Liste der Stolpersteine in der früheren Provinz Pordenone

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Die Liste der Stolpersteine in der früheren Provinz Pordenone enthält eine Übersicht der Stolpersteine in der 2017 aufgelösten italienischen Provinz Pordenone in Friaul-Julisch Venetien. Stolpersteine sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine verlegte der deutsche Künstler Gunter Demnig, in der Regel vor dem letzten, frei gewählten Wohnort des Opfers bzw. der Opfer.

Stolperstein in Pordenone
Stolperstein in Maniago

Die ersten Stolpersteine im Gebiet dieser vormaligen Provinz wurden am 18. Januar 2020 in Pordenone verlegt.

Verlegte Stolpersteine Bearbeiten

Die Tabellen sind teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Brugnera Bearbeiten

In Brugnera wurde ein Stolperstein verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER WOHNTE
GUIDO MARTIN
JG. 1926
VERHAFTET 2.12.1944
DEPORTIERT 1944
DACHAU
BEFREIT
Via Fossadelle, 14
Maron di Brugnera
Guido Martin (1926–)

Budoia Bearbeiten

In Budoia wurden fünf Stolpersteine an vier Stellen verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
 
HIER WOHNTE
GINO BOCUS
GEBOREN 1925
VERHAFTET 15.11.1944
DEPORTIERT 1944
DACHAU
ERMORDET
Dardago di Budoia
Gino Bocus (1925–1944 oder 1945)
  HIER WOHNTE
BENVENUTO BUSETTI
JG. 1913
DEPORTIERT
HEMER, ISERLOHN
ERMORDET 10.3.1944
Via Dante Alighieri, 2
Santa Lucia di Budoia
Benvenuto Busetti (1913–1944)
HIER WOHNTE
ANGELO SANSON
GEBOREN 1924
DEPORTIERT
BUCHENWALD
ERMORDET 27.12.1944
Budoia
Angelo Sanson (1924–1944)[1]
  HIER WOHNTE
SILVIO VETTOR
JG. 1924
DEPORTIERT
WATENSTEDT
ERMORDET 22.4.1945
Via Castello, 37
Dardago
Silvio Vettor (1924–1945)
 
HIER WOHNTE
GUERRINO ZAMBON
GEBOREN 1916
VERHAFTET 12.9.1944
DEPORTIERT 1944
[]UISBERG
ERMORDET 2.1.1945
Dardago di Budoia
Guerrino Zambon (1916–1945)

Caneva Bearbeiten

In Caneva wurden acht Stolpersteine an drei Adressen verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER WOHNTE
CLELIA BIT
JG. 1922
ZWECKS VERGELTUNG ERMORDET
6.3.1945
STEVENÀ DI CANEVA
Via Dario Chiaradia, 8
Caneva
Clelia Bit (1922–1945)
  HIER WOHNTE
VITTORIO BIT
JG. 1940
ZWECKS VERGELTUNG ERMORDET
6.3.1945
STEVENÀ DI CANEVA
Via Dario Chiaradia, 8
Caneva
Vittorio Bit (1940–1945)
 
HIER WOHNTE
ENZO CARIOTI
GEBOREN 1943
LEBENDIG VERBRANNT
24.4.1945
Longon di Caneva
Enzo Carioti (1943–1945) wurde als Kleinkind gemeinsam mit einem Cousin, dessen Mutter und den gemeinsamen Großeltern vom Kriegsverbrecher Alfred Dornenburg lebendig verbrannt. Der Junge war sechs Monate alt.[2]
  HIER WOHNTE
DINA CRODA
JG. 1932
ZWECKS VERGELTUNG ERMORDET
6.3.1945
STEVENÀ DI CANEVA
Via Dario Chiaradia, 8
Caneva
Caneva
Dina Croda (1932–1945)
 
HIER WOHNTE
DOSOLINA MANFÈ
GEBOREN 1910
LEBENDIG VERBRANNT
24.4.1945
Longon di Caneva
Dosolina Manfè (1910–1945)
 
