Kienfeld

Gemeindeteil von Vestenbergsgreuth

Kienfeld ist ein Gemeindeteil des Marktes Vestenbergsgreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2]

Kienfeld
Koordinaten: 49° 41′ N, 10° 38′ OKoordinaten: 49° 41′ 16″ N, 10° 37′ 39″ O
Höhe: 320 m ü. NHN
Einwohner: 91 (31. Dez. 2021)[1]
Postleitzahl: 91487
Vorwahl: 09552

Geografie Bearbeiten

Durch das Dorf fließt der Sechselbach, der ein rechter Zufluss der Kleinen Weisach ist, und am Rohrschlaggraben, der beim Ort als rechter Zufluss in den Sechselbach mündet. Das aus Acker- und Grünland bestehende Gelände steigt in Nord-, Süd- und Ostrichtung an. Westlich des Ortes gibt das Waldgebiet Deiningerholz. Dort erheben sich der Wallberg (377 m ü. NHN) und der Buchranken. Im Süden liegt das Waldgebiet Brandholz. Dort erheben sich der Stadelmannsberg (380 m ü. NHN) und der Reutberg (378 m ü. NHN).

Die Kreisstraße ERH 21 verläuft nach Kleinweisach (1,2 km nördlich) bzw. nach Vestenbergsgreuth (1,7 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Altershausen zur Kreisstraße NEA 1 (2,5 km südwestlich).[3]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde im 14. Jahrhundert als „Kienblat“ bzw. „Kunplat“ erstmals namentlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Zur Platte (=Fläche) wo Kienbäume (=Kiefern) stehen. Ab dem 17. Jahrhundert war auch die heutige Form gebräuchlich, die sich dann im 19. Jahrhundert durchsetzte. 1303 und 1307 wurden das Dorf und Zehnt als würzburgische Lehen an Conrad und Johannes von Paris ausgegeben. Über die Zehnten der Neurodungen war die Burggrafschaft Nürnberg Lehnsherr. 1305 verliehen sie diese an die Herren von Vestenberg. Mitte des 15. Jahrhunderts gingen die burggraflichen Ansprüche an das Markgraftum Brandenburg-Kulmbach über. Diese umfassten drei Sölden, wovon eine zu dieser Zeit nicht an den Mann gebracht werden konnte und wüst lag. Nach dem Dreißigjährigen Krieg musste der Ort neu aufgebaut werden. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte die Markgrafschaft über das Amt Dachsbach die Dorf- und Gemeindeherrschaft inne.[4] Das Hochgericht übte die Castell’sche Cent Burghaslach aus, das auch Grundherr im Ort war. Ein weiterer Grundherr waren die Grafen von Schönborn.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kienfeld dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Breitenlohe zugewiesen, 1810 dann dem neu gebildeten Steuerdistrikt Kleinweisach. 1818 wurde die Ruralgemeinde Kleinweisach gebildet, zu der der Ort gehörte. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden fünf Anwesen dem Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848) und zehn Anwesen dem Herrschaftsgericht Burghaslach (bis 1849).[6]

Am 1. Januar 1972 wurde Kienfeld im Zuge der Gebietsreform in die neu gebildete Gemeinde Weisachgrund eingegliedert. Diese wurde am 1. Mai 1978 in den Markt Vestenbergsgreuth eingegliedert.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002020
Einwohner 131 170 159 165 124 124 117 93 97 90 95
Häuser[7] 27 24 21 23 21 19
Quelle [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1]

Religion Bearbeiten

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Maria (Kleinweisach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Kreuzerhöhung (Breitenlohe) gepfarrt.[15]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Gemeindezahlen > Einwohnerstatistik. In: vestenbergsgreuth.de. Abgerufen am 7. August 2023.
  2. Gemeinde Vestenbergsgreuth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 7. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 171 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 94f.
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 241.
  6. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 132.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 66 (Digitalisat). Dort als Kühnfeld aufgelistet.
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1046, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1073 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 924 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 680 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 336 (Digitalisat).