominativ, Dativ, Genitiv, Instrumental, Adverbial (Essiv und Translativ), Vokativ und Ergativ). Der Ergativ tritt als Subjektkasus mit bestimmten Verbformen auf, nämlich beim Aorist und Optativ transitiver Verben. Georgisch ist also eine Split-Ergativsprache. Wie in den meisten flektierenden Sprachen ist die Wortstellung relativ frei. Die konjugierten Formen des Verbs markieren einen Bezug sowohl zum Subjekt als auch zum direkten oder indirekten Objekt des Satzes. Es gibt also nicht nur eigene Formen für „ich sehe“ (vxedav), „du siehst“ (xedav) usw., sondern auch für „ich sehe dich“ (gxedav), „ich sehe euch“ (gxedavt), „du siehst mich“ (mxedav), „du siehst uns“ (gvxedav), „du siehst ihn“ ((h)xedav) usw.
Während sich die indogermanischen Sprachen verschiedener Zeiten bedienen, um Gegenwärtiges, Vergangenes, Zukünftiges und Mögliches darzustellen, kommen im Georgischen elf sogenannte mzkrivi (=> Reihen. Engschliche Schreibweise in Grammatikbüchern = mtskrivi) zum Einsatz. Auch sie ordnen der Zeit des Geschehens eine bestimmte Verbform zu, jedoch tritt durch Agglutination nicht nur eine Änderung des Verbs auf, sondern auch Subjekt und Objekt des Satzes ändern den Fall, in dem sie stehen. Beispielsweise steht bei den Formen der Präsens- und Futurgruppe das Subjekt meist im Nominativ, bei den Formen der Aoristgruppe teils im Nominativ, teils im Ergativ (abhängig von der Transitivität des Verbs) und bei den Formen der Perfektgruppe im Dativ; ähnlich ändert sich der Kasus des Objekts. Auch die hohe Anzahl unregelmäßig flektierter (insbesondere suppletiver) Verben ist auffällig. Zum Beispiel das Verb für „sagen“, das mehrere Stämme hat: eubneba (Präsens) „er sagt es ihm“, ’et’q’vis (Futur) „er wird es ihm sagen“, utxra (Aorist) „er sagte es ihm/hat es ihm gesagt“, utkvams (Perfekt) „er hat es ihm (offensichtlich) gesagt“.
Wortschatz und WortbildungBearbeiten
Das Georgische hat zahlreiche Lehnwörter aus dem Altgriechischen, Lateinischen, Persischen, Arabischen, Armenischen, Russischen und (in den letzten Jahren) Englischen übernommen.
Wortbildung der NumeraliaBearbeiten
Das georgische Zahlensystem ist bis 100 gemischt dezimal-vigesimal. z. B.:
Grundzahlen und Ordnungszahlen im VergleichBearbeiten
auf Deutsch - Wie viele? | auf Georgisch - რამდენი? (ramdeni?) | auf Deutsch - der (die, das) Wievielte? | auf Georgisch - მერამდენე? (meramdene?) | |
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eins | ერთი - erti | Der (die, das) Erste. | პირველი - pirweli | |
zwei | ორი - ori | Der (die, das) Zweite. | მეორე - meore | |
drei | სამი - ßami | Der (die, das) Dritte. | მესამე - meßame | |
vier | ოთხი - otchi | Der (die, das) Vierte. | მეოთხე - meotche | |
fünf | ხუთი - chuti | Der (die, das) Fünfte. | მეხუთე - mechute | |
sechs | ექვსი - ekwßi | Der (die, das) Sechste. | მეექვსე - meekwße | |
sieben | შვიდი - schwidi | Der (die, das) Siebte. | მეშვიდე - meschwide | |
acht | რვა - rwa | Der (die, das) Achte. | მერვე - merwe | |
neun | ცხრა - zchra | Der (die, das) Neunte. | მეცხრე - mezchre | |
zehn | ათი - ati | Der (die, das) Zehnte. | მეათე - meate | |
elf | თერთმეტი - tertmeti | Der (die, das) Elfte. | მეთერთმეტე - metertmete | |
zwölf | თორმეტი - tormeti | Der (die, das) Zwölfte. | მეთორმეტე - metormete | |
