Liste der Stolpersteine in Meina

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Die Liste der Stolpersteine in Meina enthält die Stolpersteine in Meina in der italienischen Region Piemont, die an 17 Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Im Zuge des Massakers vom Lago Maggiore wurden zwischen 22. und 24. September 1943 16 Gäste des Hotels Meina ermordet. Die Stolpersteine, deren Name auf italienisch pietre d’inciampo lautet, wurden von Gunter Demnig am 10. Januar und 30. August 2015 in Meina verlegt.[1][2][3] Die 16 Personen-Steine sowie ein erläuternder Stein in Meina befinden sich alle an derselben Stelle am Ufer des Lago Maggiore.

Stolpersteine in Meina

Liste der Stolpersteine Bearbeiten

In Meina wurden 17 Stolpersteine verlegt.
Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HOTEL MEINA
HIERHER WAREN 22 JUDEN GEFLÜCHTET
DEUTSCHEN SS-MÄNNERN BEKANNTGEMACHT
WURDEN SIE AM 15. 9. 1943 VERHAFTET
AM 22. BZW. 23. SEPTEMBER 1943
WURDEN 16 VON IHNEN ERMORDET
Meina, Piazzale Marconi
 
Der Stolperstein mit der Erklärung des Massakers von Meina gibt die Todestage aller Opfer, den 22. bzw. 23. September 1943, an. Daher wurde bei allen Stolpersteinen, die den einzelnen Personen gewidmet sind, auf Tag und Umstände des Todes verzichtet. Dies unterscheidet die Stolpersteine von Meina auch von allen anderen.
  ESTER BOTTON
GEBOREN 1891
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Ester Botton wurde am 23. März 1891 in Thessaloniki geboren.[4] Sie war die Tochter von Haim Botton und Fachima Fransci. Sie heiratete Marco Mosseri.[5] Das Paar hatte einen Sohn, Giacomo Renato Mosseri.[6] Im Rahmen des Massakers von Meina wurden Ester Botten, ihr Ehemann, ihr Sohn und ihre Schwiegertochter Odette Uziel ermordet.
  VITALE CORI
GEBOREN 1917
MAILAND – ITALIEN
Meina, Piazzale Marconi
 