HIER WOHNTE
CATERINA POLO
GEBOREN 1884
LEBENDIG VERBRANNT
24.4.1945
Longon di Caneva
Caterina Polo (1884–1945)
 
HIER WOHNTE
ERMENGILDO
ZAGHET
GEBOREN 1944
LEBENDIG VERBRANNT
24.4.1945
Longon di Caneva
Ermenegildo Zaghet (1944–1945)
 
HIER WOHNTE
EUGENIO ZAGHET
GEBOREN 1881
LEBENDIG VERBRANNT
24.4.1945
Longon di Caneva
Eugenio Zaghet (1881–1945)

Fontanafredda Bearbeiten

In Fontanafredda wurde ein Stolperstein verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER WOHNTE
LUIGI SFREDDO
JG. 1911
DEPORTIERT 1944
DACHAU
ERMORDET 7.2.1945
Via Silvio Pellico, 61
Fontanafredda
Luigi Sfreddo (1911–1945)

Maniago Bearbeiten

In Maniago wurden fünf Stolpersteine an drei Adressen verlegt.[3]

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER WURDE VERHAFTET
ANTONIO PAGOTTO
GEBOREN 1927
GEFOLTERT
DEPORTIERT 1944
HERSBRUCK
ERMORDET 12.x.1945
Piazza Italia 51
Antonio Pagotto (1927–1945)
  HIER WURDE VERHAFTET
GIOVANNI PAGOTTO
GEBOREN 1906
GEFOLTERT
DEPORTIERT 1945
FLOSSENBÜRG
ERMORDET 9.3.1945
Piazza Italia 51
Giovanni Pagotto (1906–1945)
  HIER WURDE VERHAFTET
TIZIANO PAGOTTO
GEBOREN 1925
GEFOLTERT
DEPORTIERT 1944
HERSBRUCK
ERMORDET 18.3.1945
Piazza Italia 51
Tiziano Pagotto (1925–1945)
HIER WOHNTE
MARIO TOFFOLO
JG. 1925
DEPORTIERT 1945
FLOSSENBÜRG
ERMORDET 29.1.1945
MAUTHAUSEN
Via S. Antonio, 21
Fratta
Maniago
Mario Toffolo (1925–1945)
  HIER ARBEITETE
ALBINO TOMÉ
JG. 1924
DEPORTIERT 1945
FLOSSENBÜRG
THERESIENSTADT
TOT 31.5.1945
Municipio
Maniago
Albino Tomé (1924–1945)

Polcenigo Bearbeiten

In Polcenigo wurde ein Stolperstein verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
 
HIER WOHNTE
GIOVANNA
BACHARACH
GEBOREN 1879
VERHAFTET 2.4.1944
DEPORTIERT
SCHICKSAL UNBEKANNT
Coltura di Polcenigo
Giovanna Bacharach (1879–)[4]

Pordenone Bearbeiten

In Pordenone, der früheren Provinzhauptstadt, wurden 23 Stolpersteine an 20 Adressen verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER ARBEITETE
BRUNO BARZOTTO
GEBOREN 1922
VERHAFTET 3.11.1944
DEPORTIERT
DACHAU
BEFREIT
GESTORBEN 18.9.1947
Via Montereale, 24
(vor dem Ospedale civile)
Bruno Barzotto (1922–1947)[5]
HIER WOHNTE
ARTURO BIASUTTI
GEBOREN 1905
INTERNIERT
WATENSTEDT-SALZGITTER
MAUTHAUSEN
ERMORDET 1.2.1945
Quartiere di Torre,
Via Nazario Sauro, 9
Arturo Biasutti (1905–1945)
  HIER WOHNTE
FELICE BET
GEBOREN 1928
PARTISAN
VERHAFTET 7.1.1945
DEPORTIERT
MAUTHAUSEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Via del Fante, 15
Pordenone
 
Felice Bet wurde im Jahr 1928 geboren. Er hatte eine Schwester namens Maria. Bereits in jungen Jahren schloss er sich der Partisanenbewegung an. Am 7. Januar 1945 wurde der 16-jährige verhaftet und kurz darauf ins KZ Mauthausen deportiert. Über das weitere Schicksal des jungen Felice sind keine Einzelheiten bekannt. Man weiß lediglich, dass er die Schrecken des Konzentrationslagers und des Nationalsozialismus nicht überlebt hat.