dreizehn | ცამეტი - zameti | Der (die, das) Dritte. | მეცამეტე - mezamete | |
vierzehn | ოთხმეტი - totchmeti | Der (die, das) Vierzehnte. | მეთოთხმეტე - metotchmete | |
fünfzehn | თხუთმეტი - tchutmeti | Der (die, das) Fünfzehnte. | მეთხუთმეტე - metchutmete | |
sechzehn | თექვსმეტი - tekwßmeti | Der (die, das) Sechzehne. | მეთექვსმეტე - metekwßmete | |
siebzehn | ჩვიდმეტი - tschwidmeti | Der (die, das) Siebzehnte. | მეჩვიდმეტე - metschwidmete | |
achtzehn | რვამეტი - trwameti | Der (die, das) Achtzehnte. | მეთვრამეტე - metwramete | |
neunzehn | ცხრამეტი - zchrameti | Der (die, das) Neunzehnte. | მეცხრამეტე - mezchramete | |
zwanzig | ოცი - ozi | Der (die, das) Zwanzigste. | მეოცე - meoze | |
einundzwanzig | ოცდაერთი - ozdaerti | Der (die, das) Einundzwanzigste. | ოცდამეერთე - ozdameerte | |
zweiundzwanzig | ოცდაორი - ozdaori | Der (die, das) Zweiundzwanzigste. | ოცდამეორე - ozdameore | |
dreiundzwanzig | ოცდასამი - ozdaßami | Der (die, das) Dreiundzwanzigste. | ოცდამესამე - ozdameßame | |
vierundzwanzig | ოცდაოთხი - ozdaotchi | Der (die, das) Vierundzwanzigste. | ოცდამეოთხე - ozdameotche | |
fünfundzwanzig | ოცდახუთი - ozdachuti | Der (die, das) Fünfundzwanzigste. | ოცდამეხუთე - ozdamechute | |
sechsundzwanzig | ოცდაექვსი - ozdaeqwßi | Der (die, das) Sechsundzwanzigste. | ოცდამეექვსე - ozdameekwße | |
siebenundzwanzig | ოცდაშვიდი - ozdaschwidi | Der (die, das) Siebenundzwanzigste. | ოცდამეშვიდე - ozdameschwide | |
achtundzwanzig | ოცდარვა - ozdarwa | Der (die, das) Achtundzwanzigste. | ოცდამერვე - ozdamerwe | |
neunundzwanzig | ოცდაცხრა - ozdazchra | Der (die, das) Neunundzwanzigste. | ოცდამეცხრე - ozdamezchre | |
dreißig | ოცდაათი - ozdati | Der (die, das) Dreißigste. | ოცდამეათე - ozdameate | |
einunddreißig | ოცდათერთმეტი - ozdatertmeti | Der (die, das) Einundreißigste. | ოცდამეერთე - ozdameerte |
Zahl | Georgisch - Duden-Transkription | wörtlich | Deutsch | |
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30 | ოცდაათი - ozdaati | zwanzig und zehn | dreißig | |
35 | ოცდათხუთმეტი - ozdatchutmeti | zwanzig und fünfzehn | fünfunddreißig | |
40 | ორმოცი - ormozi | zwei mal zwanzig | vierzig | |
45 | ორმოცდახუთი - ormozdachuti | zwei mal zwanzig und fünf | fünfundvierzig | |
50 | ორმოცდაათი - ormozdaati | zwei mal zwanzig und zehn | fünfzig | |
55 | ორმოცდათხუთმეტი - ormozdatchutmeti | zwei mal zwanzig und fünfzehn | fünfundfünfzig | |
60 | სამოცი - samozi | drei mal zwanzig | sechzig | |
65 | სამოცდახუთი - ßamozdachuti | drei mal zwanzig und fünf | fünfundsechzig | |
70 | სამოცდაათი - ßamozdaati | drei mal zwanzig und zehn | siebzig | |
75 | სამოცდათხუთმეტი - ßamozdatchutmeti | drei mal zwanzig und fünfzehn | fünfundsiebzig | |
80 | ოთხმოცი - otchmozi | vier mal zwanzig, vgl. franz. quatre-vingts. | achtzig | |
85 | ოთხმოცდახუთი - otchmozi | vier mal zwanzig und fünf | fünfundachtzig | |
90 | ოთხმოცდაათი - otchmozdaati | vier mal zwanzig und zehn | neunzig | |
95 | ოთხმოცდათხუთმეტი - otchmozdatchutmeti | vier mal zwanzig und fünfzehn | fünfundneunzig |
Wortbildung und Schreibung der Monate, der Jahre und JahrhunderteBearbeiten
MonateBearbeiten
Der wievielte Mai? | Georgisch | Duden-Transkription | Am wievielten Mai? | Georgisch | Duden-Transkription | |
