Westerstede

Gemeinde und Kreisstadt des Landkreises Ammerland im Nordwesten Niedersachsens

Westerstede (niederdeutsch Westerstäe) ist die Kreisstadt des Landkreises Ammerland im Nordwesten Niedersachsens.

Wappen Deutschlandkarte
Westerstede
Deutschlandkarte, Position der Stadt Westerstede hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 15′ N, 7° 55′ OKoordinaten: 53° 15′ N, 7° 55′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Ammerland
Höhe: 10 m ü. NHN
Fläche: 179,55 km2
Einwohner: 23.854 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 133 Einwohner je km2
Postleitzahl: 26655
Vorwahlen: 04488, 04409
Kfz-Kennzeichen: WST
Gemeindeschlüssel: 03 4 51 007
Stadtgliederung: 49 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 2
26655 Westerstede
Website: www.westerstede.de
Bürgermeister: Michael Rösner (UWG)
Lage der Stadt Westerstede im Landkreis Ammerland
KarteLandkreis WesermarschBad ZwischenahnEdewechtApenWesterstedeRastedeWiefelstedeLandkreis AmmerlandNiedersachsenLandkreis CloppenburgOldenburgLandkreis OldenburgLandkreis LeerLandkreis Friesland
Karte
Westerstede aus der Luft im Juli 2010

Geographie Bearbeiten

 
St.-Petri-Kirche in Westerstede
 
Bethaus Felde – älteste Baptistenkirche Deutschlands
 
Landschaftsfenster „Rhododendron“
 
Steinskulptur Herrensitz von Norbert Marten auf dem Wittenheimer Burgplatz in Westerstede

Westerstede liegt etwa 24 Kilometer nordwestlich von Oldenburg an der Bundesautobahn 28 und etwa 32 Kilometer östlich von Leer.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Westerstede grenzt – im Uhrzeigersinn von Norden – an die Gemeinden Zetel und Bockhorn im Landkreis Friesland, die Gemeinden Wiefelstede, Bad Zwischenahn, Edewecht und Apen (alle Landkreis Ammerland) und die Gemeinden Detern und Uplengen im Landkreis Leer.

Stadtgliederung Bearbeiten

Neben der Kernstadt Westerstede umfasst das Stadtgebiet 17 weitere Dörfer mit einem entsprechenden Ortskern (einer geschlossenen Ortschaft): Burgforde, Eggeloge, Garnholt, Gießelhorst, Halsbek, Halstrup, Hollriede, Hollwege, Hüllstede, Ihausen, Ihorst, Linswege, Moorburg, Ocholt, Tarbarg, Torsholt und Westerloy.[2]

Zudem gibt es in Westerstede 31 weitere Ortschaften ohne geschlossenen Ortskern (offene Ortschaft): Eggelogerfeld, Felde, Fikensolt, Fikensolterfeld, Goelriehenfeld, Grafenfeld, Haarfurth, Hoheliet, Hollwegerfeld, Howiekerfeld, Hüllstederdiele, Hüllstederfeld, Jührdenerfeld, Karlshof, Kielburg, Kamperesch, Lindern, Lindenerfeld, Linswegerfeld, Mansie, Neuengland, Neulanden, Ocholterfeld, Ollenharde, Petersfeld, Seggern, Stellhorn, Südholt, Voßbarg, Westerloyerfeld und Westerstederfeld.

Somit besteht das gesamte Stadtgebiet Westerstede aus 49 Stadtteilen, inklusive Westerstede selbst.

Karlshof, die jüngste Ortschaft Westerstedes, liegt unmittelbar am Naturschutzgebiet Fintlandsmoor. Das Moorgut Karlshof, das 2011 unter Denkmalschutz gestellt wurde, und der Torfabbau prägten die Entwicklungen zu einem Erholungsgebiet mit Seen, Teichen, Birken-Moorwäldern, Wäldern und Weiden.

