Gmina Pleszew

Stadt-und-Land-Gemeinde in der Woiwodschaft Großpolen

Die Gmina Pleszew ist eine Stadt-und-Land-Gemeinde im Powiat Pleszewski der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Sitz des Powiats und der Gemeinde ist die gleichnamige Stadt (deutsch Pleschen) mit etwa 17.300 Einwohnern.

Gmina Pleszew
Wappen von Pleszew
Gmina Pleszew (Polen)
Gmina Pleszew (Polen)
Gmina Pleszew
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Pleszew
Geographische Lage: 51° 54′ N, 17° 48′ OKoordinaten: 51° 54′ 0″ N, 17° 48′ 0″ O
Einwohner: s. Gmina
Postleitzahl: 63-300
Telefonvorwahl: (+48) 62
Kfz-Kennzeichen: PPL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Ostrów W.Jarocin-Posen
Pleszew–Kalisz-Radom
Eisenbahn: Kluczbork–Posen
Nächster int. Flughafen: Poznań-Ławica
Gmina
Gminatyp: Stadt-und-Land-Gemeinde
Gminagliederung: 28 Schulzenämter
Fläche: 180,15 km²
Einwohner: 29.596
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 164 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3020063
Verwaltung (Stand: 2018)
Bürgermeister: Arkadiusz Ptak[2]
Adresse: ul. Rynek 1
63-300 Pleszew
Webpräsenz: pleszew.pl



Geographie Bearbeiten

 
Karte der Gemeinde

Die Gemeinde liegt im Südosten der Woiwodschaft, etwa 25 Kilometer von der Grenze zur Woiwodschaft Niederschlesien entfernt. Breslau liegt 100 Kilometer südwestlich, die Woiwodschafts-Hauptstadt Posen etwa 80 Kilometer nordwestlich. Nachbargemeinden sind die Gemeinden Kotlin, Czermin und Chocz im Norden, Blizanów und Gołuchów im Osten, Ostrów Wielkopolski und Raszków im Süden sowie Dobrzyca im Westen.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 180,1 km², von der 77 Prozent land- und 14 Prozent forstwirtschaftlich genutzt werden.

Geschichte Bearbeiten

Das heutige Gemeindegebiet gehörte unterbrochen durch die deutsche Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg von 1919 bis 1975 zur Woiwodschaft Posen mit unterschiedlichen Zuschnitt. – Die deutsche Minderheit wurde nach dem Weltkrieg vertrieben.

Der Powiat Pleszewski wurde 1956 ein erstes Mal wieder eingerichtet. Von 1975 bis 1998 kam das Gemeindegebiet zur Woiwodschaft Kalisz. Der Powiat wurde in dieser Zeit aufgelöst.

Die Landgemeinde Pleszew wurde 1954 in verschiedene Gromadas umgewandelt und zum 1. Januar 1973 neu geschaffen. Stadt- und Landgemeinde Pleszew wurden 1990/1991 zur Stadt-und-Land-Gemeinde zusammengelegt. Diese gehört seit 1999 zur Woiwodschaft Großpolen und zum wieder eingerichteten Powiat Pleszewski.

Gemeindepartnerschaften Bearbeiten

Die Partnerstädte und -gemeinden von Pleszew sind seit 1997 Spangenberg in Hessen und Saint-Pierre-d’Oléron in Frankreich, die ihrerseits 1997 eine Partnerschaft schlossen;[3] seit 2001 Morlanwelz in Belgien, seit 2004 Westerstede in Niedersachsen sowie seit 2012 Kemer in der Türkei.[4]

Gliederung Bearbeiten

Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Pleszew mit 29.596 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020) gehören die Stadt selbst – mit zehn Stadtteilen[5] und 28 Dörfer mit Schulzenämtern (sołectwa):[6]

