Kieler Nachrichten
Die Kieler Nachrichten (KN) ist die einzige in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel erscheinende Tageszeitung. Herausgebracht wird sie von Kieler Zeitung Verlags und Druckerei KG-GmbH & Co. Zusammen mit ihren Regionalausgaben (Eckernförder Nachrichten, Holsteiner Zeitung, Kiel lokal, Ostholsteiner Zeitung, Segeberger Zeitung) erzielt sie eine verkaufte Auflage von 78.323 Exemplaren, ein Minus von 51,2 Prozent seit 1998.[1]
Kieler Nachrichten | |
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Beschreibung | Kieler Tageszeitung |
Verlag | Kieler Zeitung Verlags- und Druckerei KG GmbH |
Erstausgabe | 3. April 1946 |
Erscheinungsweise | täglich Montag bis Sonnabend |
Verkaufte Auflage | 78.323 Exemplare |
(IVW 4/2020, Mo–Sa) | |
Reichweite | 0.282 Mio. Leser |
(IVW, 3/2013, Gesamtreichweite) | |
Chefredakteur | Stefanie Gollasch |
Herausgeber | Kieler Zeitung Verlags und Druckerei KG-GmbH & Co. |
Geschäftsführer | Sven Fricke |
Weblink | kn-online.de |
GeschichteBearbeiten
Die erste KN-Ausgabe erschien am 3. April 1946 zunächst als CDU-Lizenzzeitung. Später stellte sich die Zeitung in die Tradition der 1864 gegründeten Kieler Zeitung und der Kieler Neueste Nachrichten, die 1894 gegründet worden waren.
Bis Februar 2009 hielt die Axel Springer AG 24,5 Prozent an dem Verlagsunternehmen. Die Axel Springer AG verkaufte ihren Anteil an die Verlagsgesellschaft Madsack in Hannover.[2] Die SPD ist über ihre Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG; Eigenschreibweise: ddvg) mit 20,4 Prozent an der Mediengruppe Madsack beteiligt. Madsack integrierte die KN jedoch in die konzerneigene Strategie der Einführung von Paywalls für Onlineangebote jener Regionalzeitungen, die zur Verlagsgruppe gehören. In der Folge wurden viele Inhalte hinter einer Paywall versteckt und entsprechende Online-Abos angeboten. Laut Madsack sollen dabei „exklusive“ Inhalte nur noch für zahlende Kunden zugänglich sein, wobei den Redaktionen bisher bei der Beurteilung, ob ein Inhalt nun „exklusiv“ sei, freie Hand gelassen wird.[3] Im Juni 2015 fand ein umfangreiches Relaunch der Zeitung und des Internetangebots statt. Seitdem ist eine Metered Paywall vorhanden.[4]
Vom Januar 2012[5] bis September 2015 bestand die Chefredaktion aus Klaus Kramer und Christian Longardt. Seit Ende September 2015 ist Christian Longardt alleiniger Chefredakteur.[6]
Am 5. Februar 2021 meldet der NDR, dass die Madsack-Mediengruppe die Druckerei der Lübecker Nachrichten in Lübeck zum Sommer schliessen will. Nach Angaben des Betriebsrates sind davon 34 Stellen betroffen, außerdem weitere 30 Leiharbeiter. Ob und wie viele Beschäftigte für andere Betriebs-Bereiche übernommen werden können, ist laut Betriebsrat noch unklar. Die Madsackgruppe plant die Lübecker Nachrichten von Juni an bei den Kieler Nachrichten drucken zu lassen. Hintergrund ist eine weiter sinkende Auflage.[7]
AuflageBearbeiten
Die Kieler Nachrichten haben in den vergangenen Jahren erheblich an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 2,7 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 4,3 % abgenommen.[8] Sie beträgt gegenwärtig 78.323 Exemplare.[9] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 84,1 Prozent.
Entwicklung der verkauften Auflage[10]
RegionalausgabenBearbeiten
Ausgabe | Auflage | Quelle |
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Holsteiner Zeitung | 9.846 | IVW 4/2020 |
Ostholsteiner Zeitung | 16.223 | IVW 4/2020 |
Segeberger Zeitung | 10.003 | IVW 4/2020 |
Eckernförder Nachrichten | 7.044 | IVW 4/2020 |
StandorteBearbeiten
Kieler NachrichtenBearbeiten
- Das Verlagshaus und die Kundenhalle der Kieler Nachrichten befinden sich am Asmus-Bremer-Platz zwischen Holstenstraße und Rathaus. Die Adresse lautet Fleethörn 1–7.
- Druckzentrum der Kieler Nachrichten in Kiel-Moorsee
- Zweigstelle Neumünster in der Kieler Straße
- Zweigstelle Eckernförde in der Kieler Straße
- Zweigstelle Plön in der Langen Straße
Segeberger ZeitungBearbeiten
- Das Kundencenter befindet sich in der Hamburger Straße in Bad Segeberg
- Zweigstelle Kaltenkirchen in der Friedenstraße
- Zweigstelle Bad Bramstedt im Kirchenbleeck
Die Kieler Nachrichten bieten über das Internet diverse rubrikbezogene kostenlose Newsletter an.
TriviaBearbeiten
Im Werner-Comic von Rötger Feldmann (alias Brösel) werden die Kieler Nachrichten als „Kieler Nachtwächter“ bezeichnet.
LiteraturBearbeiten
- Katharina Otzen: Lizenzpresse, Altverleger und Politik. Kontroversen um die "Kieler Nachrichten" in den Jahren 1945–1952 (= Duisburger Studien, Band 2). Richarz, Sankt Augustin 1980
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ laut IVW, viertes Quartal 2020, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
- ↑ Axel Springer verkauft Regionalzeitungsbeteiligungen an Verlagsgruppe Madsack; Mitteilung der Axel Springer AG, 4. Februar 2009
- ↑ Robert Domes: Die Bezahlschranke senkt sich; medium magazin für journalisten, Ausgabe 4–5/2012; S. 32
- ↑ KN-Relaunch: Im Gespräch mit den Chefredakteuren. In: kn-online.de. 1. Juni 2015, abgerufen am 25. Juni 2015.
- ↑ KN bekommen Doppelspitze. In: meedia.de. 27. September 2011, abgerufen am 27. Oktober 2015.
- ↑ KN – Umbau der Chefredaktion. In: kn-online.de. 23. September 2015, abgerufen am 27. Oktober 2015.
- ↑ Schleswig-Holstein aktuell: Nachrichten im Überblick. NDR, abgerufen am 6. Februar 2021.
- ↑ laut IVW (online)
- ↑ laut IVW, viertes Quartal 2020, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
- ↑ laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.eu)
Koordinaten: 54° 19′ 17″ N, 10° 8′ 3″ O