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter und Frühe Neuzeit Bearbeiten

Erstmals wurde die Siedlung 1123 mit dem Bau der St.-Petri-Kirche urkundlich erwähnt. Das Gebäude und das Grundstück wurden von den Rittern von Fikensolt gespendet. Dieser erste Kirchenbau aus Holz wurde 1232 durch einen Steinbau ersetzt. Im Mittelalter fand sich hier eine Wallanlage. Zum Kirchspiel der heutigen Stadtgemeinde gehören zahlreiche umliegende Dörfer. Besonders einige Hausmannshöfe davon sind wesentlich älter, als vorliegende Urkunden bezeugen. Funde von Faustkeilen, Steinbeilen und Schabern beweisen eine frühe Besiedlung. Bereits in der mittleren Steinzeit ist hier eine Wohnstelle nachweisbar. Ähnliches gilt für die alten Geestdörfer der Stadtgemeinde.

Im 15. und 16. Jahrhundert litten Westerstede und die umliegenden Dörfer häufig unter den kriegerischen Fehden zwischen den Oldenburger Grafen und den ostfriesischen Häuptlingen um die Vorherrschaft in Nordoldenburg. Hier im Grenzgebiet zwischen Oldenburg und Ostfriesland kam es am 28. März 1457 zu einer „Schlacht“, bei der die eingefallenen Ostfriesen von den Ammerländer Bauern aus den umliegenden Dörfern vernichtend geschlagen wurden. Zur Erinnerung an diese Tat wurde 1912 das sogenannte Friesendenkmal in Fikensolterfeld bei Mansie aus großen Findlingen errichtet.[3]

Die Reformation begann 1524 auch im Ammerland zuerst an der St. Ulrichs-Kirche nahe dem Kloster Rastede Fuß zu fassen, 1579 (?) predigte in der Sankt-Petri-Kirche erstmals ein evangelischer Pastor. Im gleichen Jahr wurde auch die erste Schule im Ort erwähnt.[4] Von den Kriegshandlungen des Dreißigjährigen Krieges wurden die Grafschaft Oldenburg und somit auch Westerstede weitgehend verschont, da der Landesherr, Graf Anton Günther, durch kluge Politik und mit Schenkungen edler Pferde aus seiner berühmten Zucht an die Feldherren die kämpfenden und plündernden Heere außerhalb der Grenzen seines Landes halten konnte. Dagegen brachte die Pest Westerstede und dem Ammerland in den Jahren 1666/67 große Verluste. 1702 hatte das Kirchspiel Westerstede 2674 Bewohner, 100 Jahre später waren es über 3700.

Die Marktrechte verlieh Herzog Peter Friedrich Ludwig den Westerstedern 1785. Zu dieser Zeit existierte noch das Bannrecht. Im Kirchspiel Westerstede gab es zwei herrschaftliche Bannmühlen, eine in Burgforde und eine in Gießelhorst. Nach 1800 wurde der Mühlenbann aufgehoben, 97 Jahre später zählte man im Gemeindegebiet 16 private Windmühlen. 1811 besetzten die Franzosen das Herzogtum Oldenburg, Westerstede hatte nun Napoleon als Landesherren. 1813 endete diese Fremdherrschaft: Am 6. November erstürmten 200 Kosaken den Kirchhof, auf dem sich die Franzosen verschanzt hatten. Zu jener Zeit war die Armut im Lande groß. Zwei Jahre danach, am 15. April 1815, brach im Zentrum des Ortes ein verheerender Brand aus. Nach wenigen Stunden lagen über 50 Häuser, Scheunen und Stallungen in Schutt und Asche. Dem damaligen Amtmann von Negelein verdankt Westerstede den großzügigen und raschen Wiederaufbau des Ortes nach einem Plan, der die zukünftige Entwicklung entscheidend prägte. Im Mittelpunkt eines teilweise neu angelegten Straßennetzes liegt seither der vergrößerte Marktplatz vor der Kirche.

Im Jahre 1858 wurde Westerstede Amtssitz des um Zwischenahn und Edewecht vergrößerten alten Amtes Westerstede. Das 1819 erbaute Amtshaus – heute Polizeidienststelle – erfüllte über 150 Jahre bis zum Neubau des Kreishauses an der Ammerlandallee seinen Zweck. 1876 wurde der Ort mit der Eröffnung der Schmalspurbahn nach Ocholt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Weiterhin befindet sich in Westerstede der einzige Jüdische Friedhof des Ammerlandes. 1927 erhielt die Gemeinde das Rathaus am Markt. Bis dahin war im Wohnhaus des jeweiligen Gemeindevorstehers eine Amtsstube eingerichtet.