Seine Schwester Maria Bet lebt noch heute. Sie und ihre Tochter Lucia Fabris hielten eine berührende Rede bei der Verlegung von Felices Stolperstein im Januar 2020.[6]

  HIER WOHNTE
LUCIANO BUSETTO
JG. 1923
DEPORTIERT
FULLEN
ERMORDET 18.6.1944
Via Roma, 4
Pordenone
Luciano Busetto (1923–1944)
  HIER WOHNTE
DIONISIO CANCIAN
JG. 1925
VERHAFTET 6.8.1944
DEPORTIERT 1944
BUCHENWALD
ERMORDET APR. 1945
Via Zara, 29
Pordenone
Dionisio Cancian (1925–1945)
  HIER WOHNTE
ARTURO DE GERARD
JG. 1919
DEPORTIERT
EISLEBEN
ERMORDET 7.2.1944
Via Francesco Baracca, 46
Pordenone
Arturo De Gerard (1919–1944)
  HIER LEHRTE
TERZO DRUSIN
GEBOREN 1913
PARTISAN
VERHAFTET 2.12.1944
ERMORDET 17.12.1944
Via Gian Battista Bertossi, 9
Pordenone
 
Terzo Drusin, genannt Alberto, wurde am 28. Januar 1913 in Manzano in der Provinz Udine geboren. Er studierte Literatur an der Università Cattolica di Milano, der Katholischen Universität in Mailand. Nach seinem Abschluss begann er am Technischen Institut in Pordenone zu unterrichten. Nach dem Waffenstillstand von Cassibile am 8. September 1943 schloss sich Drusin aktiv der Freiheitsbewegung an und kämpfte in der Partisanenbewegung Ippolito Nievo, welche vor allem im Tal des Natisone tätig war. Drusin war vor allem für die Propaganda und deren Druck zuständig. Terzo Drusin wurde angezeigt und daraufhin von den Nazis verhaftet. Nach tagelanger Folter wurde er am 17. Dezember 1944 ermordet und sein Leichnam in den Natisone geworfen. Die Identifizierung des entstellten Leichnams war möglich, weil man Drusin an seinem Holzbein und den Verstümmelungen seiner linken Hand erkennen konnte.[7] Aufgrund seiner mutigen und ehrenvollen Leistungen wurden eine Schule und eine Straße in Pordenone nach Terzo Drusin benannt. Außerdem wurde ihm nach seinem Tod symbolisch die goldene Ehrenmedaille für besondere militärische Dienste überreicht.[8]
  HIER WOHNTE
FRANCESCO
FOLLENI GUGLIELMO
GEBOREN 1925
PARTISANE
VERHAFTET 23.12.1944
DEPORTIERT
MAUTHAUSEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Via Niccolò Tommaseo, 8
Pordenone
 
Francesco Folleni Guglielmo wurde 1925 geboren. Bereits in jungen Jahren schloss er sich der Partisanenbewegung an. Am 23. Dezember 1944 wurde der 19-jährige verhaftet und kurz darauf ins KZ Mauthausen deportiert. Über das weitere Schicksal des jungen Francesco sind keine Einzelheiten bekannt, lediglich, dass er die Schrecken des Konzentrationslagers und des Nationalsozialismus nicht überlebt hat.
  HIER WOHNTE
ATTILIO GALLINI
GEBOREN 1926
PARTISANE
VERHAFTET DEZEMBER 1944
DEPORTIERT
FLOSSENBÜRG, DACHAU
BEFREIT
GESTORBEN 22.7.1945
Piazzale XX Settembre, 2
Pordenone
 