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der 25. Mai | 25 მაისი | ozdachuti maißi | Am 25. Mai | 25 მაისს | ozdachut maißß |
JahreBearbeiten
Deutsch | Georgisch | Duden-Transkription | |
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(Das Jahr) 1970 | 1970 (oder wörtl. ათასცხრაასსამოცდაათი) წელი | ataßzchraaßßamozdaati zeli | |
(Das Jahr) 2021 | 2021 (oder wörtl. ორიათასოცდააერთი) წელი | oriataßozdaerti zeli |
JahrhunderteBearbeiten
Deutsch | Georgisch mit/in Duden-Transkription | Alternative Schreibweise | Alternative Schreibweise | |
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Das 20. Jahrhundert | XX საუკუნე (meoze ßaukune) | 20-ე საუკუნე | მე-20 საუკუნე | |
Das 21. Jahrhundert | XIX საუკუნე (ozdameerte ßaukune) | 21-ე საუკუნე | keine |
Einordnung der ZeitBearbeiten
Einteilung der TageBearbeiten
Deutsch | bis heute | gestern | vorgestern | vorvorgestern | |
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auf Georgisch | დღემდე (dghemde) | გუშინ (guschin) | გუშინწინ (guschinzin) | გუშინწინის წინ (guschinziniß zin) |
Deutsch | heute | ab heute | morgen | übermorgen | überübermorgen | |
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auf Georgisch | დღეს (dgheß) | დღეიდან (dgheidan) | ხვალ (chwal) | ზეგ (seg) | მაზეგ (maseg) |
Einteilung der TagesabschnitteBearbeiten
Deutsch | (der) morgen | (der) Frühmorgen | (der) Mittag | (der) Nachmittag | (der) Abend | (die) Nacht | (die) Mitternacht | |
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auf Georgisch | დილა (dila) | დილაადრიან (dilaadrian) | შუადღე (schuadghe) | ნაშუადღევი (naschuadghewi) | საღამო (saghamo) | ღამე (ghame) | შუა ღამე (schua ghame) |
WochentageBearbeiten
Das Wort Wochentage im Georgischen (kein Kompositum) Wortverbindung wortwörtlich "Tage der Woche"
auf Deutsch | Duden-Transkription | auf Georgisch | |
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1. (der) Tag, -es, -en | dghe, dghiß(a), dgheebi | დღე, დღის, დღეები | |
2. (die) Woche, -, -n | kwira, kwiriß(a), kwirebi | კვირა, კვირის, კვირები | |
3. (der) Wochentag, -es, -e | kwiriß dhe, kwiriß dghiß(a), kwiriß dgheebi | კვირის დღე, კვირის დღის, კვირის დღეები |
Mit "kwira" (კვირა) bezeichnet man im heutigen Georgischen sowohl die Wörter "Sonntag" und "die (ganze) Woche". Im Altgeorgischen hat man für die Bezeichnung der 7 Tage einer Woche das Wort "mßgepßi" (მსგეფსი) benutzt.
auf Deutsch | Duden-Transkription | auf Georgisch (Ab 4. Jhr.) | auf Altgeorgisch | Duden-Transkription u. Deutung | |
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Montag | orschabati | ორშაბათი | მთვარისა | mtwarißa (Tag des Mondes) | |
Dienstag | samschabati | სამშაბათი | არიასი | ariaßi oder marßißa (nach Mars) | |
Mittwoch | otchschabati | ოთხშაბათი | ერმესისა | ermißa oder hermeßißa (nach Hermes) | |
Donnerstag | chutschabati | ხუთშაბათი | აფროდიტისა | aproditißa (nach Aphrodite) oder venußißa (nach Venus) | |
Freitag | paraskewi | პარასკევი | დიოსისა | dioßißa (nach Dionynos) od. iupoterißa (nach Jupiter) | |
Samstag | schabati | შაბათი | კრონოსისა | kronoßißa (nach Kronos) | |
Sonntag | kwira | კვირა | მზისა | msißa (Tag der Sonne) |
Das Wochenende wird im Georgischen mit einem Kompositum schabat-kwira (შაბათ-კვირა wörtlich Samstag-Sonntag) gebildet.