20. Jahrhundert Bearbeiten

Bereits 1922 wurden die nationalsozialistischen Gedanken in Westerstede Platz aufgegriffen. 1929 nahm die Stärke der Nationalsozialisten bei den Wahlen zu. Die Zustimmung wuchs und damit der Druck auf die jüdische Minderheit. Nach Hitlers Machtübernahme 1933 gab es eine breite Zustimmung für den Nationalsozialismus in der Bevölkerung (über 80 %). Von den 33 jüdischen Bürgern wanderten 16 aus, 15 sind durch den NS-Terror umgekommen. Unter den Auswanderern befand sich Karl Polak. Auf die Verfolgung jüdischer Mitbürger verweist heute eine Gedenktafel von 1988 an der Stadtbücherei, dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Polak.

Am 3. Mai 1945 wurde Westerstede als Lazarettort kampflos von polnischen und kanadischen Truppen besetzt, ohne dass nennenswerte Schäden entstanden. Mit Ausnahme von Halsbek haben auch die Dörfer der Gemeinde kaum unter Kampfhandlungen gelitten.

Schon im März 1945 hatten die ersten Flüchtlinge den Ort erreicht. In der Folgezeit wurde die Gemeinde ein starkes Aufnahmegebiet für die aus den deutschen Ostprovinzen vertriebenen Landsleute. Die Einwohnerzahl stieg sprunghaft von 10.320 auf 15.957.

Schon bald nach Kriegsende, verstärkt aber nach der Währungsreform im Juni 1948, begann die kommunalpolitische Aufbauarbeit. Wohnungs- und Schulbau hatten in jenen Jahren eine zentrale Bedeutung. Am 28. Mai 1977 wurden Westerstede die Stadtrechte verliehen.[5] Bis dahin war die Gemeinde als Sitz des Landkreises Ammerland einer der wenigen Kreishauptorte in Deutschland, da sie keine Gemeinde mit Stadtrechten war. Mit dem Ausbau der Innenstadt zur Fußgängerzone und dem Anschluss an die Autobahn erlangte der Ort als Mittelzentrum zwischen Oldenburg und Leer das Gepräge einer modernen Kreisstadt mit heute über 22.000 Einwohnern. Westerstede gehörte bis zum 31. Dezember 2004 zum Regierungsbezirk Weser-Ems, der infolge einer Verwaltungsreform mit Ablauf dieses Datums aufgelöst wurde.

Einwohnerstatistik Bearbeiten

 
Einwohnerentwicklung von Westerstede von 1998 bis 2016
Jahr Einwohner
1998 21.141
1999 21.312
2000 21.335
2001 21.433
2002 21.668
2003 21.800
Jahr Einwohner
2004 21.915
2005 21.906
2006 22.117
2012 21.927
2016 22.399
2019 22.952

Konfessionsstatistik Bearbeiten

Mit Stand Juni 2012 gehörte die Bevölkerung der Stadt Westerstede mit rund 63 % absolut mehrheitlich dem evangelisch-lutherischen Glauben an. Fast 8 % waren katholisch. Stand Juni 2012[6]

Konfession Anteil
Evangelisch-lutherisch 62,73 %
Sonstige, konfessionslos 29,69 %
Römisch-katholisch 07,93 %

Derzeit gehört die Bevölkerung der Stadt Westerstede mit 49 % mehrheitlich dem evangelisch-lutherischen Glauben an. Fast 8 % sind katholisch. Stand Dezember 2022[7]

Konfession Anteil
Evangelisch-lutherisch 48,94 %
Sonstige, konfessionslos 42,85 %
Römisch-katholisch 07,66 %

Politik Bearbeiten

 
Rathaus Westerstede, Klinkerexpressionismus von 1926

Rat Bearbeiten

Der Rat der Stadt Westerstede besteht aus 34 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.001 und 25.000 Einwohnern.[8] Die 34 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Stimmberechtigt im Rat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Michael Rösner (UWG).

