Gerd Seifert (Fußballspieler)

deutscher Fußballspieler

Gerd Seifert (* 29. Juli 1962 in Görlitz) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. In der höchsten Spielklasse des DDR-Fußballs, der Oberliga, spielte er für die SG Dynamo Dresden, die BSG Stahl Riesa, den FC Karl-Marx-Stadt und den FC Rot-Weiß Erfurt.

Gerd Seifert
Seifert in Schusshaltung im FCK-Trikot (1988)
Personalia
Voller Name Gerd Seifert
Geburtstag 29. Juli 1962
Geburtsort GörlitzDDR
Größe 184 cm
Position Stürmer
Junioren
Jahre Station
1974–1975 SG Dynamo Niesky
1975–1976 SG Dynamo Görlitz
1976–1980 SG Dynamo Dresden
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1980–1983 SG Dynamo Dresden (NWOL)
1982–1985 SG Dynamo Dresden 10 0(3)
1983–1985 SG Dynamo Dresden II mind. 30 (20)
1985–1987 BSG Stahl Riesa 49 0(9)
1987–1989 FC Karl-Marx-Stadt 27 0(2)
1989–1991 FC Rot-Weiß Erfurt 20 0(4)
1990 BSG Motor Weimar 9 0(4)
1991–1992 Bischofswerdaer FV 08 14 0(0)
1992–1994 Dresdner SC 32 0(3)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1980 DDR U-18 3 0(0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2010–2011 SV See 90
2013–2014 Radebeuler BC 08
2014–2017 Eintracht Niesky
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Sportliche Laufbahn Bearbeiten

Gemeinschafts-, Club- und Vereinsstationen Bearbeiten

Mit 12 Jahren wurde Seifert in die Kindermannschaft der Sportgemeinschaft Dynamo Niesky aufgenommen. 1975 wechselte er zu Dynamo Görlitz und ein Jahr später zu Dynamo Dresden.[1] Gleichzeitig wurde er Schüler der Kinder- und Jugendsportschule. Zur Saison 1980/81 wurde er, dem Juniorenbereich entwachsen, für die Dynamo-Elf in der Nachwuchsoberliga nominiert, für die er drei Jahre lang spielte.

Sein erstes Oberligaspiel im Männerbereich bestritt er am 16. Oktober 1982 gegen den FC Vorwärts Frankfurt (Oder), als er in der 46. Minute eingewechselt wurde. Als 1983 die Nachwuchsoberliga aufgelöst wurde, kam er in das Aufgebot der SGD-Reserveelf. Mit dieser Mannschaft spielte er 1983/84 in der drittklassigen Dresdner Bezirksliga, wurde mit 28 Treffern Torschützenkönig und hatte damit erheblichen Anteil an jener später über eine Aufstiegsrunde erreichten Qualifikation für die Liga. Außerdem bestritt er in dieser Spielzeit weitere fünf Oberligaspiele in Vertretung für den verletzten Torsten Gütschow.

Mit der Empfehlung von zehn Oberligaeinsätzen mit insgesamt drei Torerfolgen wurde der Sportstudent für die Saison 1984/85 offiziell in das Oberligaaufgebot von Dynamo Dresden aufgenommen. Der 1,84 Meter große Seifert wurde jedoch nicht mehr in der Oberliga eingesetzt und spielte stattdessen weiter in der 2. Mannschaft, für die er in diesem Spieljahr mit 20 Treffern erneut die meisten Tore erzielte.

Nachdem Seifert im Sommer 1985 bei Dynamo Dresden aussortiert wurde, spielte er ab der Saison 1985/86 für die BSG Stahl Riesa. Für die Stahlwerker spielte Seifert zwei Jahre und konnte sich als Stammspieler auf der Position des Mittelstürmers etablieren. Von den 52 in diesem Zeitraum ausgetragenen Punktspielen bestritt er 49 Partien, in denen er neun Tore erzielte.

Zu Beginn der Saison 1987/88 wechselte Seifert zum FC Karl-Marx-Stadt, wo er ebenfalls zwei Jahre bleiben sollte. Es gelang ihm jedoch nicht, sich in Karl-Marx-Stadt ähnlich wie in Riesa durchzusetzen. In den zwei Spielzeiten absolvierte er insgesamt nur 27 Einsätze mit zwei Torerfolgen.

Im Sommer 1989 wechselte Seifert daher zum FC Rot-Weiß Erfurt. 1989/90 wurde er 13-mal aufgeboten, in der Regel als Linksaußen, und schoss dabei vier Tore. Aufgrund jener in der Wendesaison der Liga gegebenen Möglichkeit einer Gastspielgenehmigung für Oberligakicker, gelangen ihm damals parallel vier Treffer für die BSG Motor Weimar in neun Partien im ostdeutschen Unterhaus. 1990/91 kam er für RW Erfurt nur noch in sieben Punktspielen zum Einsatz, ohne dabei ein Tor erzielen zu können. Damit hatte er nur noch partiell an der Qualifikation für die 2. Bundesliga Anteil. In der DDR-Oberliga kam Seifert insgesamt auf eine Bilanz von 106 Oberligaspielen und 18 Tore.

Zur Premierensaison der Amateur-Oberliga im NOFV-Bereich wechselte er zum Bischofswerdaer FV 08. Innerhalb der NOFV-Amateur-Oberliga verabschiedete sich Seifert ein Jahr später von den Schiebockern zum Dresdner SC, für den er 1992/93 und 1993/94 weiterhin drittklassig antrat.

Auswahleinsätze Bearbeiten

Aufgrund seiner Leistungen im Dynamo-Nachwuchs wurde Gerd Seifert für die DDR-U-18-Nationalmannschaft entdeckt. In dieser Auswahl des DFV zählte er zum Endrundenkader beim letztmals ausgetragenen UEFA-Juniorenturnier, der inoffiziellen Europameisterschaft dieser Altersklasse, im Jahr 1980.[1] Insgesamt bestritt er drei U-18-Länderspiele, kam aber beim Turnier in der DDR nicht zum Einsatz.

Weiterer Werdegang Bearbeiten

Als Freizeitfußballer, Spielertrainer und Coach war er von Mitte der 1990er-Jahre bis 2010 bei der Dresdner SG Kesselsdorf aktiv. 2009 wurde er Betreiber einer Gaststätte in Dresden-Wachwitz.[2]

Ebenfalls arbeitete er weiter als Trainer im Amateurbereich. Zur Saison 2010/11 übernahm er die Mannschaft des SV See 90 aus Niesky. Nach nur einem jahr wechselte er im Sommer 2011 zum Radebeuler BC 08, wo er eine Saison als Trainer tätig war.[3] Von 2014 bis 2017 war er Trainer von Eintracht Niesky.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Manfred Binkowski: Mit Volldampf aus den Startlöchern In: fuwo - Die neue Fußballwoche. 13. Mai 1980, Seite 12/13.
  2. Ehemaliger Dynamo-Fußballer belebt die Wachbergschänke in Wachwitz neu Sächsische Zeitung, 5. November 2009.
  3. Gerd Seifert wird neuer Trainer beim Radebeuler BC (Memento des Originals vom 26. Januar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dnn.de Dresdner Neueste Nachrichten, 22. Mai 2013.