Diwnoje (Stawropol)

Dorf in Apanasenkowski rajon, Russland

Diwnoje (russisch Дивное) ist ein Dorf in der Region Stawropol (Russland) mit 14.085 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Dorf
Diwnoje
Дивное
Föderationskreis Nordkaukasus
Region Stawropol
Rajon Apanassenkowskoje
Oberhaupt Wladimir Nastawschew
Gegründet 1850er-Jahre
Frühere Namen Gardatschi
Dorf seit 1864
Fläche 18,46 km²
Bevölkerung 14.085 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 763 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 80 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 86555
Postleitzahl 356720–356723
Kfz-Kennzeichen 26, 126
OKATO 07 205 819 001
Geographische Lage
Koordinaten 45° 54′ N, 43° 21′ OKoordinaten: 45° 54′ 30″ N, 43° 21′ 0″ O
Diwnoje (Stawropol) (Europäisches Russland)
Diwnoje (Stawropol) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Diwnoje (Stawropol) (Region Stawropol)
Diwnoje (Stawropol) (Region Stawropol)
Lage in der Region Stawropol
Liste großer Siedlungen in Russland

Geographie Bearbeiten

 
Straße in Diwnoje

Der Ort liegt in der Steppenlandschaft des nördlichen Kaukasusvorlandes, am Südrand der Manytschniederung, etwa 150 Kilometer Luftlinie nordöstlich des Regionsverwaltungszentrums Stawropol. Er liegt auf einer flachen Erhebung zwischen dem Westlichen Manytsch und seinem Quellfluss Kalaus, die jeweils etwa zehn Kilometer vom Ort entfernt fließen. Südlich des Dorfes verläuft der in den 1960er-Jahren erbaute Diwnoje-Verteilerkanal (Diwnenski raspredelitelny kanal), der, ausgehend vom durch den Jegorlyk gespeisten Rechten Jegorlykkanal, der Bewässerung der landwirtschaftlichen Nutzflächen zwischen Manytsch und Kalaus dient.

Diwnoje ist Verwaltungszentrum des Rajons Apanassenkowskoje.

Geschichte Bearbeiten

In den 1850er-Jahren siedelten sich im Gebiet des heutigen Ortes, auf zuvor nur von nomadisierenden Kalmücken des Gouvernements Astrachan bewohntem Territorium am Flüsschen Gardatschi überwiegend ukrainische Bauern an. Dem zunächst nach dem Flüsschen benannten Ort wurde 1864 der offizielle Status eines Selo (dt. Dorf) verliehen. Später erhielt er den heutigen Namen, russisch für wunderschön.

Im Rahmen einer Verwaltungsreform wurde Diwnoje 1924 Verwaltungszentrum eines neu geschaffenen Rajons. 1930 entstand im Gebiet um Diwnoje mit mehreren umliegenden Dörfer eine der „Sonderzonen“ (Spezsona), in denen im Verlauf der Kollektivierung der Landwirtschaft enteignete „Kulaken“ und andere Bauern aus dem gesamten Nordkaukasus mit ihren Familien zwangsangesiedelt wurden. Die Zone bestand bis 1946. In diesem Zusammenhang wurde der Rajon Diwnoje aufgelöst, aber im Januar 1935 wiederhergestellt, allerdings mit Verwaltungszentrum im 25 Kilometer südöstlich gelegenen Dorf Mitrofanowskoje. Im August 1935 erhielten Dorf und Rajon ihren heutigen Namen nach dem dort geborenen Bürgerkriegshelden und späteren Armeegeneral Iossif Apanassenko (1890–1943).[2]

Im Zweiten Weltkrieg wurde Diwnoje im August 1942 von der 16. Infanterie-Division (motorisiert) der deutschen Wehrmacht während ihres Vorrückens auf Elista okkupiert und am 18. Januar 1943 von der Südfront der Roten Armee zurückerobert.[3]

In den 1950er-Jahren wurde die Rajonverwaltung wieder nach Diwnoje verlegt.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1873 2.233
1897 5.111
1916 8.035
1939 8.198
1959 9.715
1970 14.817
1979 14.149
1989 14.526
2002 15.423
2010 14.085

Anmerkung: 1897, ab 1939 Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur

In Diwnoje als Zentrum eines Landwirtschaftsgebietes gibt es überwiegend Betriebe der Lebensmittelindustrie, außerdem der Bauwirtschaft und Energieversorgung.

Der Ort liegt an der Eisenbahnstrecke Kawkasskaja – Swetlograd – Elista (Streckenkilometer 306). Die Bahnstrecke war bis Diwnoje bereits 1930 fertiggestellt worden, die Verlängerung in die kalmückische Hauptstadt Elista jedoch erst 1969.

Durch Diwnoje verläuft auch die föderale Fernstraße R216 Astrachan – Elista – Stawropol, die dort von einer Regionalstraße gekreuzt wird, die durch den Nordostteil der Region Stawropol über Arsgir nach Budjonnowsk führt.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Geschichte des Dorfes Diwnoje@1@2Vorlage:Toter Link/www.dives.stavropol.ru (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Webseite der Rajonverwaltung (russisch)
  3. Frontberichte des Sowinformbüro vom Januar 1943 (russisch)

Weblinks Bearbeiten