Bei den letzten Kommunalwahlen zum Rat kam es zu folgenden Ergebnissen:

Partei 2021 2016[9] 2011 2006 2001
% Stimmen Sitze % Stimmen Sitze % Stimmen Sitze % Stimmen Sitze % Stimmen Sitze
CDU 37,4 12.520 13 39,0 12.318 13 34,1 9.817 12 37,7 10.857 13 31,5 9.058 11
SPD 15,7 5.247 5 22,9 7.244 8 25,8 7.411 9 22,9 6.588 8 32,9 9.464 12
UWG 13,7 4.597 5 15,0 4.746 5 10,8 3.099 4 9,6 2.752 3 11,0 3.168 4
Grüne 10,7 3.578 4 10,1 3.201 3 13,5 3.874 4 6,0 1.714 2 5,9 1.688 2
FDP 7,6 2.548 3 11,2 3.538 4 15,8 4.555 5 23,8 6.852 8 18,5 5.312 6
FWG WAEinzelbewerber1 7,1 2.362 2
Einzelbewerber2 4,4 1.455 1 1,8 576 1
Linke 2,0 684 1
Wahlbeteiligung 59,4 % 58,9 % 55,4 % 57,0 % 59,1 %
11.443 von 19.241 10.882 von 18.470 9.993 von 18.027 10.031 von 17.610 9.939 von 16.815

Prozentangaben gerundet

1 
FWG Wir Ammerländer
2 
2016 und 2021: Tahide Demirbilek

Bürgermeister Bearbeiten

Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Westerstede ist seit 2019 Michael Rösner (UWG). In einer Stichwahl am 16. Juni 2019 wurde er mit 51,29 % der Stimmen gewählt und konnte seine Gegenkandidatin Hilke Hinrichs (parteilos) mit 48,77 % knapp hinter sich lassen. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,32 %.[10] Rösner trat sein Amt am 1. November 2019 an.

Wappen und Flagge Bearbeiten

 
 

Beschreibung in der Hauptsatzung: „Das Wappen der Stadt Westerstede zeigt in einer weißen (silbernen) Schildfläche einen grünen Eichbaum auf grünem Hügel. Vor dem Eichbaum befindet sich ein spitzer gelber (goldener) Schild mit zwei roten Zick-Zack-Balken.“ Die Balken beziehen sich auf ein sagenhaftes ammerländisches Symbol.

Die Flagge zeigt in der oberen Hälfte die Farbe rot, in der unteren Hälfte die Farbe gelb. Die Mitte der Flagge ist mit dem Stadtwappen belegt.

Städtepartnerschaften Bearbeiten

Seit Januar 2004 besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Pleszew in Polen.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Ehemaliger Bahnhof Westerstede
 
Im Wald: Howieker Wassermühle
 
Altes Spritzenhaus der Freiwilligen Feuerwehr Torsholt

Bauwerke Bearbeiten

Kunstwerke Bearbeiten

  • Vom Bildhauer Norbert Marten
    • „Herrensitz“, Steinskulptur mit zwei steinernen Wächtern, Wittenheimer Burgplatz, Burgforde
    • Historischer Flügelaltar der St.-Petri-Kirche mit Bronze-Ergänzung
    • „Paulus“, Bronze-Halbrelief in der Paulus-Kirche, Westerstede-Ocholt von Bildhauer Norbert Marten
  • „Petrus-Fenster“ der St.-Petri-Kirche vom Glasbildner Wilhelm Buschulte
  • Von der Bildhauerin Alice Peters-Ohsam
    • Brunnen aus Stein und Bronze (1984), Marktplatz
    • Die Marktfrau „Oma Apen“ aus Bronze (Entwurf 1980, Ausführung 2012), Marktplatz
    • Stehendes Mädchen aus Bronze (1960), Thalenweide hinter der Bibliothek
    • Trauernde aus Klinker (1958), Thalenweide
    • Trompeter aus Bronze (um 1990), An der Krömerei 2
    • Musizierende aus Bronze (1990), Postplatz

Theater Bearbeiten

  • Freilichttheatergemeinschaft Westerstede e. V.
  • Verein Kultur-Genuss – die Vortragsvereinigung

Parks Bearbeiten

 
Rhododendronpark Linswege
  • Maxwaldpark Fikensolt
  • Rhododendronpark Linswege
  • Stadtpark Thalenweide mit ehemaligem Wasserturm
  • LandErlebnis Janßen (ehemaliger Vogelpark)

