Hollerath

Ortsteil von Hellenthal

Hollerath ist ein Ortsteil der Gemeinde Hellenthal in Nordrhein-Westfalen.

Hollerath
Gemeinde Hellenthal
Wappen von Hollerath
Koordinaten: 50° 27′ N, 6° 24′ OKoordinaten: 50° 27′ 21″ N, 6° 24′ 13″ O
Höhe: 599 m ü. NHN
Fläche: 31,8 km²
Einwohner: 514 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 53940
Vorwahl: 02482
Hollerath von Südwesten
Hollerath von Südwesten

Lage Bearbeiten

Das Dorf liegt naturräumlich auf der Hollerather Hochfläche (282.60), die zur Schnee-Eifel gehört. Es liegt im Westen der Gemeinde Hellenthal und damit direkt an der Grenze zu Belgien. Nördlich des Ortes fließt der Platißbach, östlich der Prether Bach und südlich dessen Zufluss Ramsbach. Im Zitterwald, 2,2 km südwestlich von Hollerath, liegt die Quelle der Olef. Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 265.

Geschichte Bearbeiten

Am 1. Juli 1969 wurde Hollerath nach Hellenthal eingemeindet.[2]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen der früheren Gemeinde Hollerath
Blasonierung: „In Gold (Gelb) über einem erhöhten schwarzen Dreiberg, darin gekreuzte silberne (weiße) Köhlerhacken, drei rote Flammen.“[3]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1966 vom nordrhein-westfälischen Innenminister verliehen. Es erinnert an die frühzeitliche Köhlerwirtschaft in der Gemeinde.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Überregional bekannt ist Hollerath (früher: Luftkurort Hollerath) für sein Wintersport­gebiet und seinen Skilift (). Skiläufer der Langlaufabteilung des Sportvereins DJK Hollerath[4] haben bei regionalen, deutschen und europäischen Meisterschaften und Wettkämpfen Siege erringen können.[5] Der Skiclub Bonn e. V. von 1907[6] unterhält in Hollerath die „Bonner Skihütte“, ein im Jahre 1913 erbautes Fachwerkhaus. Der Wintersport-Verein Köln e.V.[7] unterhält ebenfalls seine Skihütte in Hollerath, 1948 auf den Grundmauern eines im Krieg stark zerstörten ehemaligen Polizeihauses vom WSV Köln aufgebaut.[8] Jahrzehntelang, bis in das Jahr 2016, unterhielten die Duisburger Realschulen eines ihrer Schullandheime in Hollerath.[9]

Hollerath wird auch mit den Narzissen­wiesen am oberen Lauf der Olef assoziiert, von welchen Teile als Stiftungsfläche unter der Schirmherrschaft der Loki Schmidt Stiftung stehen.[10] Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Katholische Pfarrkirche. Sie ist St. Bernhard geweiht und wurde 1948–1950 erbaut.[11]

Nordwestlich von Hollerath gibt es eine Höckerlinie des Westwalls, eine Panzersperre. Der Kölner Philosoph und Künstler Ralf Peters nutzte sie 2016 für eine Kunst-Performance für den Frieden.[12] Es gibt einen 13 km langen Wander-Rundweg.[13]

Verkehr Bearbeiten

Die VRS-Buslinie 839 der RVK verbindet den Ort, überwiegend als TaxiBusPlus nach Bedarf, mit seinen Nachbarorten und mit Hellenthal.

Linie Verlauf
839 MiKE (außer im Schülerverkehr): Hellenthal Busbf – Platiß – (Unterpreth –) Hollerath – Ramscheid – Ramscheiderhöhe – (Miescheid –) Udenbreth – Losheimergraben – Losheim – Kehr

Zuletzt 2021 verkehrte außerdem an Wochenenden von April bis Oktober die Fahrradbuslinie 771 von Schmidtheim nach Hellenthal und zurück.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Hubert Wachtendonk (1928–1985), Dichter und Heiler[14]
  • Herbert Becker (* 13. November 1939 in Hollerath), Pater und Steyler Missionar, chilenischer Ehrenbürger[15][16]

Literatur Bearbeiten

  • Walter Hanf: Chronik von Hollerath. Selbstverlag, Hollerath 1990, DNB 995462372.
  • Walter Hanf: Aufkommender Sommer- und Wintertourismus im Schleidener Tal und im Höhengebiet um Hollerath. In: Im Kaiserreich – die Zeit Wilhelms II. im Kreis Euskirchen (= Geschichte im Kreis Euskirchen – Jahresschrift Geschichtsverein des Kreises Euskirchen e. V. Jahrgang 13). Euskirchen, ISBN 3-930137-91-7.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hollerath – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Einwohnerzahlen (HW). In: hellenthal.de. Gemeindeverwaltung Hellenthal, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Mai 2021; abgerufen am 7. Juli 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hellenthal.de
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 100.
  3. BR 2496 / Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Wappenzentralkartei BR 2496, Nr. 209
  4. Sportvereine und -verbände. In: hellenthal.de. Gemeinde Hellenthal, abgerufen am 8. Juli 2021.
  5. Leo Knips: DJK ehrte Maria und Bruno Dahm. In: rundschau-online.de. Kölnische Rundschau, 23. Januar 2004, abgerufen am 8. Juli 2021.
  6. Willkommen beim Skiclub Bonn. Abgerufen am 8. Juli 2021.
  7. Verein: Wir über uns. In: wsv-koeln.de. Wintersport-Verein-Köln e.V., abgerufen am 8. Juli 2021.
  8. Festschrift: 100 Jahre Wintersport-Verein-Köln e.V. (PDF; 2,6 MB) Wintersport-Verein Köln e.V., abgerufen am 8. Juli 2021.
  9. Klaus Pesch: Flüchtlinge: Die Gemeinde Hellenthal nimmt weitere 90 Asylbewerber auf. In: ksta.de. Kölner Stadt-Anzeiger, 5. August 2016, abgerufen am 8. Juli 2021.
  10. Projekte / Stiftungsland Westdeutschland / Narzissenwiesen Oleftal. Loki Schmidt Stiftung, abgerufen am 25. September 2015.
  11. Walter Hanf: Die Verehrung des heiligen Bernhard von Clairvaux. Helfer bei Lähmungen und Kinderkrämpfen. In: Eifeljahrbuch. Eifelverein, 2001, ISSN 0424-687X, S. 67–70.
  12. Zum ewigen Frieden. Abgerufen am 8. Juli 2021.
  13. Eifelspur Westwall
  14. Bernhard Kirfel: Eisvogel. Der Seher, Dichter und Heiler Hubert Wachtendonk (1928–1985). Verlag Clemens Zerling, Berlin, ISBN 978-3-88468-039-1.
  15. Goldenes Priesterjubiläum von Pater Herbert Becker. Gemeinschaft der Gemeinden Hellenthal/Schleiden, 9. September 2017, abgerufen am 6. Oktober 2017.
  16. Pater Herbert Becker SVD erhält chilenische Ehrenbürgerschaft. Steyler Missionare, 24. November 2008, abgerufen am 6. Oktober 2017.