Morphologisch-syntaktische Einordnung der WochentageBearbeiten
Sprache | Wochentag | Wann? | Wie oft ? (Frage nach Permanenz) | |
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auf Deutsch | (der) Montag | am Montag | montagß | |
auf Georgisch | ორშაბათი (orschabati) | ორშაბათს (orschabatß ) | ორშაბათობით (orschabatobit ) | |
auf Deutsch | (der) Dienstag | am Dienstag | dienstagß | |
auf Georgisch | სამშაბათი (ßamschabati) | სამშაბათს (ßamschabatß ) | სამშაბათობით (ßamschabatobit ) | |
auf Deutsch | (der) Mittwoch | am Mittwoch | mittwochß | |
auf Georgisch | ოთხშაბათი (otchschabati) | ოთხშაბათს (otchschabatß ) | ოთხშაბათობით (otchschabatobit ) | |
auf Deutsch | (der) Donnerstag | am Donnerstag | donnerstagß | |
auf Georgisch | ხუთშაბათი (chutschabati) | ხუთშაბათს (chutschabatß ) | ხუთშაბათობით (chutschabatobit ) | |
auf Deutsch | (der) Freitag | am Freitag | freitagß | |
auf Georgisch | პარასკევი (paraßkewi) | პარასკევს (paraßkewß ) | პარასკევობით (paraßkewobit ) | |
auf Deutsch | (der) Samstag | am Samstag | samstags | |
auf Georgisch | შაბათი (schabati) | შაბათს (schabatß ) | შაბათობით (schabatobit ) | |
auf Deutsch | (der) Sonntag | am Sonntag | sonntags | |
auf Georgisch | კვირა (kwira) | კვირას (kwiraß ) | კვირაობით (kwiraobit ) |
MonateBearbeiten
auf Deutsch | Duden-Transkription | auf Georgisch | auf Altgeorgisch | Duden-Transkription | |
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1. (der) Januar | ianwari | იანვარი | აპნისი | apnißi | |
2. (der) Februar | theberwali | თებერვალი | სურწყუნისი | ßurzkunißi | |
3. (der) März | marti | მარტი | მირკანი | mirkani | |
4. (der) April | aprili | აპრილი | იგრიკა | igrika | |
5. (der) Mai | maißi | მაისი | ვარდობისთვე | wardobißtwe | |
6. (der) Juni | iwnißi | ივნისი | მკათათვე | mkatatwe | |
7. (der) Juli | iwlißi | ივლისი | თიბათვე | tibatwe | |
8. (der) August | agwißto | აგვისტო | მარიამობისთვე | mariamobistwe | |
9. (der) September | ßektemberi | სექტემბერი | ენკენისთვე | enkenißtwe | |
10. (der) Oktober | oktomberi | ოქტომბერი | ღვინობისთვე | ghwinobißtwe | |
11. (der) November | noemebri | ნოემბერი | გიორგობისთვე | giorgobißtwe | |
12. (der) Dezember | dekemberi | დეკემბერი | ქრისტეშობისთვე oder ტირისდენი | krißteschobißtwe oder tirisdeni |
Morphologische und syntaktische Einordnung der MonateBearbeiten
auf Deutsch | auf Georgisch | Duden-Transkription | auf Georgisch | Duden-Transkription | auf Deutsch | |
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im Januar | იანვარში | ianwarschi | 1, 2 და 3 იანვარს | pirwel, or da ßam ianwarß | am 1., 2. und 3. Januar | |
im Februar | თებერვალში | theberwalschi | 4, 5 და 6 თებერვალს | otch, chut da ekwß teberwalß | am 4., 5. und 6. Februar | |
im März | მარტში | martschi | 7, 8 და 9 მარტს | schwid, rwa da zchra martß | am 7., 8. და 9. März | |
im April | აპრილში | aprilschi | 10, 11 და 12 აპრილს | at, tertmet da tormet aprilß | am 10., 11. და 12. April | |
im Mai | მაისში | maißschi | 13, 14 და 15 მაისს | zamet, totchmet da tchutmet maißß | am 13., 14. და 15. Mai | |
im Juni | ივნისში | iwnißschi | 16, 17 და 18 ივნისს | tekwßmet, tschwidmet da twramet iwnißß | am 16., 17. და 18. Juni | |