Musik Bearbeiten

  • Chöre: Cappella Vocale Westerstede, Gospel Souls Ihausen
  • Konzerte in der Kapelle Felde
  • Konzerte in der St.-Petri-Kirche
  • Konzerte im Forum
  • Konzerte (teils des Gymnasiums) in der Aula des Gymnasiums
  • Rock 'n Rhodo Festival (Hössen)
  • Musikschule: Musikschule Ammerland e. V., GSJM Gitarrenschule Jens Machens
  • Rockbands: Nachtaktiv, Drowned In A Daydream, Everend, The Six Leaves, Budapester Bumsorchester, Reported Speech, Van Veen, Disrupted, The Fuzzels
  • Akustische Bands: Dead Fuse

Sport Bearbeiten

  • Hössensportzentrum mit Hallenbad mit Eltern-Kind-Bereich und Wasserrutsche, Freibad, Sportschule (28 Betten) mit Tagungsräumen, Jugendherberge (68 Betten) mit Tagungsräumen, Sporthallen, Fitnesscenter, Sportplätzen, Beachfeld, Skaterplatz
  • Radwege und Wanderwege
  • Sporthalle Oberschule Westerstede (OBS)
 
Rhodo 06: Traditioneller Standort bei der Petrikirche

Regelmäßige Veranstaltungen Bearbeiten

Veranstaltungen in der Westersteder Innenstadt:

  • Alle vier Jahre werden die Rhododendronfesttage („Rhodo“) veranstaltet (siehe unter Liste von Rhododendron-Parkanlagen). Eine Ausnahme bildet das Jahr 2023: Dadurch, dass der Eintritt frei war, konnte die Ausstellung auf die Innenstadt und den Stadtpark ausgedehnt werden.
  • Alle zwei Jahre führt die Freilichttheatergemeinschaft Westerstede e. V. auf dem Alten Markt Freilichttheater auf.
  • Frühjahrs- und Herbstmarkt am jeweils ersten Wochenende im Mai bzw. November.
  • Alle zwei Jahre findet die Stadtolympiade Westerstede statt, bei der Teams mit mindestens sechs bis maximal zehn Mitgliedern in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten. Die Disziplinen sind Radfahren, Schießen, Staffellauf, Tauziehen (6 Mannschaftsmitglieder ziehen ein Feuerwehrfahrzeug), Boßeln und Staffel-Schwimmen.[12]
  • Jährlich findet der "Auto-Frühling" in der Westersteder Innenstadt statt.
  • Jährlich findet das Westersteder Stadtfest im Sommer statt. Ehemals "Kulinarische Nacht".

An den Schulen in Westerstede finden jährlich unter anderem diese Veranstaltungen statt:

  • Gymnasium Westerstede: Serenade, Sommerkonzert und Sommerfest
  • Oberschule Westerstede (OBS): Wintergala
  • Das Sommerfest der Gitarrenschule Jens Machens.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Autobahn Bearbeiten

Durch die Stadt führt die Autobahn A 28. Westerstede ist über drei Anschlussstellen ("Westerstede" im Zentrum, "Westerstede-West" in Westerstede-Hollwege und "Bad-Zwischenahn-West" in Westerstede-Gießelhorst) an diese angebunden. Die Autobahn schließt Westerstede an das Fernstraßennetz an, verbindet das Mittelzentrum Westerstede in südöstlicher Richtung direkt mit dem nächsten Oberzentrum Oldenburg und führt in westlicher Richtung zum benachbarten Mittelzentrum Leer. Nachbarstädte und Fernstraßen nördlich, östlich und südwestlich von Westerstede sind über Landesstraßen zu erreichen.

In Planung befindet sich das Westersteder-Dreieck, welches eine Anschlussstelle in Westerstede-Garnholt für die A20 werden soll. Die Bundesautobahn A20 soll hier an die Bundesautobahn A28 angeschlossen werden.

Die am 5. Mai 2017 im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen eröffnete Landesbuslinie S35 nutzt die Autobahn, um Westerstede direkt und schnell mit Oldenburg zu verbinden. Sie verkehrt im Stundentakt bei Fahrzeiten von 14 bis 45 Minuten zwischen beiden Städten, je nach gewählten Haltestellen.[13]

Eisenbahn Bearbeiten

Im Ortsteil Ocholt befindet sich der Bahnhof Westerstede-Ocholt[14] an der Bahnstrecke Oldenburg–Leer.