Attilio Gallini wurde 1926 geboren. Bereits in jungen Jahren schloss er sich der Partisanenbewegung an. Im Dezember 1944 wurde der erst 18-jährige Attilio verhaftet und ins KZ Flossenbürg deportiert. Wenig später wurde er ins KZ Dachau überstellt. Als das KZ Dachau am 29. April 1945 befreit wurde, bedeutete das auch das Ende monatelanger Schrecken für den jungen Attilio. Am 22. Juli 1945, wenige Monate nach seiner Befreiung aus dem KZ, starb der 19-jährige Attilio Gallini.
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RODOLFO MARCUZ
JG. 1898
INTERNIERT LINZ
ERMORDET 18.4.1944
Via San Gregorio Bassa, 17
Pordenone
Rodolfo Marcuz (1898–1944)
  HIER WOHNTE
FRANCO CARLO
MARTELLI
GEBOREN 1910
PARTISANE
VERHAFTET 25.11.1944
ERSCHOSSEN 27.11.1944
Piazzale XX Settembre, 2
Pordenone
 
Franco Carlo Martelli wurde im Jahr 1910 in Catania geboren (einige Quellen geben 1911 als Geburtsjahr an). Im Jahr 1941 beteiligte er sich als Hauptmann des Regiments Cavalleggeri di Saluzzo an den Kriegshandlungen in Slowenien. Wenige Tage nach dem Waffenstillstand am 8. September 1943 kehrte Franco Martelli ins Friaul zurück und widmete sich der Organisation der Partisanenbewegung. Für mehr als ein Jahr stand er der Formation Ippolito Nievo vor, welche der 4. Division Osoppo-Friuli unterstand. Am 25. November 1944 wurde Franco Martelli von den Nazis verhaftet und unter Folter festgehalten, bis er schließlich am 27. November 1944 erschossen wurde. Als seine Brust mit Kugel durchlöchert wurde, schrie Franco Martelli mit letzter Kraft Viva l’Italia libera, „Es lebe das freie Italien!“. Vor seinem Tod hatte Franco Martelli dem Oberleutnant von Belcastro in Catanzaro geschrieben und ihm seine vier Kinder anvertraut. Galati adoptierte die Kinder, welche seitdem den Namen Martelli Galati tragen. Franco Martelli bekam außerdem nach seinem Tod die Medaglia d’oro al valor militare, die goldene Ehrenmedaille für besondere militärische Dienste, verliehen.[9]
  HIER WOHNTE
VIRGINIO MICHELUZ
GEBOREN 1905
VERHAFTET 22.11.1944
DEPORTIERT
FLOSSENBURG, DACHAU
BEFREIT
GESTORBEN JUNI 1945
Corso Vittorio Emanuele II, 49
Pordenone
 