Vitale Cori wurde 1917 in Mailand geboren. Er war der Sohn von Alfredo Cori und Laura De Pierre.[7] Er arbeitete an der Bar des Hotel Meina.[8] Er wurde am 15. September 1943 in Meina vom NS-Regime verhaftet und eine Woche später ermordet.
  BLANCHETTE
FERNANDEZ DIAZ
GEBOREN 1931
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Blanchette Fernandez Diaz wurde am 5. Juli 1931 in Thessaloniki als Tochter von Pierre Fernandez Diaz und Liliana Scialom geboren.[9][10][11] Sie hatte zwei ältere Brüder, Jean und Robert, die 1926 bzw. 1930 ebenfalls in Thessaloniki zur Welt kamen.[12][13] Mit ihren Eltern, ihrem Großvater und ihren beiden Brüdern flüchtete sie nach Meina, wurde im Alter von zwölf Jahren von deutschen SS-Männern verhaftet und ermordet.
  DINO
FERNANDEZ DIAZ
GEBOREN 1867
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Dino Fernandez Diaz wurde am 9. August 1867 in Thessaloniki als Sohn von Giuseppe Fernandez Diaz und Ester Misrachi geboren.[14] Das Paar hatte einen Sohn, Pierre, und drei Enkelkinder, Jean, Robert und Blanchette.[10][12][13][9] Das Schicksal seiner Frau ist unbekannt. Gemeinsam mit Sohn, Schwiegertochter und Enkelkindern flüchtete Dino Fernandez Diaz ins Hotel Meina, wurde dort von deutschen SS-Männern verhaftet und ermordet.
  JEAN
FERNANDEZ DIAZ
GEBOREN 1926
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Jean Fernandez Diaz wurde am 20. Februar 1926 in Thessaloniki geboren.[12] Sein Vater war Pierre Fernandez Diaz, seine Mutter Liliana Scialom.[10][11] Er hatte zwei jüngere Geschwister, Jean und Blanchette.[13][9] Gemeinsam mit dem Großvater Dino Fernandez Diaz flüchtete sich die Familie ins Hotel Meina, wurde dort am 15. September 1943 von SS-Männern verhaftet und eine Woche später im Wald ermordet und im See versenkt.[14]
  PIERRE
FERNANDEZ DIAZ
GEBOREN 1897
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Pierre Fernandez Diaz wurde am 14. September 1897 in Thessaloniki als Sohn von Dino Fernandez Diaz und Bianca Maier geboren.[10][14] Er war mit Liliana Scialom verheiratet.[11] Das Paar hatte drei Kinder, die 1926, 1930 bzw. 1931 in Thessaloniki zur Welt kamen: Jean, Robert und Blanchette.[12][13][9] Pierre Fernandez Diaz, sein Vater, seine Ehefrau und die drei Kinder wurden im Rahmen der Massaker am Lago Maggiore von SS-Männern ermordet.
  ROBERT
FERNANDEZ DIAZ
GEBOREN 1930
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Robert Fernandez Diaz wurde am 8. Januar 1930 in Thessaloniki geboren.[13] Er war der Sohn von Pierre Fernandez Diaz und Liliana Scialom.[10][11] Er hatte einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester, Jean und Blanchette.[12][9] Sein Großvater war Dino Fernandez Diaz.[14] Die sechsköpfige Familie konnte aus dem von deutschen Truppen besetzten Thessaloniki flüchten und quartierte sich im Hotel Meina ein. Am 22. und 23. September 1943 wurden alle von der SS ermordet, darunter auch der 13-jährige Robert Fernandez Diaz.
  LOTTE FROELICH
GEBOREN 1904
OPPELN – DEUTSCHLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Lotte Mazzucchelli Wertheimer Froelich, auch Fröhlich, wurde am 1. Oktober 1904 in Oppeln geboren, als Tochter von Max Fröhlich und Jeanne Wertheimer.[15] Sie war mit dem Mailänder Anwalt Mario Mazzucchelli verheiratet. Zufällig befand sich das Ehepaar am 15. September 1943 in Meina und nahm auf Einladung des comm. Behar im Hotel Meina das Mittagessen ein, als die SS auftauchte und Lotte Mazzucchelli, weil sie Jüdin war, festnahm. Sie wurde eine Woche später von deutschen SS-Männern in einem Waldstück in Meina ermordet und danach im Lago Maggiore versenkt.[16]
  DANIELE MODIANO
GEBOREN 1892
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Daniele Modiano wurde am 25. April 1892 in Thessaloniki geboren.[17][18] Er war der Sohn von Giacobbe Modiano und Matilde Hachim und entstammte einer traditionsreichen und großen Familie.[19] Er heiratete Georgette Verbeyst. Daniele Modiano wurde in Meina von der SS ermordet, seine Frau überlebte die Shoah.[20]
  GIACOMO RENATO
MOSSERI
GEBOREN 1920
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Giacomo Renato Mosseri wurde am 2. Oktober 1920 in Thessaloniki geboren.[6] Seine Eltern waren Marco Mosseri und Ester Botton.[5][4] Er war mit Odette Uziel verheiratet.[21] Giacomo Renato Mosseri, seine Ehefrau und seine Eltern wurden Opfer des Massakers von Meina.
  MARCO MOSSERI
GEBOREN 1888
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Marco Mosseri wurde am 16. Juli 1888 in Thessaloniki geboren.[5] Er war der Sohn von Giacobbe Mosseri und Flora Tiano. Er heiratete Ester Botton.[4] Das Paar hatte einen Sohn, Giacomo Renato Mosseri.[6] Im Rahmen des Massakers von Meina wurden Marco Mosseri, seine Ehefrau, sein Sohn und seine Schwiegertochter Odette Uziel ermordet.
  VALERIE NAHOUM
GEBOREN 1894
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Valerie Nahoum wurde am 27. März 1894 in Thessaloniki als Tochter von Vittorio Nahoum und Bella geboren.[22] Sie war mit Raoul Torres verheiratet.[23] Das Ehepaar wurde in Meina ermordet.
  VITTORIO HAIM
POMPAS
GEBOREN 1912
IZMIR – TÜRKEI
Meina, Piazzale Marconi
 
Vittorio Haim Pompas wurde am 12. April 1912 in Izmir als Sohn von Bension Pompas und Anna Levi geboren.[24] Auch er wurde in Meina ein Opfer der SS.
  LILIANA SCIALOM
GEBOREN 1907
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Liliana Scialom wurde am 26. Juni 1907 in Thessaloniki als Tochter von Daniele Scialom und Olga Nahman geboren.[11] Sie heiratete Pierre Fernandez Diaz, der zehn Jahre älter war.[10] Das Ehepaar hatte drei Kinder: Jean (geb. 1931), Robert (1930) und Blanchette (1931).[12][13][9] Die gesamte Familie – Frau, Mann, Kinder und Schwiegervater – wurde im Rahmen der Massaker am Lago Maggiore von SS-Männern ermordet.
  RAOUL TORRES
GEBOREN 1895
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Raoul Torres wurde am 2. März 1895 in Thessaloniki als Sohn von Elia Torres und Nelly Fernandez Diaz geboren.[23] Er war mit Valerie Nahoum verheiratet.[22] Das Ehepaar wurde in Meina ermordet.
  ODETTE UZIEL
GEBOREN 1924
THESSALONIKI – GRIECHENLAND
Meina, Piazzale Marconi
 
Odette Uziel wurde am 1. Juli 1924 in Thessaloniki als Tochter von Davide Uziel und Ida Nehama geboren.[21] Sie war mit Giacomo Renato Mosseri verheiratet.[6] Das Ehepaar wurde ein Opfer des Massakers von Meina.