im Juli | ივლისში | iwlißschi | 19, 20 და 21 ივლისს | zchramet, oz da ozdaert iwlißß | am 19., 20. და 21. Juli | |
im August | აგვისტოში | agwißtoschi | 22, 23 და 24 აგვისტოს | ozdaor, ozdaßam da ozdaotch agwißtoß | am 22., 23. და 24. August | |
im September | სექტემბერში | ßektemberschi | 25, 26 და 27 სექტემბერს | ozdachut, ozdaekwß da ozdaschwid ßektemberß | am 25., 26. და 27. September | |
im Oktober | ოქტომბერში | oktomberschi | 28, 29 და 30 ოქტომბერს | ozdarwa, ozdazchra da ozdaat oktomberß | am 28., 29. და 30. Oktober | |
im November | ნოემბერში | noemberschi | 31 ნოემბერს | ozdatertmet noemberß | am 31. November | |
im Dezember | დეკემბერში | dekemberschi | 1 და 2 დეკემბერს | pirwel da or dekemberß | am 1. und 2. Dezember |
JahreszeitenBearbeiten
auf Deutsch | auf Georgisch | Duden-Transkription | Wann? | Duden-Transkription | auf Deutsch | |
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1. (der) Frühling | გაზაფხული | gasapchuli | გაზაფხულზე | gasapchulse | im Frühling | |
2. (der) Sommer | ზაფხული | sapchuli | ზაფხულზე | sapchulse | im Sommer | |
3. (der) Herbst | შემოდგომა | schemodogoma | შემოდგომაზე | schemodgomase | im Herbst | |
4. (der) Winter | ზამთარი | samtari | ზამთარში | samtarschi | im Winter |
Morphologische und syntaktische Einordnung der JahreszeitenBearbeiten
Sprache | Jahreszeit | Wann? (Frage nach Kontinuität) | Wie oft ? (Frage nach Permanenz) | |
---|---|---|---|---|
auf Deutsch | (der) Frühling | jeden Frühling | frühlings | |
auf Georgisch | გაზაფხული | ყოველ გაზაფხულზე (kowel gasapchulse ) | გაზაფხულობით (gasapchulobit) | |
auf Deutsch | (der) Sommer | jeden Sommer | sommers | |
auf Georgisch | ზაფხული | ყოველ ზაფხულზე (kowel sapchulse ) | ზაფხულობით (sapchulobit) | |
auf Deutsch | (der) Herbst | jeden Herbst | herbsts | |
auf Georgisch | შემოდგომა | ყოველ შემოდგომაზე (kowel schemodgomase ) | შემოდგომობით (schemodgomobit) | |
auf Deutsch | (der) Winter | jeden Winter | winters | |
auf Georgisch | (samtari) | ყოველ ზამთარში (kowel samtarschi ) | ზამთრობით (samt(-)robit) |
Einteilung der JahreBearbeiten
dieses Jahr | letztes Jahr | vorletztes Jahr | vorvorletztes Jahr | nächstes Jahr | übernächstes Jahr | |
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წელს | შარშან | შარშანწინ | შარშანწინის წინ | გაისად | გარამეისად (Dialekt. Präg.) | |
zelß | scharschan | scharschanzin | scharschanziniß zin | gaißad | garameißad |
Lexikalische und morphologische Einordnung der JahreBearbeiten
von diesem Jahr | vom letzten Jahr | vom vorletztem Jahr | vom vorvorletzten Jahr | |
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წლევანდელი | შარშანდელი | შარშანწინდელი | შარშანწინისწინდელი | |
zlewandeli | scharschandeli | scharschanzindeli | scharschanzinißzindeli |
von diesem Jahr | vom nächsten Jahr | vom übernächsten Jahr | |
---|---|---|---|
წლევანდელი | გაისამდელი | გარამეისამდელი | |
zlewandeli | gaißamdeli | garameißamdeli (Dialekt. Präg.) |
DialekteBearbeiten
Die Georgische Sprache unterteilt sich in 18 regionale Dialekte, deren Grenzen den Grenzen historischer Regionen Georgiens entsprechen und die nach ihren Charakteristika in fünf Haupt-Dialektgruppen eingeteilt werden, und in einen Soziolekt[1]:
- Nordwestliche Dialekte
- Südwestliche Dialekte