Virginio Micheluz wurde am 2. August 1905 in Pordenone geboren.[10] Virginio hatte die Tabaktrafik seines Vaters im Corso Vittorio Emanuele II geerbt und führte diesen weiter. Als er den Diebstahl einer Ladung Zigaretten anzeigen wollte, drehte man den Spieß um und Micheluz wurde beschuldigt, gemeinsame Sache mit den Partisanen zu machen. Daraufhin wurde er am 23. November 1944 verhaftet und den deutschen Beamten in Pordenone übergeben. Micheluz war bekannt in Pordenone und seine Verhaftung schockierte die Bewohner der Stadt. Er wurde dann nach Udine überstellt und von dort aus ins KZ Flossenbürg, an der deutsch-tschechischen Grenze, deportiert. Bei seiner Ankunft wurde er mit der Matrikelnummer 40242 registriert. Wenig später wurde Micheluz ins KZ Dachau gebracht. Als der Krieg endete, wurde er aus Dachau befreit und ins dort aufgebaute amerikanische Krankenhaus gebracht, wo er knappe zwei Monate später, am 10. oder 11. Juni 1945, starb. Virginio Micheluz wurde in München auf dem Italienischen Militärfriedhof begraben.[11]
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UMBERTO PERISSINOTTO
JG. 1898
VERHAFTET 6.2.1945
DEPORTIERT
DACHAU
GESTORBEN 14.5.1945
Vicolo Molinari, 8
Pordenone
Umberto Perissinotto (1898–1945)
  HIER WOHNTE
ANTONIO PILAT
GEBOREN 1898
INTERNIERT
KAUFERING
ERMORDET 20.3.1945
Quartiere di Torre,
Via General Cantore, 28
Antonio Pilat (1898–1945)
  HIER WOHNTE
ROMEO PILAT
GEBOREN 1926
INTERNIERT
KAUFERING
UMGEKOMMEN 22.5.1945
Quartiere di Torre,
Via General Cantore, 28
Romeo Pilat (1926–1945)
  HIER WOHNTE
ANTEO PITTON
JG. 1926
VERHAFTET 6.8.1944
DEPORTIERT 1944
BUCHENWALD
THERESIENSTADT
ERMORDET MAI 1945
Corso Garibaldi, 55
Pordenone
Anteo Pitton (1926–1945)
  HIER WOHNTE
OLIVO REPOSI
MUZZIN
JG. 1925
DEPORTIERT 1945
FLOSSENBÜRG
GROSS-ROSEN
ERMORDET 18.2.1945
DACHAU
Via Stradelle, 44
Pordenone
Olivo Reposi Muzzin (1925–1945)
  HIER WOHNTE
ANTONIO LIONELLO
ROSSI
JG. 1925
VERHAFTET 14.11.1944
DEPORTIERT 1945
FLOSSENBÜRG
ERMORDET 23.2.1945
Via Molinari, 30
Pordenone
Antonio Lionello Rossi (1925–1945)
  HIER WOHNTE
LUIGI ANTONIO
SANTAROSSA
GEBOREN 1895
DEPORTIERT
DEUTSCHLAND
ERMORDET 2.8.1944
SERBIEN
Via del Fante, 10
Luigi Antonio Santarossa (1895–1944)
  HIER WOHNTE
ESTELLA STENDLER
IN LUGINBUHL
GEBOREN 1875
VERHAFTET 4.4.1944
INTERNIERT
RISIERA DI SAN SABBA
SCHICKSAL UNBEKANNT
Viale Michelangelo Grigoletti, 5
Pordenone
 
Estella Stendler in Luginbuhl wurde am 2. Februar 1875 in Triest geboren. Sie war Jüdin und mit Emilio Luginbuhl, dem Pastor der Baptistenkirche Pordenones, welche sich in der Viale Grigoletti 5 befand, verheiratet. Das Paar hatte zwei Söhne, Eros und Sirio. Im hohen Alter lebte Estella Stendler alleine. Ihr Ehemann und ihr Sohn Eros waren bereits verstorben, ihr Sohn Sirio gefangen genommen und in ein KZ deportiert worden. Estella Stendler wurde am 4. April 1944 in Pordenone festgenommen und war daraufhin im KZ Risiera di San Sabba in Triest inhaftiert. Estella Stendler Luginbuhls Spuren verwischen ab diesem Zeitpunkt – über ihr Schicksal ist kaum etwas bekannt, außer, dass sie die Shoah nicht überlebte.[12][13]
  HIER WOHNTE
ANNIBALE TOFFOLO
GEBOREN 1912
INTERNIERT
TROISDORF
ERMORDET 22.4.1945
Quartiere di Torre,
Via Piave, 13
Annibale Toffolo wurde 1912 in eine kinderreiche Familie geboren. Er kam im Haus Via Piave, 13 zur Welt. Gemeinsam mit seinem Bruder Riccardo ging er nach Deutschland, um dort Arbeit zu finden. Er wurde schließlich im Lager Troisdorf nahe Köln interniert und zur Zwangsarbeit eingeteilt. Er kam am 22. April 1945 ums Leben, er war 33 Jahre alt. Er wurde auf dem cimitero italiano d’onore ad Amburgo bestattet, der Italienischen Kriegsgräberstätte in Hamburg-Öjendorf.[14]
  HIER WOHNTE
MARIO VENDRAME
JG. 1925
DEPORTIERT 1944
FLOSSENBÜRG
ERMORDET 9.3.1945
Via Portogruaro, 3
Pordenone
Mario Vendrame (1925–1945)
  HIER ARBEITETE
ANTO ZILLI
GEBOREN 1922
VERHAFTET 22.11.1944
ERMORDET 23.12.1944
Via Montereale, 24
(vor dem Ospedale civile)
Anto Zilli wurde am 9. Januar 1922 in Fontanafredda geboren. Er war der einzige Sohn von Guido Zilli, einem Ingenieur, und von Nelda Weigelsberg, einer österreichischen Baronin. Er studierte Medizin an der Università degli Studi in Padua. Er war im fünften Studienjahr, als er einer Einladung des Rektors folgte, sich in der Widerstandsbewegung anzuschließen. Er wurde Partisan, erhielt den Kampfnamen Guido und wurde der 5. Brigade Osoppo zugeteilt. Seiner Freundin Rita schrieb er, er wolle lieber sterben, als sich der Sklavenherrschaft zu unterwerfen. Nach nur zwei Monaten wurde er gefasst und in den Morgenstunden des 23. Dezember 1944 in Giais di Aviano von einem SS-Kommando standrechtlich erschossen. Das Kommando wurde von Alfred Dörnenburg befehligt.