Hier zweigen außerdem zwei nur noch im Güterverkehr bzw. nicht mehr regelmäßig befahrene Strecken ab:

Bürgerbus Bearbeiten

Es verkehrt zusätzlich zum normalen ÖPNV-Angebot seit dem 1. Juni 2010 ein Bürgerbus des Vereins BürgerBus Westerstede e. V., der die Stadt von Montag bis Freitag 7 × täglich mit den Ortsteilen Hollwege, Moorburg, Hollriede, Neuengland, Halsbek und Eggeloge verbindet. Sonn- und feiertags werden der Bahnhof Westerstede-Ocholt sowie die Ortsteile Fikensolt, Mansie, Lindern und Ocholt ebenfalls 7 × täglich angebunden.[16]

Ansässige Unternehmen Bearbeiten

  • Hauptgeschäftszweig der Stadt ist der Tourismus mit Ferienwohnungen, Campingplätzen und Radwanderwegen sowie Gastronomie. Eine große Rolle spielt der Gartenbau; insbesondere Baumschulen und der Blumen- und Zierpflanzenbau.
  • Die Dostofarm, ein mittelständischer Hersteller von natürlichen Zusatzstoffen und Spezialprodukten für Tierernährung und Tierhaltung, ist seit 1999 in Westerstede ansässig.
  • Die Ammerländer Versicherung VVaG hat ihren Sitz in Westerstede.[17]
  • Das Unternehmen Dorma hat in Ocholt eine Zweigniederlassung.
  • Der Glasproduzent Semcoglas hat seinen Hauptsitz in Westerstede.

Gesundheitswesen Bearbeiten

  • Ammerland-Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover[18] mit 343 Betten und ca. 1200 Beschäftigten. Die Ammerland-Klinik verfügt über verschiedene zertifizierte Zentren: Brustzentrum seit 2005, Darmzentrum seit 2006, Gefäßzentrum (Gefäßchirurgie und Radiologie) seit 2003, Stroke-Unit (Schlaganfall) seit 2007, Chest-Pain Unit seit 2013, Endometriosezentrum, Beckenbodenzentrum.
  • Bundeswehrkrankenhaus Westerstede in Kooperation mit der Ammerlandklinik, seit 2008.
  • Gemeinsam bilden Ammerland-Klinik und Bundeswehrkrankenhaus das Klinikzentrum Westerstede.

Erwerbstätigkeit Bearbeiten

In der Stadt Westerstede gibt es 7.757 Erwerbstätige. Davon sind

  • 40,12 % im öffentlichen Dienst bzw. sonstigen Bereichen tätig.
  • 29,06 % im produzierenden Gewerbe tätig.
  • 21,89 % in Handel, Verkehr oder Nachrichtenvermittlung tätig.
  • 8,93 % in Land- und Forstwirtschaft (einschließlich Gartenbau) tätig.

Bildung Bearbeiten

  • Brakenhoffschule (Grundschule) Westerstede
  • Schule an der Goethestraße (Förderschule Lernen/Lernförderung) Westerstede
  • Oberschule Westerstede
  • Europaschule Gymnasium Westerstede
  • Grundschule Westerstede-Gießelhorst
  • Grundschule Westerstede-Halsbek
  • Verlässliche Grundschule Westerstede-Ocholt
  • Volle Halbtagsgrundschule Westerstede-Westerloy (Integrationsklassen)
  • Carlo Collodi Schule (staatl. anerk. Förderschule f. soziale und emotionale Entwicklung) Westerstede-Linswege
  • Eibenhorst-Schule Torsholt (staatl. anerk. Schule f. Erziehungshilfe) Westerstede-Torsholt
  • Evangelisches Bildungswerk Ammerland (EBA)
  • Kreisvolkshochschule Ammerland (KVHS)
  • Musikschule Ammerland e. V.