- Gurisch (georgisch გურული Guruli) in der Region Gurien,
- Adscharisch (georgisch აჭარული Atsch’aruli) in der heute autonomen Region Adscharien,
- Imerchewisch (georgisch იმერხეული Imercheuli) in der heute zur Türkei, Provinz Artvin gehörenden Region Imerchewi (hier vorwiegend abseits der Küste im Gebirge),
- Zentrale Dialekte
- Kartlisch (georgisch ქართლური Kartluri) in der Region Kartlien, der zahlreichste Dialekt (ohne die manchmal als „Oberkartlien“ bezeichneten Regionen Samzche-Dschawachetiens),
- Mes'chisch (georgisch მესხური Meschuri) in der Region Meschetien, im Mittelalter und heute wieder alternativ auch Samzche genannt (Westteil der Großregion Samzche-Dschawachetien),
- Dschawachisch (georgisch ჯავახური Dschawachuri) im der Region Dschawachetien (Ostteil der Großregion Samzche-Dschawachetien),
- Nordöstliche Gebirgsdialekte
- Mochewisch (georgisch მოხეური Mocheuri) in der Region Chewi rund um die Darialschlucht am oberen Terek,
- Mtiuletisch-Gudamaq'risch (georgisch მთიულურ-გუდამაყრული Mtiulur-Gudamaqruli) südlich davon in der Region Mtiuletien-Gudamaqarien,
- Chewsurisch (georgisch ხევსურული Chewsuruli) in der Region Chewsuretien,
- Pschawisch (georgisch ფშაური Pschauri) in der südlicheren Region Pschawien,
- Tusch(et)isch (georgisch თუშური Tuschuri) in der Region Tuschetien,
- Östliche Dialekte
- Kach(et)isch (georgisch კახური Kachuri) in der Region Kachetien,
- Tianetisch (georgisch თიანეთური Tianeturi) in der Region Erzo-Tianetien,
- Ingiloisch (georgisch ინგილოური Ingilouri) in der historischen Region Saingilo, heute die Rayons Balakən und Zaqatala in Aserbaidschan,
- Ferejdanisch (georgisch ფერეიდნული Pereidnuli), Dialekt der Nachkommen georgischer Deportierter nach Zentralpersien in der Regierungszeit Schah Abbas des Großen Anfang 17. Jahrhundert, die heute noch im Westen der Provinz Isfahan, besonders dem Bezirk Ferejdan und der Stadt Ferejdun Schahr leben.[2]
- Soziolekt
- Judäo-Georgisch, die Sprachform der alteingesessenen Georgischen Juden.
Alle Dialekte und auch der Soziolekt Judäo-Georgisch sind untereinander mehrheitlich verständlich und nähern sich zunehmend dem hochsprachlichen Standard der georgischen Schriftsprache an. Demgegenüber sind die verwandten südkaukasischen (kartwelischen) Sprachen, die sanischen Sprachen Mingrelisch und Lasisch, sowie das Swanische mit dem Georgischen mehrheitlich nicht mehr verständlich und werden deshalb in der Kaukasiologie als separate Sprachen klassifiziert. Aufgrund der seit dem Frühmittelalter gemeinsamen Verwendung des Georgischen als georgisch-orthodoxe Kirchensprache (in Lasistan, im Nordosten der Türkei nur bis zur Islamisierung im 14.–17. Jahrhundert, in den anderen Gebieten bis heute), als Adels- und Schriftsprache werden die Sprecher dieser verwandten Sprachen in Georgien aber bis heute zu den ethnischen Georgiern gezählt.[3]
FamiliennamenBearbeiten
Ca. 70 % der georgischen Familiennamen wurden aus Patronymen gebildet, die auf -dse (geschrieben: -ძე) (altgeorgisch „Sohn“) endeten, oder auf -schwili (geschrieben: -შვილი) („Kind“).
Viele georgische Familiennamen können anhand ihrer Endungen sprachlich-dialektal bestimmten Regionen des Landes zugeordnet werden, aus denen sie ursprünglich stammen.