Auf dem Denkmal der Widerstandskämpfer in Piancavallo findet sich sein Name neben denen von Ferruccio Batini Sian, Piero Del Cont Bernard und Amadio Bomben, die ebenfalls vom NS-Regime umgebracht wurden. Zwei weitere Gedenksteine erinnern an ihn, einer vor dem Palazzo Bo in Padova, der andere vor dem Krankenhaus von Pordenone. Auf seinem Grabstein findet sich die Inschrift: “vilmente tradito da spie prezzolate cadde trucidato dal barbaro teutonico invasore”. Im Januar 1947 verlieh ihm die Universität von Padua ehrenhalber das Doktorat der Medizin.[5][15]

Prata di Pordenone Bearbeiten

In Prata di Pordenone sollen sechs Stolpersteine verlegt worden sein, verifiziert werden konnte jedoch nur einer. An einer Verlegeadresse, in der Via Tamai 15, wurde der dort verlegte Stolperstein für Angelo Secco eindeutig zubetoniert.[16]

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER WOHNTE
ANGIOLINA GIUDITTA
MORTARA
JG. 1863
VERHAFTET 4.4.1944
INTERNIERT
RISIERA DI SAN SABBA
SCHICKSAL UNBEKANNT
Via Cesare Battisti, 48
Prata di Pordenone
(vor dem Ospedale civile)
Angiolina Giuditta Mortara (1863–1944/45)

Sacile Bearbeiten

In Sacile wurden vier Stolpersteine an drei Adressen verlegt.[17][18]

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
 
HIER WURDE VERHAFTET
GINO COLTRO
GEBOREN 1908
IM WIDERSTAND
ERSCHOSSEN 29.10.1944
Via Ettoreo 4
Gino Coltro (1908–1944)
 
HIER ARBEITETE
MARCO MENEGHINI
GEBOREN 1887
VERHAFTET
ERSCHOSSEN 16.4.1945
Via Ettoreo 4
Marco Meneghini (1887–1945)
  HIER WOHNTE
GENESIO SANTIN
JG. 1909
DEPORTIERT 1944
DACHAU
ERMORDET 11.12.1944
NEUENGAMME
Via Bandida, 97
San Giovanni del Tempio
Genesio Santin (1909–1944)
 
HIER STUDIERTE
ERMANNO SFRISO
GEBOREN 1923
GEFANGEN GENOMMEN
ERMORDET 17.4.1945
S. GIOVANNI DI LIVENZA
Via Martiri Sfriso, 12
Ermanno Sfriso (1923–1945)

Weiters wurde für Virginio Fasan, dessen Schiff am 9. September 1943 im Golf von Asinara versenkt wurde, ein Gedenkstein verlegt, gewidmet von der Gemeinde Sacile. Es handelt sich um ein Plagiat, kreisrund, mit modernistischer Schrift. Gestalterin war Isis Marchesini. Verlegt wurde der Gedenkstein in der Via Virginio Fasan, jener Straße, die dem NS-Opfer gewidmet wurde.[19]