polnischer Name deutscher Name
(1815–1918)
deutscher Name
(1939–1945)
Baranówek Baranowek Hammelsfelde
Bógwidze Bogwidz Gutenhof
Borucin Borucin
1912–1918 Borutschin
Beckersfelde
Bronów Brunow 1939–1943 Wallmannsdorf
1943–1945 Wallmannshof
Brzezie Brzezie
1906–1918 Birkenau
Birkenau
Dobra Nadzieja Gutehoffnung Gutehoffnung
Grodzisko Grodzisko Groden
Janków Jankow Talen
Korzkwy Korskwy Schönfelde
Kowalew Kowalew
1900–1918 Weizenfeld
Weizenfeld
Kuczków Kuczkow
1906–1918 Kuczkow-Chrzanow
Hermannsdorf
Lenartowice Lenartowitz Lenarshof
Lubomierz Lubomierz Liebenwalde
Ludwina Ludwina Rittersdorf
Marszew Marschew Frankenau
Nowa Wieś Neudorf Neudorf
Pacanowice Pacanowitz Lehmgrund
Piekarzew Piekarzew Walden
Prokopów Prokopow Lehmbach
Rokutów Rokutow Erlenau
Sowina Sowina Gut Eulendorf
Sowina Błotna Sowina Hauland
187?–1918 Eulendorf
1939–1943 Eulendorf
1943–1945 Alt Eulendorf
Suchorzew Suchorzew Götzenau
Taczanów Drugi Taczanow Tannenhorst
Taczanów Pierwszy Gut Taczanow Gut Tannenhorst
Zawady Zawada Spatzenmühle
Zawidowice Zawidowitz 1939–1943 Tannenhof
1943–1945 Fichtenwalde
Zielona Łąka Grünewiese Grünewiese

Weitere kleinere Ortschaften, Siedlungen und Ortsteile sind Chorzew (Chorzew, 1939–1945 Königsfeld), Chrzanów (Chrzanow, 1906–1918 Kuczkow-Chrzanow, 1939–1945 Augustenhof), Pardelak und Turowy.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Neben den Baudenkmalen der Stadt sind in die Denkmalliste der Woiwodschaft eingetragen:

  • Pfarrkirche in Brzezie, 1789 erbaut
  • Pfarrkirche św. Mikołaja in Grodzisko, errichtet 1801–1806
  • Hölzerne Pfarrkirche in Lenartowice, 1758 erbaut
  • Schloss und Park in Chorzew
  • Schloss (1880) und Park in Kuczków, 19. Jahrhundert
  • Schlossanlage und Park in Taczanów, 18./19. Jahrhundert
    • Schloss (1850–1860), Kapelle, Orangerie, Mausoleum, Nebengebäude, Mauern etc.
  • Schloss und Park in Chorzew
  • Speicher des Guts in Bógwidze, 19. Jahrhundert
  • Gut mit Herrenhaus (1911), Park und Toranlage in Korzkwy
  • Park in Suchorzew
  • Herrenhaus, Speicher und Park in Kowalew, 19. Jahrhundert
  • Windmühle in Dobra Nadzieja

Verkehr Bearbeiten

Die Landesstraße DK11 (droga krajowa 11) verbindet die Gemeinde und ihren Hauptort mit Ostrów Wielkopolski im Osten und Jarocin und Posen im Westen, wobei sie in großen Teilen als Schnellstraße S11 ausgebaut ist. Die Landesstraße DK12 verbindet Pleszew mit Kalisz im Osten. Dort besteht Anschluss an die Landesstraße DK25. Die DK12 führt weiter über Sieradz und Radom in die Ukraine (Europastraßen 372 und E 373).

Neben dem Fernverkehrs-Bahnhof Pleszew bestehen an der Bahnstrecke Kluczbork–Poznań der Bahnhof Bronów und der Haltepunkt Taczanów auf Gemeindegebiet. – Die Kreisbahn Krotoschin–Pleschen bzw. Krotoszyńska Kolej Dojazdowa war von 1900 bis 1986 zwischen Krotoszyn Wąskotorowy (Schmalspur-Bahnhof) und dem Stadtbahnhof Pleszew in Betrieb. Sie bediente außer der Kreisstadt auf Gemeindegebiet die Dörfer Lenartowice und Pacanowice. Gegenwärtig wird sie in den Sommermonaten als Museumsbahn mit vier Stationen in der Stadt Pleszew betrieben.

Der nächste internationale Flughafen ist Poznań-Ławica.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Die bekannteste Persönlichkeit der Stadt Pleszew ist Hanna Suchocka (* 1946), die erste Ministerpräsidentin Polens (1992–1993).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Gmina Pleszew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. pleszew.pl: Website der Stadt, Burmistrz miasta i gminy oraz zastępcy. (polnisch, abgerufen am 29. April 2020)
  3. spangenberg.de: Pleszew. (abgerufen am 29. April 2020)
  4. pleszew.pl: Miasta partnerskie. (polnisch, abgerufen am 29. April 2020)
  5. pleszew.pl: Osiedla. (polnisch, abgerufen am 29. April 2020)
  6. pleszew.pl: Sołectwa. (polnisch, abgerufen am 29. April 2020)