- -dse (-ძე, patronymisch gebildet): meistens westgeorgische und zentralgeorgische (kartlische) Familiennamen, z. B. Schewardnadse, Gamqrelidse, Tschawtschawadse
- -schwili (-შვილი, patronymisch gebildet): meistens ostgeorgische und kartlische Familiennamen, von einigen Ausnahmen aus Westgeorgien abgesehen, z. B. Saakaschwili, Surabischwili, Dschughaschwili
- -eli (-ელი, toponymisch gebildet), wie -schwili vorwiegend aus Ost-, seltener aus Westgeorgien, z. B. Zereteli
- -ia (-ია), -awa (-ავა) oder -ua (-უა): mingrelische Familiennamen, z. B. Gamsachurdia, Beria, Sigua, Melua, Eliawa
- -(i)ani (-(ი)ანი, patronymisch): ursprünglich swanische Familiennamen, aber schon seit dem Spätmittelalter, Frühneuzeit auch auf benachbarte nordwestgeorgische Gebirgsregionen ausgebreitet, z. B. Gelowani, Dadeschkeliani, Dadiani
- -uri (-ური), -uli (-ული): chewsurische Familiennamen und aus benachbarten nordostgeorgischen Bergregionen, z. B. Swiadauri
- -schi (-ში): lasische Familiennamen (in der Türkei seit dem türkischen Familiennamensgesetz nicht mehr erhalten, nur noch in Georgien), z. B. Chalwaschi
LiteraturBearbeiten
- Marine Bokhashvili: Einführung in die georgische Schrift. Buske, Hamburg 2007, ISBN 978-3-87548-433-5.
- Lia Abuladze, Andreas Ludden: Lehrbuch der georgischen Sprache. 2., überarbeitete Auflage. Buske, Hamburg 2011, ISBN 978-3-87548-620-9. (inklusive Audio-CD).
- Marcello Cherchi: Georgian. LINCOM Europa, München/ Newcastle 1999, ISBN 3-89586-119-7.
- Farshid Delshad: Georgica et Irano-Semitica, Studies on Iranian and Semitic Loanwords in Classical Georgian, Philological Approaches towards Historical-Comparative Linguistics, Deutscher Wissenschafts-Verlag (DWV), Baden-Baden 2009.
- Chotiwari-Jünger, Steffi, Damana Melikischwili/Lia Wittek: Georgische Verbtabellen. Buske, Hamburg 2010, ISBN 978-3-87548-510-3.
- Georgij A. Klimov: Einführung in die kaukasische Sprachwissenschaft. aus dem Russischen von Jost Gippert. Buske, Hamburg 1994, ISBN 3-87548-060-0.
- Michael Jelden: Deutsch-Georgisches Wörterbuch. Buske, Hamburg 2001, ISBN 3-87548-234-4.
- Yolanda Marchev: Deutsch-georgisches Wörterbuch. Kaukasus-Verlag, Freudenstadt 1999.
- Heinz Fähnrich: Kurze Grammatik der georgischen Sprache. 3. Auflage. Langenscheidt u. Verlag Enzyklopädie, Leipzig u. a. 1993.
- Heinz Fähnrich: Kartwelische Wortschatzstudien. Friedrich-Schiller-Universität, Jena 2002, ISBN 3-9808569-1-7.
- Heinz Fähnrich: Linguistische Termini Georgisch-Deutsch. Shaker Verlag, Aachen 2003, ISBN 3-8322-7231-3.
- Kita Tschenkéli: Einführung in die georgische Sprache. Band 1: Theoretischer Teil. Band 2: Praktischer Teil. Amirani, Zürich 1958, ISBN 3-85521-001-2.
- Kita Tschenkéli: Georgisch-deutsches Wörterbuch. 3 Bände. Zürich 1965–74. (Neuauflage: 2007, ISBN 978-3-85521-002-2)
- Lia Abuladze, Andreas Ludden: Grundwortschatz Georgisch. Buske, Hamburg 2011, ISBN 978-3-87548-550-9.
WeblinksBearbeiten
- Deutsch-Georgisches Wörterbuch von Michael Jelden
- Datenbank für ein elektronisch historisches Wörterbuch der georgischen Sprache (deutsch, englisch, georgisch)
- Georgische Schrift online lernen
- Transliteration aus dem lateinischen ins georgische Alphabet
- Online-Tastatur für Georgisch
- Vokabeltrainer und georgische Grammatik
FußnotenBearbeiten
- ↑ Kevin Tuite: The geography of Georgian q´e, S. 5–6, Georgij A. Klimov: Einführung in die kaukasische Sprachwissenschaft. Hamburg 1994, S. 90.
- ↑ Zur Lokalisierung, vgl. diese ethnische Karte des Iran von Dr. M. Izady (Columbia University): eingezeichnet südlich von Arak, ost-nord-östlich von Isfahan als „Georgians & Armenians“.
- ↑ Georgij A. Klimov: Einführung in die kaukasische Sprachwissenschaft. Hamburg 1994, S. 88–94.