Verlegedaten Bearbeiten

  • 18. Januar 2020: Pordenone (Via del Fante, 15; Via Gian Battista Bertossi, 9; Via Niccolò Tommaseo, 8; Piazza XX Settembre, 2; Corso Vittorio Emanuele II, 49; Viale Grigoletti, 5)
  • 20. Januar 2021: Pordenone (Via Montereale, 24)
  • 21. Januar 2021: Longon di Caneva
  • 23. Januar 2021: Budoia und Coltura di Polcenigo
  • 24. Januar 2022: Pordenone (Via del Fante, 10; Via General Cantore, 28; Via Nazario Sauro, 9; Via Piave, 13)
  • 27. Januar 2022: Maniago
  • 28. Januar 2022: Dardago di Budoia
  • 29. Januar 2022: Sacile
  • 23. Januar 2023: Pordenone (Corso Garibaldi, 55; Via Francesco Baracca, 46; Via Molinari, 30; via Portogruaro, 3; Via Roma, 4; Via Zara, 29)
  • 24. Januar 2024: Pordenone (via Molinari 30, via Portogruaro 3, via San Gregorio Bassa 17, via Stradelle 44, vicolo Molinari 8)
  • 25. Januar 2024: Prata di Pordenone
  • 26. Januar 2024: Managio (Municipio)
  • 27. Januar 2024: Brugnera, Caneva (Via Dario Chiaradia, 8), Sacile
  • 28. Januar 2024: Budoia (Via Dante Alighieri 2, Via Castello 37), Fontanafredda[20], Managio (Via S. Antonio, 1)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stolpersteine in Pordenone – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Il Messaggero (Veneto): Nove pietre d’inciampo per le vittime della barbarie, abgerufen am 2. März 2022
  2. Il Messaggero Veneto: Nove pietre d’inciampo per le vittime della barbarie, abgerufen am 28. Februar 2022
  3. Friuli.it: Maniago ricorda le vittime della barbarie nazifascista, 24. Januar 2022
  4. Progetto “Pietre d’Inciampo”: La deportazione di Giovanna Bacharach, abgerufen am 2. März 2022
  5. a b TGR Friuli Venezia Giulia: Due medici antinazisti ricordati con le pietre d'inciampo, 20. Januar 2021
  6. Messaggero Veneto: necrologie.messaggeroveneto.gelocal.it, abgerufen am 20. Juli 2020.
  7. ANPI Udine: Terzo Drusin „Alberto“: anpiudine.org, abgerufen am 20. Juli 2020.
  8. ANPI: Terzo Drusin: anpi.it, abgerufen am 20. Juli 2020.
  9. ANPI: Franco Martelli: anpi.it, abgerufen am 16. Juli 2020.
  10. Dimenticati di Stato: I pordenonesi sepolti nei cimiteri militari italiani in Austria, Germania ePolonia: dimenticatidistato.com, abgerufen am 16. Juli 2020.
  11. Messaggero Veneto: Non superò le sofferenze di Dachau necrologie.messaggeroveneto.gelocal.it, abgerufen am 16. Juli 2020.
  12. CDEC: Steindler, Estella digital-library.cdec.it, abgerufen am 28. Juni 2020.
  13. Riforma: Pietre d’inciampo a Pordenone: riforma.it, abgerufen am 28. Juni 2020.
  14. Parrocchia Sant'Agostino: PIETRE D’INCIAMPO posate a Torre, abgerufen am 2. März 2022
  15. Progetto “Pietre d'inciampo” a.s. 2020-21, ricerche e testo di Giorgia Paludetto, Ilaria Favilli e Sara Miglioranza, abgerufen am 20. Oktober 2022
  16. 25 Gennaio - Cerimonia per la posa delle pietre d'inciampo, abgerufen am 10. März 2024
  17. Il Gazzettino: L'amministrazione comunale ha accolto la proposta, elaborata dalle istituzioni, 8. Oktober 2021
  18. Il Friuli.it: Quattro nuove pietre d'inciampo a Sacile, 29. Januar 2022
  19. Il Messaggero: Una medaglia dall’Isis per Virgilio Fasan, 25. Januar 2022
  20. PROGETTO PIETRE D’INCIAMPO, abgerufen am 22. Februar 2024