Quellen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stolpersteine in Meina – Sammlung von Bildern
  • Verlegung der Stolpersteine in Meina am 10. Januar und 30. August 2015, Website von Gunter Demnig; abgerufen am 23. Januar 2017

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Verlegung der Stolpersteine in Meina am 10. Januar und 30. August 2015
  2. ISRN (Istituto storico della Resistenza e della società contemporanea nel Novarese e nel Verbano Cusio Ossola "Piero Fornara"): 30 AGOSTO 2015 – POSA PIETRE D’INCIAMPO A MEINA. 23. August 2015, abgerufen am 25. Dezember 2016. Aus dieser Quelle, die weitere Verlegungen ankündigt, geht eindeutig hervor, dass die ersten Verlegungen bereits im Januar desselben Jahres stattgefunden haben.
  3. ANPI Novara: Pietre della memoria /11 gennaio 2015 / Inaugurazione dei piccoli grandi monumenti di Gunter Demnig. (PDF; 191 kB) [Steine der Erinnerung / 11. Januar 2015 / Eröffnung der kleinen großen Denkmäler von Gunter Demnig], abgerufen am 25. Dezember 2016. Diese Quelle beschreibt nicht die Verlegung, sondern die Eröffnung/Enthüllung der Stolpersteine. Die Verlegung kann folglich durchaus am Tag davor stattgefunden haben.
  4. a b c I nomi della Shoah italiana: Ester Botton. abgerufen am 25. Dezember 2016.
  5. a b c I nomi della Shoah italiana: Marco Mosseri. abgerufen am 25. Dezember 2016.
  6. a b c d I nomi della Shoah italiana: Giacomo Renato Mosseri. abgerufen am 25. Dezember 2016.
  7. Centro di Documentazione Ebraica (CDEC): Cori, Vitale. abgerufen am 26. Dezember 2016.
  8. Comitato provinciale di Novara: La Strage degli ebrei – Meina 22-23 settembre 1943. abgerufen am 28. Dezember 2016.
  9. a b c d e f Centro di Documentazione Ebraica (CDEC): Fernandez Diaz, Blanchette. abgerufen am 28. Dezember 2016.
  10. a b c d e f I nomi della Shoah italiana: Pierre Fernandez Diaz. abgerufen am 25. Dezember 2016.
  11. a b c d e I nomi della Shoah italiana: Liliana Scialom. abgerufen am 25. Dezember 2016.
  12. a b c d e f Centro di Documentazione Ebraica (CDEC): Fernandez Diaz, Jean. abgerufen am 28. Dezember 2016.
  13. a b c d e f Centro di Documentazione Ebraica (CDEC): Fernandez Diaz, Robert. abgerufen am 28. Dezember 2016.
  14. a b c d Centro di Documentazione Ebraica (CDEC): Fernandez Diaz, Dino. abgerufen am 28. Dezember 2016.
  15. Centro di Documentazione Ebraica (CDEC): Froehlich, Lotte. abgerufen am 28. Dezember 2016.
  16. Comitato provinciale di Novara: LA STRAGE DEGLI EBREI - Meina 22-23 settembre 1943. abgerufen am 28. Dezember 2016. Diese Quelle italianisiert zwar die Vornamen der Opfer und gibt eine Reihe falscher Altersangaben an, eröffnet aber einen guten Einblick in den Ablauf des Massakers.
  17. I nomi della Shoah italiana: Daniele Modiano. abgerufen am 25. Dezember 2016.
  18. Centro di Documentazione Ebraica: Modiano, Daniele. abgerufen am 25. Dezember 2016.
  19. THE MODIANO FAMILY TREE. (PDF) abgerufen am 25. Dezember 2016.
  20. I.S.E. Institute Sephararde Europeen: Le Lac Majeur, tombe de sefarades. (Memento des Originals vom 25. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sefarad.org abgerufen am 25. Dezember 2016.
  21. a b I nomi della Shoah italiana: Odette Uziel. abgerufen am 25. Dezember 2016.
  22. a b I nomi della Shoah italiana: Valerie Nahoum. abgerufen am 25. Dezember 2016.
  23. a b I nomi della Shoah italiana: Raoul Torres. abgerufen am 25. Dezember 2016.
  24. I nomi della Shoah italiana: Vittorio Haim Pompas. abgerufen am 25. Dezember 2016.