Bildergalerie Bearbeiten

Personen und Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

Mit Westerstede verbunden Bearbeiten

  • Anton Friedrich Remmers (1816–1881), Buchbinder und Evangelist, Gründer der Baptistengemeinde Westerstede
  • Carl Johann Heinrich Baasen (1886–1953), Gymnasiallehrer, Heimatforscher; Namensgeber der Carl-Baasen-Straße
  • Rolf Hornig (1919–2006), Politiker, verstorben in Westerstede
  • Georg Schmidt-Westerstede (1921–1982), Maler und Grafiker, aufgewachsen in Westerstede
  • Alice Peters-Ohsam (1929–2021), deutsche Bildhauerin, Schenkung für die Stiftung für Kunst und Kultur in der Stadt Westerstede
  • Bruno Steinhoff (* 1937), Unternehmer
  • Adolf Bauer (* 1940), Präsident des Sozialverbandes Deutschlands (SoVD), lebt in Westerstede
  • Bernd Clüver (1948–2011), Schlagersänger („Der Junge mit der Mundharmonika“), lebte ab 2007 in Westerstede
  • Sigrid Rakow (* 1951), Politikerin, war Rektorin in Westerstede
  • Norbert Marten (* 1953), Künstler, Westerstede ist Wohnort
  • Kolja Mensing (* 1971), Schriftsteller und Literaturkritiker, aufgewachsen in Westerstede
  • Rodi Khalil (* 1973), syrischer Künstler, lebte von 2004 bis 2010 in Westerstede
  • Şirvan-Latifah Çakici (* 1980), Politikerin, 1986–2002 wohnhaft in Westerstede
  • Sebastian Hahn (* 1991), Autor, Kabarettist und Poetry Slammer, wohnhaft in Westerstede

Ehrenbürger Bearbeiten

  • Albert Post (1896–1992), ehemaliger niedersächsischer Landtagsabgeordneter und Bürgermeister der Gemeinde Westerstede
  • Manfred Hüniken (1928–2017), ehemaliger Bürgermeister der Stadt Westerstede

Literatur Bearbeiten

  • D. Zoller: Burgen und Adelssitze im Ammerland. Cloppenburg 1971.
  • Oldenburger Jahrbuch Band 91 (1991), Sonderdruck Westerstede, Oldenburger Landesverein für Geschichte, Natur- und Heimatkunde e. V., aus dem Stadtarchiv der Stadt Westerstede.
  • Werner Vahlenkamp: Die Geschichte der Westersteder Juden. Plois-Verlag, Westerstede 1988, ISBN 3-9801906-4-1.
  • Hermann Ries: Chronik der Gemeinde Westerstede. Westerstede 1973.
  • Tim Unger: Die Reformation in den Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst. Gemeindeleben, Kirchenordnung und landesherrliches Kirchenregiment im 16. Jahrhundert. Oldenburg (Oldb) 2022, ISBN 978-3-7308-1906-7.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Westerstede – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Stadt Westerstede: Dörfer und Ortschaften. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  3. Friesendenkmal in Fikensolterfeld bei Mansie, abgerufen am 1. Februar 2021
  4. Aus den Kirchenkreisen - Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Abgerufen am 14. Juli 2022 (deutsch).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 275.
  6. @1@2Vorlage:Toter Link/www.westerstede.deZahlen, Daten, Fakten – Religionszugehörigkeit (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (PDF), auf westerstede.de
  7. Zahlen, Daten, Fakten – 2023 (PDF), auf westerstede.de
  8. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 5. Januar 2017
  9. Gesamtergebnis Gemeindewahl 11.09.2016, abgerufen am 5. Januar 2017
  10. Stadt Westerstede – Gesamtergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019, abgerufen am 1. November 2019
  11. Westerstede (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive), auf rgre.de
  12. Informationen, auf stadtolympiade-westerstede.de
  13. Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (Hrsg.): Olaf Lies eröffnet Landesbuslinie S35. 5. Mai 2017 (vbn.de [abgerufen am 6. Mai 2017] Faltblatt, Faltfahrplan).
  14. Stationssteckbrief Westerstede-Ocholt Tarifzone: 760, auf daten.zvbn.de
  15. Draisinenspaß Ammerland auf westerstede-touristik.de, abgerufen am 5. Dezember 2023.
  16. Fahrpläne, auf buergerbus-westerstede.de
  17. Ammerländer Vericherung, abgerufen am 5. Dezember 2023.
  18. Lehrkrankenhäuser Website der MH Hannover, abgerufen am 15. September 2015
  19. Grammy für einen Ammerländer, auf nwzonline.de